Meine Länder

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Freitag, 19. Mai 2023

Stöckchen holen

... wollte der freundliche Hund, der mich heute Morgen bei meinem Strandspaziergang begleitete, nicht. Im Gegenteil: Als ich den Stock in der Hand hatte, versteckte er sich hinter dem nächstbesten Baum - da hat wohl jemand schlechte Erfahrungen gemacht ... Dementsprechend lag das Stöckchen genauso schnell wieder im Wald, und Monsieur (ich glaube, es war ein Monsieur) wurde sofort wieder zutraulich ...

Das Bett hier ist deutlich weicher als das in Grenada, und ich schlief wie das sprichwörtliche Baby ... Geweckt wurde ich vom Krähduell (mindestens) zweier Hähne, und die ließen sich auch nicht auf eine Krähruhe ein, sodass ich - wie üblich gegen 6 Uhr - aufstand. Ich ging auf den Balkon, wurde nicht ganz so schlimm von der Hitze umgehauen wie befürchtet und genoss den Blick auf Meer und Fischerhafen und den Strand in dieser halbmondförmigen Bucht von Buccoo.

Ich schmierte mich ein und lief hinunter zum Fischerhafen. Dort lief ich über einen schönen Steg am Meer entlang, und als ich auf der anderen Seite des Stegs ankam, hatte der Hund (Google Lens und ich würden ihn als Pointer identifizieren, aber das ist Biologie, also Grünzeug, also nicht so meins) mich schon auserkoren.

Ich zeigte ihm mehrfach an, dass ich nichts für ihn hätte, aber vielleicht waren die freundlichen Worte schon alles, was er hören wollte, und als ich in Richtung Strand lief, kam er hinter mir her ... Es waren wenige Menschen im Wasser, und einen kleinen Strandspaziergang wollte ich schon unternehmen, gerade weil hier die Bäume sehr nah ans Wasser herankommen und wunderbar Schatten spendeten, also ich vorneweg, Hund hinter mir her ...

Nach meinem ersten Schwimm, bei dem der Wauzo sehr gut auf meine Sachen aufpasste, lief ich noch ein Stückchen weiter, und nach der Episode mit dem Stöckchen und meinem Wegwerfen desselben (was Monsieur anscheinend als vertrauensbildende Maßnahme ansah) wurde er lebhaft und tollte auch ein bisschen in den Fluten herum.

Ich ging - fast hinten an den Felsen - noch einmal schwimmen (in völliger Einsamkeit), auch hier bewachte er meine Sachen ganz vorzüglich, und als es dann wärmer wurde und die Sonne höher an den Himmel stieg, machte ich mich auf den Heimweg. Mir kamen zwei Menschen entgegen, bis ich wieder am "offiziellen" Strand in Dorfnähe war, aber ich hatte jetzt Durst und wollte in der angeblich ab 9 Uhr geöffneten Kneipe, in der ich gestern schon gewesen war, einen Morgentrunk zu mir nehmen. Allein, Google hatte gelogen, denn es war noch zu ...

Ich stapfte also weiter, setzte mich in meiner Bude auf den - wunderbar überdachten - Balkon und guckte aufs Meer. Um 11 Uhr versuchte ich mein Glück noch einmal, und da saßen jetzt schon zwei Leute (einer von denen grüßte und meinte, er hätte mich heute schon am Strand gesehen - ich scheine mit meiner grazilen Gestalt Eindruck hier zu hinterlassen; allein an meiner Hautfarbe kann es nicht liegen, dazu sind zu viele Weiße hier).

Ich trank eine Cola und ein Bier (höhö), aß Shrimps mit Pommes und Coocoo, einer Art Maiskuchen, die auf den Inseln hier wohl eine übliche Beilage ist, und genoss den immer schöner werdenden Blick auf den Hafen und das Meer. Besonders angetan hatte mir die Namensgebung eines Fischerbootes, das hieß nämlich "Whatever", also "Was auch immer" ...

Nach dem intensiven Genuss von Shrimps und Cola und vielleicht einem weiteren Bier (das Guinness, das natürlich auf Trinidad gebraut wird, schmeckte sehr rauchig, das hat mir tatsächlich nicht ganz so gut geschmeckt - was ist hier los?!) verzog ich mich - das ist hier halt doch noch ein ganzes Stück weiter südlich und damit von der Sonneneinstrahlung gefühlt noch intensiver - aufs Zimmer, verbrachte aber die meiste Zeit - auch unterstützt durch einen im Restaurant sehr ordentlichen und auf dem Balkon immer noch spürbaren Wind - draußen.

Gleich geht es noch einmal an den Strand, dann gehe ich duschen und danach wahrscheinlich noch auf ein Getränk in die Gaststätte, die halt einfach wahnsinnig toll liegt, 100 Meter von meiner Unterkunft weg und mit tollem Blick aufs Meer. Hoffentlich kommt auf dem Weg kein so'n Regenguss mehr wie gestern Abend, in dem es fünf Minuten schüttete, als ginge die Welt unter, und danach war alles wieder trocken ...

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Nach dem wunderbaren Schwimm gerade eben - mit Sonnenuntergang und allem Pipapo, mit Gaul und Ziege am Strand (es stellte sich am Ende heraus, dass die Besitzerin Deutsche ist) - traf ich auf dem Heimweg sogar meinen Hund wieder - er erkannte mich, ich hatte aber immer noch kein Futter - und ging jetzt duschen, mit der Absicht, noch ein Bier trinken zu gehen ... Aber als ich da in meinem Sessel saß, hier im Kühlen (ich habe die Klimaanlage für die Nacht schon einmal angemacht), da entschied ich mich, dass ich jetzt doch hier bleibe ... Dazu kommt, dass ich nur noch 350 TT-Dollar habe, das reicht morgen fürs Mittagessen und für die Fahrt zur Fähre, aber für heute Abend und morgen Mittag hätte es womöglich nicht mehr gereicht. Das Problem ist nicht, dass ich überhaupt kein Geld mehr auf dem Konto hätte (bzw. im Kreditkartenlimit), das Problem ist, dass der nächste Geldautomat ein bisschen arg weit weg ist; so verzichte ich jetzt auf Abendessen und Bier, das tut mir bestimmt auch mal gut, und dann freue ich mich morgen auf Schwimmen, Duschen und Mittagessen noch ein bisschen mehr ...

Morgen jedenfalls geht es um 13.15 Uhr mit dem Taxi (das habe ich per WhatsApp bestellt) nach Scarborough an den Fährhafen, um 14 Uhr soll ich da sein, um 16 Uhr geht die Fähre, die soll um 19 Uhr in Port of Spain sein, dann nehme ich ein Taxi zum Flughafen, denn mein Flieger geht um 22.30 Uhr. Um 1.10 Uhr surinamischer Zeit (6.10 Uhr deutscher Zeit, also eine Stunde Zeitverschiebung zu hier) komme ich in Paramaribo an und werde von einem Fahrdienst des Hotels abgeholt; dann geht es ins Bettchen, am Samstag Morgen noch ein bisschen durch Paramaribo und dann wieder zum Flughafen, ehe ich schließlich am Samstag Nachmittag zurück nach Amsterdam fliege. Am frühen Sonntagmorgen lande ich in den Niederlanden, werde einreisen, durch die Sicherheitskontrolle gehen und dann nach Frankfurt fliegen. Dort komme ich planmäßig um 11 Uhr an und hoffe, dass ich am späteren Nachmittag gut in Hannover ankomme. Ich gedenke erst einmal zu duschen - und danach die hundert Meter zum Italiener um die Ecke zu gehen, denn da hat es mir echt gut gefallen ...

Erstmal aber einige Bilder vom heutigen faulen Strandtag:

Hund am Morgen

Blick auf Buccoo

Blick zur anderen Seite

Der Stock wäre ein bisschen arg groß gewesen ...

Hund gegen Wellen

Symbolbild Karibik - herrlich!

Einer der Übeltäter von heute Morgen

Sonnenuntergang

Hund am Abend

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