... zu Hause bin ich, wenn (ab jetzt) alles glattgeht ...
Ich war wieder zwischen halb sechs und sechs auf, konnte bei Caribbean Airlines schon einchecken - und sogar für die beiden KLM-Flüge von Paramaribo in Suriname nach Amsterdam und von Amsterdam nach Frankfurt. Bei den beiden KLM-Flügen hatte ich die Sequence No. 1, hatte also als Allererster überhaupt eingecheckt - kein Wunder, weil ich bei KLM für die Flüge noch gar nicht einchecken konnte ...
Der Lohn der Mühen war, dass ich eine halbe Stunde später eine E-Mail von KLM bekam, dass mein Flug von Amsterdam nach Frankfurt am Sonntag storniert sei, weil es ein technisches Problem am einzusetzenden Flugzeug gäbe. Na super! Das wäre die erste KLM-Buchung gewesen, bei der alles glattläuft, nachdem Nina und ich ja für die Färöer alles bei KLM gebucht hatten und am Ende nie mit KLM geflogen waren.
Ich wendete mich per WhatsApp an den Kundenservice, setzte eine wunderbare Nachricht auf, wie sie mich gerne umbuchen könnten (ich hatte mir gestern Abend beim Schwimmen - ernsthaft - aus Spaß an der Freude überlegt, was ich machen würde, wenn mein Flug nach Frankfurt kaputt wäre - wer will die Lottozahlen der nächsten Woche wissen?), nämlich gerne nach Frankfurt oder Hamburg oder Berlin oder Leipzig oder - idealerweise - nach Hannover, im Zweifel würde ich auch den Intercity nehmen, schickte die Nachricht ab - und merkte, dass das ein Automat ist ...
Also tippte ich meine Reservierungsnummer und meinen Nachnamen noch einmal ein und kam auch nicht weiter, außer dass ich eine formale Bestätigung bekam, dass mein Flug abgesagt sei ...
Einige Zeit später, kaum eine Stunde war seit der Stornierung vergangen, bekam ich auf dem Webportal die Information, dass man mich auf den früheren Flug von Amsterdam nach Frankfurt umbuchen könne. Den hatte ich damals, als ich meine Flüge buchte, gesehen, der Preis war auch gleich gewesen, nur hielt ich die Umsteigezeit damals für ein bisschen riskant knapp. Nun hat KLM erstens den Abflug in Suriname und damit die Ankunft in Amsterdam zwischenzeitlich um eine halbe Stunde vorgezogen und zweitens muss es halt dann jetzt mal in zweidreiviertel Stunden reichen - ich muss zwar einreisen und durch die Sicherheitskontrolle, aber das müsste jetzt langen, jedenfalls dann, wenn wir einigermaßen pünktlich aus Suriname ankommen.
Nach dem ganzen Schreck ging ich erst einmal in Richtung Strand. Meine - wie sich herausstellte - Nachbarin aus dem Zimmer nebenan kam mir entgegen (ich erkannte sie aber nicht ...) und fragte, ob sie sich mir anschließen dürfe. So ganz megarecht war's mir nicht, aber am Ende war ein schöner Spaziergang, zumal sie mich in Ruhe ließ, wenn ich schwimmen gehen wollte. Monsieur Wauz stieß natürlich auch zügig wieder zu uns, und so liefen wir - sie ist aus Trinidad und macht hier ebenfalls Urlaub - zu dritt gemütlich am Strand entlang.
Heute Morgen hatte es schon einmal kurz genieselt, und als ich im Wasser war, sah ich wieder dunkle Wolken aufziehen, sodass ich aus dem Wasser ging. Kaum war ich draußen, fing es tatsächlich an, wieder zu nieseln, aber das war ein wunderbarer Sommerregen, der auch nach wenigen Minuten wieder zu Ende war.
Kurz vor dem "offiziellen" Badestrand ging ich ein letztes Mal schwimmen, meine Nachbarin verabschiedete sich, Monsieur Wauz blieb bei mir und bewachte wie schon gestern meine Sachen ... Ich genoss den letzten Meeresschwimm für mehr als zwei Monate (in Irland werde ich kaum baden gehen wollen, und dann bin ich erst wieder auf Fidschi am Meer bei Temperaturen, bei denen ich schwimmen gehen will ...), verabschiedete Monsieur Wauz, der wohl genau weiß, dass er bis ins Dorf mitkommen darf, aber dann nicht mehr über den Steg und ging in meine Bude. Hier war der Strom ausgefallen, sodass ich die Kühlung der Klimaanlage nicht genießen konnte und mich stattdessen auf den Balkon setzte und schonmal diese Zeilen vorschrieb.
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So gegen 11.30 Uhr wollte ich dann auschecken, fand meine Chefin nicht, ließ dann den Schlüssel und meinen Koffer auf ihr blickgeschützten Veranda stehen und ging - mit meinem Rucksack, in dem Pass und Rechner waren - in die Kneipe 100 Meter weiter ...
Ich musste mich erst einmal wieder hydrieren und trank eine Cola und ein Bier, danach nochmal die gleiche Runde und am Schluss bestellte ich eine Cola und den Fisch des Tages mit Pommes. Wieder bekam ich eine Monsterportion Thunfisch mit leckeren Pommes und ein bisschen Salat, und als ich mit dem Essen fertig war, war es schon 13.07 Uhr ... Ich zahlte zügig, ging zurück zu meiner Unterkunft, Koffer stand noch da, Madame verabschiedete mich und schon kam - hupend und pünktlich - mein Taxi angebraust.
Orville fuhr einen kleinen Umweg, den er mir aber erläuterte (so ganz richtig verstehe ich den tobagoischen Akzent nicht immer, aber in der Regel verstehe ich so halbwegs, was das Gegenüber sagen will, und im Zweifel lächle und nicke ich ...), und sehr pünktlich landeten wir in Scarborough, das schon ein richtiges Städtchen ist - anders als Buccoo.
Ich lief ein paar Schritte zum Check-in, musste/durfte/sollte mein Köfferchen aufgeben und ging schon durch die (oberflächliche) Sicherheitskontrolle. Jetzt war ich - es war kurz vor 14 Uhr - natürlich viiiiiiel zu früh da, aber ich suchte und fand eine Steckdose und surfte noch ein wenig im Internet herum; eine Stunde vor Abfahrt - um 15 Uhr - ging das Boarding los, und diese "Buccoo Reef" ist schon ein sehr ordentliches Schiff, in das vor allem jede Menge Autos reinpassen - immer wieder unglaublich ...
Ich hatte mir ja eine Premium-Fahrkarte gegönnt, und so saß ich im klimatisierten Business-Class-Bereich ganz vorne, mit tollen Ausblicken! Diese Fähre könnte genau so auch in Europa fahren, das ist richtig schick (auch im Economy-Bereich ist das völlig in Ordnung!). Leider konnte ich nicht sofort an Deck gehen, weil das Deck anscheinend erst geöffnet wird, sobald das Sicherheitsvideo gezeigt worden ist, aber safety first - latürnich!
Mit knapp drei Minuten Verspätung (hach, Deutsche Bahn, das wäre was ...) ging es los, und das war jetzt nicht unbedingt eine Fahrt auf dem örtlichen Teich, weil wir ganz schön schaukelten - mir machte das ja großen Spaß, aber wie immer war ich nicht sicher, ob das allen Mitreisenden auch so gut gefallen hat ... Dementsprechend verzichtete ich vorläufig auf den Gang an Deck.
Wir waren kaum vollends an Tobago vorbeigezogen, da kam schon Trinidad in Sicht, aber da mussten wir ja die Nordwestspitze erst umrunden, ehe wir in Richtung Port of Spain fahren konnten.
Als ein Fantasyfilm gezeigt wurde und ich den Einstieg verpasst hatte, ging ich doch einmal kurz nach hinten in den Freiluftbereich - die Aussicht war zwar ohne (schlecht geputzte) Glasscheibe, aber dafür nach hinten heraus, und das war nicht ganz so beeindruckend wie vorne ... Dieser Hydrofoil-Antrieb spuckt jedenfalls ganz beeindruckend große Mengen von Wasser sehr schnell wieder aus, das fand ich echt spannend.
Ich konnte mich heute nicht hinsichtlich der Temperatur entscheiden - direkt unter der Klimaanlage war's dann doch ein wenig kühl, da draußen wiederum - trotz Fahrtwind - ein bisschen warm, also ging ich zurück (der Eingang zum Premium-Bereich war jetzt unbewacht ...) und setzte mich nicht direkt unter die Klimaanlage - da ging es eigentlich ...
Die Ausblicke blieben großartig (leider nicht fotografisch darstellbar, wegen schlecht geputzter Scheibe), gerade weil wir relativ nah an der Nordküste von Trinidad entlangfuhren und dann westlich von Monos Island endlich unsere 180-Grad-Kurve drehten, um auf Port of Spain zuzuhalten.
Wir kamen praktisch exakt pünktlich in Port of Spain an, sollten aber noch ein bisschen sitzen bleiben. So gegen 19.10 Uhr wurden wir dann nach draußen gebeten, aber die Schlange zum Verlassen des Schiffes war ob der (fast schon gefährlich) engen Treppe sehr langsam.
Am Ende kam ich aber heil an Land an, konnte meinen Koffer in Empfang nehmen und lachte mir dann einen Taxifahrer an. Der wollte erst 250 TT-Dollar haben und verwies auf irgendwelche offiziellen Tarife, die lagen aber bei knapp über 200, und ich hatte vor ein paar Tagen für die Fahrt zum Flughafen 100 TT-Dollar bezahlt. Am Ende einigten wir uns auf 130 TT-Dollar (die musste ich eh loskriegen) und fünf Euro, das sind dann wenigstens ein paar Euro weniger als die 200, die er hätte verlangen dürfen laut der offiziellen Tabelle. (Er war am Ende fast ein bisschen beleidigt, weil ich die 250 TT-Dollar kaum verhüllt als Betrugsversuch abgetan hatte - und betonte seine Eigenschaft als autorisierter Taxifahrer ... Na dann!)
Ich kam heil am Flughafen an (auch wenn der Fahrer einmal ziemlich geträumt hat, als die Ampel auf Grün sprang - da waren 100 Meter vor uns keine Autos mehr, als es von hinten - auf der Überholspur! - hupte ...), druckte meine Bordkarte mal wieder aus und ging zur Sicherheitskontrolle.
Eine der Sicherheitsfachtanten machten einen Punkt daraus, meine Flüssigkeiten zu untersuchen, die jetzt durch mindestens drei Flughäfen (unter anderem auch hier in Port of Spain) gelaufen waren, und beanstandete meine Deos ... Hier muss ich einfach sagen, dass die Inkonsistenz wahnsinnig nervt, weil die allermeisten Sicherheitskontrolleure gerade bei Deos, auch wenn die formal brennbar sind, kein so'n Geschiss machen, aber formal hatte sie ja leider einen Punkt. Dass ich aber fast nicht noch mal Deo unter die Achseln sprühen durfte ("it's confiscated", jaha), das war natürlich totaler Bullshit, den kein Mensch braucht und über den ich mich dann auch ein bisschen aufgeregt habe ... Gut, leidtragend sind dann halt meine Mitmenschen, die dürfen sich bei der Oberschlauen bedanken!
Jetzt sitze ich wahrscheinlich das letzte oder vorletzte Mal in der Lounge, hab lecker Sandwiches (jetzt mal wieder mit Fleisch) und Nudelsalat gegessen und ein Bierchen, Ginger Ale und Cola getrunken, gleich geht es zum Boarding und dann geht es in mein 152. Land, nach Suriname.
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Ein Statistik-Nugget habe ich noch: Vorgestern war ich ja an einem einzigen Kalendertag in drei Ländern (Grenada, Barbados und Trinidad und Tobago). So etwas ist in Europa keine große Leistung, das habe ich selbst wandernd schon geschafft (mindestens dreimal!). Im außereuropäischen Ausland ist mir das aber noch nicht sooooo oft passiert, das müssten die folgenden Touren gewesen sein:
- 24. März 2011: Ausflug von Scharm-as-scheich (Ägypten) nach Israel und Bethlehem (Palästina)
- 30. März 2013: Taxireise von Petra über Akaba (Jordanien) und Eilat (Israel) nach Taba (Ägypten)
- 30. September 2013: Flüge von Maskat (Oman) nach Doha (Katar) mit Einreise und Aufenthalt in Bahrain
- 14. April 2018: Flug von Mexiko-Stadt nach Guatemala-Stadt und von dort Busfahrt nach Santa Ana (El Salvador)
- 31. Mai 2019: Ausflug von Bogotá nach Leticia (Kolumbien) mit Abstechern nach Peru und Brasilien
- 17. Mai 2023: Flüge von Grenada nach Tobago (Trinidad und Tobago) mit Einreise und Aufenthalt in Barbados
Die "Whatever" ... |
Da isser wieder |
Strand, Meer, Wolken |
Auf der Buccoo Reef |
Hydrofoil |
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