Meine Länder

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Budapester Bäder

Mein Bruder wird jedes Mal lauthals lachen, wenn er diesen Budapester Bäderführer hier sieht, aber so ist es nun einmal: Die Dinger gefallen mir sehr gut.


Im Vergleich zum ursprünglichen Post vom 29. Juli 2018 habe ich sowohl die Beschreibungen ein wenig überarbeitet als auch zwei neue Bäder (Veli Bej und Dandár) hinzugefügt. Die Reihenfolge ist jetzt alphabetisch. Wenn ich noch ein Bad erwische oder sich an meiner Beschreibung ganz dramatisch was ändert, aktualisiere ich das hier.

Dandár, IX. Bezirk, Pest, südlich der Petőfibrücke, offen bis 21 Uhr: hübsches, untouristisches Bad im sehr klarem Stil der 1920er-Jahre, zwei geräumige Thermalbecken innen (plus ein Tauchbecken und eine Sauna), zwei Erlebnisbecken, ein schönes Dampfbad und eine weitere Sauna (beide Treppe runter) im Wellnessbereich (kleiner Aufpreis, der sich definitiv lohnt), wer im Gellért oder im Rudas vor lauter Touristen kaum Ungarn finden wird, der findet sie hier, schick, gefällt mir. (Straßenbahnlinie 2, Haller utca)

Gellért, XI. Bezirk, Buda, gegenüber der Freiheitsbrücke, offen bis 20 Uhr: 2008 im originalen Jugendstil renoviert, ganz großartig, vor allem die Thermalabteilung - sehr verspielt, viele Skulpturen, sehr schön, recht bunt, große Becken, zwei Dampfbäder (die nicht ganz so schön sind), das Gellért ist sehr verwinkelt, da muss man wissen, wo man hinwill, der Außenbereich mit dem Wellenbad (hui!), dem vollen Außen-Thermalpool, der Außen-Sauna sowie der großen Sonnenterrasse ist nicht so meins gewesen, aber das schöne Wetter hat wenigstens dafür gesorgt, dass es drinnen in den Thermalbädern trotz der Schönheit und der Bekanntheit des Gellért-Bades ziemlich leer war. Hier ist auch einer meiner Lieblingsplätze, im blauen Badesaal, kühleres Becken (nur 36 Grad), gibt es in der Mitte eine Rundbank, über der aus drei Abläufen sehr heißes Wasser ins Becken plätschert - da sitzen, das Wasser in den Nacken laufen lassen, ein einziger Traum ... ("Bäderlinie" 19/41 und andere Straßenbahnen, Metro M4, Fähre, Szent Gellért tér)

Király,
II. Bezirk, Buda, direkt südlich der Margaretenbrücke, offen bis 21 Uhr: sichtbar altes, türkisches Bad, vergleichsweise klein mit "nur" drei Becken unter der phänomenalen Kuppel, eher lokale Besucherschaft, daher auch nicht sooo touristisch und meist nicht so voll, alles sehr gemütlich, relativ moderne Sauna und schickes Dampfbad, toller Blick aus dem Tauchbecken auf das große Becken und die Kuppel, mein zweiter Lieblingsplatz. ("Bäderlinie" 19/41, Bem József tér)

Lukács, II. Bezirk, Buda, direkt nördlich der Margaretenbrücke, offen bis 22 Uhr: in einem großen Gebäude in einem schönen Park gelegen, drei Thermalbecken, die mir ein wenig beengt vorkamen, allerdings mit einem schönen Dampfbad im Thermalbereich, die Außenbecken sind echte Schwimmbäder, der Sauna-Bereich mit vier Saunen ist auch ganz okay (vor allem nicht so voll - wobei ich, ohne es genau zu wissen, nicht glaube, dass die "Landschaft" mit den Sauna-Landschaften von neueren Bädern in Deutschland mithalten kann), die zwei Euro Aufpreis sind völlig okay, nur ist das alles mit dem Tuch um die Hüften ein kleines bisschen umständlich, gerade, wenn man dann doch ins Tauchbecken will ...  Alles in allem ist das Lukács nicht so richtig meins, auch wenn ich beim ersten Besuch das "Erlebnisbecken" übersehen hatte, das auch nicht ganz schlecht ist ... ("Bäderlinie" 19/41 und andere Straßenbahnen, Szent Lukács gyógyfürdő)

Paskál, XIV. Bezirk, Pest, im Stadtteil Zugló weitab der großen Sehenswürdigkeiten, offen bis 20 Uhr: Das Paskál ist ein sehr modernes, dezidiert nicht-touristisches Bad mitten in einem Wohngebiet. Hier ist nichts mit Osmanen oder Jugendstil, das hier ist der Stil des späten 20. Jahrhunderts mit viel Glas - durchaus schick. Es gibt zwei größere Innenbecken, zwei Außenbecken und auch noch Schwimmbecken, die ich nicht gesehen habe (Badekappenpflicht). Dazu gibt es ein Aromadampfbad (hübsch), ein geothermisches Dampfbad (langweilig) und eine finnische Sauna (war nicht drin), davor aber - den Elementen ausgesetzt, weil nicht überdacht und im Winter ziemlich kühl - ein Kontrastbad mit 16 bzw. 42 Grad ... Das ist schön, aber meist ziemlich voll (jedenfalls die 42 Grad ...). Sicher kein ikonisches Bad, aber wenn man einfach ein bisschen im heißen Thermalwasser baden will und möglichst wenig Touristen sehen will, der ist hier richtig. (Egressy út / Vezer utca, Bus 77 oder 82, am besten aus der Stadt mit der M1 Richtung Heldenplatz zur Endhaltestelle Mexikói út, dann mit Straßenbahn 3 zum Egressy tér und anschließend mit der 77 bis zum Ziel)

Rudas, I. Bezirk, Buda, direkt südlich der Elisabethbrücke, offen bis 22 Uhr (aber der türkische Teil anscheinend nur bis 20 Uhr): Der alte türkische Teil mit der Kuppel und den fünf Thermalbädern ist fantastisch, das 42-Grad-Becken ist wegen des Gefühls des sofortigen Verbrühens der Hammer, für den autistisch angehauchten Mathematiker ist die Anordnung mit dem großen Becken und den vier kleinen in den Ecken des großen Raumes toll, die Saunen und Dampfbäder sind direkt daneben und mit jeweils verschiedenen Kammern, großartig. Das Schwimmbad hat Volksbad-Charakter, auch großartig, der Wellness-Bereich ist sehr modern, mit Blick auf die Donau und verschieden warmen Becken einschließlich eines weiteren 42-Grad-Beckens. Joa, und dann noch das kleine, warme Becken auf der Dachterrasse mit einem hübschen Blick auf die Elisabethbrücke und die Donau, das Rudas kann was (auch wenn ich mich inzwischen meist im türkischen Teil einrichte) - zumal es das einzige Bad ist, an dem man in der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag nachtbaden kann (es ist aber auch das einzige, das unter der Woche geschlechtergetrennt ist). ("Bäderlinie" 19/41 und andere Straßenbahnen, Rudas gyógyfürdő; Bushaltestelle Döbrentei tér)

Széchenyi, XIV. Bezirk, Pest, im Városliget-Park, offen bis 22 Uhr: riesig, einfach riesig, zehn Thermalbecken unterschiedlicher Größe und Temperatur, das Ganze in einem palastartigen Gebäude mit einem großen Innenhof, in dem nochmal drei Schwimmbäder sind (ein tatsächliches "Schwimmbad" mit Badekappenpflicht, ein "Erlebnisbad" mit Strömungskanal und Whirlpool, ein Pool mit ziemlich warmem Wasser), im Inneren noch mit mehreren Saunen und Dampfbädern, wer hier nicht sein Plätzchen findet, der ist komisch. Das größte Bad Europas ist dementsprechend auch ziemlich touristisch und voll, das muss man halt abwägen - schön ist es sicher, mein Lieblingsbad ist es trotzdem nicht, aber mein erster Eindruck war deutlich schlechter als mein zweiter. Passt schon. (Metro M1, Széchenyi furdő, oder Spaziergang vom Heldenplatz)

Veli Bej, II. Bezirk, Buda, nördlich der Margaretenbrücke, offen bis 21 Uhr (mit Mittagspause): kein städtisches, sondern ein privates (zu einem Hotel gehöriges), türkisches Bad, das dem Rudas sehr stark ähnelt, auch mit großem Mittelbecken und vier kleinen Becken in den Ecken; allerdings sind die vier Außenbecken baulich deutlich stärker abgetrennt, was sie intimer macht, worin man sich aber eben auch schneller gestört oder störend fühlt, kleine Saunen, hübsche Dampfbäder (wenn sie funktionieren), relativ leer, kleiner Geheimtipp. ("Bäderlinie" 19/41 und andere Straßenbahnen, Szent Lukács gyógyfürdő oder Komjádi Béla utca)

Stand: 3. Dezember 2018 (gegenüber Stand vom 27. August 2018 Széchenyi etwas relativiert und Paskál eingefügt)

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