Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Dienstag, 2. Mai 2023

Spontano u Zagreb

Okay, das versteht man auch ohne Google-Übersetzung aus dem Kroatischen, aber lassen wir uns das noch einmal rekapitulieren: Um 12.20 Uhr schrieb Christian mit Screenshot eines Fluges von Karlsruhe nach Zagreb und zurück im Juni und fragte, ob meine Ma und ich mit wollten. Um 12.35 Uhr schrieb ich zurück, dass meine Ma nicht wolle, weil sie erstmal genug von Städtetouren dieses Jahr habe, aber dass ich mitkommen würde ... Um 12.46 Uhr hatte ich den Flug bezahlt, um 12.49 Uhr wurde er bestätigt und um 12.58 Uhr war auch das Hotel in Zagreb gebucht. Das waren also 38 Minuten zwischen Idee und Finalisierung, das reicht in puncto Spontaneität fast an Tel Aviv 2016 heran ...

So also fliegen wir drei am 16. Juni um 21 Uhr von Karlsruhe/Baden-Baden ab und landen um 22.30 Uhr in Zagreb. Einreisekontrollen gibt es seit dem Beitritt Kroatiens zum Schengen-Raum nicht mehr, sodass wir hoffentlich noch gut vor Mitternacht am Hotel sind (Ubers gibt es in Zagreb nämlich auch ...).

Am Samstag, dem 17. Juni, machen wir Zagreb unsicher, aber nicht zu lange, denn am Sonntag geht es um 6.25 Uhr schon wieder zurück nach Karlsruhe, wo wir um 8 Uhr ankommen.

Das wird also eine kurze Stippvisite in der kroatischen Hauptstadt, aber zumindest länger als der kurze Aufenthalt, den Marcel und ich 2009 auf unserer Balkantournee absolviert hatten.

Ich bin sehr gespannt auf Zagreb!

--

Sehr gespannt bin ich aber auch auf Amerikanisch-Samoa, denn das ist jetzt auch gebucht - ganz in trockenen Tüchern ist das noch nicht, weil die Kreditkartenzahlung heute Nacht noch funktionieren muss, aber zumindest eine Buchungsbestätigung habe ich schon einmal ... Das war interessant in den letzten Tagen, als ich mitten in der Nacht - am samoanischen Arbeitstag - E-Mails vom Manager der Fluggesellschaft bekam und ihm an meinem Tag - mitten in seiner Nacht - antwortete.

Jetzt aber fliegen wir also am 1. August um 8 Uhr in Samoa los (es ist noch nicht ganz klar, ob vom Flughafen Faleolo im Westen der Hauptstadtinsel oder vom Flughafen Fagali'i nahe an Apia, aber beide Flughafen gingen, denke ich ...) und landen um 8.30 Uhr in Amerikanisch-Samoa, allerdings am 31. Juli. Wir überschreiten während des Fluges die Datumsgrenze in Richtung Osten und "gewinnen" somit einen Tag, kommen also dreiundzwanzigeinhalb Stunden vor unserem Abflug an. Höhö. Höhöhöhö ... 

Am Nachmittag des 31. Juli geht es um 16 Uhr in Pago Pago wieder los. Wir haben also alles in allem siebeneinhalb Stunden brutto in Amerikanisch-Samoa, das wird ein teurer Tagesausflug, aber wer kann schon sagen, dass er schonmal die Datumsgrenze überquert hat?

In den siebeneinhalb Stunden gucken wir mal, was wir machen - ich habe da eine Barfuß-Bar im Auge, das ist ein Stückchen Fahrt, aber das könnte ja gerade Sinn der Sache sein, damit man ein bisschen was von Amerikanisch-Samoa sieht.

Um 16 Uhr also geht es dann wieder zurück und wir landen um 16.30 Uhr, jetzt natürlich wieder am 1. August, vom Flughafen geht es zurück ins Hotel und am 2. August nach Brisbane 

Die Flugbuchung für die Neuseeland-Ozeanien-Tour ist damit aus meiner Sicht abgeschlossen; in Amerikanisch-Samoa werde ich den östlichsten Punkt (in Reiserichtung) in meinem Leben erreichen, so weit östlich, dass er schon wieder auf der Westhalbkugel ist. Dass wir schon auf dem Weg nach Samoa den 180. Längengrad überqueren, hatte ich womöglich auch noch gar nicht erwähnt - jetzt fehlt nur noch eine echte Weltumrundung, denn dann ergibt diese Westlichster-östlichster-Punkt-Statistik auch keinen Sinn mehr ...

--

Im Moment bin ich unterwegs nach Hannover, zum ersten Mal seit Wochen. Morgen und übermorgen arbeite ich tatsächlich wieder einmal im Büro, und am Freitag geht es mit einer Kollegin nach Dänemark. Das wird wahrscheinlich keine solche wahnsinnige Sightseeingtour, auch wenn es auf der Insel Fünen sicherlich das eine oder schöne Örtchen gibt. Vielmehr werden wir, glaube ich, eher auf der Veranda unseres Häuschens sitzen, mit Blick aufs Meer und unseren eigenen Steg, also ganz entschleunigt und eher so, wie normale Menschen sich Urlaub vorstellen ...

--

War noch was? Wie? Israel? Achso, ja, stimmt ...

Der obligatorische erste Satz eines Israel-Fazits ist "Es war toll". Also: Es war toll. Ja, okay, die Anreise war ein bisschen nervenaufreibend, gerade an der Ausreisekontrolle in Basel (ich habe den Freunden am EuroAirport und auch denen von der Bahn zwei verhältnismäßig deutliche E-Mails geschrieben, in der Mail die Bahn kommt auch das Wort "Kundenverarsche" vor, denn das ist einfach eine in der Sache korrekte Beschreibung der Situation), aber zum Glück war der Flieger ja verspätet. Ein bisschen anstrengend war es auch, mit Nachtdurchmachen und so, aber Sofia und die "Piano-Bar" hat meiner Ma in den eineinhalb Stunden, die wir in der Stadt waren, gefallen.

Dass ich mich vom Taxifahrer ein bisschen (aber wirklich nur ein bisschen) habe abzocken lassen, war dementsprechend vielleicht auch der Müdigkeit geschuldet, aber als wir am Strand im Manta Ray saßen und frühstückten, da war alle Müdigkeit wie weggeflogen, denn das war nicht nur sehr lecker, sondern auch wunderschön ...

Als wir dann endlich einchecken konnten, unser Gepäck los waren und meine Mutter ein bisschen geschlafen hatte, machten wir ja doch noch eine kleine Wanderung durch die Gassen von Jaffa und aßen auch noch ziemlich gut zu Abend, so gut, dass wir am Sonntag Abend fast noch einmal ins Ramesses gegangen wären.

Grundsätzlich bin ich ja ein großer Fan von Tel Aviv, aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir wetterbedingt nicht schwimmen gehen konnten, war Jerusalem - natürlich - auch eine sehr, sehr schöne Alternative. Die Zugfahrt hoch nach Jerusalem war ein bisschen vogelwild, aber der neue Hauptbahnhof ist beeindruckend, und die Altstadt sowieso.

Mein Falafel und Schawarma hielten mich den ganzen Morgen satt, die Westmauer ist immer wieder beeindruckend, und den Tempelberg fand ich auch sehr, sehr besonders, gerade weil es da oben so unerwartet ruhig war.

Das frühe Abendessen bei Molly Bloom's war auch in Ordnung, gerade mit den begeisterten Tel Aviver Liverpool-Fans, aber irgendwie waren wir beide Abende jeweils sehr früh im Bett ... Woran das wohl liegen mag?

Dass wir am Montag so eine entspannte Abflugzeit hatten, war eine ganz neue Erfahrung (normalerweise muss ich in Tel Aviv gefühlt immer zu nachtschlafender Zeit aufstehen, um zum Flughafen zu kommen), die Organisation am Flughafen finde ich immer wieder faszinierend, und der Heimflug war am Ende auch gut.

Alles gut also, aber drei Hinweise möchte ich den zahlreichen israelischen Tourismuslobbyisten, die sicherlich meinen Blog lesen, an die Hand geben, so als Jammern auf hohem Niveau:

  • Beschildert den Eingang zum Tempelberg besser - ja, mag sein, dass ihr es - aus religiösen oder aus Sicherheitsgründen - nicht so toll findet, dass Touristen da hoch wollen, aber entweder verbietet ihr es komplett oder ihr macht das so, dass die Touristen den Zugang auch leicht finden.
  • Verbessert die Verbindung vom Terminal 3 zum Terminal 1 am Flughafen, denn ein Bus jede Viertelstunde, in dem der Fahrer auch nur Hebräisch spricht, ist ein bisschen arg wenig.
  • Diese Rav-Kav-Karte ist ja gut und schön, aber noch besser wäre es, wenn man den öffentlichen Personennahverkehr auch einfach mit kontaktloser Kreditkartenbezahlung nutzen könnte und nicht a) eine solche Karte sich erst besorgen muss und b) sich nicht vorher entscheiden muss, was für eine Fahrkarte (Einzelfahrkarte oder Tageskarte, 15 km in Tel Aviv, 75 km bis Jerusalem, ganzes Land, mit oder ohne Zug) man wohl brauchen wird. Guckt nicht nach Deutschland, Gott bewahre, was den ÖPNV angeht, guckt nach England, wie die das machen: Da gibt es das Äquivalent zur Rav-Kav-Karte (die heißt etwa in London Oyster Card), aber da kann man auch mit Kreditkarte zahlen und bekommt trotzdem die Deckelungen auf dem Niveau einer Tageskarte, wenn man doch ein bisschen mehr fährt als gedacht - das ist für mich der Goldstandard im öffentlichen Nahverkehr, das sollte es überall geben.
Ich kann es kaum erwarten, bis ich - hoffentlich komme ich wieder in meinen üblichen Rhythmus von mindestens einem Israel-Aufenthalt alle zwei Jahre hinein - erneut ins Heilige Land komme, denn auch wenn ich den Tempelberg jetzt gesehen habe, gibt es noch so viel zu sehen, und schön schwimmen können soll man in Tel Aviv und im Toten und im Roten Meer auch, hab ich mir sagen lassen, jedenfalls dann, wenn nicht so viel Wind ist ...

Nächster Blogeintrag wahrscheinlich aus Dänemark oder bald darauf ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen