Auch heute schlief ich aus, auch heute zog ich mir die Badehose an, um mich mal auf den Steg zu wagen, auch heute ging ich zurück - erstmal ... Dann packte es mich aber doch, ich legte die Brille und das Badetuch auf die Veranda, marschierte zum Ende des Stegs, stieg ins Wasser, tauchte einmal komplett unter ... - und machte, dass ich wieder an Land kam und unter die Dusche. Ich muss aber gestehen, dass es gar nicht sooooooo kalt war wie gedacht, immer noch saumäßig, aber nicht so brutal. Schwimmbewegungen hat man trotzdem keine von mir gesehen, das muss bei acht Grad (plus, immerhin!) auch nicht sein ... (Jaha, bei minus acht Grad "Wasser"-Temperatur könnte ich nicht schwimmen, ich weiheiß!)
Nach der Dusche zog ich mich an und setzte mich erstmal auf die Veranda (da sitze ich jetzt gerade zum Blogschreiben nach dem Fußball auch wieder, so im Unterhemd ist es aber dann trotz Sonne doch ein bissel frisch, mal sehen, wie lange ich das aushalte ...). Dort gefiel es mir, dort blieb ich erstmal sitzen, beobachtete Enten und Schwäne hier in meinem kleinen Ostseereich und genoss, wie der Himmel immer blauer wurde ...
So richtig ganz warm war es heute Morgen aber noch nicht, also entschied ich mich doch zu einer kleinen Inselrundfahrt. Ich fuhr in Richtung Nyborg, dem Ort, an dem die Brücke nach Seeland Fünen verlässt und kam dabei - wie gestern Abend - nicht nur am Schloss Egeskov, sondern auch am Schloss Brahetrolleborg vorbei. Letzteres ist - egal, ob man von Osten oder von Westen kommt - sehr beeindruckend anzusehen, von Westen sieht man das Schloss selbst, von Osten das Verwaltungsgebäude, und auch das ist überraschend hübsch anzugucken ...
Es ging durch verwunschene Wälder, offene Agrarflächen, immer mal wieder konnte man einen Blick aufs Meer erhaschen, und ganz definitiv konnte ich das in Nyborg. Ich guckte mir die Stadt an sich gar nicht großartig an, sondern fuhr direkt an den Strand, und der war sehr schick, gerade mit der Brücke im Hintergrund.
Direkt am Ufer sind hier sehr häufig Steine, die den unmittelbaren Einstieg nicht ganz so einfach machen, aber für den einfachen Zugang haben die Dänen Stege erfunden und gebaut, die hier gefühlt alle paar Meter ins Meer ragen. Dort trauten sich auch ein paar Dänen ins Wasser, teilweise sogar komplett unbekleidet, aber zu meiner Ehrenrettung sei gesagt, dass die es auch nicht stundenlang - oder auch nur mehrere Minuten lang - im Wasser aushielten ...
Weiter ging es, in Richtung Kerteminde, einer angeblich auch schönen Kleinstadt im Nordosten Fünens. Joa, schön ist es dort, aber ich hätte Ærøskøbing gerne noch einmal heute - bei Sonnenschein - gesehen, denn das war gestern im Regen für mich beeindruckender als Kerteminde heute in der Sonne.
Das ändert nichts daran, dass das Meer um Kerteminde herum mit seiner - bei Sonne - türkisen Farbe wunderschön ist, und der Nordstrand ist infrastrukturell auch sehr gut ausgebaut, da gibt es nicht nur Stege mit Wasserzugang für Menschen, die gehen können, sondern auch solche für Rollstuhlfahrer - ganz großartig!
Von Kerteminde nun aber fuhr ich nach Odense, gefühlt die einzige wirklich größere Stadt auf Fünen, was man auch daran merkte, dass ich hier erstmals ernsthaft einen Parkplatz suchen musste. Die öffentlichen Parkplätze sind aber sonntags kostenfrei (glaube ich ...), und nach einigem Suchen stellte ich mich auf einen solchen Platz.
Ein kurzer Stadtbummel folgte - strahlendblauer Himmel allenthalben -, zum Rathaus und zur St.-Knud-Kirche, dann durch einen kleinen (wunderschönen) Park an der Hans-Christian-Andersen-Statue vorbei, aber jetzt hatte ich dann doch Hunger und wollte mir eine Fünener oder jedenfalls dänische Spezialität einverleiben: Æggekage.
Übersetzt heißt Æggekage nichts anderes als Omelett, aber hier macht man das mit Tomate, Bacon und Schweineschwarte (achso, und Senf und Rote Bete), und wenn ich da schonmal ein All-you-can-eat-Restaurant erwische, das das im Angebot hat, dann nehme ich auch noch eine zweite Portion. Das Ganze fand ich einer recht gemütlichen Gaststätte in einem Park im Süden Odenses statt, es war gerade eine Hochzeit oder Taufe, aber ein Plätzchen bekam ich noch, so ganz richtig mit mir umzugehen (sprachlich) wussten sie nicht, weil ich erst ständig auf Dänisch angesprochen wurde, aber die Leutchen dort waren wirklich sehr, sehr freundlich und sprachen dann auch Englisch mit mir ...
Nach zwei leckeren Portionen also war ich pickepackesatt und fuhr auf direktem Wege zurück in meine Bude. Meine Vermieter habe ich bis jetzt nicht getroffen, aber ich lasse das noch ausstehende Geld jetzt auf dem Tisch liegen und mache mich morgen in aller Frühe vom Acker.
Morgen also geht um 5 Uhr der Wecker, um spätestens 6.10 Uhr will ich hier aufbrechen, damit ich um 6.30 Uhr an der Fähre bin, die um 7 Uhr fährt. Um 7.50 Uhr bin ich planmäßig in Fynshav (Fünenshaff), und von dort brauche noch eine knappe Stunde nach Flensburg. Ich muss noch tanken und die Pfandflaschen wegbringen, dann gebe ich hoffentlich um kurz nach 9 Uhr mein Auto ab und fahre dann mit dem Bus zum Bahnhof; von da soll es mit dem Regionalexpress nach Neumünster gehen und von dort dann mit dem ICE nach Freiburg. Wenn alles glatt geht, bin ich um kurz vor acht in Neustadt, ansonsten halt vielleicht um zwanzig vor neun in Rötenbach - irgendwie ankommen werde ich morgen hoffentlich.
Zu tun habe ich morgen im Zug auch: Uli hat darum gebeten, dass sie wieder so eine Präsentation unserer Reise bekommt, und da ich die Powerpoint-Version unserer für 2020 geplanten Reise verschlampt habe, mache ich jetzt halt eine neue ...
Fotos:
Schloss Brahetrolleborg |
... und dessen Verwaltungsgebäude |
Strand in Nyborg mit Blick auf die Brücke nach Seeland |
Kirche in Kerteminde |
Nordstrand Kerteminde |
St.-Knud-Kirche in Odense |
Rathaus von Odense |
St.-Albani-Kirche |
Hans Christian Andersen vor Sankt Knud |
Park in Odense I |
Park in Odense II |
Æggekage |
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