Das Aufstehen heute Morgen klappte auch ohne Wecker, um kurz vor sechs Uhr war ich wach, ich packte meine sieben Sachen, ging noch einmal schwimmen, ging duschen und war dann um kurz vor acht Uhr zum Frühstück. Heute nahm ich keinen Saltfish, sondern eher klassisch Rührei mit Toast - das war aber auch sehr lecker. Danach bezahlte ich - langwierig, aber ich hatte ja einigermaßen Zeit - bei der einen Chefin, mit der ich mich in den letzten Tagen schon ein bisschen angefreundet hatte. Ich verschätzte mich bei der Gesamtrechnung um ziemlich genau vier Euro (war sehr stolz auf mich), dann saß ich schon fast bei Bonie in dessen Taxi.
Bonie lachte die ersten Minuten der Fahrt, weil ich wohl der Doppelgänger eines Dänen bin, der vor Corona regelmäßig in Grenada aufgetaucht ist und den er regelmäßig gefahren hat ... Ansonsten fuhr er vergleichsweise gesittet durch die Gegend, das mit der halben Stunde zum Flughafen sah zwischenzeitlich ein bisschen eng aus, aber am Ende war ich um ziemlich genau 9 Uhr am Flughafen.
Diesmal holte ich mir sicherheitshalber gleich die ausgedruckte Bordkarte am Kiosk, war wieder sehr schnell durch die Bordkarten- und durch die Sicherheitskontrolle durch und hatte dann viel Zeit, die ich nutzte, um auf einem abgelegenen Fernseher ein bisschen Cricket zu gucken.
Unser Flieger kam verspätet an, und als er im Anflug war, bewegte ich mich in Richtung des Gates. Das Bodenpersonal machte viele Durchsagen, und ich vermutete, dass sie irgendwann auch mich am Wickel haben würden, aber ich konnte meinen Namen beim besten Willen nicht heraushören.
Irgendwann kam eine Bodenpersonalerin zielstrebig auf mich zu (keine Ahnung, woran die mich erkannt hat, möglicherweise am fehlenden Kabinengepäck-Anhänger an meinem Köfferchen) und bat mich, mitzukommen. Ich fragte nach, ob sie mich schon ausgerufen hätten, die andere Tante sagte ja, ich bat um Entschuldigung, das war alles "no problem" und im Verlauf des folgenden Gesprächs stellte ich fest, wieso ich mich nicht angesprochen gefühlt hatte: Die Tante hatte die ganze Zeit meinen zweiten Vornamen aufgerufen, den wahrscheinlich noch schräg ausgesprochen, sodass ich mich wirklich unschuldig fühlte - ja, mein Rufname ist nicht ganz so eindeutig in der Aussprache, aber dann gleich nur den zweiten Namen zu nehmen, ist irgendwie auch nicht so richtig ...
Nun, jedenfalls wurde mir eröffnet, dass ich mein Handgepäckköfferchen - kostenfrei - an der Flugzeugtür abgeben solle, es würde sogar nach Tobago durchgecheckt. Nun, die Gelegenheit wollte ich nutzen und stopfte noch die Flüssigkeitstasche in mein Köfferchen. Das war zu viel des Guten, denn beim Zumachen hatte ich plötzlich den verbogenen Reißverschlussschieber in der Hand - Schockschwerenot! Ich versuchte, den wieder einzufädeln, zerstörte den Schieber dabei vollständig, sah mich schon panisch irgendwo einen neuen Koffer kaufen (im Duty-free-Bereich?!), als mir auffiel, dass der Koffer ja einen zweiten Reißverschlussschieber habe ... Den zog ich - gaaaaanz vorsichtig - um den Koffer herum, und siehe da, das hielt ... Jetzt muss ich halt nach Ausfall des doppelten Bodens ein bisschen aufpassen, dass ich mit dem Koffer heile nach Deutschland komme, dann muss Muttern da ran - die ist handwerklich deutlich begabter - und das reparieren ...
Der Flug hatte am Ende fast eineinviertel Stunden Verspätung im Abflug, und der Pilot begründete das - ehrlich, aber auch nicht so richtig megaberuhigend - damit, dass beim vorhergehenden Flug aus Barbados nach Grenada eine Warnmeldung angegangen wäre und dass gesellschaftsinterne Vorschriften dann eben eine Klärung vorgeschrieben hätten, bis das geklärt sei ...
Nun denn, der Flug dauerte am Ende 45 Minuten, wir kamen fast exakt eine Stunde verspätet an, ich teilte mir die Bank mit einer - öhm, recht stattlichen - Dame, und stattliche Dame und stattlicher Herr nebeneinander, da war es ein bisschen eng - wir kamen aber aneinander vorbei.
Die Einreise in mein 151. Land (juchhe!!!) ging sehr schnell, weil ich anscheinend der einzige Fluggast war, der sich vorher online angemeldet hatte. So stand ich schon an der finalen Einreisekontrolle, als die anderen noch an den (zahlreichen) Kiosken standen und ihre Einreise vorbereiteten. Einen Stempel bekam ich nicht in den Pass, wurde aber wieder begrüßt, und am Zoll war völlig tote Hose.
Ich nahm mir ein - teures - Taxi zum Oistins Fish Market, guckte mich dort ein kleines bisschen um, bis ich dann in der Kneipe unterkam, lecker aß und lecker trank und mich dann, etwa zwei Stunden vor geplantem Abflug, auf zur Bushaltestelle machte, denn ich wollte mit dem Minibus zurückfahren.
Das klappte auch, selbst wenn ich vor lauter schnellem Über-die-Straße-kommen-Wollen bald wieder ein Auto gerammt hätte (oder das Auto mich?), aber zum Glück fahren die Leute hier nicht so schnell, dass alles völlig entspannt blieb. Für die Fahrt zum Flughafen zahlte ich ungefähr 1,50 Euro, weniger als ein Zehntel als für die Taxifahrt, und das war wunderbar, weil der Minibus direkt bis zum Flughafen fuhr.
Die Bordkarten- und Sicherheitskontrollen waren wieder monsterleer, und jetzt sitze ich hier am Gate und warte aufs Boarding. Ich hoffe, dass mein Gepäck wirklich in Tobago vom Band kommt, denn beim Einladen in Grenada meinte der Gepäckbelader - entgegen der Auskunft des Bodenpersonals -, dass ich mein Gepäck in Barbados wieder an mich nehmen müsste - aber als ich hier ausstieg, war kein Gepäck (mehr) da, sodass ich jetzt mal gespannt bin, ob das geklappt hat ...
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Natürlich hat das geklappt! Mein Gepäck kam sogar gefühlt als Erstes, und auch wenn die Einreise und der Zoll hier mal wieder viel verkompliziert hat (lieber Trinidader und Tobager, das könnt ihr gerne so machen wie die Barbadier!), war ich am Ende des Tages schnell wieder nach Trinidad und Tobago eingereist. (Der Flug war leer und im Abflug fast, in der Ankunft überpünktlich, alles gut von daher ...)
Der Taxifahrer wollte auch nicht noch herumverhandeln - ich zahlte eh genug für die Fahrt hierher nach Buccoo, und dieser Taxifahrer wusste nun auch tatsächlich, wo er hinmuss. Er hupte die Chefin hier aus der Wohnung, die kam, zeigte mir das Zimmer, eine eigene Ferienwohnung mit klimatisiertem Schlafzimmer (herrlich), mit Küche und Bad (ohne abnehmbaren Duschkopf, aber das werde ich überleben) und mit Balkon mit Meerblick, auf den ich mich morgen schon freue (als ich ankam, war es schon dunkel, da konnte ich das nur erahnen, dass das schön sein wird ...).
Ich hielt mich nicht lange auf, zahlte schonmal das Zimmer und begab mich dann in die Kneipe keine hundert Meter entfernt. Die Bedienung war am Anfang ein bisschen wenig gut gelaunt, aber das gab sich dann mit der Zeit wirklich, ich trank einige wenige Hopfenkaltschalen und aß noch Thunfisch mit Pommes, auch sehr lecker und preislich jetzt erstmals für diesen Urlaub auch wirklich vernünftig, da gehe ich wieder hin (so viele Kneipen gibt es hier in Buccoo auch wieder nicht ...) ...
Jetzt bin ich müde und kaputt, aber freue mich auf den Meerblick und den Strand morgen ...
Abschied vom Hotel in Grenada |
Abschied vom Strand in Grenada |
Oistins, Barbados, Fischereihafen |
Barbadisches Bier |
Fisch mit Macaroni Pie und Reis in Barbados |
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