Meine Länder

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Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Montag, 29. Mai 2023

Eine Vollbremsung vor der Kurve

... machte der Volltrottel in dem roten Auto zwei vor uns, als wir durch die hügelige Landschaft der Beara-Halbinsel in Richtung Flughafen fuhren. Es ist nichts passiert (also alle Leser bitte wieder atmen!), aber an der Stelle hatte ich wirklich nicht mit einer Vollbremsung (des entweder blutigen Fahranfängers oder schlecht links fahrenden Kontinentaleuropäers, der fuhr die ganze Zeit schon so mittig) gerechnet, sodass schon der Kollisionsalarm unseres - wunderbaren - Autochens ansprang. Hatte uns der Spurhalteassistent gelegentlich genervt (ja, du Teil, wo soll ich auf dem engen Sträßchen denn fahren, fahre ich in der Mitte, piepst du rechts, fahre ich links, piepst du links, fahre ich mitten in der Spur, piepst du links und rechts!?), so war der - sehr sparsame - Toyota ansonsten ein für die schmalen irischen Straßen fast perfektes Auto: nicht zu breit, aber auch mit ausreichend Knautschzone, falls doch was passiert wäre ...

Das Aufstehen heute Morgen war nicht ganz soooo einfach, und der Wecker musste nachhelfen. Entweder war das ... öhem, dritte Bier gestern schlecht gewesen oder die Lammhaxe lag mir doch schwerer im Magen, denn so richtig gut geschlafen hatte ich irgendwie nicht ... Ich drängte doch auf etwas früheren Aufbruch, und so fuhren wir gegen 7.45 Uhr los ... Ich wurde von Jessi und Christian ein bisschen belächelt, weil ich bei der Ausfahrt aus "unserem" Hof mitten in der Pampa immer brav schaute, ob einer kommt, aber die Story von meiner Ma und mir unterwegs in Rumänien, als wir - auch mitten in der Pampa - fast beim Rücksetzen in ein anderes Auto gerauscht wären, was da völlig unerwartet kam, steckt mir bis heute in den Knochen ...

Wir frühstückten wieder hervorragend im Spar in Castletownbere und fuhren dann über Ardgroom zurück ins County Kerry. In Kenmare ging es wieder in Richtung Killarney National Park, wir genossen noch einmal den Ausblick vom Aussichtspunkt Ladies View, steckten öfter als nicht hinter einem Bus oder einem Lahma... fest, kamen aber - nach einem letzten finalen Auftanken - gut am Flughafen an. Die Abgabe des Autos war völlig unproblematisch, die Schlange für die Sicherheitskontrolle war lang, weil sie für drei Flüge gleichzeitig genutzt wurde, und das ist für den (sehr) kleinen Flughafen in Kerry ein bissel viel ...

Ein letztes irisches Getränk wurde verzehrt, dann boardeten wir fast als Letzte. Christian durfte sich nach dem Start zu Jessi an den Notausgang setzen, ich verzog mich auch aus der vollbesetzten Reihe auf einen bequemeren Platz, und so ging es sehr entspannt in Richtung Hahn.

Am Hahn war auch Chaos, weil kurz vor uns eine Maschine aus der moldawischen Hauptstadt Chișinău angekommen war, und deren Passagiere sollten wohl nicht mit uns vermischt werden ... Irgendwann durften wir dann auch aussteigen, die Einreise dauerte ein bisschen, aber dann waren wir eingereist und auf dem Weg zum Auto.

Zügig ging es in Richtung Kaiserslautern, mit nur einem kurzen Zwischenstopp an der Zufahrt zum ehemaligen Kommandobunker Börfink, auch Bunker Erwin genannt. In Kaiserslautern aßen wir noch lecker vietnamesisch, ehe die beiden mich zum Bahnhof brachten. Jetzt sitze ich im Zug in Richtung Freiburg, steige dort um und komme hoffentlich noch heute in Bonndorf an.

Uns hat es allen dreien sehr gut im Südwesten Irlands gefallen, die sehr grüne und dennoch unglaubliche abwechslungsreiche Landschaft war großartig. In wenigen Minuten ist man vom Meer jetzt nicht im Hoch-, aber doch im Gebirge, und das Fahren auf den engen Sträßchen macht - jedenfalls mir - großen Spaß, insbesondere, wenn man das Sorglos-Versicherungspaket hat, weil man schonmal ab und zu sehr eng an den Büschen am Straßenrand entlangfährt.

Wir waren an allen drei Abenden im O'Neills in Allihies, zunächst, weil das die unserem Kaff nächstgelegene Kneipe war, aber dann auch, weil es uns dort einfach gefallen hat in diesem wunderschönen bunten Dörfchen und in dem Pub mit leckerem Bier und sehr akzeptablem Essen. Ebenfalls total begeistert waren wir von unserem Cottage, auch wenn das wirklich ganz weit ab vom Schuss liegt, aber es entschädigt eben mit fantastischem Blick aufs Meer und viel Platz - es kann gut sein, dass ich da nochmal Leute hinentführe ...

Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter, einzig gestern war es ein wenig bedeckter, aber selbst da kam die Sonne raus. Kurzum: Es war toll, aber das überrascht ja niemanden wirklich, wenn ich das über eine Reise im Allgemeinen und eine Reise nach Irland im Besonderen schreibe. In drei Wochen geht es nach Zagreb, das wird kürzer und eine Städtetour, aber hoffentlich auch schön ...

Fotos (das markierte Bild mit freundlicher Genehmigung von Jessi):

Panoramablick Ladies View

Hochmoselbrücke aus dem Flieger (Jessi)

Zufahrt zum Bunker Erwin

Sonntag, 28. Mai 2023

"He was a cunt."

Was soll ich sagen? Ich hatte gerade den gestrigen Blog hochgeladen, da hielt der Nachbar von zwei Häusern weiter vorne an und wollte ein Schwätzchen mit mir führen. Ich verstand ihn erst kaum, dann adjustierte er sich auf einigermaßen Hoch-Englisch, und dann klappte das. Der freundliche Herr fragte, wo wir herkämen, ich antwortete wahrheitsgemäß und dann erzählte er, dass da oben am Hang das Haus von einem Deutschen gekauft worden wäre (er sei inzwischen tot), der aber den Nachbarn vorschreiben wollte, wie sie zu leben haben ... Das fand mein Gesprächspartner nicht so toll und meinte dann, die Stimme senkend: "He was a cunt." Das ist mit "Er war ein Arschloch." eher unzutreffend, weil zu wenig vulgär übersetzt, aber sagen wir so: Dass der (männliche) Berliner das hatte, was der Ire behauptete, was er gewesen sei, ist biologisch eher weniger gut möglich ...

Wir waren jedenfalls allesamt früh im Bett, schliefen sehr gut und so ziemlich aus, und als ich fertig angezogen aus meinem Schlafzimmer kam, ging Jessi auch gerade runter. Wir spannten, nachdem die Herrschaften ihrer Kaffeesucht gefrönt hatten, das Auto an und fuhren erst einmal in Richtung Castletownbere. Im dortigen Spar, unserer Stammfrühstückskneipe, wurden wieder Sandwiches (aber mit Baguette, nicht mit pappigen Toastbrotscheiben) bestellt - ich bestellte bei der Bedienung mühsam Wurst, Spiegelei, Hash Browns, Black Pudding und Bacon, bis sie mich angrinste und meinte, dass ich also das "Full Breakfast" haben wollte. Das hätte ich also einfacher bestellen können (werde ich morgen) auch, und das Zeug war echt lecker, ein ganzes Frühstück auf einem Baguette - klasse.

Wir frühstückten das Ganze mit Blick aufs Meer auf einem Parkplatz, auf dem ein Wohnmobil aus Bocholt stand, und fuhren dann von der Küstenstraße hoch in den Berg. Am Healy Pass genossen wir nicht nur die engen, aber wunderbaren Straßen, sondern vor allem auch den Ausblick hinunter ins County Kerry, denn der Healy Pass markiert die Grenze zwischen den Counties Cork und Kerry.

Auch hier war wieder eine (neben Jessi weitere) Deutschsprachige an dem Aussichtspunkt, die sich freundlicherweise anbot, ein Foto von uns zu schießen. Danach ging es weiter, wieder runter ans Meer, nach Kenmare und von dort - wieder auf dem Wild Atlantic Way, den Christian angesichts der geringen Brandung als "Not Wild Atlantic Way" abqualifizierte - auf den nördlichen der drei Finger.

Die Ausblicke aufs Meer waren, soweit wir das Meer sahen, großartig, aber auch die Landschaft - hier jetzt alles andere als karg - war ganz großartig. Wir umrundeten die Iveragh-Halbinsel zu etwa drei Vierteln, fuhren dann aber wieder hoch in den Gebirgszug. Wir verfuhren uns vor lauter entgegenkommender Oldtimer, drehten und fuhren dann an einem größeren See vorbei.

Es ging - auf engen, sehr engen und verflucht engen Sträßchen - unterwegs durch einen richtigen Felsengarten, ganz großartig, außer, wenn einem einer entgegenkam, dann war es recht eng - aber das klappt alles, weil da kaum einer so übertrieben wahnsinnig schnell fährt, wenn es unübersichtlich ist.

Am Ende kamen wir wieder auf die Nationalstraße und fuhren über Kenmare und die Nordküste "unseres" Fingers natürlich wieder nach Allihies in "unser" O'Neills. Auf dem Weg dorthin kam uns mitten in der Kurve ein viel zu schnelles Auto um die Ecke geschossen, sodass ich voll auf der Bremse stand, aber auch hier ging alles gut.

Im O'Neills aßen wir lecker - Peperoni-Pizza, Fish & Chips und, ich war mutig, Lammhaxe -, waren sehr zufrieden, Jessi fuhr wie gehabt heim, weil ich zwei Guinness konsumierte, und jetzt sitzen bzw. stehen wir hier auf dem Mäuerchen an unserem Anwesen, genießen die Sonne (im Mai, nach 19 Uhr, stehe ich im kurzärmligen Hemd hier und tippe) und gehen wahrscheinlich gleich ins Bett.

Morgen müssen wir uns wohl den Wecker stellen, denn um 8 Uhr wollen wir losfahren, der Flieger geht um 12.25 Uhr, und wir müssen ja noch ein Stückchen fahren, tanken und das Auto abgeben, aber das kriegen wir schon hin.

Fotos:

In Richtung Healy Pass

Blick vom Healy Pass auf das County Kerry

Da baden Leute! (Der Strand heißt "Paradise Found".) 

Unterwegs in County Kerry

Verwunschene Brücke

Allihies im County Cork

Samstag, 27. Mai 2023

Ein ordentliches Sportprogramm

... haben wir heute am Mizen Head, dem südwestlichsten Punkt des irischen Festlandes, hingelegt, denn da geht es zu den Sehenswürdigkeiten meist runter, und danach muss ja leider wieder hoch ...

Wir schliefen einigermaßen aus, das heißt, bis acht, halb neun, dann machten wir uns fertig und fuhren nach Ctb, also nach Castletownbere. Im dortigen Spar-Markt kauften wir uns ein Frühstück, und das ist so eine richtige Sandwichbar, wo man von Hähnchenschnitzel im Baguette bis Hash Browns alles kriegt, und das zu einem ziemlich akzeptablen Preis.

Heute war hier Radrennen auf der Halbinsel, sodass wir schon auf dem Weg nach Castletownbere ein paar Radfahrer überholt hatten, und nach unserem kleinen Spaziergang zum Hafen von Ctb machten wir uns auf in Richtung des südlichen der drei Finger hier unten im Südwesten Irlands. Wir überholten 100 oder 200 Radfahrer, manche winkten uns, dass wir überholen können, manche machten es einem ein bisschen schwerer, indem sie plötzlich nach rechts ausscherten, aber als wir in Glengarriff ankamen und nach rechts abbogen, während die Rennstrecke nach links führte, waren wir die - meisten - Radfahrer los.

Wir hatten Traumwetter erwischt (Jessi saß um neun Uhr im T-Shirt draußen), sodass wir bei fantastischen Ausblicken aufs Meer durch Bantry fuhren und danach quer über die Halbinsel in Richtung Mized Head. Die Sträßchen wurden immer enger, ein Bus fuhr vor uns, uns kamen Autos entgegen, mehr als einmal hielten wir die Luft an, ob der Abstand reicht, aber - toi, toi, toi - bisher war alles bestens.

Am Mized Head Visitor Centre parkten wir (der halbe Kontinent war da - Franzosen, Schweizer, Deutsche, Spanier) und kauften uns die Eintrittskarte für 7,50 Euro pro Schnauz. Wir guckten uns kurz die Ausstellung an, brachen dann aber zügig ins Freie auf. Erste Station war der Aussichtspunkt für den Felsbogen, das war durchaus schick - weniger schick war der steile Wiederaufstieg zurück auf den Weg.

Der Leuchtturm Mizen Head liegt auf einer kleinen Insel, und zu dieser kommt man über eine Fußgängerbrücke - zunächst guckten wir uns aber den Blick auf die Brücke an, dann ging es bergab und über die Brücke, und rechts wieder Treppen hoch zum Aussichtspunkt auf die Bucht. Die Treppe war eng, man wich sich aus ("Danke!" - "Bitte!"), die Ausblicke bei strahlendem Sonnenschein waren ganz großartig.

Die Räumlichkeiten der früheren Leuchtturmverwaltung sind heute eine Art Museum für die nautische Navigation, das war ganz interessant - spannend fand ich etwa, dass die Leuchtturmwärter früher 28 Tage am Stück arbeiteten und dann 28 Tage bei ihren Familien waren.

Das war ein ganz großartiger Ausflug, auch wenn der jetzt folgende Wiederaufstieg zum Parkplatz anstrengend war ... Den Versuch, das Schwitzen zu vermeiden, hatte ich längst aufgegeben, war aber sehr trotzdem froh, als wir oben waren. Es wurden zur Milderung der Dehydration Cola und Speiseeis (Pfefferminzeis, sehr lecker - fanden zwei Drittel der Reisegruppe) konsumiert, dann ging es wieder zurück, diesmal über die Südroute auf der südlichen Halbinsel ...

Kurz vor Castletownbere hielten wir kurz an, ich verfolgte die letzten Minuten der Bundesliga-Saison beim ARD-Internet-Radio, fluchte mehrfach, und als die Saison zu Ende war, ging es weiter in Richtung Castletownbere. Wir entschieden uns, wieder beim O'Neills in Allihies zu Abend zu essen - da hatte es uns gestern so gut gefallen.

Christian aß eine Pepperoni-Pizza, Jessi Lachs-Tagliatella und ich konnte nicht von den Fish&Chips lassen, dazu wurde Wasser konsumiert (jedenfalls von Jessi, denn die fuhr dankenswerterweise wieder nach Hause).

Hier machten wir noch einen kurzen Spaziergang zur - immer noch außer Betrieb befindlichen - Seilbahn hinüber nach Dursey Island, und jetzt ist es noch nicht halb neun, wir sitzen draußen bei immer noch 18 Grad (das Auto zeigte heute bis zu 26 Grad an!) und gehen heute wohl früh ins Bett ...

Die Landschaft hier ist unglaublich abwechslungsreich, man fühlt sich mal in Afrika, mal auf Helgoland, Irland ist toll wie immer - morgen planen wir, auf den nördlichen der drei Finger zu fahren und den Ring of Fire, äh, Ring of Kerry zu erkunden.

Fotos (das letzte Bild mit freundlicher Genehmigung von Jessi):

Blick vom Mizen Head

Brücke

Blick von Brücke ins einladende Meer

Verträumte Landschaft

Blick auf die Bucht

Barley Cove Beach (da waren etliche Menschen im Wasser)

Freitag, 26. Mai 2023

Im Land der glücklichen Kühe

... sind wir hier gelandet, aber nicht nur die Rindviecher sind glücklich, sondern wir auch - und wer jetzt behauptet, ich sei ein Rindviech, wird verprügelt!

Ich kam gestern mit ein bisschen Verspätung in Kaiserslautern an, aber Jessi und Christian waren so freundlich, mich trotzdem vom Bahnhof abzuholen. Wir guckten noch ein bisschen Markus Lanz, der AfD-Typ erzählte ja den allergrößten Scheiß, dass ich mich mal wirklich wirklich fragte, wie man diesen Verein ernsthaft wählen kann, aber wir gingen dann gegen zwölf, halb eins in Bett ...

Christian schmiss mich um kurz vor acht Uhr raus ... Es gab sehr leckeres Frühstück in Form von Schinkennudeln mit Tomatensauce, ich nahm natürlich Nachschlag, und dann fuhren wir in Richtung Flughafen Hahn. Die Fahrt verlief ganz gemächlich, wir machten noch kurz Station am Sauerbrunnen in Oberhambach - wir zapften aus der Quelle ein bisschen - etwas metallisch schmeckendes - Quellwasser ab und fuhren weiter.

Parken, Sicherheitskontrolle und Ausreisekontrolle verliefen problemlos, und wieder einmal fragte ich mich angesichts der Menschenmassen, wie die denn alle in den Flieger passen sollen. Spannenderweise waren am Ende alle an Bord, wir saßen bunt verteilt, ich guckte eine neue Serie, und nach genau einer Stunde und 48 Minuten Flug kamen wir in Kerry an.

Die Einreise war ja mal völlig unproblematisch, weil die - sehr freundliche - Grenzerin einfach nur guckte, ob die Pässe bzw. Personalausweise echt sind - ein Abgleich mit irgendwelchen Datenbanken erfolgte nicht, auch gut dann ...

Die Übernahme des Mietautos war ebenfalls kein Problem, auch wenn das nicht gaaaaanz so schnell ging, wir nahmen - klugerweise - noch ein Upgrade auf ein Automatikgetriebe, und dann ging es auf die Fahrt in Richtung unseres Cottages.

Die Linksfahrerei klappte, selbst das Blinken funktionierte ohne Scheibenwischer, und es ging in Richtung von Killarney, der Hauptstadt des County Kerry. Durch das Städtchen fuhren wir hindurch, und direkt an der Stadtgrenze beginnt der Nationalpark Killarney.

Den ersten Zwischenstopp legten wir am Torc-Wasserfall ein, zu dem wir eine fünfminütige Wanderung machten. Danach fuhren wir weiter durch den Nationalpark (traumhaft schön!), machten noch einen kurzen Zwischenstopp am Aussichtspunkt Ladies View (fantastisch!) und verließen danach den Nationalpark in Richtung Meer.

Es ging durch Kenmare, danach über den Turners Rock Tunnel (der war unbeleuchtet und unbelüftet, aber kurz im Vergleich zu, sagen wir, tadschikischen, Tunneln, die uns schon begegnet sind ...) in Richtung Glengarriff im Country Cork, und dort bogen wir ab in Richtung Castletownbere (oder, wie man hier lokal abkürzt, "Ctb").

In Ctb also kauften wir im örtlichen Supermarkt für über 50 Euro Getränke ein und machten uns danach auf die letzten Kilometer zu unserer Unterkunft. Erst ließen wir das Meer links liegen, dann rechts, jetzt liegt es wieder auf der linken Seite, unser zweistöckiges Cottage hat drei Schlaf- und drei Badezimmer, die Funkverbindung ist eher bescheiden (wir sind hier echt am Ende der Welt, herrlich!), aber wir haben tatsächlich das Cottage mit WLAN bekommen, aber wir hielten uns nicht lange auf, sondern fuhren 20 Minuten nach Allihies, denn dort hatte Jessi ein schönes Pub aufgetan.

Über enge Sträßchen gelangten wir in das zu unserem Cottage nächstgelegene Örtchen, und in einem der bunt bemalten Häuser ist das O'Neills. Dort bestellten wir - nachdem wir den richtigen Ort abgepasst hatten, um bei den völlig gestressten Bardamen zu ordern - Fish & Chips für Jessi und mich und eine Art Rinderbraten für Christian. Jessi war unvorsichtig gewesen und hatte sich nicht deutlich genug dagegen ausgesprochen, dass sie nach Hause fährt, also bekam sie ein Wasser, während Christian und ich zweierlei Stout ausprobierten ... Das Essen war gut, die Biere waren gut, uns ging es gut ...

Wir fuhren - noch im Hellen - nach Hause, stellten das Auto ab, machten noch einen kleinen Spaziergang, tranken an der Sonnenuhr noch einen Sundowner in Form eines Bieres und sitzen jetzt in unserem Haus und sitzen gemütlich zusammen ...

Ach Leute, das ist soooooo toll hier, das kann man gar nicht beschreiben, das Meer und die Berge und die Seen und die Heidelandschaften, alles sooooo, soooo schön (ja, ich habe ein paar Bilder gemacht). Irland ist toll, Irland bleibt toll, kommt her und guckt euch das an, man kann sogar mit Euro bezahlen, und das Linksfahren ist auch nicht so schlimm ...

Morgen ist hier ein Radrennen, da gucken wir mal, wie wir wegkommen, aber das kriegen wir schon hin ...

Fotos:

Sauerbrunnen

Torc-Wasserfall

Ladies View

Unterwegs im Killarney-Nationalpark

Das Meer

Bei uns in der Nähe ...

Am Ende der Welt bei Sonnenuntergang

Donnerstag, 25. Mai 2023

Die letzte Reise

... mit der aktuellen Bahncard 100 ist das heute, denn die läuft am Sonntag ab. Ab morgen bin ich ja aber bis Montag in Irland (und zum Flughafen fahren wir mit dem Auto), sodass ich die Heimfahrt am Montag schon mit der neuen Bahncard 100 antrete, auch wenn sie mir bisher nicht vorliegt und ich "nur" die vorläufige Karte habe, aber ich bin guter Dinge, dass ich mit der Ankunft im Schwarzwald dann auch meine neue Schwarze Mamba in die Arme schließen kann ...

Wir fliegen jedenfalls morgen um 13.45 Uhr in Frankfurt-Hahn ab und landeten nach gut zwei Stunden Flug um 14.50 Uhr Ortszeit (15.50 Uhr deutscher Zeit) in Kerry. Dort übernehmen wir das Auto und fahren gute zwei Stunden - wahrscheinlich durch den Killarney National Park - zu unserem Cottage auf der Beara-Halbinsel. Diese ist aufgeteilt zwischen den Counties Kerry und Cork, und unsere Unterkunft liegt im County Cork.

Am Samstag und Sonntag werden wir wahrscheinlich auch eifrig in der Gegend herumfahren, über kleine Bergsträßchen und hübsche Küstenstrecken, für Samstag habe ich ganz vorsichtig auch den Besuch eines Pubs zwischen 14.30 Uhr und 16.20 Uhr vorgeschlagen - zum Fußballgucken -, und so alles in allem hoffe ich, dass das ein schön entspannter Roadtrip über die grüne Insel bzw. deren Südwesten wird, zumal das Wetter - toi, toi, toi - auch mitzuspielen vorhergesagt ist ...

Aber, wie immer gilt: Ich werde berichten.

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Nun denn, was soll ich denn zur Karibik anderes sagen als dass es total toll war: Selbst die Hotels in Port of Spain und Paramaribo (das man übrigens auf dem "ma" betont und nicht wie ich Trottel auf dem "ri") waren in Ordnung, auch wenn die Surinamer die Handtücher bereitwilliger hätten rausrücken können ... Dass ich sowohl von den Menschen auf Trinidad als auch in Suriname für verrückt erklärt worden bin, dass ich nur so kurz (jeweils nicht einmal einen ganzen Tag) auf ihrer Insel bzw. in ihrem Land bleibe, war zu erwarten gewesen, aber ich vermute, dass ich nach Trinidad auf alle Fälle noch einmal komme - und Suriname war auch durchaus hübsch und könnte als laut Reklame "meistbewaldetes Land" der Welt ja durchaus den einen oder anderen Fleck Naturschönheit offenbaren ...

Die paar Stunden in Barbados waren auch wunderbar, auch wenn die Taxifahrer in der Karibik - gerade im Vergleich zu den ÖPNV-Preisen - auch Unsummen aufrufen, aber wenn der Tourist es halt eilig hat, zahlt er auch mal mehr (oder läuft fast vors Auto ...).

Die Hotels in Grenada und auf Tobago waren beide sehr gut, in beiden waren die jeweiligen Chefinnen außerordentlich freundlich, fast liebenswürdig - die Strände waren bei beiden Hotels grandios, ja, in Grenada musste ich nur wenige Sekunden laufen bis ans Meer, das war auf Tobago ein bisschen länger, aber dafür war ich da dann ganz allein am Strand (wenn man von Monsieur Wauz absieht); das Essen im Hotel bzw. in Hotelnähe war in Grenada ganz hervorragend, aber auch entsprechend teuer, auf Tobago deutlich günstiger, aber mehr (leckere) karibische Hausmannskost - die Ausblicke aufs Meer waren in beiden Fällen definitiv phänomenal.

Ich habe viel Zeit auf meinen Balkonen verbracht und gar nicht so viel am Strand gelegen, aber doch ziemlich ruhige Tage gemacht, mit Ausschlafen (auch wenn das aufgrund des Jetlags nicht geklappt hat, vielleicht auch, weil ich wahnsinnig früh ins Bett bin), ich hatte viel zu viele Hemden dabei, weil ich meist in Strandkluft unterwegs war, aber das war auch mal schön ...

Natürlich bin ich auch viel in der Gegend herumgeflogen, insgesamt waren das acht Flugsegmente plus ein Zwischenstopp, aber so ganz kann ich es halt nicht lassen, und Grenada war definitiv die Reise wert (und Tobago auch!).

Die Länder 149 bis 152 sind damit eingetütet, im Sommer kommen noch Nr. 153, 154 und 155 - und dann gucken wir mal, ob es noch irgendwelche wilden Touren gibt, die noch eine 156 ermöglichen dieses Jahr, aber das halte ich im Moment tatsächlich für eher unwahrscheinlich.

Jetzt freue ich mich erst einmal auf Irland, da wird mein dritter Aufenthalt binnen gut vier Jahren und mein fünfter Aufenthalt insgesamt, am Ende sagt noch einer, mir gefiele es dort ...

Sonntag, 21. Mai 2023

Absichtlich kompliziert

... scheinen es die Niederländer bei der Ankunft und dem Umsteigen zu machen, es ist wirklich fast nicht zu glauben ...

Dass der Zoll, der ja weltweit dafür da ist, Leute möglichst exzessiv zu belästigen, jeden einzelnen Ankömmling aus Suriname interviewt und das Gepäck durch einen Röntgenapparat schickt, bevor man überhaupt nur richtig angekommen ist, kann man ja meinetwegen noch durch Kampf gegen den Drogenhandel begründen (ja, richtig, die Niederlande kämpfen hier ganz besonders scharf gegen den Drogenhandel ...), aber die Spürhunde, die angeblich zum Einsatz kommen (und die ich für das wirksamste Instrument halte), habe ich nicht gesehen - entweder sind die supergut getarnt oder die haben heute ausschlafen dürfen, während ihre Herrchen die übermüdeten Einreisewilligen genervt haben ...

Noch besser wurde es an der Sicherheitskontrolle: Ich wollte gerade in gewohnter Manier Laptop und Flüssigkeiten auspacken, als ich - nicht unfreundlich, aber auch ziemlich bestimmt - zurückgepfiffen wurde, ich solle/könne die Sachen im Rucksack lassen. Cool, das sind die neuen Geräte, da spart man Zeit ... Ja, denkste, das führt nämlich nur dazu, dass dann alle Gepäckstücke mit Flüssigkeiten oder Rechner drin in die Sonderkontrolle gepackt werden - das dauert dann natürlich deutlich länger, als wenn man einfach die Sachen auspacken würde ... Das finde ich dann - ehrlich gesagt - auch schon wieder richtige Verarsche, was soll sowas?! (Das Schlimmste war ja, dass eigentlich so wenig los war, dass ich vor lauter Geschwindigkeit meinen Pass nicht aus der Brusttasche gepackt hatte - das war wiederum kein Problem ...)

Bei der Einreise war es dann auch ziemlich vogelwild - es gab eine riesige Schlange bei "alle Pässe", aber eine eigentlich gar nicht so verkehrte Beschilderung für die EU-Bürger-Schlange ... Nur: Diese EU-Bürger-Schlange war ein bisschen verwinkelt gebaut (und es gab auch nur eine einzige Kontrollspur!?), dass sich da kaum einer durchtraute ... Der Mann, der hinter mir in der kurzen Schlange zum Stehen kam, bedankte sich richtiggehend bei mir, dass ich mich getraut hatte, da durchzugehen, weil er das sonst auch übersehen hätte ... Da ging die Einreise für die EU-Bürger dann sehr schnell, auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, dass die elektronischen Einreisekontrollen auch gut beschildert (und an!) wären ...

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Fangen wir aber noch beim glorreichen Spiel der Bayern gestern an - selten war ich so sehr für RB Leipzig wie gestern. Beim 3:1 riss ich dann die Arme hoch (war aber still!), und als das Spiel zu Ende war - das hatten die DFL und KLM gut abgestimmt, das Spiel war zu Ende, kurz bevor ich boarden musste -, ging es in Richtung Flieger. Wieder hatte ich beim Boarding irgendeine Sperre drin, diesmal war es, wenn ich das richtig interpretierte (ich guckte - datenschutzrechtlich mal wieder ein Super-GAU - der Bodentante auf den Bildschirm), dass - mangels physischem Vorliegen meines Passes - nicht vorab +geprüft worden war, dass ich tatsächlich EU-Bürger bin und daher keine weiteren Sichtvermerke brauche. Das war schnell behoben, dann durfte ich auch durch und ins Flugzeug.

Dieses Mal saß ich am Fenster in einer Dreierreihe, die voll belegt war, das war daher ein bisschen beengt, aber ich guckte Filme, versuchte erfolglos zu schlafen und ließ es dann am frühen Morgen einfach sein ... Wir kamen ziemlich pünktlich in Amsterdam an, ich hatte trotz Zoll- und Sicherheitskontrollen-Hindernisparcours noch ausreichend Zeit, um - morgens um 7 Uhr - ein Bier zu trinken (vor Wut!), und dann boardeten wir auch schon den Flieger nach Frankfurt.

Da in Frankfurt nur eine Landebahn in Betrieb war, kamen wir verzögert weg (aber nicht so verzögert wie ursprünglich angekündigt), aber praktisch pünktlich an. Hier stand kein unnötiger Zoll oder Bundespolizei (wäre ja bei einem Intra-Schengen- und Intra-EU-Flug ja auch noch schöner gewesen!), der Shuttlebus zum Terminal 1 fuhr kaum eine Minute nach meinem Einsteigen ab und so erwischte die frühere S-Bahn zum Frankfurter Hauptbahnhof.

Dort stieg ich in einen IC ein, ergatterte noch einen nicht reservierten Sitzplatz und fahre jetzt bis Hannover durch. (In Deutschland ist es angenehm kühl ...)

Dann guckte ich noch Fußball, gehe lecker essen zum Abschluss des Urlaubs und dann geht es morgen auch schon wieder ins Büro ...

Im Laufe der nächsten Woche gibt es dann auch ein Fazit, aber am Donnerstag Abend geht es ja schon wieder nach Kaiserslautern und am Freitag dann gemütlich nach Irland - das wird auch cool!

Fotos aus dem Flieger und aus dem Zug:

Blick auf den surinamischen Urwald

Holländischer Strand

Sie fahren quasi mit dem Flügel unter dem Finger durch

Züge vor Frankfurter Skyline

Samstag, 20. Mai 2023

Een bromfiets op een slecht wegdek

... hab ich heute mehrfach gesehen, aber darum geht's nicht, denn ich finde es unglaublich interessant, dass ich hier heute in Südamerika unterwegs war und überall die Sprache eines Nachbarlandes von Deutschland, das mit "mittelgroß" noch großzügig beschrieben ist, angeschrieben ist und gesprochen wird. Die Rede ist natürlich weiterhin von Suriname, und hier spricht man - das war ja bis 1975 niederländische Kolonie - Niederländisch, jedenfalls als Amtssprache.

Ein bromfiets ist ein "brummendes Fahrrad", also ein Mofa, und die slecht wegdek ist ein "schlechter Straßenbelag" - aber vor allem das bromfiets hat es mir wirklich angetan ...

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Der Flug gestern Nacht hierher nach Suriname war sehr entspannt, ich hatte eine ganze Dreierreihe für mich, wir kamen vorzeitig los, flogen kürzer als veranschlagt und landeten um 0.45 Uhr Suriname-Zeit auf dem Flughafen von Paramaribo. Um 1.01 Uhr betrat ich erstmals den Boden von Suriname, um 1.15 Uhr war ich eingereist und am Zoll vorbei, und um 1.18 Uhr stand ich beim schon vorher mit dem Hotel vereinbarten Taxidienst.

Mein Fahrer - ein junger Mann - fuhr seeehr zügig durch die dunkle Nacht, aber auf der Hauptstraße war die wegdek ziemlich gut, nur diese doofen Drempel bremsten uns immer aus, und ein Mal flogen wir auch drüber hinweg, weil der Fahrer diesen einen Drempel übersehen hatte ...

Ziemlich genau um 2 Uhr war ich am Hotel, das ist in Ordnung war, nichts Herausragendes, aber für die eine Nacht völlig in Ordnung. Ich schlief einigermaßen schnell ein, war aber ganz woanders, als der Wecker um 7 Uhr klingelte.

Ich duschte nicht, denn irgendwie hatte man meine Handtücher vergessen, sondern zog mir die Sachen von gestern noch einmal an und machte einen kleinen Stadtrundgang. Ich lief erst einmal in Richtung des Flusses Suriname und kam an etlichen wunderschönen Holzbauten vorbei (ein paar hatte ich in der Nacht im Dunkeln schon schemenhaft wahrgenommen und mich auf den Morgen gefreut ...). Ich kam am Unabhängigkeitsplatz heraus, an dem der Präsidentenpalast und die Nationalversammlung sind, lief zum Fluss, hinter der Nationalversammlung zum Fort Zeelandia (das heute leider zu war), zum Palmengarten (der im Moment aber auch geschlossen ist, um den Palmen Zeit zur Erholung zu geben), dann an der Waterkant entlang (da war noch tote Hose) und schließlich zurück zum Hotel.

Insgesamt ist es da alles ziemlich entspannt, ein paar Gestalten liegen auf den Bänken und auf der Flussmauer in der Gegend herum, aber aggressiv wirkten die auf mich nicht, eher ein bisschen bekifft (achso, gestern, auf dem Weg von der Fähre zum Flughafen in Trinidad, standen wir an der Ampel, und aus dem Nachbarauto wehte dermaßen Gras-Geruch zu uns herüber, dass ich fast schon bekifft war - mein Taxifahrer malte sich aus, was passieren würde, wenn Polizisten in Zivil neben dem Auto zum Stehen gekommen wären ...).

Im Hotel frühstückte ich Toast mit Käse, Schinken und Tomate, aß ein bisschen Drachenfrucht und trank viel Orangensaft. Ein Handtuch hatte ich immer noch nicht, also ging ich nach dem sättigenden Frühstück noch einmal in die Stadt, guckte mir die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale an, latschte am Außenministerium, am Finanzministerium und am haitianischen Generalkonsulat vorbei und landete wieder an der Waterkant.

Nun hatte ich mir einen ersten (sehr guten!) Eindruck von Paramaribo verschafft, ging wieder ins Hotel, besorgte mir Handtücher, zog meine Taxifahrt zum Flughafen um eine Stunde vor und ging aufs Zimmer, um zu duschen - herrlich, gerade, wenn man dann in die klimatisierte Bude bei 23 Grad kommt ... Wie immer in den Tropen gilt nämlich, dass es nicht die heat ist, sondern die humidity, also nicht die Temperatur an sich, sondern die Luftfeuchtigkeit, die einen fertigmacht ...

Um 11.45 Uhr checkte ich aus, mein Fahrer war schon da, es regnete beim Verlassen des Hotels und bei der Ankunft am Flughafen in Strömen, und dafür, dass ich drei Stunden vor Abflug da war, war die Schlange für Ausreise und Sicherheitskontrolle schon ganz schön lang ...

Ich war nicht ganz sicher, nach den Erfahrungen in Trinidad, ob das mit meiner mobilen Bordkarte ging, aber obwohl der Grenzer sie sehen wollte (auch hier wird die Grenzkontrolle von Militärpolizisten durchgeführt, das ist wohl das niederländische Erbe), war das auch auf dem Handy in Ordnung. Nach verhältnismäßig langwieriger Kontrolle sitze ich nun hier im Wartebereich, habe ein Bierchen vor mir stehen, feuere RB Leipzig aus vollem Herzen an (bringt nur bisher nicht so wahnsinnig viel) und warte aufs Boarding.

Der nächste Blogeintrag kommt dann ziemlich sicher wieder aus Deutschland, ich gucke mal, ob ich morgen schon im Zug (vor)schreibe oder erst nach Ankunft am Sonntag in Hannover (oder vielleicht auch erst Montag) ...

Jedenfalls war mein vierter Südamerikaaufenthalt (nach 2010, 2014 und 2019) der mit Abstand kürzeste, aber schön ist es hier wirklich auch ...

Ja, diese Stippvisite in Suriname hat jetzt mit Hotel und Taxifahrten und Einreisegebühr und Gedöns auch gut 200 Dollar gekostet, vielleicht hätte ich auch einen Flug erwischen können, der nur 150 Euro teurer gewesen wäre und wo ich nicht in Suriname hätte zwischenlanden müssen. Aber so habe ich zumindest mal einen allerallerersten Eindruck von diesem Land bekommen, und dieser allerallererste Eindruck war so schlecht nicht ...

Gleich geht's in den Flieger, aber hier schonmal ein paar Fotos:

Schöner Bau in der Innenstadt

Präsidentenpalast

Fort Zeelandia

Gegenüber von Fort Zeelandia

What is love?

Palmengarten

Kathedrale

Flaggenparade am Unabhängigkeitsplatz

Blick auf Suriname-Fluss und Brücke

Ein bisschen früher als geplant

... zu Hause bin ich, wenn (ab jetzt) alles glattgeht ...

Ich war wieder zwischen halb sechs und sechs auf, konnte bei Caribbean Airlines schon einchecken - und sogar für die beiden KLM-Flüge von Paramaribo in Suriname nach Amsterdam und von Amsterdam nach Frankfurt. Bei den beiden KLM-Flügen hatte ich die Sequence No. 1, hatte also als Allererster überhaupt eingecheckt - kein Wunder, weil ich bei KLM für die Flüge noch gar nicht einchecken konnte ...

Der Lohn der Mühen war, dass ich eine halbe Stunde später eine E-Mail von KLM bekam, dass mein Flug von Amsterdam nach Frankfurt am Sonntag storniert sei, weil es ein technisches Problem am einzusetzenden Flugzeug gäbe. Na super! Das wäre die erste KLM-Buchung gewesen, bei der alles glattläuft, nachdem Nina und ich ja für die Färöer alles bei KLM gebucht hatten und am Ende nie mit KLM geflogen waren.

Ich wendete mich per WhatsApp an den Kundenservice, setzte eine wunderbare Nachricht auf, wie sie mich gerne umbuchen könnten (ich hatte mir gestern Abend beim Schwimmen - ernsthaft - aus Spaß an der Freude überlegt, was ich machen würde, wenn mein Flug nach Frankfurt kaputt wäre - wer will die Lottozahlen der nächsten Woche wissen?), nämlich gerne nach Frankfurt oder Hamburg oder Berlin oder Leipzig oder - idealerweise - nach Hannover, im Zweifel würde ich auch den Intercity nehmen, schickte die Nachricht ab - und merkte, dass das ein Automat ist ...

Also tippte ich meine Reservierungsnummer und meinen Nachnamen noch einmal ein und kam auch nicht weiter, außer dass ich eine formale Bestätigung bekam, dass mein Flug abgesagt sei ...

Einige Zeit später, kaum eine Stunde war seit der Stornierung vergangen, bekam ich auf dem Webportal die Information, dass man mich auf den früheren Flug von Amsterdam nach Frankfurt umbuchen könne. Den hatte ich damals, als ich meine Flüge buchte, gesehen, der Preis war auch gleich gewesen, nur hielt ich die Umsteigezeit damals für ein bisschen riskant knapp. Nun hat KLM erstens den Abflug in Suriname und damit die Ankunft in Amsterdam zwischenzeitlich um eine halbe Stunde vorgezogen und zweitens muss es halt dann jetzt mal in zweidreiviertel Stunden reichen - ich muss zwar einreisen und durch die Sicherheitskontrolle, aber das müsste jetzt langen, jedenfalls dann, wenn wir einigermaßen pünktlich aus Suriname ankommen.

Nach dem ganzen Schreck ging ich erst einmal in Richtung Strand. Meine - wie sich herausstellte - Nachbarin aus dem Zimmer nebenan kam mir entgegen (ich erkannte sie aber nicht ...) und fragte, ob sie sich mir anschließen dürfe. So ganz megarecht war's mir nicht, aber am Ende war ein schöner Spaziergang, zumal sie mich in Ruhe ließ, wenn ich schwimmen gehen wollte. Monsieur Wauz stieß natürlich auch zügig wieder zu uns, und so liefen wir - sie ist aus Trinidad und macht hier ebenfalls Urlaub - zu dritt gemütlich am Strand entlang.

Heute Morgen hatte es schon einmal kurz genieselt, und als ich im Wasser war, sah ich wieder dunkle Wolken aufziehen, sodass ich aus dem Wasser ging. Kaum war ich draußen, fing es tatsächlich an, wieder zu nieseln, aber das war ein wunderbarer Sommerregen, der auch nach wenigen Minuten wieder zu Ende war.

Kurz vor dem "offiziellen" Badestrand ging ich ein letztes Mal schwimmen, meine Nachbarin verabschiedete sich, Monsieur Wauz blieb bei mir und bewachte wie schon gestern meine Sachen ... Ich genoss den letzten Meeresschwimm für mehr als zwei Monate (in Irland werde ich kaum baden gehen wollen, und dann bin ich erst wieder auf Fidschi am Meer bei Temperaturen, bei denen ich schwimmen gehen will ...), verabschiedete Monsieur Wauz, der wohl genau weiß, dass er bis ins Dorf mitkommen darf, aber dann nicht mehr über den Steg und ging in meine Bude. Hier war der Strom ausgefallen, sodass ich die Kühlung der Klimaanlage nicht genießen konnte und mich stattdessen auf den Balkon setzte und schonmal diese Zeilen vorschrieb.

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So gegen 11.30 Uhr wollte ich dann auschecken, fand meine Chefin nicht, ließ dann den Schlüssel und meinen Koffer auf ihr blickgeschützten Veranda stehen und ging - mit meinem Rucksack, in dem Pass und Rechner waren - in die Kneipe 100 Meter weiter ...

Ich musste mich erst einmal wieder hydrieren und trank eine Cola und ein Bier, danach nochmal die gleiche Runde und am Schluss bestellte ich eine Cola und den Fisch des Tages mit Pommes. Wieder bekam ich eine Monsterportion Thunfisch mit leckeren Pommes und ein bisschen Salat, und als ich mit dem Essen fertig war, war es schon 13.07 Uhr ... Ich zahlte zügig, ging zurück zu meiner Unterkunft, Koffer stand noch da, Madame verabschiedete mich und schon kam - hupend und pünktlich - mein Taxi angebraust.

Orville fuhr einen kleinen Umweg, den er mir aber erläuterte (so ganz richtig verstehe ich den tobagoischen Akzent nicht immer, aber in der Regel verstehe ich so halbwegs, was das Gegenüber sagen will, und im Zweifel lächle und nicke ich ...), und sehr pünktlich landeten wir in Scarborough, das schon ein richtiges Städtchen ist - anders als Buccoo.

Ich lief ein paar Schritte zum Check-in, musste/durfte/sollte mein Köfferchen aufgeben und ging schon durch die (oberflächliche) Sicherheitskontrolle. Jetzt war ich - es war kurz vor 14 Uhr - natürlich viiiiiiel zu früh da, aber ich suchte und fand eine Steckdose und surfte noch ein wenig im Internet herum; eine Stunde vor Abfahrt - um 15 Uhr - ging das Boarding los, und diese "Buccoo Reef" ist schon ein sehr ordentliches Schiff, in das vor allem jede Menge Autos reinpassen - immer wieder unglaublich ...

Ich hatte mir ja eine Premium-Fahrkarte gegönnt, und so saß ich im klimatisierten Business-Class-Bereich ganz vorne, mit tollen Ausblicken! Diese Fähre könnte genau so auch in Europa fahren, das ist richtig schick (auch im Economy-Bereich ist das völlig in Ordnung!). Leider konnte ich nicht sofort an Deck gehen, weil das Deck anscheinend erst geöffnet wird, sobald das Sicherheitsvideo gezeigt worden ist, aber safety first - latürnich!

Mit knapp drei Minuten Verspätung (hach, Deutsche Bahn, das wäre was ...) ging es los, und das war jetzt nicht unbedingt eine Fahrt auf dem örtlichen Teich, weil wir ganz schön schaukelten - mir machte das ja großen Spaß, aber wie immer war ich nicht sicher, ob das allen Mitreisenden auch so gut gefallen hat ... Dementsprechend verzichtete ich vorläufig auf den Gang an Deck.

Wir waren kaum vollends an Tobago vorbeigezogen, da kam schon Trinidad in Sicht, aber da mussten wir ja die Nordwestspitze erst umrunden, ehe wir in Richtung Port of Spain fahren konnten.

Als ein Fantasyfilm gezeigt wurde und ich den Einstieg verpasst hatte, ging ich doch einmal kurz nach hinten in den Freiluftbereich - die Aussicht war zwar ohne (schlecht geputzte) Glasscheibe, aber dafür nach hinten heraus, und das war nicht ganz so beeindruckend wie vorne ... Dieser Hydrofoil-Antrieb spuckt jedenfalls ganz beeindruckend große Mengen von Wasser sehr schnell wieder aus, das fand ich echt spannend.

Ich konnte mich heute nicht hinsichtlich der Temperatur entscheiden - direkt unter der Klimaanlage war's dann doch ein wenig kühl, da draußen wiederum - trotz Fahrtwind - ein bisschen warm, also ging ich zurück (der Eingang zum Premium-Bereich war jetzt unbewacht ...) und setzte mich nicht direkt unter die Klimaanlage - da ging es eigentlich ...

Die Ausblicke blieben großartig (leider nicht fotografisch darstellbar, wegen schlecht geputzter Scheibe), gerade weil wir relativ nah an der Nordküste von Trinidad entlangfuhren und dann westlich von Monos Island endlich unsere 180-Grad-Kurve drehten, um auf Port of Spain zuzuhalten.

Wir kamen praktisch exakt pünktlich in Port of Spain an, sollten aber noch ein bisschen sitzen bleiben. So gegen 19.10 Uhr wurden wir dann nach draußen gebeten, aber die Schlange zum Verlassen des Schiffes war ob der (fast schon gefährlich) engen Treppe sehr langsam.

Am Ende kam ich aber heil an Land an, konnte meinen Koffer in Empfang nehmen und lachte mir dann einen Taxifahrer an. Der wollte erst 250 TT-Dollar haben und verwies auf irgendwelche offiziellen Tarife, die lagen aber bei knapp über 200, und ich hatte vor ein paar Tagen für die Fahrt zum Flughafen 100 TT-Dollar bezahlt. Am Ende einigten wir uns auf 130 TT-Dollar (die musste ich eh loskriegen) und fünf Euro, das sind dann wenigstens ein paar Euro weniger als die 200, die er hätte verlangen dürfen laut der offiziellen Tabelle. (Er war am Ende fast ein bisschen beleidigt, weil ich die 250 TT-Dollar kaum verhüllt als Betrugsversuch abgetan hatte - und betonte seine Eigenschaft als autorisierter Taxifahrer ... Na dann!)

Ich kam heil am Flughafen an (auch wenn der Fahrer einmal ziemlich geträumt hat, als die Ampel auf Grün sprang - da waren 100 Meter vor uns keine Autos mehr, als es von hinten - auf der Überholspur! - hupte ...), druckte meine Bordkarte mal wieder aus und ging zur Sicherheitskontrolle.

Eine der Sicherheitsfachtanten machten einen Punkt daraus, meine Flüssigkeiten zu untersuchen, die jetzt durch mindestens drei Flughäfen (unter anderem auch hier in Port of Spain) gelaufen waren, und beanstandete meine Deos ... Hier muss ich einfach sagen, dass die Inkonsistenz wahnsinnig nervt, weil die allermeisten Sicherheitskontrolleure gerade bei Deos, auch wenn die formal brennbar sind, kein so'n Geschiss machen, aber formal hatte sie ja leider einen Punkt. Dass ich aber fast nicht noch mal Deo unter die Achseln sprühen durfte ("it's confiscated", jaha), das war natürlich totaler Bullshit, den kein Mensch braucht und über den ich mich dann auch ein bisschen aufgeregt habe ... Gut, leidtragend sind dann halt meine Mitmenschen, die dürfen sich bei der Oberschlauen bedanken!

Jetzt sitze ich wahrscheinlich das letzte oder vorletzte Mal in der Lounge, hab lecker Sandwiches (jetzt mal wieder mit Fleisch) und Nudelsalat gegessen und ein Bierchen, Ginger Ale und Cola getrunken, gleich geht es zum Boarding und dann geht es in mein 152. Land, nach Suriname.

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Ein Statistik-Nugget habe ich noch: Vorgestern war ich ja an einem einzigen Kalendertag in drei Ländern (Grenada, Barbados und Trinidad und Tobago). So etwas ist in Europa keine große Leistung, das habe ich selbst wandernd schon geschafft (mindestens dreimal!). Im außereuropäischen Ausland ist mir das aber noch nicht sooooo oft passiert, das müssten die folgenden Touren gewesen sein:

  • 24. März 2011: Ausflug von Scharm-as-scheich (Ägypten) nach Israel und Bethlehem (Palästina)
  • 30. März 2013: Taxireise von Petra über Akaba (Jordanien) und Eilat (Israel) nach Taba (Ägypten)
  • 30. September 2013: Flüge von Maskat (Oman) nach Doha (Katar) mit Einreise und Aufenthalt in Bahrain
  • 14. April 2018: Flug von Mexiko-Stadt nach Guatemala-Stadt und von dort Busfahrt nach Santa Ana (El Salvador)
  • 31. Mai 2019: Ausflug von Bogotá nach Leticia (Kolumbien) mit Abstechern nach Peru und Brasilien
  • 17. Mai 2023: Flüge von Grenada nach Tobago (Trinidad und Tobago) mit Einreise und Aufenthalt in Barbados
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Und noch Fotos:

Die "Whatever" ...

Da isser wieder

Strand, Meer, Wolken

Auf der Buccoo Reef

Hydrofoil

Freitag, 19. Mai 2023

Stöckchen holen

... wollte der freundliche Hund, der mich heute Morgen bei meinem Strandspaziergang begleitete, nicht. Im Gegenteil: Als ich den Stock in der Hand hatte, versteckte er sich hinter dem nächstbesten Baum - da hat wohl jemand schlechte Erfahrungen gemacht ... Dementsprechend lag das Stöckchen genauso schnell wieder im Wald, und Monsieur (ich glaube, es war ein Monsieur) wurde sofort wieder zutraulich ...

Das Bett hier ist deutlich weicher als das in Grenada, und ich schlief wie das sprichwörtliche Baby ... Geweckt wurde ich vom Krähduell (mindestens) zweier Hähne, und die ließen sich auch nicht auf eine Krähruhe ein, sodass ich - wie üblich gegen 6 Uhr - aufstand. Ich ging auf den Balkon, wurde nicht ganz so schlimm von der Hitze umgehauen wie befürchtet und genoss den Blick auf Meer und Fischerhafen und den Strand in dieser halbmondförmigen Bucht von Buccoo.

Ich schmierte mich ein und lief hinunter zum Fischerhafen. Dort lief ich über einen schönen Steg am Meer entlang, und als ich auf der anderen Seite des Stegs ankam, hatte der Hund (Google Lens und ich würden ihn als Pointer identifizieren, aber das ist Biologie, also Grünzeug, also nicht so meins) mich schon auserkoren.

Ich zeigte ihm mehrfach an, dass ich nichts für ihn hätte, aber vielleicht waren die freundlichen Worte schon alles, was er hören wollte, und als ich in Richtung Strand lief, kam er hinter mir her ... Es waren wenige Menschen im Wasser, und einen kleinen Strandspaziergang wollte ich schon unternehmen, gerade weil hier die Bäume sehr nah ans Wasser herankommen und wunderbar Schatten spendeten, also ich vorneweg, Hund hinter mir her ...

Nach meinem ersten Schwimm, bei dem der Wauzo sehr gut auf meine Sachen aufpasste, lief ich noch ein Stückchen weiter, und nach der Episode mit dem Stöckchen und meinem Wegwerfen desselben (was Monsieur anscheinend als vertrauensbildende Maßnahme ansah) wurde er lebhaft und tollte auch ein bisschen in den Fluten herum.

Ich ging - fast hinten an den Felsen - noch einmal schwimmen (in völliger Einsamkeit), auch hier bewachte er meine Sachen ganz vorzüglich, und als es dann wärmer wurde und die Sonne höher an den Himmel stieg, machte ich mich auf den Heimweg. Mir kamen zwei Menschen entgegen, bis ich wieder am "offiziellen" Strand in Dorfnähe war, aber ich hatte jetzt Durst und wollte in der angeblich ab 9 Uhr geöffneten Kneipe, in der ich gestern schon gewesen war, einen Morgentrunk zu mir nehmen. Allein, Google hatte gelogen, denn es war noch zu ...

Ich stapfte also weiter, setzte mich in meiner Bude auf den - wunderbar überdachten - Balkon und guckte aufs Meer. Um 11 Uhr versuchte ich mein Glück noch einmal, und da saßen jetzt schon zwei Leute (einer von denen grüßte und meinte, er hätte mich heute schon am Strand gesehen - ich scheine mit meiner grazilen Gestalt Eindruck hier zu hinterlassen; allein an meiner Hautfarbe kann es nicht liegen, dazu sind zu viele Weiße hier).

Ich trank eine Cola und ein Bier (höhö), aß Shrimps mit Pommes und Coocoo, einer Art Maiskuchen, die auf den Inseln hier wohl eine übliche Beilage ist, und genoss den immer schöner werdenden Blick auf den Hafen und das Meer. Besonders angetan hatte mir die Namensgebung eines Fischerbootes, das hieß nämlich "Whatever", also "Was auch immer" ...

Nach dem intensiven Genuss von Shrimps und Cola und vielleicht einem weiteren Bier (das Guinness, das natürlich auf Trinidad gebraut wird, schmeckte sehr rauchig, das hat mir tatsächlich nicht ganz so gut geschmeckt - was ist hier los?!) verzog ich mich - das ist hier halt doch noch ein ganzes Stück weiter südlich und damit von der Sonneneinstrahlung gefühlt noch intensiver - aufs Zimmer, verbrachte aber die meiste Zeit - auch unterstützt durch einen im Restaurant sehr ordentlichen und auf dem Balkon immer noch spürbaren Wind - draußen.

Gleich geht es noch einmal an den Strand, dann gehe ich duschen und danach wahrscheinlich noch auf ein Getränk in die Gaststätte, die halt einfach wahnsinnig toll liegt, 100 Meter von meiner Unterkunft weg und mit tollem Blick aufs Meer. Hoffentlich kommt auf dem Weg kein so'n Regenguss mehr wie gestern Abend, in dem es fünf Minuten schüttete, als ginge die Welt unter, und danach war alles wieder trocken ...

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Nach dem wunderbaren Schwimm gerade eben - mit Sonnenuntergang und allem Pipapo, mit Gaul und Ziege am Strand (es stellte sich am Ende heraus, dass die Besitzerin Deutsche ist) - traf ich auf dem Heimweg sogar meinen Hund wieder - er erkannte mich, ich hatte aber immer noch kein Futter - und ging jetzt duschen, mit der Absicht, noch ein Bier trinken zu gehen ... Aber als ich da in meinem Sessel saß, hier im Kühlen (ich habe die Klimaanlage für die Nacht schon einmal angemacht), da entschied ich mich, dass ich jetzt doch hier bleibe ... Dazu kommt, dass ich nur noch 350 TT-Dollar habe, das reicht morgen fürs Mittagessen und für die Fahrt zur Fähre, aber für heute Abend und morgen Mittag hätte es womöglich nicht mehr gereicht. Das Problem ist nicht, dass ich überhaupt kein Geld mehr auf dem Konto hätte (bzw. im Kreditkartenlimit), das Problem ist, dass der nächste Geldautomat ein bisschen arg weit weg ist; so verzichte ich jetzt auf Abendessen und Bier, das tut mir bestimmt auch mal gut, und dann freue ich mich morgen auf Schwimmen, Duschen und Mittagessen noch ein bisschen mehr ...

Morgen jedenfalls geht es um 13.15 Uhr mit dem Taxi (das habe ich per WhatsApp bestellt) nach Scarborough an den Fährhafen, um 14 Uhr soll ich da sein, um 16 Uhr geht die Fähre, die soll um 19 Uhr in Port of Spain sein, dann nehme ich ein Taxi zum Flughafen, denn mein Flieger geht um 22.30 Uhr. Um 1.10 Uhr surinamischer Zeit (6.10 Uhr deutscher Zeit, also eine Stunde Zeitverschiebung zu hier) komme ich in Paramaribo an und werde von einem Fahrdienst des Hotels abgeholt; dann geht es ins Bettchen, am Samstag Morgen noch ein bisschen durch Paramaribo und dann wieder zum Flughafen, ehe ich schließlich am Samstag Nachmittag zurück nach Amsterdam fliege. Am frühen Sonntagmorgen lande ich in den Niederlanden, werde einreisen, durch die Sicherheitskontrolle gehen und dann nach Frankfurt fliegen. Dort komme ich planmäßig um 11 Uhr an und hoffe, dass ich am späteren Nachmittag gut in Hannover ankomme. Ich gedenke erst einmal zu duschen - und danach die hundert Meter zum Italiener um die Ecke zu gehen, denn da hat es mir echt gut gefallen ...

Erstmal aber einige Bilder vom heutigen faulen Strandtag:

Hund am Morgen

Blick auf Buccoo

Blick zur anderen Seite

Der Stock wäre ein bisschen arg groß gewesen ...

Hund gegen Wellen

Symbolbild Karibik - herrlich!

Einer der Übeltäter von heute Morgen

Sonnenuntergang

Hund am Abend