... beendete ich heute, nachdem ich 15. April schon ein Teilstück gelaufen war - das Mittelstück hatte ich damals und habe ich heute nicht erwischt, aber das ist nicht so schlimm, denn dieses Weglein werde ich sicherlich noch einmal gehen, und vielleicht kriege ich es dann gebacken, den gesamten Weg einzutüten ... Es war nämlich sehr schön ...
Parallel zum Wetterumschwung in den letzten Tagen fing mein Fuß an zu streiken, sodass ich am Dienstag und Mittwoch richtig Schmerzen hatten, aber am Donnerstag wurde es etwas besser, sodass ich - trotz Regens - eine (wirklich ganz) kleine Tour machte: Ich wanderte nämlich durch Bonndorf und dann am Waldrand vorbei in Richtung Wellendingen. Nach nicht ganz 4,3 Kilometern ließ ich mich - in meiner knallroten Regenjacke auch aus dem Weltall sichtbar - an der "Insel" in Wellendingen abholen.
Wanderregel Nr. 2 lautet, dass ein Spaziergang überhaupt nur dann eine Wanderung ist, wenn dabei mindestens fünf Kilometer zurückgelegt werden oder aber zumindest die Grenze zwischen zwei heutigen oder ehemaligen Gemeinden überschritten wird. Aufgrund dieser Grenzüberschreitung zähle ich selbst diesen 4,3-Kilometer-Spaziergang als "Wanderung", auch wenn jeder Wanderer mich auslacht ...
Gestern ließ ich die Wanderung ausfallen, verspürte aber heute Morgen, sagen wir, das dringende Bedürfnis, viel frische Luft zu tanken.
Also marschierte ich schon um 8.20 Uhr bei schönsten Nieselregen aus dem Haus. Zunächst ging es in Richtung Abzweig nach Schluchsee, aber schon bald hinter dem Bauhof in den Wald (links der Straße nach Schluchsee). Ich lief in ziemlichem Zickzack über die Steinahalde, und überraschenderweise machte das richtig Spaß.
Klar, es ist nicht ganz so gemütlich, mit der Regenjacke, in der du langsam vor dich hin dünstest, die Füße werden irgendwann auch mal feucht (kalt wurden sie heute gar nicht mal so sehr), aber es ist im Wald (und ich wollte heute definitiv in den Wald) eine ganz andere Atmosphäre, gefühlt durch den tagelangen Regen noch grüner, und wenn man die Matschpfade vermeidet, dann kann man auf den Schotterpisten oder gut ausgetretenen Pfaden auch ohne Probleme vorankommen ...
Ich bog einmal falsch ab und lief den unteren statt den oberen Weg, was zur Folge hatte, dass ich die alte Steinasäger Straße weiter (und steiler) hochmusste als ursprünglich geplant, aber dafür war ich auch auf einem Schotterweg statt einem Naturpfad unterwegs, was für die Trockenheit meiner Füße sicher nicht verkehrt war.
Ich bog, kurz bevor ich die Waldallee erreicht hätte, wieder rechts in den Wald ein (da, wo ich am 15. April gelaufen war) und lief über den wunderbaren Waldweg dort oberhalb der (neuen) Straße zur Steinasäge ... Damals war ich auf das erste Stück des Ganterweges abgebogen, aber diesen Matschpfad wollte ich heute nicht gehen, und außerdem war das eigentliche Ziel heute gewesen, die Straße zur Steinasäge zu erreichen und dann nach Hause zu gehen ... Also lief ich den Schotterweg hoch und nach rechts in Richtung dieser Straße.
Als ich mich dem avisierten Heimgehpunkt näherte, fühlte ich mich aber gut und dachte mir (ohje, ohje, er denkt ...), dass ich doch noch ein Stück weitergehen könnte ... Also überquerte ich die Straße und lief anstatt auf dem Weg in Richtung Wellendingen, den ich vorgestern gegangen war, in den Wald hinein. Mit ein bisschen Suchen (die Strecke hatte ich ja nicht vorgeplant, deswegen musste ich mich jetzt aufs Kartenlesen verlegen ...) fand ich den richtigen Abzweig (ein Zwischenstück war ziemlicher Matschweg, und das noch bergrunter, dass ich mich da nicht auf die Nase gelegt habe, wundert mich jetzt noch ...), und ein paar hundert Meter weiter zweigte links ein kleines (aber gut ausgetretenes) Pfadchen ab, das sich als die Wiederaufnahme des Ganterwegles herausstellte.
Diesem Pfad folgte ich dann ein längeres Stück, das ist sicher kein Weg, den man in Flipflops gehen sollte (und schon gar nicht in Flipflops bei Regen), denn wenn man da runterkippt, dann geht es erstmal einigermaßen steil den Abhang runter, aber es ist unwirklich schön ... So stelle ich mir den Wald um Harry Potters Schule vor, Hogwarts, oder wie das Ding heißt, und es hätte mich nicht gewundert, wenn irgendwelche Zaubertricks vorführenden Schüler um die Ecke gebogen wären. Das mit dem Abstandhalten wäre auf dem engen Weg allerdings schwierig geworden, sodass ich nicht unglücklich war, dass mir keiner entgegenkam (naja, bei dem Sauwetter war das eh unwahrscheinlich ...).
Nach gut 1,3 km auf dem schönen Pfad landete ich auf dem Weg vom Wegkreuz Stäglegaß runter ins Steinatal ... So langsam taten mir die Gräten dann doch weh, sodass ich mich entschied, meine Ma anzurufen, ob sie mich doch in Wellendingen extrahieren könnte (ich hatte eigentlich geplant, einen Rundweg zu laufen). Sie war bereit hierzu, sodass ich hoch zum Wegkreuz ging und dann den Berg runter nach Wellendingen (die Strecke war ich ja erst vorgestern gelaufen).
Wieder sammelte mich das Mamataxi an der "Insel" ein, nur dass es heute fast zwölfeinhalb Kilometer geworden waren und somit eine
richtige Wanderung. Und ja, die zwei Kilometer, die mir das an Heimweg gespart hat, waren es wert, denn ich will ja morgen oder zumindest übermorgen, wenn ich noch einen Tag Urlaub habe, nochmal durch den Schwarzwald wandern, und dazu brauche ich dienstwillige Füße ...
Fotos gibt's auch heute wieder:
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Weg nach Wellendingen (links), rechts geht es in Richtung Ganterwegle |
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Blick auf Wellendingen |
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Steinahalde |
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Dramatische Bilder erreichen uns aus dem Schwarzwald ... |
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... wirklich dramatische ... |
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Ganterwegle |
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Ganterwegle |
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Da zitterte die Hand schon ... |
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