... bin ich heute gewandelt, zum Teil zumindest, und es war anstrengend, aber auch sehr, sehr schön ...
Erstmal habe ich heute getrödelt, erst recht spät geduscht, dann gab es Mittagessen, und erst danach begann die Verrichtung des Tagwerkes - meine Mutter fuhr mich an die Staumauer des Schluchsees, warf mich dort mit den Worten "Lauf vorsichtig!" aus dem Auto, und weg war sie ...
Nun denn, auf auf, Kameraden, über die Staumauer - das Stück konnte ich ja schon von meiner glorreichen Schluchseeumrundung, und nicht weniger glorreich sollte es heute werden, denn die erste Abweichung vom Plan beschloss ich auf den ersten Metern - ich verschmähte den (etwas tiefergelegenen) Pfad und lief auf der Straße nach Blasiwald hinein. Höhenmeter würde ich heute noch genug machen, zumal der Pfad auch wieder auf meine Straße kam.
Blasiwald erkannte ich kaum wieder - in der Kehre fehlen im Vergleich zu den fast allmorgendlichen Schulbusfahrten zwischen 1993 und 2002 eine ganze Menge Bäume, dafür stehen dahinter jetzt etliche hübsche Einfamilienhäuser, und derart beeindruckt begann ich meinen Aufstieg auf ziemlich genau 900 Meter Höhe. Ziel war der Pass kurz hinter Blasiwald-Althütte, und der lag auf 1.114 Metern.
Es ging steil hoch, sehr steil - innerhalb von weniger als 2,5 km wollten fast 200 Höhenmeter bewältigt werden, und meine Einschätzung, dass damals, am Busumkehrpunkt, der Pass ganz nah sei, war eine ganz bestialische Fehleinschätzung, denn nach dieser Bushaltestelle wurde es gefühlt noch einmal steiler.
Das alles wäre kaum zu ertragen gewesen (seufz), wären nicht die Ausblick auf die wunderbare Schwarzwaldlandschaft gewesen. Da konnte man wenigstens mal ein bisschen verschnaufen ...
Ich bog nach links ab in Richtung Althütte und ignorierte dabei das "Für-Fahrzeuge-Durchfahrt-verboten"-Schild, denn das davon abweichende "Für-Fußgänger-Durchgang-verboten"-Schild kenne ich von diversen Ausflügen in Richtung Schweizer Grenze inzwischen ganz gut ... Die ersten Ausläufer des Weilers Althütte taten sich auf, als ich auf einmal auf Straßenbauarbeiten stieß.
Ich war ein wenig unentschlossen, sodass der Vorarbeiter auf mich zukam und fragte, was ich wolle. Ich fragte, ob ich zu Fuß weiterkönne (die buddelten nur die Mitte der Straße auf), er meinte, nein, ich müssen außenherumfahren, ich bekräftigte, dass ich zu Fuß weiterwolle, da war das gar kein Problem so nach dem Motto, da hätte ich gar nicht fragen brauchen ...
Auf ca. 1.080 Meter Höhe kam ich an einer freundlicherweise angelegten "Hundetankstelle" vorbei (ich hatte ausreichend Wasser dabei, sonst hätte ich mich da an den Napf gehängt ...), und es wurde etwas flacher, sodass ich die restlichen 30 Höhenmeter - wieder mit tollen Ausblicken - auch noch gut schaffte ...
Auf dem Pass streckte ich die Arme zum Jubel empor, und machte mich an den Abstieg ... Ich hatte mich heute Morgen entschieden, die Strecke ein bisschen umzubauen, denn ich wollte in St. Blasien den Abschluss machen. Also bog ich an einer veritablen Hauptverkehrskreuzung im Wald nach links in Richtung Häusern ab anstatt geradeaus nach St. Blasien zu gehen.
Dieser Weg war wunderbar, anfangs nur leicht abschüssig, am Ende dann ein bisschen steiler, aber bergab ist immer noch besser als bergauf, und auf einem Spielplatz oberhalb Häuserns hatte ich einen tollen Ausblick auf Häusern und den Albsee.
Häusern hatte ich - in der Besprechung mit meiner Mutter über die Notfallpläne - als Extraktionspunkt Gamma definiert (den Albsee-Parkplatz als Beta und das Ziel in St. Blasien als Alpha) ... Ja, ich habe in den letzten Tage zu viele Kriegsserien gesehen ...
Extraktionspunkt Gamma konnte Planung bleiben, denn ich spazierte durch Häusern hindurch in Richtung Fußballplatz. Vorher begegnete ich aber einer Mutter mit Kind und Hund, die auf dem Waldlehrpfad vor mir herliefen. Ich hielt natürlich Abstand, aber der Junge, der die Nachhut bildete, blickte sich plötzlich um, erschrak sich und kreischte wie eine Kreissäge ... So furchtbar sehe ich doch gar nicht aus, Bub!
Die Mutter bat um Entschuldigung, ließ mich vorbei und am Sportplatz gedachte ich des 8:2-Sieges des TuS Bonndorf über den SV Häusern, bei dem ich - irgendwann in der E-Jugend - erstmals im Tor stand. Trotz des Sieges wurde ich aufgrund der beiden angeblich von mir verschuldeten Gegentore von meinen Mitspielern angemotzt, die wollten die Häuserner Mannschaft halt mit 8:0 aus ihrem eigenen Stadion schießen ... Damals machte das Fußballspielen halt noch richtig Spaß ...
Ich schlug den Weg hinunter ins Albtal und zum Albsee ein, lief ein kurzes Stückchen durch Höchenschwander Gebiet immer schön den Berg hinunter, als ich auf einmal vor mir um die Kurve ein lautes Motorgeräusch hörte ... Auf einmal kam mir ein Traktor mit drei oder vier zig Metern langen Bäumen im Schlepptau entgegen, sodass ich mich zwischen Weg und Abhang möglichst schmal machte (nicht lachen!) und hoffte, dass das Ding an mir vorbeizieht ...
Das klappte, und ich hatte schon Befürchtung, ich hätte ein Sperrungsschild übersehen, aber da kam mir auch schon ein Nordic-Walker entgegen, sodass ich zuversichtlich war, dass ich keinen Mist gebaut hatte.
Ich sah schon den Albsee, fand aber den vermaledeiten Pfad, der vom Wanderweg auf die Straße und zur Staumauer abbog, trotz intensiver Suche nicht (meine Aufzeichnungsapp weist wilde Ausschläge vorwärts und rückwärts aus ...), sodass ich einen Umweg laufen musste, der zu dem Zeitpunkt schon wehtat ...
Als ich schließlich die Staumauer erreicht hatte, kam mir eine Gruppe joggender junger Frauen entgegen, und aus der Tatsache, dass die grüßten, schließe ich, dass das Kollegsschülerinnen waren. Sehr löblich ...
Die erste Bank jenseits der Staumauer - ich war nach kurzer Durchquerung von St. Blasier Gebiet nun auf der Gemarkung der Gemeinde Dachsberg gelandet - wurde zwecks Pausemachen okkupiert.
Es verblieben noch rund vier Kilometer nach St. Blasien, die zunächst am Ufer des Albsee entlangführten. Abwägungen (landschaftlich schönere gegenüber kürzerer Strecke) fielen jetzt zugunsten des schnellsten Weges aus, ich lief durchs Industriegebiet und dann rechts hoch auf einen kleinen Pfad in Richtung Wald.
Die Zivilisation war auf diesem Weg nie fern, aber ich war wenigstens nicht mehr auf der Straße selbst, es gab noch zwei steilere Anstiege, dann sah ich den St. Blasier Dom durch die Bäume ...
Ein letztes Aufbäumen über Wege, mit denen ich bei (zum Glück nicht so häufigen) Waldläufen im Sportunterricht Bekanntschaft gemacht hatte, folgte, dann unterquerte ich die Straße, lief zwischen Mädcheninternat und Bagnatohaus hindurch, an der Altbaupforte des Kollegs vorbei, auf den Domplatz und über die Alb, ehe ich an einem schönen Bänkchen an der Alb mit Blick auf den Dom Schluss für heute machte ...
Meine Mutter war für 17 Uhr bestellt, kam pünktlich, übersah mich, fuhr noch eine Runde, ich warf mich vors Auto, sie hielt an, ich stieg ein, und wir fuhren noch ein bisschen durch Balzhausen und Dürrenbühl, bogen hinter Rothaus in den Wald ein (die Radfahrer hielten uns wahrscheinlich für verrückt, aber das war eine offizielle Straße) und kamen dann von der Sommerau zur Steinasäge und schließlich nach Bonndorf zurück.
Die 200-km-Marke innerhalb des letzten Monats habe ich noch in Blasiwald im Berg geknackt, am Ende waren es heute über 15,5 Kilometer. Schön war's, anstrengend war's, morgen muss ich wieder arbeiten, da wird es entweder gar keine oder nur eine kürzere Runde geben ...
Heute gibt es mal viele Fotos:
Erstmal habe ich heute getrödelt, erst recht spät geduscht, dann gab es Mittagessen, und erst danach begann die Verrichtung des Tagwerkes - meine Mutter fuhr mich an die Staumauer des Schluchsees, warf mich dort mit den Worten "Lauf vorsichtig!" aus dem Auto, und weg war sie ...
Nun denn, auf auf, Kameraden, über die Staumauer - das Stück konnte ich ja schon von meiner glorreichen Schluchseeumrundung, und nicht weniger glorreich sollte es heute werden, denn die erste Abweichung vom Plan beschloss ich auf den ersten Metern - ich verschmähte den (etwas tiefergelegenen) Pfad und lief auf der Straße nach Blasiwald hinein. Höhenmeter würde ich heute noch genug machen, zumal der Pfad auch wieder auf meine Straße kam.
Blasiwald erkannte ich kaum wieder - in der Kehre fehlen im Vergleich zu den fast allmorgendlichen Schulbusfahrten zwischen 1993 und 2002 eine ganze Menge Bäume, dafür stehen dahinter jetzt etliche hübsche Einfamilienhäuser, und derart beeindruckt begann ich meinen Aufstieg auf ziemlich genau 900 Meter Höhe. Ziel war der Pass kurz hinter Blasiwald-Althütte, und der lag auf 1.114 Metern.
Es ging steil hoch, sehr steil - innerhalb von weniger als 2,5 km wollten fast 200 Höhenmeter bewältigt werden, und meine Einschätzung, dass damals, am Busumkehrpunkt, der Pass ganz nah sei, war eine ganz bestialische Fehleinschätzung, denn nach dieser Bushaltestelle wurde es gefühlt noch einmal steiler.
Das alles wäre kaum zu ertragen gewesen (seufz), wären nicht die Ausblick auf die wunderbare Schwarzwaldlandschaft gewesen. Da konnte man wenigstens mal ein bisschen verschnaufen ...
Ich bog nach links ab in Richtung Althütte und ignorierte dabei das "Für-Fahrzeuge-Durchfahrt-verboten"-Schild, denn das davon abweichende "Für-Fußgänger-Durchgang-verboten"-Schild kenne ich von diversen Ausflügen in Richtung Schweizer Grenze inzwischen ganz gut ... Die ersten Ausläufer des Weilers Althütte taten sich auf, als ich auf einmal auf Straßenbauarbeiten stieß.
Ich war ein wenig unentschlossen, sodass der Vorarbeiter auf mich zukam und fragte, was ich wolle. Ich fragte, ob ich zu Fuß weiterkönne (die buddelten nur die Mitte der Straße auf), er meinte, nein, ich müssen außenherumfahren, ich bekräftigte, dass ich zu Fuß weiterwolle, da war das gar kein Problem so nach dem Motto, da hätte ich gar nicht fragen brauchen ...
Auf ca. 1.080 Meter Höhe kam ich an einer freundlicherweise angelegten "Hundetankstelle" vorbei (ich hatte ausreichend Wasser dabei, sonst hätte ich mich da an den Napf gehängt ...), und es wurde etwas flacher, sodass ich die restlichen 30 Höhenmeter - wieder mit tollen Ausblicken - auch noch gut schaffte ...
Auf dem Pass streckte ich die Arme zum Jubel empor, und machte mich an den Abstieg ... Ich hatte mich heute Morgen entschieden, die Strecke ein bisschen umzubauen, denn ich wollte in St. Blasien den Abschluss machen. Also bog ich an einer veritablen Hauptverkehrskreuzung im Wald nach links in Richtung Häusern ab anstatt geradeaus nach St. Blasien zu gehen.
Dieser Weg war wunderbar, anfangs nur leicht abschüssig, am Ende dann ein bisschen steiler, aber bergab ist immer noch besser als bergauf, und auf einem Spielplatz oberhalb Häuserns hatte ich einen tollen Ausblick auf Häusern und den Albsee.
Häusern hatte ich - in der Besprechung mit meiner Mutter über die Notfallpläne - als Extraktionspunkt Gamma definiert (den Albsee-Parkplatz als Beta und das Ziel in St. Blasien als Alpha) ... Ja, ich habe in den letzten Tage zu viele Kriegsserien gesehen ...
Extraktionspunkt Gamma konnte Planung bleiben, denn ich spazierte durch Häusern hindurch in Richtung Fußballplatz. Vorher begegnete ich aber einer Mutter mit Kind und Hund, die auf dem Waldlehrpfad vor mir herliefen. Ich hielt natürlich Abstand, aber der Junge, der die Nachhut bildete, blickte sich plötzlich um, erschrak sich und kreischte wie eine Kreissäge ... So furchtbar sehe ich doch gar nicht aus, Bub!
Die Mutter bat um Entschuldigung, ließ mich vorbei und am Sportplatz gedachte ich des 8:2-Sieges des TuS Bonndorf über den SV Häusern, bei dem ich - irgendwann in der E-Jugend - erstmals im Tor stand. Trotz des Sieges wurde ich aufgrund der beiden angeblich von mir verschuldeten Gegentore von meinen Mitspielern angemotzt, die wollten die Häuserner Mannschaft halt mit 8:0 aus ihrem eigenen Stadion schießen ... Damals machte das Fußballspielen halt noch richtig Spaß ...
Ich schlug den Weg hinunter ins Albtal und zum Albsee ein, lief ein kurzes Stückchen durch Höchenschwander Gebiet immer schön den Berg hinunter, als ich auf einmal vor mir um die Kurve ein lautes Motorgeräusch hörte ... Auf einmal kam mir ein Traktor mit drei oder vier zig Metern langen Bäumen im Schlepptau entgegen, sodass ich mich zwischen Weg und Abhang möglichst schmal machte (nicht lachen!) und hoffte, dass das Ding an mir vorbeizieht ...
Das klappte, und ich hatte schon Befürchtung, ich hätte ein Sperrungsschild übersehen, aber da kam mir auch schon ein Nordic-Walker entgegen, sodass ich zuversichtlich war, dass ich keinen Mist gebaut hatte.
Ich sah schon den Albsee, fand aber den vermaledeiten Pfad, der vom Wanderweg auf die Straße und zur Staumauer abbog, trotz intensiver Suche nicht (meine Aufzeichnungsapp weist wilde Ausschläge vorwärts und rückwärts aus ...), sodass ich einen Umweg laufen musste, der zu dem Zeitpunkt schon wehtat ...
Als ich schließlich die Staumauer erreicht hatte, kam mir eine Gruppe joggender junger Frauen entgegen, und aus der Tatsache, dass die grüßten, schließe ich, dass das Kollegsschülerinnen waren. Sehr löblich ...
Die erste Bank jenseits der Staumauer - ich war nach kurzer Durchquerung von St. Blasier Gebiet nun auf der Gemarkung der Gemeinde Dachsberg gelandet - wurde zwecks Pausemachen okkupiert.
Es verblieben noch rund vier Kilometer nach St. Blasien, die zunächst am Ufer des Albsee entlangführten. Abwägungen (landschaftlich schönere gegenüber kürzerer Strecke) fielen jetzt zugunsten des schnellsten Weges aus, ich lief durchs Industriegebiet und dann rechts hoch auf einen kleinen Pfad in Richtung Wald.
Die Zivilisation war auf diesem Weg nie fern, aber ich war wenigstens nicht mehr auf der Straße selbst, es gab noch zwei steilere Anstiege, dann sah ich den St. Blasier Dom durch die Bäume ...
Ein letztes Aufbäumen über Wege, mit denen ich bei (zum Glück nicht so häufigen) Waldläufen im Sportunterricht Bekanntschaft gemacht hatte, folgte, dann unterquerte ich die Straße, lief zwischen Mädcheninternat und Bagnatohaus hindurch, an der Altbaupforte des Kollegs vorbei, auf den Domplatz und über die Alb, ehe ich an einem schönen Bänkchen an der Alb mit Blick auf den Dom Schluss für heute machte ...
Meine Mutter war für 17 Uhr bestellt, kam pünktlich, übersah mich, fuhr noch eine Runde, ich warf mich vors Auto, sie hielt an, ich stieg ein, und wir fuhren noch ein bisschen durch Balzhausen und Dürrenbühl, bogen hinter Rothaus in den Wald ein (die Radfahrer hielten uns wahrscheinlich für verrückt, aber das war eine offizielle Straße) und kamen dann von der Sommerau zur Steinasäge und schließlich nach Bonndorf zurück.
Die 200-km-Marke innerhalb des letzten Monats habe ich noch in Blasiwald im Berg geknackt, am Ende waren es heute über 15,5 Kilometer. Schön war's, anstrengend war's, morgen muss ich wieder arbeiten, da wird es entweder gar keine oder nur eine kürzere Runde geben ...
Heute gibt es mal viele Fotos:
Aufstieg in Blasiwald |
Blick in Althütte |
Blick auf den Schwarzwald |
Sehr liebenswürdig |
Ausblick (fast) vom Pass |
Alles hat seine Ordnung im Schwarzwald ... |
Ich fand den Blick halt schön ... |
Albseestaumauer |
Albsee von der Staumauer |
Albsee auf dem Weg nach St. Blasien |
Das Ziel, der Dom, kommt näher ... |
Bläsi halt ... |
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