... hätte ich heute fast abgelassen, aber das Unglück war schon weit davor passiert.
Ich war früh wach (Vorfreude?), und das war auch gut so, denn die Wettervorhersage war ab der Mittagszeit nicht ganz so prickelnd (tatsächlich wurde es gegen 14 Uhr dann ein bisschen windiger, aber das Wetter hielt). Also fuhren wir gegen halb neun los und waren kurz nach 9.15 Uhr an der Talstation der Gondelbahn auf den Seebuck (den Nebengipfel des Feldbergs).
Der Plan für den heutigen Tag war der Aufstieg bis zum - wie sich herausstellte - Herzogenhornblick ein Stückchen unterhalb des Feldbergs (das war der Verbindungspunkt zu meinen bisherigen Touren), von dort weiter zum Stübenwasen, hinunter zum Notschrei (das ist eine Passstraße) und, wenn ich dann noch körperlich und moralisch dazu in der Lage wäre, hinauf in Richtung Trubelsmattkopf, zwischen diesem und dem Hörnle vorbei und schließlich zum Etappenziel am Wiedener Eck.
Etappenziel? Was soll das denn heißen? Nun, ich habe es mir - größenwahnsinnig wie ich in den letzten Wochen geworden bin - zum Ziel gesetzt, in Etappen die französische Grenze zu erreichen. Und nachdem ich das mit der Rückwärts-Etappe aus Seebrugg nach Bonndorf (die Richtung der Route ist für mich nicht wichtig, auch wenn das ein bisschen gemogelt ist; 27. April), der vorhergehenden Schluchsee-Umrundung (22. April), der Strecke von Aha über Bärental zum Titisee (3. Mai) und vorgestern mit der (wieder Rückwärts-)Etappe Rinken-Feldberg-Bärental eingefädelt hatte (wobei das Letztere wirklich gemogelt ist, weil ich da mich schön auf 1200 Meter habe absetzen lassen und auf 975 Meter abgestiegen bin, aber wenn man die Regeln selbst festlegt, können einem solche Feinheiten wurscht sein), wollte ich heute die erste (von vier geplanten) Etappen wandern.
Meine Ma schmiss mich also am Parkhaus (!) bei der Gondelbahn raus, und ich war kurz versucht, die Gondelbahn hoch auf den Seebuck zu nehmen. Da ich auch auf dieser Route mein bisheriges Streckennetz gekreuzt hätte, wäre diese Monstermogelei noch im Rahmen der Geschäftsordnung gewesen, aber meine Hoffnung, dass ich das schon selbst schaffe, erwies sich als richtig.
Ich kraxelte also den ersten, sehr steilen Kilometer (Wieso müssen die steilen Strecken immer ganz am Anfang sein, man kann sich doch erstmal einlaufen ...! Wie, ich plane die Strecke? Ruhe dahinten!) hinauf und wurde dann aus zweierlei Gründen glücklich: Erstens wurde die Strecke ganz spürbar flacher (leichte Anstiege sind ja kein Drama) und zweitens hatte ich einen tollen Blick auf das Herzogenhorn.
Das Herzogenhorn, das ich auch noch erobern will (aber nicht heute und nicht morgen), steht in der Liste der Berge des Schwarzwaldes auf Platz ... Joa, und hier fängt der Schlamassel (und mein kleines Proseminar in theoretischer Geografie) an: Der Feldberg hat seinen Gipfel auf 1493 Metern und daneben noch zwei lokale Maxima (ja, das ist ein mathematischer Begriff, aber das macht nichts), nämlich den Baldenweger Buck (1460 Meter) und den Seebuck (1449 Meter). Die Frage ist jetzt, ob diese beiden lokalen Maxima auch als "Gipfel" zählen. Wenn ja, lässt sich die Frage stellen, ob etwa ein kleiner Erdhügel (den gibt es so wahrscheinlich nicht, aber für die Illustration ist der hilfreich) auf 1485 Metern Höhe dreißíg Meter neben dem Feldberggipfel nicht auch als ein weiterer Gipfel zählen müsste.
Dies führt auf den Begriff der Schartenhöhe - die Schartenhöhe ist die Angabe, um wieviele Meter ich absteigen muss, um von einem (vermeintlichen) Gipfel zu einem Punkt gleicher Höhe zu kommen. Der Baldenweger Buck beispielsweise hat eine Schartenhöhe von nur 7 Metern (abgerundet) - das heißt, vom Baldenweger Buck (1460 m) muss ich nur sieben Meter - also auf 1453 m Höhe - absteigen, um von diesem Grat zu einem anderen Punkt auf 1460 m Höhe auf dem Weg zum Feldberggipfel zu kommen.
Diese Schartenhöhe wird häufig genutzt, um eigenständige Berge von Nebengipfeln auf diesem Berg zu unterscheiden, gerade wenn es darum geht, eine Reihenfolge von Bergen zu definieren. In den Alpen verwendet man eine Schartenhöhe von 150 Metern als Kriterium für einen eigenständigen Berg, in den Mittelgebirgen scheint das ein bisschen umstrittener zu sein.
Sei es, wie es sei, der Baldenweger Buck hat eine Schartenhöhe von 7 Metern, der Seebuck von 29 Metern (obwohl der Seebuck weniger hoch ist, aber man muss weiter absteigen, um einen höheren Berg zu kommen), da sagt die Wikipedia, dass man jedenfalls argumentieren kann, dass diese beiden Erhebungen Nebengipfel des Feldbergs sind ...
Wo war ich? Ah, ja, das Herzogenhorn ist, wenn man dieser Linie folgt, der zweithöchste Berg des Schwarzwaldes, der Belchen der dritthöchste und der Stübenwasen der vierhöchste.
Vom Herzogenhornblick auf dem Feldberg führt ein ziemlich ebener Wanderweg in Richtung Stübenwasen, und unterwegs hat man fantastische Ausblicke - noch fantastischere als vorgestern - auf das Wiesental.
Ich war gerade in den (ziemlich ungleichmäßigen) Anstieg zum Stübenwasen eingestiegen, als ich etwas trinken wollte. Ich nahm also meinen Rucksack vom Rücken, und es machte "ratsch". Na super, ich hatte mir die gesamte Seite des Rucksacks aufgerissen, weilich mit meinen rohen Kräften ... ein Materialfehler vorlag ... Was tun, angesichts der Tatsache, dass ich gerade einmal vier Kilometer absolviert und also noch fast 14 Kilometer vor mir hatte? Nun, ich macgyverte (das ist ein offizielles Wort, jedenfalls im Englischen) mir die Seile, die ich als Tragegurte des Rucksacks verwendete, so hin, dass - zusammen mit der Regenjacke, die ich dabeihatte - wenigstens nicht alle paar Meter alles aus dem Ding rausfiel und ich das Objekt des Teufels trotzdem zumindest über eine Schulter tragen konnte ...
Wenige hundert Meter weiter gab es allerdings etwas zu feiern, denn ich hatte die 4,74-km-Marke erreicht. Normalerweise ist die unspektakulär, aber heute war sie gleichbedeutend mit der 400-km-Marke in den vergangenen acht Wochen. Juhu!
Am Stübenwasen hätte ich, um zum offiziellen Gipfel zu kommen, irgendwo ins Gras latschen müssen - da es keinen offiziellen Wanderweg dorthin gab, unterließ ich diese Aktion, zumal mir wenige Meter zuvor - ausgerechnet am Aussichtspunkt auf den Feldberg - dann doch die Trinkflaschen aus dem macgyverten Rucksack purzelten und ich erstmal hinterherjagen musste, um die alle einzufangen ...
Hinter dem Passweg machte ich aber - das erste Drittel des Weges war geschafft - die erste Pause und verzehrte mit Blick auf den Belchen (der kommt morgen dran, wenn ich es schaffe) das erste Salamibrötchen - ein traumhafter Ausblick ...
Nun ging es erstmal ein gutes Stück abwärts, und es wurde deutlich waldiger. Ich kam an der Gaststätte Stubenwasen vorbei, die aber - natürlich - heute Ruhetag hatte. Also lief ich weiter, wurde von einem Mountain-Biker, der knapp an mir vorbeijagte, fast über den Haufen gefahren, bog dann aber auf einen richtigen Waldweg ein, auf dem mir kaum mehr jemand begegnete (überhaupt waren heute auf meiner Strecke nicht sehr viele Menschen unterwegs).
Etwa einen, vielleicht zwei Kilometer vor dem Notschreipass lief ich auf einmal auf ein ziemlich großes Gebäude zu und stellte beim Blick in die Karte fest, dass es sich um ein Biathlon-Stadion handelt, von dem ich - wen überrascht das noch - noch nie gehört hatte. Hier muss im Winter der Bär steppen, denn die, öhm, sehr großzügig angelegten Parkplätze bieten Platz für etliche hundert Autos - heute stand dort ein (in Worten: ein) Auto einsam und verlassen in der Gegend herum.
Am Notschrei gibt es einige gastronomische Einrichtungen, die Hütte fand ich nicht, das Café war zu und das Waldhotel sah auch nicht so richtig einladend aus, sodass ich - von der ohnehin sehr zögerlich geprüften - Möglichkeit, nach knapp zwei Drittel des Weges ein Bierchen zu trinken, Abstand nahm.
Die nächsten Meter führten, leicht ansteigend, durch ein Moor, bei dem man noch sehr gut die Abbruchkanten des 1947 eingestellten Torfabbaus sieht - hochinteressant! Als es wieder in den Wald ging, fing das letzte richtig steile Stück an, aber jetzt war ich eingelaufen, sodass ich auf den Waldwegen langsam, aber gleichmäßig ging und nach dem guten Kilometer fast überrascht war, dass ich schon am Rundweg um den Trubelsmattkopf angekommen war.
Ich folgte diesem sehr schönen und ziemlich ebenen Rundweg um den Gipfel herum (ich hätte auf einem guten Weg auch zum Gipfel kommen können, aber nach 12 Kilometern musste das nicht mehr sein), wusch mir an zwei Brunnen, die da einsam im Wald standen und von jeweils einem Bächlein gespeist wurden, die Hände und machte drei Kilometer vor dem Ziel noch eine kurze Pause in einer Schutzhütte. Ich Dusselkopp drückte in meiner GPS-App auf "fertig" anstatt auf "Pause", sodass ich jetzt mal wieder zwei Touren aus dieser Wanderung machen musste, aber das werde ich überleben.
Nach dem Verzehr des letzten Brötchens lief ich über einen Pfad zwischen Feldern hindurch und schlussendlich noch ein kleines Stück durch den Wald, zielgerichtet demWestweg des Schwarzwaldvereins folgend, ehe ich schließlich am Wiedener Eck ankam.
Dort wurde (Ganter-)Bier (von denen hatte ich schon lange keines mehr getrunken ...) verzehrt, während ich auf meine Mutter wartete, die noch auf ein alkoholfreies Pils (die Arme musste mich ja nach Hause kutschieren) zu mir stieß.
Das war eine richtig schöne Wanderung heute mit unglaublich schönen Ausblicken und unter etwas erschwerten Bedingungen (morgen gehe ich mit einem richtigen Rucksack aus dem Haus). Apropos morgen: Morgen soll es vom Wiedener Eck (mit richtig brutaler Steigung ...) über den Belchen zum Haldenhof gehen - das sind nur 12 Kilometer, aber fast 500 Höhenmeter, das ist bei meiner Konstitution schon fast Obergrenze.
Die dritte Etappe in einigen Tagen soll dann vom Haldenhof durch das Klemmbachtal bis nach Niederweiler (Ortsteil von Müllheim) führen, während die vierte Etappe - nach der Grenzöffnung zu Frankreich - von Niederweiler nach Chalampé im Elsass gehen soll. Mal sehen, ob mein Mamataxi da mitspielt und ob ich das durchhalte ...
Fotos:
Ich war früh wach (Vorfreude?), und das war auch gut so, denn die Wettervorhersage war ab der Mittagszeit nicht ganz so prickelnd (tatsächlich wurde es gegen 14 Uhr dann ein bisschen windiger, aber das Wetter hielt). Also fuhren wir gegen halb neun los und waren kurz nach 9.15 Uhr an der Talstation der Gondelbahn auf den Seebuck (den Nebengipfel des Feldbergs).
Der Plan für den heutigen Tag war der Aufstieg bis zum - wie sich herausstellte - Herzogenhornblick ein Stückchen unterhalb des Feldbergs (das war der Verbindungspunkt zu meinen bisherigen Touren), von dort weiter zum Stübenwasen, hinunter zum Notschrei (das ist eine Passstraße) und, wenn ich dann noch körperlich und moralisch dazu in der Lage wäre, hinauf in Richtung Trubelsmattkopf, zwischen diesem und dem Hörnle vorbei und schließlich zum Etappenziel am Wiedener Eck.
Etappenziel? Was soll das denn heißen? Nun, ich habe es mir - größenwahnsinnig wie ich in den letzten Wochen geworden bin - zum Ziel gesetzt, in Etappen die französische Grenze zu erreichen. Und nachdem ich das mit der Rückwärts-Etappe aus Seebrugg nach Bonndorf (die Richtung der Route ist für mich nicht wichtig, auch wenn das ein bisschen gemogelt ist; 27. April), der vorhergehenden Schluchsee-Umrundung (22. April), der Strecke von Aha über Bärental zum Titisee (3. Mai) und vorgestern mit der (wieder Rückwärts-)Etappe Rinken-Feldberg-Bärental eingefädelt hatte (wobei das Letztere wirklich gemogelt ist, weil ich da mich schön auf 1200 Meter habe absetzen lassen und auf 975 Meter abgestiegen bin, aber wenn man die Regeln selbst festlegt, können einem solche Feinheiten wurscht sein), wollte ich heute die erste (von vier geplanten) Etappen wandern.
Meine Ma schmiss mich also am Parkhaus (!) bei der Gondelbahn raus, und ich war kurz versucht, die Gondelbahn hoch auf den Seebuck zu nehmen. Da ich auch auf dieser Route mein bisheriges Streckennetz gekreuzt hätte, wäre diese Monstermogelei noch im Rahmen der Geschäftsordnung gewesen, aber meine Hoffnung, dass ich das schon selbst schaffe, erwies sich als richtig.
Ich kraxelte also den ersten, sehr steilen Kilometer (Wieso müssen die steilen Strecken immer ganz am Anfang sein, man kann sich doch erstmal einlaufen ...! Wie, ich plane die Strecke? Ruhe dahinten!) hinauf und wurde dann aus zweierlei Gründen glücklich: Erstens wurde die Strecke ganz spürbar flacher (leichte Anstiege sind ja kein Drama) und zweitens hatte ich einen tollen Blick auf das Herzogenhorn.
Das Herzogenhorn, das ich auch noch erobern will (aber nicht heute und nicht morgen), steht in der Liste der Berge des Schwarzwaldes auf Platz ... Joa, und hier fängt der Schlamassel (und mein kleines Proseminar in theoretischer Geografie) an: Der Feldberg hat seinen Gipfel auf 1493 Metern und daneben noch zwei lokale Maxima (ja, das ist ein mathematischer Begriff, aber das macht nichts), nämlich den Baldenweger Buck (1460 Meter) und den Seebuck (1449 Meter). Die Frage ist jetzt, ob diese beiden lokalen Maxima auch als "Gipfel" zählen. Wenn ja, lässt sich die Frage stellen, ob etwa ein kleiner Erdhügel (den gibt es so wahrscheinlich nicht, aber für die Illustration ist der hilfreich) auf 1485 Metern Höhe dreißíg Meter neben dem Feldberggipfel nicht auch als ein weiterer Gipfel zählen müsste.
Dies führt auf den Begriff der Schartenhöhe - die Schartenhöhe ist die Angabe, um wieviele Meter ich absteigen muss, um von einem (vermeintlichen) Gipfel zu einem Punkt gleicher Höhe zu kommen. Der Baldenweger Buck beispielsweise hat eine Schartenhöhe von nur 7 Metern (abgerundet) - das heißt, vom Baldenweger Buck (1460 m) muss ich nur sieben Meter - also auf 1453 m Höhe - absteigen, um von diesem Grat zu einem anderen Punkt auf 1460 m Höhe auf dem Weg zum Feldberggipfel zu kommen.
Diese Schartenhöhe wird häufig genutzt, um eigenständige Berge von Nebengipfeln auf diesem Berg zu unterscheiden, gerade wenn es darum geht, eine Reihenfolge von Bergen zu definieren. In den Alpen verwendet man eine Schartenhöhe von 150 Metern als Kriterium für einen eigenständigen Berg, in den Mittelgebirgen scheint das ein bisschen umstrittener zu sein.
Sei es, wie es sei, der Baldenweger Buck hat eine Schartenhöhe von 7 Metern, der Seebuck von 29 Metern (obwohl der Seebuck weniger hoch ist, aber man muss weiter absteigen, um einen höheren Berg zu kommen), da sagt die Wikipedia, dass man jedenfalls argumentieren kann, dass diese beiden Erhebungen Nebengipfel des Feldbergs sind ...
Wo war ich? Ah, ja, das Herzogenhorn ist, wenn man dieser Linie folgt, der zweithöchste Berg des Schwarzwaldes, der Belchen der dritthöchste und der Stübenwasen der vierhöchste.
Vom Herzogenhornblick auf dem Feldberg führt ein ziemlich ebener Wanderweg in Richtung Stübenwasen, und unterwegs hat man fantastische Ausblicke - noch fantastischere als vorgestern - auf das Wiesental.
Ich war gerade in den (ziemlich ungleichmäßigen) Anstieg zum Stübenwasen eingestiegen, als ich etwas trinken wollte. Ich nahm also meinen Rucksack vom Rücken, und es machte "ratsch". Na super, ich hatte mir die gesamte Seite des Rucksacks aufgerissen, weil
Wenige hundert Meter weiter gab es allerdings etwas zu feiern, denn ich hatte die 4,74-km-Marke erreicht. Normalerweise ist die unspektakulär, aber heute war sie gleichbedeutend mit der 400-km-Marke in den vergangenen acht Wochen. Juhu!
Am Stübenwasen hätte ich, um zum offiziellen Gipfel zu kommen, irgendwo ins Gras latschen müssen - da es keinen offiziellen Wanderweg dorthin gab, unterließ ich diese Aktion, zumal mir wenige Meter zuvor - ausgerechnet am Aussichtspunkt auf den Feldberg - dann doch die Trinkflaschen aus dem macgyverten Rucksack purzelten und ich erstmal hinterherjagen musste, um die alle einzufangen ...
Hinter dem Passweg machte ich aber - das erste Drittel des Weges war geschafft - die erste Pause und verzehrte mit Blick auf den Belchen (der kommt morgen dran, wenn ich es schaffe) das erste Salamibrötchen - ein traumhafter Ausblick ...
Nun ging es erstmal ein gutes Stück abwärts, und es wurde deutlich waldiger. Ich kam an der Gaststätte Stubenwasen vorbei, die aber - natürlich - heute Ruhetag hatte. Also lief ich weiter, wurde von einem Mountain-Biker, der knapp an mir vorbeijagte, fast über den Haufen gefahren, bog dann aber auf einen richtigen Waldweg ein, auf dem mir kaum mehr jemand begegnete (überhaupt waren heute auf meiner Strecke nicht sehr viele Menschen unterwegs).
Etwa einen, vielleicht zwei Kilometer vor dem Notschreipass lief ich auf einmal auf ein ziemlich großes Gebäude zu und stellte beim Blick in die Karte fest, dass es sich um ein Biathlon-Stadion handelt, von dem ich - wen überrascht das noch - noch nie gehört hatte. Hier muss im Winter der Bär steppen, denn die, öhm, sehr großzügig angelegten Parkplätze bieten Platz für etliche hundert Autos - heute stand dort ein (in Worten: ein) Auto einsam und verlassen in der Gegend herum.
Am Notschrei gibt es einige gastronomische Einrichtungen, die Hütte fand ich nicht, das Café war zu und das Waldhotel sah auch nicht so richtig einladend aus, sodass ich - von der ohnehin sehr zögerlich geprüften - Möglichkeit, nach knapp zwei Drittel des Weges ein Bierchen zu trinken, Abstand nahm.
Die nächsten Meter führten, leicht ansteigend, durch ein Moor, bei dem man noch sehr gut die Abbruchkanten des 1947 eingestellten Torfabbaus sieht - hochinteressant! Als es wieder in den Wald ging, fing das letzte richtig steile Stück an, aber jetzt war ich eingelaufen, sodass ich auf den Waldwegen langsam, aber gleichmäßig ging und nach dem guten Kilometer fast überrascht war, dass ich schon am Rundweg um den Trubelsmattkopf angekommen war.
Ich folgte diesem sehr schönen und ziemlich ebenen Rundweg um den Gipfel herum (ich hätte auf einem guten Weg auch zum Gipfel kommen können, aber nach 12 Kilometern musste das nicht mehr sein), wusch mir an zwei Brunnen, die da einsam im Wald standen und von jeweils einem Bächlein gespeist wurden, die Hände und machte drei Kilometer vor dem Ziel noch eine kurze Pause in einer Schutzhütte. Ich Dusselkopp drückte in meiner GPS-App auf "fertig" anstatt auf "Pause", sodass ich jetzt mal wieder zwei Touren aus dieser Wanderung machen musste, aber das werde ich überleben.
Nach dem Verzehr des letzten Brötchens lief ich über einen Pfad zwischen Feldern hindurch und schlussendlich noch ein kleines Stück durch den Wald, zielgerichtet demWestweg des Schwarzwaldvereins folgend, ehe ich schließlich am Wiedener Eck ankam.
Dort wurde (Ganter-)Bier (von denen hatte ich schon lange keines mehr getrunken ...) verzehrt, während ich auf meine Mutter wartete, die noch auf ein alkoholfreies Pils (die Arme musste mich ja nach Hause kutschieren) zu mir stieß.
Das war eine richtig schöne Wanderung heute mit unglaublich schönen Ausblicken und unter etwas erschwerten Bedingungen (morgen gehe ich mit einem richtigen Rucksack aus dem Haus). Apropos morgen: Morgen soll es vom Wiedener Eck (mit richtig brutaler Steigung ...) über den Belchen zum Haldenhof gehen - das sind nur 12 Kilometer, aber fast 500 Höhenmeter, das ist bei meiner Konstitution schon fast Obergrenze.
Die dritte Etappe in einigen Tagen soll dann vom Haldenhof durch das Klemmbachtal bis nach Niederweiler (Ortsteil von Müllheim) führen, während die vierte Etappe - nach der Grenzöffnung zu Frankreich - von Niederweiler nach Chalampé im Elsass gehen soll. Mal sehen, ob mein Mamataxi da mitspielt und ob ich das durchhalte ...
Fotos:
Infrastruktur am Feldberg |
Blick aufs Wiesental |
Putt! |
Blick vom Stübenwasen (rechts der Mitte der Feldberg, ganz rechts der Seebuck) |
Blick vom Stübenwasen auf den Belchen (rechts der Mitte) |
Moor (mit Abbruchkante aus der Torfstecherei) |
Bachbrunnen mitten im Wald |
Kurz vor dem Wiedener Eck |
Am Wiedener Eck |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen