Meine Länder

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Donnerstag, 8. September 2016

Wow

Einfach nur wow. Also nicht "wau" oder gar "wauwau", sondern wow, naja, okay, eher wow-wow-Doppel-wow.

Wer jetzt nicht auf Hund kommt, hat nichts falsch gemacht - ich bin einfach nur ziemlich überwältigt.

Das war ein ganz, ganz toller Tag.

Er fing nicht so gut an, nämlich mit einem um 5 Uhr röhrenden Wecker. Uli ging erst ins Bad (vielen Dank!), sodass ich nochmal ein paar Minuten dösen konnte. Aber irgendwann musste ich dann doch aufstehen. Natürlich waren wir viel zu früh fertig, gegen 6 Uhr, obwohl wir erst gegen 6.30 Uhr abgeholt werden sollten. Wir holten noch unsere Lunchpakete (hier haben sie es echt übertrieben mit Broten und Ei und Joghurt und Saft und allem, eins hat uns beiden fürs Frühstück gelangt, das andere mussten wir großteils wegschmeißen, weil Ei und Joghurt oder so uns nach ein paar Stunden in der Hitze nicht ganz koscher erschienen - naja, milchig-koscher schon, aber vielleicht salmonellenartig gefährdend).

Zwischendurch wurde ich unsicher, ob wir durch die Zeitumstellung eine Stunde - ach, das kann ich mir nie merken, wie herum man das sagt - also dass wir eine Stunde zu früh wären, aber dem war zum Glück nicht so, sodass wir wirklich um 6.30 Uhr pünktlich am Eingang zum Hotel standen,.

Kein Auto kam ... Argh, ich hatte die Buchung noch nicht bezahlt, aber dann hätten sie doch wenigstens abgesagt, dass sie storniert ... Ah, da kommt ja einer. Es war unser Fahrer, und er war der Erste unserer insgesamt drei Guides, die heute für uns (und nur für uns, wir hatten eine echte Privatveranstaltung) da waren, und die drei waren alle miteinander absolut fantastisch. So eine gute, unproblematische, clevere, sachkundige Safari habe ich noch nicht erlebt (und das war ja nicht meine erste). Wenn ich nochmal in Katima Mulilo bin, werde ich die Reiseagentur Tutwa wieder kontaktieren, wenn ich irgendwohin will - sehr empfehlenswert!

Wir fuhren eine Dreiviertelstunde bis zur namibisch-botswanischen Grenze, mussten wieder (für die Namibier) so einen Wisch ausfüllen, den sich eh keiner anguckt, konnten aber - auch vom Zoll unbehelligt - ohne Schwierigkeiten ausreisen. Die botswanische Einreise war völlig entspannt, keine Zettelwirtschaft, Pass abgeben, Stempel rein, Abmarsch - so mag ich das ... Liebe Namibier, da könnt ihr euch mal eine große Scheibe von Botswana abschneiden!

Wir fuhren eine weitere Dreiviertelstunde, Stunde schonmal durch den Chobe-Nationalpark (das ist eine großteils völlig kerzengerade Transitstrecke) und kamen an Elefanten, Zebras und anderen Tieren vorbei.

Es immer so unfair, die ersten zwei, drei Elefanten, Zebras, Giraffen und so weiter betrachtet man einzeln und völlig aus dem Häuschen, und ein paar Stunden später denkt man: "Achja, da sind nochmal zehn Elefanten. Total toll. (gähn)" (leicht übertrieben dargestellt)

Wir kamen also nach diesem ersten Schnuppern in Kasane in Botswana an und wurden umgeladen in ein Boot einer einheimischen (d.h., botswanischen) Reiseagentur. Ein 12-Mann-Boot für Uli und mich allein, das war schon schick. Jetzt standen drei Stunden Bootssafari auf dem Programm.

Erstmal mussten unsere Führerin uns an so einem Ufer-Checkpoint der Nationalparkverwaltung eintragen (die Nationalparkverwalter und auch die namibischen Zöllner scheinen ihr Geld teilweise dafür zu kriegen, dass sie einfach dasitzen, denn eintragen müssen die Guides die Leute schon selber, unfassbar ...), was sie tat. Danach umrundeten wir - in drei Stunden - eine früher zwischen Botswana und Namibia umstrittene Insel, die der Internationale Gerichtshof dann Botswana zugesprochen hat (dementsprechend steht dort als einziges Bauwerk ein großer Fahnenmast mit botswanischer Fahne) ... Es war fantastisch. Nilpferde, Krokodile (von riesig bis mini, dass Baby-Krokodile so süß sein können ...), viele Vögel, Echsen, total toll. Das ist richtig schwer, das zu beschreiben, weil man so überwältigt ist von diesem unfassbar vielfältigen Tierleben, da man da auf der Insel und auf dem Festland sieht. Leute, fahrt selber in den Chobe-Nationalpark, das muss man selbst sehen.

Unsere Führerin, die Schelmin (gibt's das Wort?), hatte uns eindringlich gebeten, die Daumen zu drücken, wenn wir Elefanten sehen wollten. Unsere Daumen waren schon blau, als wir am Ufer ein paar Elefanten an den Fluss hinunterschreiten sahen. Juchhe. Dickhäuterus grossus, auch "Elefant" genannt ... (Nein, niemand muss empört meine Lateinlehrer anrufen, das war gerade ein Scherz!) Und dann stehen da fünf Elefanten und spritzen sich selbst mit Schlamm voll und davor sitzen fünf Boote mit Leuten aus aller Herren Länder (einschließlich zweier Deutscher auf Privatsafari ...) und freuen sich ein Loch in den Bauch deswegen.

Wir umrundeten die Insel ganz gemächlich, sahen viele Nilpferde (eines tauchte ganz unvermittelt drei Meter vor uns auf und erschreckte sich vor uns genauso wie wir vor ihm; eines machte zu unserer großen Freude eine Rolle, was sehr lustig aussieht, wenn so ein Riesentier mit großem Ar..., äh, Gesäß, eine turnerische Übung vollführt), viele Krokodile (auf eines fuhr unsere Führerin zu, dann sprang das Viech auf einmal auf und kam auf unser Aluminiumboot zu, da geht einem eine Millisekunde lang der Allerwerteste auf Grundeis, auch in der trockenen Hitze des Chobe-Nationalparks), ganz verschiedene Vögel und zählten die Elefanten (damals ...) noch einzeln durch. Beim Stand von 14 begutachteten Elefanten fuhren wir überglücklich zurück in ein Luxushotel am Chobe-Fluss und aßen dort ganz gut zu Mittag.

Danach stand Teil 2 unserer heutigen Safari an, und es konnte eigentlich nicht mehr besser werden (dachte ich). Wir bekamen einen neuen Guide, wieder einen Botswaner (unser Namibier darf wahrscheinlich in Botswana gar keine Touren leiten), der mit uns in einem richtigen Safari-Jeep zum Eingang des Chobe-Nationalparks fuhr. Unser Namibier hatte uns gewarnt, dass die Fahrt ein wenig bumpy würde, ohja, das war sie. Es war toll.

Wir fuhren (wieder unser Guide und wir beide) auf Sandpisten in den Chobe-Nationalpark rein, und klar sieht man da Aberdutzende Impalas und andere Antilopen (Grünzeugexperten müssen bei meinen Äußerungen über die afrikanische Fauna ganz stark bleiben, Schnaps hilft, vielleicht), aber die sehen so treudoof aus, das wird dann irgendwann fast ein gewohntes Bild ...

An elephant! Wie, was, wo? Ja, ein Elefant, da oben, guck mal. Total toll. Wir fuhren weiter. Auf einmal steht dann eine Elefantenfamilie am Straßenrand, mit zwei Elefantenbabys, die soooooooo süß sind, und die Elefanten stehen wenige Meter von dir entfernt und du verdrängst den Gedanken, was du machst, wenn der deinen Jeep als Gefahr ansieht, denn das ist so schön, einen Elefanten aus nächster Nähe zu sehen. Soooooooo schön.

Da, eine Giraffe! Auch sooooo schön. Fünf Minuten später: Eine ganze Giraffenherde. Boah. Das ist einfach ein Wechselbad der Gefühle: Du freust dich wie ein kleines Kind, dass du endlich dieses und jenes Tier aus großer Entfernung siehst, und dann stehen ein paar Minuten später (die Guides wissen natürlich auch, wie sie einen Spannungsbogen aufbauen) ein paar dieser Viecher ein paar Meter vor dir. Das klappt bei Elefanten, bei Giraffen, bei Impalas ist es nicht schwer, davon gibt's so viele (die werden "McDonald's des Nationalparks" genannt, nicht nur, weil sie ein Rumpfmarkierung haben, die wir das geschwungene McDonald's-M aussieht, sondern auch, weil sie ziemliches Fast Food für die Großkatzen sind, denke ich), es klappt bei Pavianen. Ach Leute, du kannst mit einem guten Führer keine 30 Sekunden durch diesen Park fahren, ohne dass du ein Viech siehst und du völlig begeistert bist, wieviele es davon gibt oder wie nahe sie kommen oder beides. Es ist soooooo faszinierend, so fantastisch, so wunderschön, und ich habe heute weiß Gott mehr als einmal ein paar Freudentränen verdrückt.

Nach zweieinhalb Stunden Gerumpel und der leider vergeblichen Suche nach einem Löwen (was sich aber sehr, sehr, sehr gut verschmerzen ließ) rumpelten wir zurück zum Eingang und wurden da von unserem ersten Guide wieder in Empfang genommen. Es ging zurück durch den Chobe-Nationalpark zur Grenze, wir wurden aus Botswana aus- und nach Namibia eingestempelt (kein Zoll zu sehen, nirgends, und der Grenzer, der uns einstempelte, war der, der uns heute Morgen eingestempelt hatte). Unser Guide suchte mit uns noch einen Geldautomaten und bekam nicht zuletzt dafür ein gutes Trinkgeld (wie auch unsere beiden anderen tollen Guides), jetzt sitzen wir in der Hotellobby und werden vielleicht noch eine Kleinigkeit zu uns nehmen ...

Und morgen geht es schon nach Windhuk und dann mit dem Auto zur Lodge ... Ob das Tierleben da mit dem Chobe mithalten kann? Ich bezweifle es fast, aber mal sehen ...

Will jemand Fotos sehen? Nein? Okay, dann lasse ich ... Doch? In Ordnung, hier kommen "ein paar" (die doofe Upload-Funktion hat die falsch herum sortiert, naja, ist auch wurscht):
Und du sagst, wir sehen komisch aus? Seriously?

Familie Elefant auf dem Weg zum Schlammbad

Welches Tier könnte das sein?

Familie Pavian macht Rast

Ich lasse jetzt ganz langsam den Motor an, okay?

Frisch vermählt ...

Ein einsamer Büffel

Lecker Baum

Schlamm is beautiful

Zwischenmahlzeit

Mama, die da drüben sehen so komisch aus, ohne Rüssel ...

Ups ... (die Reling unten rechts in die unseres Bootes)

Törööööööö

Turnvater Nilpferd

Echse bei Boot

Büffels

Baby Croc

Junges Krokodil

Echse und Krokodil sind natürliche Feinde ...

... Impalas und Warzenschweine dagegen nicht

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