Ohne Worte |
Auch wenn heute „nur“ ein Reisetag war, es war ein schöner und interessanter Reisetag. Am Ende dieses Reisetages stand das erste Hotelzimmer mit gutachterlich bestätigter Zivilisation, sprich: Wir haben einen abnehmbaren Duschkopf ...
Wir hatten uns den Wecker auf 7.30 Uhr
gestellt, waren aber schon früher wach und trödelten den Morgen so
vor uns hin … Gegen 8.30 Uhr gingen wir in Ruhe frühstücken,
nachdem ich unser Taxi für 10 Uhr bestellt hatte. Es wurde dann doch
ein kleines bisschen eng, weil wir wirklich sehr in Ruhe
frühstückten, aber wir waren ebenso um Punkte 10 Uhr am Foyer wie
unser Taxifahrer.
Der fuhr uns die 20 oder 25 Kilometer
zum Flughafen Katima Mulilo, der ein echter
Feld-Wald-und-Wiesen-Flughafen ist. Wir waren zu früh dran (knapp
zwei Stunden vor dem Abflug), denn die Tür zum Check-in war noch
nicht offen. Irgendwann, eineinhalb Stunden vor Abflug oder so, wurde
die Türe geöffnet, wir erhielten unsere handschriftlich
ausgestellten Bordkarten, mussten uns Koffer abgeben (die niemals
irgendwie untersucht wurden), mussten durch die Sicherheitsschleuse,
bei der es egal war, ob man piepte oder nicht oder gar – wie Uli –
eine Wasserflasche offen sichtbar in der Hand hielt.
Nun saßen wir da, mit uns warteten
knapp 20 Leute auf das Öffnen des Boardings, was darin bestand, dass
wir dem Kontrolleur unsere Bordkarten gaben und dann in Richtung
Flugfeld watschelten. Es galt freie Platzwahl, sodass wir uns in eine
Zweierreihe setzten und auf den Abflug warteten.
Während des Fluges, der auch zum Teil
durch botsuanischen Luftraum verlief, bekamen wir ein kleines
Frühstück, ehe wir so gegen 13.40 Uhr am Inlandsflughafen in
Windhuk landeten. Unser Flug war vor einigen Tagen um eineinhalb
Stunden vorverlegt worden, was ich aber der Autovermietung nicht
mitgeteilt hatte. So gab es also einen Europcar-Schalter, aber der
war nicht besetzt. Nun saßen wir noch eine gute Stunde am Flughafen
herum, bis der Typ von Europcar kam und ein bisschen überrascht war,
dass ich tatsächlich schon war.
Er redete irgendwas von Auto und Büro
und keine Ahnung, bis wir unser Gepäck in den schönen weißen Golf
wuchten konnten und er mit uns zu seinem Hauptbüro fuhr. Dort
mieteten wir das Fahrzeug hochoffiziell an, und gegen 15.30 Uhr waren
wir endlich im Windhuker Straßenverkehr unterwegs.
Da gab es ein Vorfahrt-Achten-Schild,
aber als ich da Vorfahrt achtete, wurde ich angehupt, ansonsten ist
das Fahren auf der linken Seite wie immer ein bisschen ungewohnt,
aber kein Problem.
Wir überraschten eine alte Freundin
von Uli, die uns anguckte wie ein Auto, als wir plötzlich vor ihr in
ihrer Wohnung standen. Wir unterhielten uns wunderbar und werden uns
spätestens am Donnerstag Abend in Windhuk zum Abendessen treffen.
Leider musste ich ein bisschen ungemütlich sein, weil ich schon gern
im Hellen in unserer laut Auskunft der Namibier eine Stunde
entfernten Lodge ankommen wollte.
Wir fuhren also aus Windhuk raus, überstanden eine Polizeikontrolle völlig unbeschadet und blieben hinter einem Lkw stecken, bevor wir von der sehr gut asphaltierten Straße auf die Schotterpiste zur Lodge abbogen. 23 Kilometer Sand und Geröll standen vor uns, zweimal kam ich ein bisschen ins Schlingern, konnte das aber ganz gut abfangen, und einen platten Reifen haben wir (toi, toi, toi) bisher keinen.
Auf dem Weg zur Lodge standen ein paar
Giraffen doof am Zaun herum, der Aufpasser an der Einfahrt zur Lodge
gab uns sehr freundlich zu verstehen, dass wir recht spät dranwaren.
Die zwei Kilometer Strecke zwischen Einfahrt und Rezeption
überstanden wir, auch wenn uns drei Kudus die Vorfahrt nahmen. Der
Check-in war einfach und schnell, das Abendessen gerade eben (ein
Drei-Gänge-Menü mit Oryxsteak als Hauptgang) war fantastisch, und
jetzt gucken wir gerade eine Eule an, die über das Wasserloch zehn
Meter von der Lodge entfernt wacht.
Unser Zimmer ist groß und geräumig,
wir bekam eben sogar noch einen Stromadapter, sodass ich jetzt in
Ruhe Blog schreiben und über Nacht mein Handy aufladen kann.
Auch dieser Tag war absolut toll, und
der morgige startet um 7 Uhr mit einem Game Drive. Besser als Chobe
kann es nicht werden, aber gegen ein paar Giraffen oder so habe ich
trotzdem nichts einzuwenden.
Unser Klepper |
Der erste Eindruck von Namibia war
katastrophal, der zweite bis hundertste war fantastisch, vielleicht
fange ich demnächst an, diesen bekloppten Zoll am ersten Tag zu
vergessen.
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