Meine Länder

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Samstag, 10. September 2016

Wenn der Mensch nicht zum Tier kommt

... muss das Tier halt zum Menschen kommen.

Naja, erstmal haben wir uns heute Morgen wieder relativ zeitig aus dem Bett gequält, denn um 7 Uhr ging unser Game Drive los.

Unser Fahrer empfing uns, und wieder hatten wir das Safarigefährt für uns alleine - sehr toll. Heute war die Tierwelt nicht ganz so beeindruckend (wir sahen ja nur Oryx, Kudu, Warzenschwein, den einen oder anderen Vogel, Springbok, Wasserbock, eine Babygiraffe, deren Mutter gestorben war, am Horizont eine weitere Giraffenherde, Strauß und die riesigen Nester im Strommasten, die von kleinen Vögeln gebaut werden, welche dann zu fünfzigst in diesen Nestern hausen) - also, für einen Europäer ist das immer noch mehr Tierleben, als so mancher Städter im ganzen Leben sehen wird.

Richtig beeindruckend war für uns heute aber die Weite des Landes. Allein die Lodge hier hat eine
Fläche von 80 km², und wenn man in Kilometern Entfernung die verschiedenen Berge sieht und weiß, dass dazwischen kein anderer Mensch mehr ist, dann bekommt man erst eine kleine Vorstellung davon, wie riesig dieses Namibia ist (etwa zweieinhalb Mal so groß wie Deutschland bei etwa einem Vierzigstel der Einwohnerzahl). Das war sehr faszinierend.

Unser Guide steuerte unser Gefährt dann auf einen Felsen, packte einen Tisch, eine Tischdecke (!) und eine Kühlbox aus und dann konnten wir, auf diesem Felsen stehend und die beeindruckende Aussicht (und nicht minder beeindruckende Stille) genießend, ein kleines Frühstück zu uns nehmen. Atemberaubend (ähm, im wahrsten Sinne des Wortes: Ich habe mich wohl ein wenig erkältet und hatte heute Morgen so einen Brand im Rachen, dass ich - und Uli bestätigte das leider - fürchte, dass ich heute die ganze Savanne abgesägt habe; kein Wunder, dass wir Giraffen nur am Horizont sahen, so weit bin ich in den paar Stunden mit dem Sägen dann doch nicht gekommen ...).

Nach der zweieinhalbstündigen Ausfahrt gingen wir an den Pool und guckten uns ein wenig das Wasserloch an, als eine der Bediensteten auf uns zukam und meinte, unser richtiges Frühstück sei fertig. Naja, nun aßen wir also Spiegelei und Pfannkuchen und Wurstbrot und (superleckere) Kiwi - joa, das Mittagessen ließen wir dann ausfallen ...

Den Tag verbrachten wir auf der Lodge mit Blick auf die Weite, und es kamen ein Springbok, ein Strauß und diese supersüßen Warzenschweine, die sich wegen ihren kurzen Halses zum Fressen hinknien müssen, zu uns - hier gibt es auf der Liegewiese wenigstens noch frisches Gras, was am Ende der Trockenzeit offenbar ganz lecker schmeckt (jetzt läuft gerade ein Hund vorbei, aber ich glaube, der gehört zu irgendeinem Gast ...).

Wir ließen es uns heute richtig gut gehen, machten einen total entspannten Tag, ich bin ein wenig gebräunt, glaube ich - das war heute richtig schöner Urlaub ... Gleich gibt es Abendessen, sobald die Sonne untergegangen ist, vielleicht kommt bis dahin noch ein kleines Viechlein zu Besuch.

Zum Abendessen gibt es heute gerösteten Oryx, das wird bestimmt auch lecker schmecken. Und morgen geht es dann nach Swakopmund, da wird es kühler sein (wenn auch nicht so kühl wie heute Morgen im Jeep, das war schon ziemlich schattig, und wer mich kennt, weiß, dass ich nicht so schnell friere) und vielleicht traue ich mich ja ins Meer ...

Achso: Als wir gestern unser Auto übernahmen, glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen. Da lief Hitradio Namibia, ein deutschsprachiger Sender, der offenbar so beliebt ist, dass selbst der des Deutschen nicht mächtige Europacar-Mitarbeiter den eingestellt hatte. Sachen gibt's. Ich war völlig geflasht, dass da Nachrichten und Wetterbericht auf Deutsch kommen - erst da konnte ich richtig verstehen, dass Deutsch hier wirklich noch öfter im Alltag gesprochen wird ... Sehr, sehr cool ...

Good morning, Namibia

Safari-Gefährt Nr. 3

Die endlose Weite

Warzenschwein vor Swimming Pool

Rock Shandy, ein alkoholfreies Getränk (ehrlich!)

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