... sangen wohl Klaus & Klaus, die wohl mal mit einem Lied, das ich längst vergessen habe (achne, "An der Nordseeküste"), meine Lieblingsband waren. Naja, okay, ich war drei und brauchte das ... Lassen wir diesen Ausflug in meine dunkle Vergangenheit ...
Jedenfalls schlief ich heute Nacht einigermaßen friedlich, als mich ein aufgeregtes Flüsterrufen von Uli aus dem Schlaf beförderte: "Hippos!" Was redet die da? Aber okay, ich stand auf, und tatsächlich, da stapften kaum zehn Meter von unserem "Safarizelt" (mit Dusche und Toilette!) zwei Nilpferde durch die Vegetation. Wow. Unfassbar, gestern das Krokodil und die Elefanten auf der anderen Flussseite, heute Nacht dann Nilpferde fast zum Anfassen auf unserer Seite. Sehr, sehr cool ...
Wir kamen nach dieser einigermaßen unheimlichen Begegnung (natürlich verließen wir unser Zelt nicht) doch noch zu ein paar Stündchen Schlaf (naja, jedenfalls taten wir so ...), bis um 6.45 Uhr endlich mein Wecker klingelte.
Wir frühstückten noch einmal gemütlich, checkten aus und ließen uns ein Taxi kommen. Die Rezeptionistin meinte irgendwas von Gaunern, die am Livingstoner "Busbahnhof", der den wunderbaren Namen "Big Tree" (Großer Baum) hat, herumlungerten. Dort, junge Dame, waren wir vorgestern aus dem Bus aus Lusaka ausgestiegen.
Unser Fahrer warf uns dann jedenfalls beim Büro unserer Busgesellschaft raus, der Typ dort druckte uns noch die Tickets aus, dann kam auch schon der Bus. Beim Einsteigen wurden unsere Namen abgehakt und uns Plätze zugewiesen, dann konnten wir den angenehm gekühlten Passagierraum betreten. Wir saßen noch eine Weile rum, bis wir einigermaßen pünktlich losfuhren. (Der Bus war aus Victoria Falls, also von der simbabwischen Seite gekommen, und offenbar ganz gut durchgekommen.)
Zunächst ging es um Livingstone herum über relativ gute Straßen, bei denen noch gelegentlich die Schlaglöcher, die auszubessern waren, markiert waren. Kurze Zeit später waren ganze Straßenabschnitte markiert, und noch ein bisschen später konnte kaum mehr Straße markiert sein, weil der Asphalt zu einem nicht unbeträchtlichen Teil schon weg war und "nur noch" Staubpiste mit ein bisschen Uralt-Straße dazwischen lag.
Als wir dann in Richtung der sambischen Grenzstadt zu Namibia kamen, wurde die Straße leicht besser; wir überquerten den Sambesi und fuhren unmittelbar danach in die Grenzstation ein. Die sambische Einreise ging problemlos, wir sollten das Gepäck im Bus lassen und einfach in Richtung Namibia zu Fuß gehen. Das machten wir sogar.
In Namibia wurden wir dann zur Ebola-Kontrolle gebeten (erstens gibt es keinen Ebola-Ausbruch mehr und zweitens war der Tausende Kilometer weg, aber die namibischen Behörden haben, siehe auch gleich, ein ziemlich großes Rad ab ...).
Die Einreise ging nicht gerade schnell, aber wir waren recht früh dran, und positiv war, dass der Grenze die Schlangenspringer von seinem Fenster verjagte ...
Wir waren schon froh, durch den ganzen Schlamassel durch zu sein und wieder in den Bus einzustiegen, als unser Fahrer uns wieder aus dem Bus warf, weil noch die Zollkontrolle käme. Aber erstmal saßen wir eine Stunde im Schatten und nix ging.
Irgendwann fingen unsere Schaffner an, den Gepäckraum auszuräumen und die Gepäckstücke säuberlich aufzureihen, bis wir irgendwann gefordert wurden, zur - nach Männern und Frauen getrennten!!!!!!! - Zollkontrolle zu gehen. Wobei, "Kontrolle" ist eine Beleidigung jedes richtigen Kontrolleurs. Da saß eine Zöllnerin unter ihrem kleinen Baum im Schatten und bedeutete, keiner Fremdsprache - einschließlich der namibischen Amtssprache Englisch - mächtig, mit herrischen Handzeichen, dieses und jenes Gepäckstück zu wenden oder zu heben. Der Mann, bei dem ich dran war, warf einen Blick auf mein Gepäck und ließ mich gehen.
Das, liebe Leute, ist komplett bescheuert, und es bleibt mir ein Rätsel, wieso es sich ausgerechnet der Zoll in so vielen Staaten auf seine Fahnen schreibt, dafür zu sorgen, dass er in Zukunft weniger zu tun hat, weil die Touristen ausbleiben. Mein alter Uni-Rektor hat gerne den Satz "You never get a second chance to make a first impression" ("Man kriegt nie eine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu machen.") gesagt. Und, liebes Namibia, dieser erste Eindruck war außerordentlich bescheiden.
Wir fuhren dann im Zickzack durch Katima Mulilo und hielten an einer Tankstelle an, wo unser Schaffner uns - wie gewünscht - aus dem Bus warf. Ich ging zum Geldautomaten an der Tankstelle, welche ich außer Betrieb vorfand. Ich ließ Uli im Schatten warten und ging zur gegenüberliegenden Tankstelle, deren Geldautomat ebenfalls außer Betrieb war. So langsam wollte ich ganz dringend zurück nach Sambia.
Ein Privatauto hielt vor mir, bot mir seine Taxifahrerdienste an, und ich war schon so genervt, dass ich wieder nicht verhandelte. Wir sammelten Uli an der anderen Tankstelle ein und ließen uns zum Hotel fahren.
Namibia, wenn du in der Liste der Länder mit ganz schlechtem ersten Eindruck nicht in der gleichen Kategorie wie Bahrein und Japan (okay, da war's die zweite Einreise, aber trotzdem) landest, dann liegt es ausschließlich an diesem Protea Hotel hier in Katima Mulilo.
Das Hotel hat bei meiner ständigen Hotelbuchungsseite keine so gute Bewertung, aber unsere Rezeptionistin war außerordentlich freundlich und zuvorkommend, das Hotel ist klasse und unser Zimmer hat Ausblick auf den Sambesi! Als wir dann an der Bar saßen, auch mit Blick auf den Sambesi, wow, da wurde selbst ich wieder deutlich weniger sauer auf diesen Saftladen von Land.
Uli ist ein bisschen traurig, dass man nicht in den so einladend wie träge dahinschwimmenden Sambesi zehn Meter vor der Haustür hüpfen darf, nur weil da möglicherweise Krokodile und Nilpferde schon den Latz umbinden, um einen zu verspeisen, aber hey, es gibt hier wenigstens einen Pool, garantiert ohne Crocos und Hippos ...
Wir ließen es uns an der Bar gutgehen und gingen dann um 19 Uhr zum Essen. Die Schnecken in einer Knoblauchsauce (naja, eher die Knoblauchsauce mit Schnecken) würde meinem Bruder sehr gefallen, während ich mir zugleich sehr bildhaft vorstellen kann, wie gerade das Grauen unweit von der Adolfsallee in Wiesbaden einsetzt.
Danach gab es ein Filetsteak für Uli und Mixed Grill (Rindersteak auf Lammsteak, obendruff eine Boerewors und ein Spiegelei). Während Uli von dem Filetsteak leider nicht begeistert war (wir kennen halt den einen oder anderen Laden, wo ein Filetsteak zart wie Butter ist), habe ich mich vor lauter Übereifer an meiner Fleisch-mit-Fleisch-und-als-Dekoration-Fleisch-Mahlzeit völlig überfressen.
Eigentlich wäre, auch angesichts des heute erreichten 111. Landes (juchhe, ja, Namibia, du hast diese nicht so richtig verdiente Ehre ...), ein Schnaps nötig gewesen, aber bei mir passte beim allerbesten Willen nichts, aber auch gar nichts mehr in meinen Hals.
Morgen müssen wir früh aufstehen, dann geht es auf Safari in den Chobe-Nationalpark in Botswana ...
Jedenfalls schlief ich heute Nacht einigermaßen friedlich, als mich ein aufgeregtes Flüsterrufen von Uli aus dem Schlaf beförderte: "Hippos!" Was redet die da? Aber okay, ich stand auf, und tatsächlich, da stapften kaum zehn Meter von unserem "Safarizelt" (mit Dusche und Toilette!) zwei Nilpferde durch die Vegetation. Wow. Unfassbar, gestern das Krokodil und die Elefanten auf der anderen Flussseite, heute Nacht dann Nilpferde fast zum Anfassen auf unserer Seite. Sehr, sehr cool ...
Wir kamen nach dieser einigermaßen unheimlichen Begegnung (natürlich verließen wir unser Zelt nicht) doch noch zu ein paar Stündchen Schlaf (naja, jedenfalls taten wir so ...), bis um 6.45 Uhr endlich mein Wecker klingelte.
Wir frühstückten noch einmal gemütlich, checkten aus und ließen uns ein Taxi kommen. Die Rezeptionistin meinte irgendwas von Gaunern, die am Livingstoner "Busbahnhof", der den wunderbaren Namen "Big Tree" (Großer Baum) hat, herumlungerten. Dort, junge Dame, waren wir vorgestern aus dem Bus aus Lusaka ausgestiegen.
Unser Fahrer warf uns dann jedenfalls beim Büro unserer Busgesellschaft raus, der Typ dort druckte uns noch die Tickets aus, dann kam auch schon der Bus. Beim Einsteigen wurden unsere Namen abgehakt und uns Plätze zugewiesen, dann konnten wir den angenehm gekühlten Passagierraum betreten. Wir saßen noch eine Weile rum, bis wir einigermaßen pünktlich losfuhren. (Der Bus war aus Victoria Falls, also von der simbabwischen Seite gekommen, und offenbar ganz gut durchgekommen.)
Zunächst ging es um Livingstone herum über relativ gute Straßen, bei denen noch gelegentlich die Schlaglöcher, die auszubessern waren, markiert waren. Kurze Zeit später waren ganze Straßenabschnitte markiert, und noch ein bisschen später konnte kaum mehr Straße markiert sein, weil der Asphalt zu einem nicht unbeträchtlichen Teil schon weg war und "nur noch" Staubpiste mit ein bisschen Uralt-Straße dazwischen lag.
Als wir dann in Richtung der sambischen Grenzstadt zu Namibia kamen, wurde die Straße leicht besser; wir überquerten den Sambesi und fuhren unmittelbar danach in die Grenzstation ein. Die sambische Einreise ging problemlos, wir sollten das Gepäck im Bus lassen und einfach in Richtung Namibia zu Fuß gehen. Das machten wir sogar.
In Namibia wurden wir dann zur Ebola-Kontrolle gebeten (erstens gibt es keinen Ebola-Ausbruch mehr und zweitens war der Tausende Kilometer weg, aber die namibischen Behörden haben, siehe auch gleich, ein ziemlich großes Rad ab ...).
Die Einreise ging nicht gerade schnell, aber wir waren recht früh dran, und positiv war, dass der Grenze die Schlangenspringer von seinem Fenster verjagte ...
Wir waren schon froh, durch den ganzen Schlamassel durch zu sein und wieder in den Bus einzustiegen, als unser Fahrer uns wieder aus dem Bus warf, weil noch die Zollkontrolle käme. Aber erstmal saßen wir eine Stunde im Schatten und nix ging.
Irgendwann fingen unsere Schaffner an, den Gepäckraum auszuräumen und die Gepäckstücke säuberlich aufzureihen, bis wir irgendwann gefordert wurden, zur - nach Männern und Frauen getrennten!!!!!!! - Zollkontrolle zu gehen. Wobei, "Kontrolle" ist eine Beleidigung jedes richtigen Kontrolleurs. Da saß eine Zöllnerin unter ihrem kleinen Baum im Schatten und bedeutete, keiner Fremdsprache - einschließlich der namibischen Amtssprache Englisch - mächtig, mit herrischen Handzeichen, dieses und jenes Gepäckstück zu wenden oder zu heben. Der Mann, bei dem ich dran war, warf einen Blick auf mein Gepäck und ließ mich gehen.
Das, liebe Leute, ist komplett bescheuert, und es bleibt mir ein Rätsel, wieso es sich ausgerechnet der Zoll in so vielen Staaten auf seine Fahnen schreibt, dafür zu sorgen, dass er in Zukunft weniger zu tun hat, weil die Touristen ausbleiben. Mein alter Uni-Rektor hat gerne den Satz "You never get a second chance to make a first impression" ("Man kriegt nie eine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu machen.") gesagt. Und, liebes Namibia, dieser erste Eindruck war außerordentlich bescheiden.
Wir fuhren dann im Zickzack durch Katima Mulilo und hielten an einer Tankstelle an, wo unser Schaffner uns - wie gewünscht - aus dem Bus warf. Ich ging zum Geldautomaten an der Tankstelle, welche ich außer Betrieb vorfand. Ich ließ Uli im Schatten warten und ging zur gegenüberliegenden Tankstelle, deren Geldautomat ebenfalls außer Betrieb war. So langsam wollte ich ganz dringend zurück nach Sambia.
Ein Privatauto hielt vor mir, bot mir seine Taxifahrerdienste an, und ich war schon so genervt, dass ich wieder nicht verhandelte. Wir sammelten Uli an der anderen Tankstelle ein und ließen uns zum Hotel fahren.
Namibia, wenn du in der Liste der Länder mit ganz schlechtem ersten Eindruck nicht in der gleichen Kategorie wie Bahrein und Japan (okay, da war's die zweite Einreise, aber trotzdem) landest, dann liegt es ausschließlich an diesem Protea Hotel hier in Katima Mulilo.
Das Hotel hat bei meiner ständigen Hotelbuchungsseite keine so gute Bewertung, aber unsere Rezeptionistin war außerordentlich freundlich und zuvorkommend, das Hotel ist klasse und unser Zimmer hat Ausblick auf den Sambesi! Als wir dann an der Bar saßen, auch mit Blick auf den Sambesi, wow, da wurde selbst ich wieder deutlich weniger sauer auf diesen Saftladen von Land.
Uli ist ein bisschen traurig, dass man nicht in den so einladend wie träge dahinschwimmenden Sambesi zehn Meter vor der Haustür hüpfen darf, nur weil da möglicherweise Krokodile und Nilpferde schon den Latz umbinden, um einen zu verspeisen, aber hey, es gibt hier wenigstens einen Pool, garantiert ohne Crocos und Hippos ...
Wir ließen es uns an der Bar gutgehen und gingen dann um 19 Uhr zum Essen. Die Schnecken in einer Knoblauchsauce (naja, eher die Knoblauchsauce mit Schnecken) würde meinem Bruder sehr gefallen, während ich mir zugleich sehr bildhaft vorstellen kann, wie gerade das Grauen unweit von der Adolfsallee in Wiesbaden einsetzt.
Danach gab es ein Filetsteak für Uli und Mixed Grill (Rindersteak auf Lammsteak, obendruff eine Boerewors und ein Spiegelei). Während Uli von dem Filetsteak leider nicht begeistert war (wir kennen halt den einen oder anderen Laden, wo ein Filetsteak zart wie Butter ist), habe ich mich vor lauter Übereifer an meiner Fleisch-mit-Fleisch-und-als-Dekoration-Fleisch-Mahlzeit völlig überfressen.
Eigentlich wäre, auch angesichts des heute erreichten 111. Landes (juchhe, ja, Namibia, du hast diese nicht so richtig verdiente Ehre ...), ein Schnaps nötig gewesen, aber bei mir passte beim allerbesten Willen nichts, aber auch gar nichts mehr in meinen Hals.
Morgen müssen wir früh aufstehen, dann geht es auf Safari in den Chobe-Nationalpark in Botswana ...
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Über den Sambesi |
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Sambesi in der Dämmerung |
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