Somewhere under the rainbow. Nass bis auf die Knochen.
Heute hätte es viele Überschriften gegeben. Ich habe mich für ein altes Lied, das ich zuletzt in der fünften Klasse oder so mehr oder weniger freudig mitgesungen habe, entschieden.
Wir waren heute sehr früh auf, ich sogar vor meiner Mutter, was normalerweise nur vorkommt, wenn Weihnachten und Ostern gemeinsam auf den Tag der Arbeit fallen. Komischer Kalender in Brasilien. Dementsprechend zeitig waren wir auch beim Frühstück und aufbruchbereit.
Es war heute Morgen ziemlich kühl, man könnte fast sagen: Es war kalt. Möglicherweise lag das daran, dass ich nur ein Polohemd anhatte (und nicht die Regenjacke anziehen wollte), aber auch mit Pulli oder Sakko wäre es kühl gewesen. In der Sonne ging es dann, und nach ein paar Metern Fußweg standen wir dann schon an der Hauptstraße aus Foz do Iguaçu raus, wo der Bus normalerweise hätte vorbeikommen sollen.
Heute fiel wirklich Weihnachten und Ostern auf den Tag der Arbeit, denn der Bus kam tatsächlich, und das, obwohl ich die ganze Tagesplanung nur auf diesem Gefühl aufgebaut hatte, dass der Bus diese Strecke nehmen würde! Es musste also ein großartiger Tag werden.
Auf dem Hinweg standen wir im Bus, gerade weil wir ein bisschen später und nicht schon am Busbahnhof eingestiegen waren, aber das war zu ertragen. Der Eintritt in den Nationalpark war schnell bezahlt, es wurde ein Foto mit einer Nationalpark-Gürteltier-Figur geschossen. Wir entschieden uns, noch die Flusssafari zu machen, die nicht ganz billig (etwas über 50 Euro pro Person) ist, aber wir wollten uns heute etwas gönnen.
Wir folgten der Empfehlung des Rangers und ließen uns erst einmal (hier im brasilianischen Nationalpark fahren Busse) zum Ausblick auf die Iguazú-Fälle fahren. Es hieß, dass der Panoramablick von der brasilianischen Seite aus auf die argentinische Seite ein must see sei und, hallojulia, das ist es. Da können, um nochmal auf Eleanor Roosevelt zurückzukommen, die Niagara-Fällchen wirklich weinend nach Hause gehen ...
Wir liefen dann den Trail entlang, schauten regelmäßig auf neue, fantastische Wasserfälle und kamen irgendwann in Richtung des Teufelsschlundes. Es fing schon von Ferne an zu sprühen, und dort gibt es - auch auf brasilianischer Seite - einen Steg hinaus auf die Fälle. Wahnsinn. Wir hatten zwar vorher noch für ein paar Euro einen Plastikregenmantel gekauft, und der war auch wirklich hilfreich, aber trotzdem war ich hinterher - zumindest unterhalb der Gürtellinie, wo kein Regenschutz mehr half - pläddernass. Da ist so viel Sprühwasser unterwegs, dass man sich wie in der Dusche fühlt. Der Ausblick auf den Teufelsschlund und die Fälle herunter ist, wieder einmal, atemberaubend gewesen. Ich wollte meinem Handy nicht zumuten, an den ganz heftigen Locations da fotografieren zu müssen, weil ich es dann genausogut auch mit unter die Dusche hätte nehmen können ...
Danach fuhren mit dem Panorama-Aufzug hoch zur letzten Haltestelle des Busses, nachdem wir noch ein wenig direkt neben den Fällen im (Sprüh-)Regen gestanden hatten.
Der nächste Bus zurück zu unserem Einstieg in die Flusssafari fuhr zum Glück bald, und im Fahrtwind des offenen Doppeldeckers war es mit nasser Jeans gar nicht einmal so warm.
Wir konnten auch gleich in ein Elektrogefährt einsteigen, mit dem die erste Strecke hin zum Fluss zurückgelegt werden sollte. Es wirkte ein bisschen alibimäßig, dass da eine Rangerin mit drin saß und ein bisschen was zu zwei, drei Baumarten erklärte. Auch der Trail hinunter zum Fluss war eher dazu gedacht, die Gesamtdauer des Abenteuers zu verlängern und damit die Preis-Dauer-Relation zu verbessern.
Jedenfalls kamen wir bald darauf an der Bootslände an, schlossen noch unsere Wertsachen (incl. Handy mit Kamera, weil sonst nass und kaputt) ein und machten uns mit Regencape und Schwimmwesten bootsfertig.
Auf ging die wilde Luzi. Die zwei 200-PS-Motoren unseres 20-Mann-Bootes fuhren mit Karacho den Iguazú hinauf, und kurz nach dem Start ließ uns der Kapitän (natürlich absichtlich) voll in eine Welle laufen. Spritz. Wasser. Pflatsch. Alles nass, inklusive Unterhemd unter drei Schichten anderer Kleidung. Wuuuuhuuu.
Und dann sitzt du da in einem kleinen Bötchen im Auffangbecken der Iguazú-Fälle und guckst und guckst und guckst und kriegst den Mund nicht mehr zu. Regenbogen über Regenbogen, und um dich herum fließen ganze Schwimmbäder pro Sekunde über die Abbruchkante. Der Hammer. Schon allein deswegen lohnen sich die 50 Euro, da müssten sie nicht mal künstlich das aufblähen durch ein Umweltbildungsfährtchen (auch wenn das am Ende nicht völlig uninteressant ist).
Im Teufelsschlund geht ein kleiner Regenbogen von der einen Seite der Fälle zur anderen, und auf diesen Regenbogen fuhren wir nun zu. Kurz vorher bogen wir nach rechts ab und, rumtata, nah heran an die Fälle. Zweite Dusche. Naja, wenn unsere Duschen hier wenigstens so einen Wasserdruck draufhätten ... Wieder raus. Wieder rein. Dusche. Hammer. Lustig. Euphorie. Adrenalin. Endorphine. Andere Hormone, keine Ahnung. Wow.
Wir fuhren nach der dritten Volldusche noch einen kleinen Wasserfall an und bis zwei, drei Meter an ihn heran. Vierte Dusche. Grandios.
Ich weiß nicht, wie lange die Fahrt ging, wahrscheinlich waren das um die 20 Minuten, aber es war fantastisch.
Nicht ganz so fantastisch war natürlich, dass ich wortwörtlich bis auf die Unterhose nass war und wir ja noch ein bisschen weg im Bus vor uns hatten. Den Weg hoch zum Elektrokärrelchen nahmen wir dann doch lieber im Jeep (Lederpolster leicht nass), das Elektrokärrelchen fuhr auch gleich los (Plastiksitz leicht nass), der Nationalparkbus kam auch bald, und sogar der öffentliche Bus nach dem Verlassen des Parks kam bald.
Wir stiegen an unserer Haltestelle aus und wechselten im Hotel erstmal die Klamotten, weil es auf Dauer dann doch nicht so angenehm ist, eine von oben bis unten feuchte Jeans zu tragen.
Danach zum Fußballgucken wieder in die Kneipe nebenan, zurück ins Zimmer, warm und lang geduscht, und jetzt im Bett die Schlussphase von Japan - Griechenland.
Heute war Bergfest und die Fahrt heute war des Bergfests absolut würdig. Es war toll.
Heute hätte es viele Überschriften gegeben. Ich habe mich für ein altes Lied, das ich zuletzt in der fünften Klasse oder so mehr oder weniger freudig mitgesungen habe, entschieden.
Wir waren heute sehr früh auf, ich sogar vor meiner Mutter, was normalerweise nur vorkommt, wenn Weihnachten und Ostern gemeinsam auf den Tag der Arbeit fallen. Komischer Kalender in Brasilien. Dementsprechend zeitig waren wir auch beim Frühstück und aufbruchbereit.
Es war heute Morgen ziemlich kühl, man könnte fast sagen: Es war kalt. Möglicherweise lag das daran, dass ich nur ein Polohemd anhatte (und nicht die Regenjacke anziehen wollte), aber auch mit Pulli oder Sakko wäre es kühl gewesen. In der Sonne ging es dann, und nach ein paar Metern Fußweg standen wir dann schon an der Hauptstraße aus Foz do Iguaçu raus, wo der Bus normalerweise hätte vorbeikommen sollen.
Heute fiel wirklich Weihnachten und Ostern auf den Tag der Arbeit, denn der Bus kam tatsächlich, und das, obwohl ich die ganze Tagesplanung nur auf diesem Gefühl aufgebaut hatte, dass der Bus diese Strecke nehmen würde! Es musste also ein großartiger Tag werden.
Auf dem Hinweg standen wir im Bus, gerade weil wir ein bisschen später und nicht schon am Busbahnhof eingestiegen waren, aber das war zu ertragen. Der Eintritt in den Nationalpark war schnell bezahlt, es wurde ein Foto mit einer Nationalpark-Gürteltier-Figur geschossen. Wir entschieden uns, noch die Flusssafari zu machen, die nicht ganz billig (etwas über 50 Euro pro Person) ist, aber wir wollten uns heute etwas gönnen.
Panoramablick auf die Cataratas |
Wir liefen dann den Trail entlang, schauten regelmäßig auf neue, fantastische Wasserfälle und kamen irgendwann in Richtung des Teufelsschlundes. Es fing schon von Ferne an zu sprühen, und dort gibt es - auch auf brasilianischer Seite - einen Steg hinaus auf die Fälle. Wahnsinn. Wir hatten zwar vorher noch für ein paar Euro einen Plastikregenmantel gekauft, und der war auch wirklich hilfreich, aber trotzdem war ich hinterher - zumindest unterhalb der Gürtellinie, wo kein Regenschutz mehr half - pläddernass. Da ist so viel Sprühwasser unterwegs, dass man sich wie in der Dusche fühlt. Der Ausblick auf den Teufelsschlund und die Fälle herunter ist, wieder einmal, atemberaubend gewesen. Ich wollte meinem Handy nicht zumuten, an den ganz heftigen Locations da fotografieren zu müssen, weil ich es dann genausogut auch mit unter die Dusche hätte nehmen können ...
Im Fluss |
Danach fuhren mit dem Panorama-Aufzug hoch zur letzten Haltestelle des Busses, nachdem wir noch ein wenig direkt neben den Fällen im (Sprüh-)Regen gestanden hatten.
Der nächste Bus zurück zu unserem Einstieg in die Flusssafari fuhr zum Glück bald, und im Fahrtwind des offenen Doppeldeckers war es mit nasser Jeans gar nicht einmal so warm.
Wir konnten auch gleich in ein Elektrogefährt einsteigen, mit dem die erste Strecke hin zum Fluss zurückgelegt werden sollte. Es wirkte ein bisschen alibimäßig, dass da eine Rangerin mit drin saß und ein bisschen was zu zwei, drei Baumarten erklärte. Auch der Trail hinunter zum Fluss war eher dazu gedacht, die Gesamtdauer des Abenteuers zu verlängern und damit die Preis-Dauer-Relation zu verbessern.
Jedenfalls kamen wir bald darauf an der Bootslände an, schlossen noch unsere Wertsachen (incl. Handy mit Kamera, weil sonst nass und kaputt) ein und machten uns mit Regencape und Schwimmwesten bootsfertig.
Noch mehr im Fluss |
Und dann sitzt du da in einem kleinen Bötchen im Auffangbecken der Iguazú-Fälle und guckst und guckst und guckst und kriegst den Mund nicht mehr zu. Regenbogen über Regenbogen, und um dich herum fließen ganze Schwimmbäder pro Sekunde über die Abbruchkante. Der Hammer. Schon allein deswegen lohnen sich die 50 Euro, da müssten sie nicht mal künstlich das aufblähen durch ein Umweltbildungsfährtchen (auch wenn das am Ende nicht völlig uninteressant ist).
Auf dem Ding nimmt man eine Dusche |
Im Teufelsschlund geht ein kleiner Regenbogen von der einen Seite der Fälle zur anderen, und auf diesen Regenbogen fuhren wir nun zu. Kurz vorher bogen wir nach rechts ab und, rumtata, nah heran an die Fälle. Zweite Dusche. Naja, wenn unsere Duschen hier wenigstens so einen Wasserdruck draufhätten ... Wieder raus. Wieder rein. Dusche. Hammer. Lustig. Euphorie. Adrenalin. Endorphine. Andere Hormone, keine Ahnung. Wow.
Wir fuhren nach der dritten Volldusche noch einen kleinen Wasserfall an und bis zwei, drei Meter an ihn heran. Vierte Dusche. Grandios.
Ich weiß nicht, wie lange die Fahrt ging, wahrscheinlich waren das um die 20 Minuten, aber es war fantastisch.
Nicht ganz so fantastisch war natürlich, dass ich wortwörtlich bis auf die Unterhose nass war und wir ja noch ein bisschen weg im Bus vor uns hatten. Den Weg hoch zum Elektrokärrelchen nahmen wir dann doch lieber im Jeep (Lederpolster leicht nass), das Elektrokärrelchen fuhr auch gleich los (Plastiksitz leicht nass), der Nationalparkbus kam auch bald, und sogar der öffentliche Bus nach dem Verlassen des Parks kam bald.
Wir stiegen an unserer Haltestelle aus und wechselten im Hotel erstmal die Klamotten, weil es auf Dauer dann doch nicht so angenehm ist, eine von oben bis unten feuchte Jeans zu tragen.
Danach zum Fußballgucken wieder in die Kneipe nebenan, zurück ins Zimmer, warm und lang geduscht, und jetzt im Bett die Schlussphase von Japan - Griechenland.
Heute war Bergfest und die Fahrt heute war des Bergfests absolut würdig. Es war toll.
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