Meine Länder

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Sonntag, 15. Juni 2014

Stimmung im Eimer

Joa, nach dem 1:3 von Uruguay gegen Costa Rica waren die Leute im Mercado del Puerto, dem Hafenmarkt, hier in Montevideo, der inzwischen eine Fressmeile ist, nicht mehr so gutgelaunt wie vor dem Spiel und nach dem 1:0 ihrer Helden ...

Meine Ma war schon um 1 Uhr wach und hatte schon angefangen, alle Sachen in unseren Koffern umzuräumen und noch einmal Kleidungsstücke durchzuwaschen, als der Wecker um 4.00 Uhr klingte. Ich kuschelte noch ein bisschen, aber stand dann doch auf.

Gegen 5.00 Uhr waren wir - pünktlich - fertig, auch wenn ich, nachdem ich in der Dusche weggerutscht war und beim Abfangen die Glaswand zwischen Badewanne und Rest des Badezimmers verschoben hatte, den Kulturbeutel meiner Ma unter Wasser setzte, weil die Glaswand gerade so schwang, dass sie den Wasserhahn am Bidet, in dem der Kulturbeutel stand, aufschob. Wenn man das Ganze hätte nachstellen wollen, hätte man sicher 100 Versuche benötigt. Zum Glück war aber alles halb so schlimm ...

Der Check-in ging fix und die Taxifahrt zum Fährterminal ebenfalls. Natürlich waren wir - zwei Stunden vor Abfahrt sollte man da sein, zwei Stunden vorher waren wir da - viel zu früh. Dass das Terminal schon geöffnet war, grenzte an ein Wunder. Die Argentinier guckten mich komisch an, weil ich im Gebäude meine Jacke auszog (war ja schließlich warm), während sie mit Mütze und Schal vor sich hin froren.

Wir checkten ein und bekamen praktischerweise schon vorausgefüllte Ausreisezettel. Für irgendwas muss es ja gut sein, wenn man das ganze Zeug schon bei der Buchung angeben muss. Ausreise aus Argentinien und Einreise nach Uruguay fanden gleichzeitig statt, sodass wir schon nach Uruguay eingereist waren, als wir noch in Buenos Aires auf das Boarding warteten.

Die Fähre war ziemlich leer heute, und als wir im Dunkeln losfuhren, schnarchten manche vor sich her. Der Sonnenaufgang über dem Meer war sehr beeindruckend zu sehen, und nach sehr kurzweiligen drei Stunden kamen wir sehr pünktlich im Hafen von Montevideo an. Wir liefen ein paar Schritte in Richtung Altstadt und kamen an unserem Boutique-Hotel an, in dem wir sogar schon einchecken konnte. Unser Rezeptionist war sehr freundlich und erläuterte uns gleich den Weg ins Stadtzentrum.

Den vorgeschlagenen Weg nahmen wir auch und liefen an der Kathedrale und dem Verfassungsplatz vorbei zur Plaza de la Independencia, dem Unabhängigkeitsplatz.

Auch Montevideo gefällt uns sehr gut. Auch hier gibt es etliche alte Kolonialbauten, und dieses Gebäude im Art-Deco-Stil, das man vom Unabhängigkeitsplatz aus sieht, ist auch sehr interessant. Nach diesem ersten Stadtbummel liefen wir wieder zurück in Richtung Hotel und, vor allem, Mercado del Puerto, weil wir - nach einem nicht gar so üppigen Frühstück heute Morgen - doch ein wenig Hunger hatten.

Wir suchten uns ein Kneipchen und setzten uns dann in den ersten Stock in diesem Marktgebäude, dessen Konstruktion ein wenig an den Eiffelturm erinnert und sogar einen Glockenturm vorweisen kann. Dort schauten wir das Spiel Kolumbien - Griechenland mit leckeren Vorspeisen (gebackene Fischlein für meine Ma, Blutwurst und Bratwurst für mich), während danach die riesigen Steaks auf uns warteten. Wieder einmal seeeeeehr lecker. Zu Beginn des Spiels Uruguay - Costa Rica aßen wir dann noch einen Nachtisch, ehe wir uns dem Spiel und dem Beobachten unseres sehr nervösen Kellners zuwandten.

Als Uruguay das 1:0 schoss, war die Stimmung noch sehr gut, sie kippte nur während des Spiels und war vollends im Eimer, als die Partie schließlich 1:3 zu Uruguays Ungunsten endete. Arme Urus ...

Unsere zwei Ober verabschiedeten uns dennoch mit Handschlag, und wir fanden den Weg in unser direkt gegenüber gelegenenes Hotel recht gut.

Wieder einmal, auch in meinem 92. Land, sind wir früh im Bettchen. Ob ich es schaffe, England - Italien zu Ende zu gucken, bezweifle ich ein wenig, weil ich echt kaputt bin. Gute Nacht!

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