Meine Länder

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Mittwoch, 11. Juni 2014

Pão de Açúcar


Auf dem Zuckerlaib, wie der Zuckerhut im Portugiesischen und auch im Englischen heißt, waren wir heute.

Zuckerhut mit Zuckerguss
Auch wenn das Wetter heute noch immer nicht so ganz berühmt war, war es doch deutlich besser als gestern. Deswegen konnten wir auch an den Strand gehen. Das Badevergnügen war allerdings ein wenig dadurch getrübt, dass Ebbe war und die Wellen deshalb sehr viel Sand aufwirbelten, sodass ich mal wieder total versandet war. Naja, eine gute Dusche kann viel Abhilfe schaffen.

Nach dem wie immer leckeren Frühstück machten wir uns an unsere angestammte Bushaltestelle und warteten auf den Bus 511, der uns von der Copacabana zur Talstation der Zuckerhut-Seilbahn bringen sollte. Der Verkehr heute Morgen war sehr stark, und zu allem Überfluss sperrte die Polizei plötzlich auch noch die Straße. Das Hupkonzert brachte wenig, erst als der englische Teambus an der Kreuzung vorbeigefahren war, durften wir weiterfahren. So macht man sich keine Freunde in Rio de Janeiro, liebe Engländer ...

Die Engländer wiesen uns aber trotzdem den Weg, denn ihre Trainingsstätte liegt direkt unterhalb des Zuckerhutes.

Der Andrang an der Talstation war sehr gemäßigt, sodass wir ganz fix in die erste Gondel, die uns auf die Zwischenstation bringen sollte, einsteigen konnten - kein Vergleich zur einstündigen Wartezeit für den Corcovado. Der Ausblick aus der Gondel und auch von der Zwischenstation auf Rio ist wirklich phänomenal: Die Christusstatue war heute zwar größtenteils im Nebel versteckt, aber manchmal konnte man sie erspähen, der Blick auf die Innenstadt und den Inlandsflughafen, auf die Copacabana und den Jachthafen, auf die Brücke rüber nach Niterói, auf die Inselchen vor Rio und die Hügel in der Stadt - das ist ernsthaft beeindruckend.

Die wenige Minuten dauernde Fahrt von der Zwischenstation auf den Zuckerhut selbst steigert die Faszination noch einmal - obwohl das eigentlich gar nicht geht, sollte man meinen. Die Flugzeuge im Landeanflug auf den Inlandsflughafen zu sehen, die Hubschrauber, die über der Stadt umherfliegen, den Engländern beim Training zuzugucken - das ist Rio, wie man es sich vorstellt, und es ist einfach toll.

Downtown Rio
Auf dem Zuckerhut begegneten uns Fußball-Fans aus aller Welt, die Australier und Kolumbianer sind besonders stark vertreten, aber auch die Kroaten (alle im Trikot), die Argentinier, die Bierturm bauenden Deutschen (nicht wir!), die Mexikaner, etliche US-Amerikaner, ein paar Franzosen und Italiener, der ein oder andere Spanier, rotgesichtige Engländer, alle sind sie da. Einigen Leuten (zwei, drei Franzosen zum Beispiel) waren wir vorgestern schon an der Christusstatue begegnet, die Welt ist klein, und die Zahl der absoluten Top-Attraktionen in Rio nun auch wieder nicht so unüberschaubar riesig, dass so etwas nicht passieren könnte.

Danach ging es wieder an die Copacabana, beim Schreiben von Postkarten genossen wir den Saft einer Kokosnuss, ehe wir wieder das Rodízio-Lokal ansteuerten, wo wir vorgestern waren. Breiten wir den Mantel des Schweigens darüber, ein Wort reicht: vollgefressen.

Copacabana von oben
Die Schwärmerei von Rio hat nur einen richtigen Haken: Morgen ist es schon wieder vorbei, denn morgen geht es in Richtung Iguazufälle, in Richtung Argentinien, auch wenn wir immer noch nicht genau wissen, wie wir das mit dem zweiten Koffer machen (im Hotel, in das wir nach dem Argentinien-Trip einkehren, abstellen oder mitnehmen) und wo wir das Eröffnungsspiel gucken (in Brasilien oder schon in Argentinien). Wir werden, wie so oft, spontan entscheiden.

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