... laufe ich seit heute herum, denn heute habe ich mir endlich ein Mein-Schiff-Schlüsselband gekauft, an dem meine Bordkarte hängt. Damit fühle ich mich wohl, auch wenn ich auch bei der Arbeit so herumlaufe, aber das hier fühlt sich trotzdem anders an ...
Das Aufstehen heute Morgen war wieder ein wenig schwierig, denn die Sonne schien schon in die Kabine, als ich aufwachte. Wir duschten und gingen frühstücken - auch heute wurden Minutensteaks und Fisch und was weiß ich noch alles verdrückt, wie immer war das sehr lecker ...
Um 8.30 Uhr war unser Landausflug, und Jessi und Christian verließen praktisch mit uns das Schiff, um auf eigene Faust Bridgetown zu erkunden. Sie wanderten zwei Kilometer in Richtung Norden zum Brandons Beach und bekamen dort für akzeptables Geld einen Cocktail mit (beinahe!) inakzeptabel hohem Alkoholgehalt. Gebadet wurde nicht, aber allein waren sie trotzdem, weil kaum ein Kreuzfahrer sich auf den vermeintlich beschwerlichen Weg gemacht hatte - handgezählt kamen ihnen auf dem Heimweg ganze sechs andere offensichtliche Kreuzfahrer entgegen, unglaublich ...
Am Landausflug-Busterminal in Barbados war mehr los als in Martinique, vor allem, weil noch die bahamaische Jewel of the Seas und die niederländische Zaandam heute Morgen angelegt hatten, sodass die Passagiere von drei Schiffen verarztet werden mussten.
Die Amerikaner hinter uns waren etwas unorganisiert, weil die nicht einmal merkten, dass sie in einer hauptsächlich deutschsprachigen Schlange standen; unsere Schiffsbeauftragte hatte aber aufgepasst und schickte sie weiter. Die Busfahrt zum Katamaranhafen dauerte kaum fünf Minuten, wir mussten einen Haftungsausschluss unterschreiben (alles ein bisschen amerikanisiert hier), dann ging es - barfuß - auf den Katamaran.
Wir fahren ein paar Seemeilen - an unseren Schiffen vorbei - bis zu einem Strand, an dem wir Meeresschildkröten sehen können sollten. Das klappte - mit Anfüttern - auch recht gut, auch wenn wir nur eine oder zwei Schildkröten sahen, aber auch ein, zwei riesige Fische, die laut Kapitän "wie ein Hai aussehen, wie ein Hai schwimmen", aber keineswegs Haie seien. Der Kapitän war sowieso lustig, denn er meinte, dass an Bord geraucht werden dürfe, aber nur legales Zeug, das illegale Zeug solle man ihm geben, er kümmere sich dann um die "Entsorgung" ... Großes Gelächter.
Bei dem ersten Schnorchelausflug mussten wir so eine lächerliche Schnorchelweste anziehen, die auch durch die Beine gezogen wurde, was bei mir nicht ganz kleinem Menschen alles abklemmte, was man abklemmen konnte ... Furchtbar.
Danach ging es - bei wunderbarer Musik, Rumpunsch und Bier - wieder nach Norden, diesmal zum Paradise Beach. Dieser Strand ist wirklich paradiesisch, auch wenn da giftige Bäume wachsen. Wir konnten entweder über die Gangway aus dem Katamaran ins vier Meter tiefe Wasser steigen oder vom Katamaran direkt ins nicht ganz so kühle (sondern wunderbar temperierte), vor allem aber türkisfarbene Wasser springen. Bei mir nicht ganz kleinem Menschen wurde durchaus geguckt, was ich anstelle, aber nachdem ich den ersten Sprung eher mit - um in der Jugendsprache zu bleiben - Arschbombe absolviert hatte, sprang ich später grazil und pfeilgerade ins Wasser - höhö ... Jedenfalls hatte ich wie die Frau vor mir dem Crewmitglied, der den Ausstieg bewachte, mein Schnorchelzeug in die Hand gedrückt, um das nicht beim Sprung zu verlieren. Der guckte ein bisschen kariert, dass ich da auch runterhüpfen wollte, tat aber wie geheißen und warf mir dann das Schnorchelzeug wieder zu ... (Achso, beim zweiten Schnorchelgang interessierte keinen mehr, ob du diese Schnorchelweste trugst.)
Schildkröten gab es da keine, aber noch einmal viele hübsche Fischlein, das war wunderbar ... Ebenso wunderbar war die Heimfahrt, wieder mit Musik und Alkohol, diesmal unter Segeln, und als wir am Hafen ankamen, waren alle bedüdelt und glücklich - herrlich!
Es ging mit dem Bus zurück zum Schiff, kurz aufs Zimmer und dann sehr - wieder einmal - sehr leckeren Mittagessen. Heutiges landestypisches Gericht war ein Reisgericht mit Schweinefleisch, scharfer Wurst und allerlei Gemüse, und das wurde natürlich verdrückt (unter anderem). Nach dem Absacker auf der Außenalster war es für mich Zeit, ein Mittagsschläfchen zu halten, und irgendwann um 18 Uhr warf meine Ma mich aus dem Bett.
Es ging in die Bar, und dann zum Abendessen. Die Küche war heute ein wenig langsam, aber das lohnte sich, vor allem der Hirschrücken als Hauptgericht war ganz grandios! Jetzt sitzen wir an einer weiteren Bar und lassen den Abend ausklingen ...
Konkurrenzkutter |
Unser Kutter, jetzt ordnungsgemäß mit Flagge |
Auf dem Katamaran |
Paradise Beach |
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