Meine Länder

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Mittwoch, 13. März 2024

Drei Seelenverkäufer

... haben wir heute okkupiert, nämlich zwei Kleinbusse/Maxitaxis und einen Kutter, der uns hinüber nach Young Island gebracht hat.

Der allererste Kutter des heutigen Tages war der Tenderkutter, der uns von unserem großen Kutter herüber nach Kingstown auf der Insel St. Vincent bugsierte. Davor hatten wir gefrühstückt, auch heute noch ohne Muttern (aber es wird), und danach den Fünfmaster bewundert, der hier ebenfalls auf Reede liegt.

Ziemlich pünktlich wurde unsere Ländergruppe ("Montenegro") aufgerufen, und wir gingen hinunter auf Deck 2, um durch die Tenderluke das Boot zu entern. Auf so ein Ding passen gut und gerne 200 Leute drauf, und so wurden wir - einen ziemlichen Spritzer gab es, aber keiner von uns dreien wurde getroffen - an Land gebracht. Um 9.23 Uhr hieß es "connected", um 9.25 Uhr hatten wir vincentischen Boden unter unseren Füßen.

Es ging ein paar Schritte durch Kingstown, die Hauptstadt dieses Landes, wir holten Geld (im ersten Versuch wurden beide Karten abgelehnt, bei einer anderen Bank "nur" meine Karte, aber bis auf den Bus konnte ich ohnehin alles mit Kreditkarte bezahlen, und die umgerechnet gut 100 Euro Bargeld kriegen wir nicht nur in St. Vincent, sondern auch in einer ganzen Reihe anderer Staaten und abhängiger Gebiete auf dieser Reise ausgegeben, die allesamt den Ostkaribischen Dollar als Währung haben) und liefen dann - durch das wuselige Treiben von Kingstown - in Richtung des Busbahnhofs.

Dort fragten wir herum, wurden zu einem roten Fahrzeug geschickt, wir waren die ersten Gäste, sodass Christian sich auf den Beifahrersitz setzen konnte, und nach einiger Zeit fuhren wir halb voll los.

Ich war mir nicht so ganz sicher, wo wir an der Indian Bay aussteigen sollten, aber irgendwann wurden wir - ich hatte dem Schaffner ja schon gesagt, dass wir dorthin wollte - aus dem Maxitaxi geworfen - gezahlt hatten wir am Ende zu dritt 10 EC-Dollar, umgerechnet etwas über 3 Euro, passt ...


Wir liefen ein Stück die Straße zurück an einen schmalen, aber schönen Strand, nur gab es dort keine Gaststätte. Ein Jogger schickte uns zu dem blauen Boot da hinten, da lagen auch einige Einheimische mit diesen Schwimmnudeln im Wasser, aber so richtig schöne Sitzgelegenheiten gab es nicht. Ein sehr freundlicher Herr schickte uns weiter, wir liefen den steilen Hügel hoch und wieder runter, wurden aber am dortigen - schönen - Strand sogleich von Liegenstuhlvermietern überfallen, sodass wir auch hier Reißaus nahmen.

Am Ende landeten wir in einer leeren, aber hübschen Bar, in der wir uns darüber beraten wollten, ob wir das Angebot eines Kutterkapitäns annehmen wollten, uns die paar hundert Meter auf die Young Island hinüberzukutschieren. Das Meer sah toll aus da drüben, und nach zwei, drei Bierchen hatten wir die Entscheidung getroffen, es zunächst mit dem offiziellen Young-Island-Shuttle zu versuchen (da brauchte man aber eine Reservierung fürs Resort), sodass wir für fünf US-Dollar pro Person für die Hin- und Rückfahrt zusammen (bezahlt werden musste nach der Hinfahrt, damit der Kapitän Sprit kaufen konnte, wir wären nämlich auf dem Hinweg fast mangels Treibstoff auf den 200 Meter breiten Kanal gestrandet; er kam dann aber wieder) hinüber zur Strandinsel fuhren.

Der Security-Typ war unfreundlich, ließ uns aber größtenteils gewähren (wenn sie nicht wollen, dass man irgendwohin geht, sollen sie halt ein Schild aufstellen, das kann ja nicht so schwer sein), Christian setzte sich in die Bar und genoss den Blick, während Jessi und ich ins wunderbare Wasser stiegen - ganz, ganz großartig, wenn auch nicht wirklich Badewanne.

Ich hatte auf dem Hinweg meinen Hut vom Kopf wehen lassen, der war ganz sandig, also machte ich aus der Not eine Tugend und ging mit Kappe schwimmen, so blieb meine Rübe wenigstens auch im Wasser geschützt, und die Kappe wurde sauber(er) ... Nach dem weiteren Konsum eines cocktailförmigen Kaltgetränks fuhren wir mit unserem Kutter (das war beim Ein- und Aussteigen ganz schön wackelig, aber wir kriegten das hin ...) zurück und wollten in Richtung Kingstown fahren.

Ein Maxitaxi in die Gegenrichtung hielt an und lud uns ein einzusteigen, was wir machten. Holla, die Waldfee - das war eine lustige Tour. Wir fuhren ein ganzes Stück in die falsche Richtung und lieferten die Leutchen in ihren Dörfern ab, ehe wir plötzlich und unerwartet drehten und - über die Landebahn des Flughafens!!! - zurück in Richtung Kingstown fuhren. Das Maxitaxi wurde voll, und der Fahrer ließ uns in der Nähe des Kreuzfahrtterminals raus (diesmal zahlten wir 12 EC-Dollar, nachdem mir der Schaffner auf meine 20 EC-Dollar erst nix, dann 5 EC$ und dann noch einmal 3 EC$ herausgegeben hatte, dieser Schlingel!) . Fast ohne Umweg ging es zurück zum Terminal, mit dem zweiten Schwung kamen wir auf ein Boot zurück zum Schiff (den Platz an Land weggeschnappt hatte uns übrigens die Costa Fortuna, denn auf die passen noch einmal fast 1.000 Passagiere mehr als auf unseren Kutter) und gingen zum (späten) Mittagessen, denn wir hatten Hunger.

Danach ging ich - endlich mal - in den Innenpool und in den Whirlpool. Während Letzterer recht angenehm ist, ist der Innenpool richtiggehend kühl (im Außenpool war ich noch nicht, da war mir zu viel los), und nach einem kurzen Rundgang über das Deck 14 landete ich schließlich in der Kabine.

Heute Abend legen wir um 19 Uhr, also in etwa zwei Stunden, ab, und morgen früh kommen wir um 7.30 Uhr dominicanischer Zeit (12.30 Uhr deutscher Zeit) in Dominica an. Jessi und Christian haben einen Wanderausflug gebucht, ich versuche vielleicht mal, mich auf eigene Faust (wie heute) zu einem Wasserfall durchzuschlagen, das gucken wir mal in Ruhe morgen ...

Blick aufs Tenderboot

Überfahrt nach Young Island

Fahrt über die Landebahn

Im Maxitaxi

Strand und Meer auf Young Island

Fünfmaster

Blick vom Balkon auf die Grenadinen

Heutige Bierkunde

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