Meine Länder

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Mittwoch, 13. März 2024

Als arabische Prinzessin getarnt

... war ich heute in Bridgetown unterwegs, denn die Sonne brannte dermaßen, dass ich - gerade nach dem Bad im himmlischen Meer - der Sonnenschutzcreme nicht mehr einhundertprozentig traute. Also marschierte ich, wie einst in der Sächsischen Schweiz, mit Handtuchstola über Kopf und Armen vom Brandons Beach zurück zum Kreuzfahrtterminal. (Die Handtücher darf man auch offiziell vom Schiff mitnehmen, die kann man sogar direkt am Eingang zum Schiff - noch vor der Sicherheitskontrolle - wieder abgeben, auch das klappt vorzüglich bei der Mein-Schiff-Flotte; und nein, dieser Blog wird nicht von denen gesponsort ...)

Meiner Ma geht es heute nicht ganz so super, die hat sich am nassen Badeanzug unter den Klamotten an zwei Tagen in Folge ein bisschen erkältet, aber heute wurde sie vom treusorgenden Sohn mit Eiswürfeln und Tonic Water versorgt (wenn der Sohn nicht gerade am Strand weilte ...), sodass wir alle hoffen, dass sie morgen wieder fit ist fürs Tendern - denn morgen in St. Vincent können wir nicht anlegen am Kreuzfahrtterminal, sondern gehen vor Anker und fahren dann mit den Rettungs-/Tenderbooten hinüber in Jessis 63., Christians 61., Mutters 87. (hoffentlich!), mein 155. und Jessi/Christian/ich-gemeinsam 46. Land - juchhe! Dazu habe ich gestern Abend noch unser Tenderboot für 9 Uhr morgen gebucht (kostenfrei über die Schiffsapp), und unsere Reisegruppe hat das Kennwort "Montenegro" - passt, wird nämlich im Juli höchstwahrscheinlich unser 55. Land ...

Gestern Abend verspielten wir im Casino noch 35 der 37 Euro, die wir am Seetag (oder so) noch von den 2 x 20 Euro Einsatz übriggelassen hatten, zwischendurch sah es mal ganz okay aus, aber am Schluss war das ohnehin schon abgeschriebene Geld tatsächlich weg, passt schon ...

Heute Morgen hatten wir endlich mal wieder kein Programm, sondern frühstückten - zu dritt, leider - ganz gemütlich, ehe wir um 8.51 Uhr definitiv gemeinsam barbadischen Boden betraten und damit endgültig dieses Land als 45. Mitglied in die Familie der gemeinsam besuchten Staaten aufnehmen konnten. Danach liefen wir - Taxifahrer abwehrend ("It's very far, and we're already filled.") - in Richtung des schon im Vorfeld als hübsch und gestern von Jessi und Christian schon als definitiv besuchenswert eingestuften Brandons Beach. Unterwegs guckten wir uns mal einen - recht teuren - Supermarkt und eine hinsichtlich der Anzahl der Geschäfte sehr leere Mall in der Nähe des Cricket-Stadions Kensington Oval an, was alles nicht so richtig spektakulär war.

Nach zwei Kilometern durch die tropische Hitze kamen wir an den Brandons Beach und waren begeistert, absolut begeistert ... Wir liefen am Strand entlang zu einer schönen Kneipe, die Bar öffnete erst eine halbe Stunde später, aber wir konnten uns schon hinsetzen, und Jessi und ich gingen erst einmal in dieses tolle türkise Wasser schwimmen. Einen kleinen Punktabzug gibt es für die Steine/Korallen im Wasser, da habe ich mir einen Kratzer am Knöchel geholt, aber ich glaube, an der Fußamputation komme ich vorbei ... Als wir über die Steine drüber und im Tiefen waren, war es ganz außerordentlich wunderbar und herrlich ...

Nicht ganz wunderbar und herrlich war der Service in der Kneipe, denn obwohl mehr Personal als Kundschaft da war, dauerte Jessis Cocktail ewig - und mein auf dem Schiff schon liebgewonnener Stammcocktail namens BBC war aus ... Also wurde es - nach dem ersten Bier - ein Rumpusch, während Jessis zweiter Cocktail sehr schnell kam ... Am Ende verließen wir geraden Schrittes das Etablissement, die beiden normal, ich mit Handtuch-Kopftuch, wir staubten in der Mall noch das WLAN ab und liefen dann - Bürgersteige sind Mangelware, aber die Barbadier passen sehr auf die Ausländer auf und winken sie schon einmal über die Straße, die Erfahrung hatte ich ja schon letztes Jahr gemacht - in Richtung Hafen.

Dort mussten wir zuerst durch die Hafen-, dann durch die Schiffssicherheitskontrolle, meine blöde Gürtelschnalle piept immer, aber ohne Gürtel geht es halt auch nicht, und jetzt bin ich  geduscht, nachdem ich in sengender Hitze auf dem Balkon das Wiederhochziehen des heute getesteten Tender-/Rettungsbootes beobachtet hatte ...

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Nach der Siesta, die keine richtige Siesta für mich war, weil ich nicht schlafen wollte, weil ich dann immer so schwitze, trafen Jessi, Christian und ich uns zunächst zum landeskundlichen Vortrag zu St. Vincent und Dominica. Danach ging es zum Abendessen ins Buffetrestaurant - wieder einmal war das Essen sehr, sehr gut ... Ich ging kurz aufs Zimmer, dann trafen wir uns in der Theaterbar zum Drink vor der Crew-Show - das wurde alles ein bisschen eng, weil der Ober meinen Cocktail erst spät brachte, aber dank ein bisschen Druckbetankung waren wir noch sehr pünktlich zur Crew-Show.

Die künstlerischen Einlagen der Crew-Show waren durchaus schick, die Vorstellung der Offiziere und vor allem die Kabaretteinlage des Kreuzfahrtdirektors fand ich wortwörtlich grenzwertig - um den Kapitän wurde ein bisschen ein für meinen Geschmack großer Personenkult betrieben, und der Kreuzfahrtdirektor machte etliche gute und viele sehr schlüpfrige (manche davon auch ein bisschen arg plumpe) Sprüche, während er sich eine Frau im Publikum vornahm, die gar nicht mehr wusste, wie ihr geschieht. Wenn die gewusst hätte, dass sie in eine Kabarettveranstaltung gerät und man da in den ersten Reihen auch mal ein bisschen veräppelt wird, hätte sie sich nicht in die erste Reihe gesetzt ...

Nun denn, alles in allem ganz gut, danach ging es für einen ersten Absacker in die Außenalster und danach, als wir rausgeschmissen wurden, an eine schicke Bar unter Deck - jetzt bin ich gleich im Bett, meine Ma schläft sich hoffentlich gesund, morgen (heute) geht es nach St. Vincent - ein neues Land für alle Beteiligten, juchhe!

Brandons Beach

Arabische Prinzessin (mit freundlicher Genehmigung von Jessi)

Die heutige Konkurrenz

Offiziere


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