... so haben wir uns gestern gefühlt, "to rip off" heißt nämlich "abzocken" auf Englisch, und dass man während einer Stunde auf einer Insel eineinhalb Mal abgezockt werden soll, ist schon prächtig ...
Damit wir das aus dem Weg haben: Jessi und Christian wollten auf Nevis an einer Strandbar etwas trinken, guckten aber zum Glück noch in die Karte, denn die Cocktails hätten 20 Dollar, die Biere 8 Dollar gekostet, und zwar - wohlgemerkt - US-Dollar und nicht Ostkaribische! Währenddessen vagabundierte eine Tante am Strand entlang und versuchte, aus den Leutchen, die ihre Strandtasche auf die Liege gestellt hatten statt in den Sand, fünf Dollar abzuziehen, und als meine Ma sich beim Versuch, sich umzuziehen, am Ständer des Sonnenschirms festhalten wollte, versuchte es - in ihrer uncharmant-aggressiven Art - natürlich auch ... In der anschließen Diskussion log sie dann auch noch und meinte, meine Mutter hätte sich schon umgezogen gehabt, und meinte dann, wir wären schließlich auf einer Kreuzfahrt hergekommen und hätten das Geld - mag ja sein, dass wir auf einer Kreuzfahrt hergekommen sind, aber dass man uns deswegen abzocken muss und kann, ist ein Missverständnis, das auf den ostkaribischen Inseln offenbar doch etwas weiter verbreitet ist als gedacht. Schade, denn der Strand auf Nevis war großartig. Der Dame wünsche ich jedenfalls, dass ihre Mutter - soweit sie sie noch hat - nie einer solchen Person wie dieser Tochter begegnet ...
Wir waren gestern Morgen an Land gegangen und nach wenigen Metern Fußmarsch auf den ziemlich vollen Katamaran. Mit dem fuhren wir an der Südostküste von St. Kitts entlang bis zur - kein Scheiß - Shitten Bay, denn dort wollte wir schnorcheln. Das war ganz großartig, zumal die Sonne auch pünktlich herauskam (später mehr zur Sonne ...) - meine Taucherbrille war Mist, ständig strömte Wasser ein, aber wenn ich ein, zwei Mal mit dem Kopf nickte, spülte ich die Brille innen durch, dann konnte ich wieder gut sehen. Ich kann mir die Namen der Tiere keine drei Meter merken, aber neben vielen (kleinen) Fischen fande ich die Korallenfarne sehr interessant, weil die sich wirklich sehr hübsch in der Strömung bewegen.
Meine Ma war weniger begeistert, weil sie beim Einstieg von einem Crew-Mitglied gefragt wurde, ob sie schwimmen könne (wahrscheinlich haben die mit älteren Amerikanerinnen, die sich selbst überschätzen und dann fast ersaufen, schlechte Erfahrungen gemacht), aber das Crew-Mitglied machte das am Ende wieder gut, indem er meine Ma beim Ausstieg am Ende des Tour als "young lady" titulierte - Schelm!
Nach dem Schnorcheln ging es - bei Reggae-Musik und einem Bier in der Hand - hinüber nach Nevis, dort an den wunderschönen Strand zum Baden und danach - jetzt mit gesetztem Segel - zurück nach St. Kitts. In St. Kitts mussten wir am Eingang zum Hafen erstmals eine Foto-ID zeigen, aber die Passkopie auf dem Handy reicht wirklich aus, und schon bald darauf waren wir wieder an Bord. Wir aßen noch eine Kleinigkeit (auf dem Kutter hatte es Hähnchenschlegel und Nudelkuchen gegeben), tranken noch etwas an der Außenalster (ich schon meist Analkoholisches) und danach ging ich erstmal in die Sauna, denn ich hatte ganz gut Sonne getankt (andere nennen es "Sonnenbrand") und ich wollte zumindest mal das eiskalte Wasser dort zum Abkühlen nutzen.
Ich ging für eine Sekunde in die Sauna hinein, merkte, dass ich das lassen sollte, duschte entsprechend kalt und ging dann aufs Zimmer, duschte dort "richtig" - und ging dann um 17 Uhr ins Bett. Das war viel Hitze, viel Sonne gewesen, und vielleicht war das letzte Bier auch schlecht, jedenfalls schlief ich bis heute morgen fast durch, sodass der Blogeintrag auch erst verspätet kommt ...
Jetzt geht es zum Katamaranfahren mit Lobster Lunch hier in Antigua - aber erstmal zum Frühstück.
Ein Kutter |
Strand auf Nevis |
Bierkunde mit Nevis |
Schnorchelwasser |
... und -revier |
Nevis aus der Ferne |
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