Meine Länder

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Donnerstag, 21. März 2024

Fertig mit der Welt

... war ich heute, und das lag nur sehr bedingt daran, dass Jessi, Christian und ich eine klitzekleine Wanderung ein Sträßchen hinauf machten, um einen guten Blick auf den Hafen von Road Town auf der Insel Tortola im britischen Überseegebiet der Britischen Jungferninseln zu erhaschen, das Problem war vielmehr, dass ich viiiiel zu wenig getrunken hatte und nach der Heimkehr aufs Schiff erst einmal fast zwei Liter Spezi in mich hineinschütten musste ...

Wir schliefen heute erst einmal aus, weil die Reise wunderbar, toll, großartig, aber eben auch anstrengend war, gerade weil meine Mutter und ich unseren Husten nicht so ganz richtig loskriegen. Die Klimaanlagen, die wunderbar kühl sind, sind ja grundsätzlich auch erst einmal toll, aber der Wechsel zwischen schwüler Bullenhitze und kalter, trockener Luft ist halt nicht immer ganz optimal. Sei's drum ...

Jessi, Christian und ich verließen die Mein Schiff 4 um 9.43 Uhr, für unsere Verhältnisse also wirklich spät, und ich hatte recht gut gefrühstückt. Ein noch größerer Kutter der Reederei Norwegian, die Norwegian Escape, hatte neben uns angelegt (mir scheint, dass unsere Backbordseite immer schön außen ist, von den anderen Schiffen weg, denn dort befindet sich die Sauna, aus der man gut rausschauen, aber in die man eben - mutmaßlich - auch ganz gut reinschauen kann, wenn man auf gleicher Höhe ist), sodass es schon am Pier von Road Town recht voll war.

Wir ließen die Taxifahrer alle stehen und liefen in Richtung des kleinen Örtchens. Der Markt war noch nicht oder gar nicht offen, also liefen wir in Richtung eines kleinen Kneipchens, das - wie sich herausstellte - einer Dominikanerin gehört. Dort quatschte uns ein sehr freundlicher Einheimischer an, die Dominikanerin besorgte uns ein WLAN, zum Dank tranken wir Bier und unterhielten uns mit dem Mann, dessen Namen ich dooferweise nicht erfragt habe. Er übersetzte immer mal wieder für einen älteren Herrn, der uns zuhörte und auch ganz gut verstand, aber doch besser das örtliche Kreol als Englisch sprach. Ein etwas unangenehmer Moment war, als er - in verschwörerischem Ton - fragte, ob es in Deutschland - so wie in den USA und im Vereinigten Königreich - auch Menschen gebe, die "don't care for people like me" (etwa "nichts für Menschen wie mich übrig haben"). Da wir vorher über Hautfarben geredet, er gefragt hatte, ob es auch in Deutschland Menschen mit schwarzer Hautfarbe gebe, und er um eine "faire" Antwort bat, bejahte ich seine Frage - toll fand er das nicht (wie auch?!), aber er war froh, dass ich ihm ehrlich geantwortet hatte. Alles in allem war das (trotzdem!) ein sehr angenehmes Gespräch.

Wir stiefelten auf seine Empfehlung den Anstieg hinauf, machten Fotos von den beiden Schiffen (die ganz schön Abgase ausstoßen), Christian wurde beim Versuch, eine optimale Fotoposition zu erwischen, von zwei - glücklicherweise angebundenen - Hunden verjagt, und dann waren wir fast schon wieder unten. Die Kneipe, die einst für die Abfüllung der täglichen Ration Rum für die britische Armee zuständig war, sah weniger imposant aus als auf Fotos, also liefen wir zu und zügig an Bord.

Ich wechselte das Hemd, weil ich mich sonst noch mehr erkältet hätte, denn ich war schweißgebadet, danach ging es kurz zum Brunch, ehe ich meine Ma im Poolbereich aufstöberte. Ein paar Minuten in Pool und Whirlpool taten Wunder für meine Knochen, aber als wir aufs Zimmer kamen, schlief ich erstmal - ungeduscht!!! - für drei Stunden ein ... Ich wurde von einer hungrigen Mutter geweckt, und so gingen wir sehr spät zu Mittag/sehr früh zu Abend essen. Jetzt gehe ich erstmal duschen, und dann schaue ich, ob ich noch den 80er-Abend an der Poolbar erleben oder - wie meine Ma schon jetzt - früh im Bett liege.

Morgen ist noch einmal Seetag, da heißt es Ausschlafen, Ausspannen, Essen, Trinken, Kofferpacken, denn um 22 Uhr sollen die Koffer auf den Gängen stehen, um übermorgen früh dann pünktlich am Hafen für den Flug-Check-in bereit zu sein. Wir checken am Vormittag ein (am Hafen), können aber bis 15 Uhr an Bord bleiben und fliegen dann um 17 Uhr irgendwas zurück nach Frankfurt. Da kommen wir um kurz nach 7 Uhr am Samstagmorgen an, schauen, wie wir zu Christians Arbeitsstätte kommen und treten dann den Heimweg an.

Ein richtiges Fazit kommt natürlich noch, auch mit Statistik (wer gähnt da hinten???!!!), aber den ersten Textbaustein des Fazits muss ich nicht ändern, wenn nicht noch außergewöhnlich Schlechtes passiert.

Good morning, BVI

Blick auf zwei Kutter

Flagge der britischen Jungferninseln

Road Town


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