Das Boarding in Bahrain ging einigermaßen fix, der Flieger war ziemlich voll und natürlich viel zu warm (Uli behauptet anderes, aber die ist in der Hinsicht kein zulässiger Maßstab - duck und weg), aber als wir - um kurz vor Mitternacht - gestartet waren und in luftigere (und kühlere) Schichten der Atmosphäre flogen, wurde es ein bisschen besser ...
Ich hörte Musik und schlief dann - sage und schreibe - während der gesamten Überquerung des indischen Subkontinents. Ich kam erst ungefähr zwei Stunden vor der Landung wieder zu mir, gerade rechtzeitig zum halbwegs akzeptablen Frühstück.
Wir ließen uns nach der Landung und dem Aussteigen Zeit, machten erstmal Morgentoilette (diesmal hatte ich die Zahnpasta nicht vergessen) und marschierten dann in Richtung der Einreise. Die Einreise ging am Automaten, aber weil wir zu den eher halbwegs vorbereiteten Einreisenden gehörten, dauerte das - bei einer deutlich zu knapp bemessenen Zahl von Einreiseautomaten (nämlich vier) - trotzdem recht lange.
Unser Gepäck war aber da, der Zoll wollte (man höre und staune) nichts von uns, und schon waren final in Singapur eingereist (Stempel gab es natürlich keine). Wir liefen in Richtung der Bahn zum Terminal 1, denn von dort sollte unser Flieger nach Manila abgehen; das klappte erfolgreich. Deutlich unerfolgreicher war unser Versuch, schon gegen 14 Uhr bei Philippine Airlines einzuchecken. Obwohl (oder gerade weil) noch ein Flieger um 15.45 Uhr nach Manila ging, wollten sie uns nicht einchecken lassen - sehr schade.
Also machten wir uns auf den Weg zur Gepäckaufbewahrung, suchten und suchten, fanden und fanden nichts, bis ich schließlich aufgab und die Gepäckaufbewahrung im sogenannten "Jewel", einem großen Entertainment-Bereich direkt am Flughafen ansteuerte. Die Karten des Flughafens kann man den Hasen geben (und die Beschilderung auch!), denn erst als wir praktisch schon da waren, stand erstmals etwas von "Gepäckaufbewahrung" auf den Hinweisschildern.
Inzwischen war - mit Einreise und Suchen - so viel Zeit vergangen, dass wir uns dann doch dagegen entschieden, für 30 Euro unser Gepäck aufzugeben und - kurz - in die Stadt zu fahren. Wir entschieden uns daher dafür, in ebendiesem Jewel zu bleiben (haben sie ja geschickt eingefädelt, die Schlingel!).
Wir steuerten - nach einigem Gefluche, Karte und so ganz furchtbar, ich erwähnte es - einen gehobeneren chinesischen Schuppen an, in dem fast nur ethnische Chinesen saßen. Das sagte uns zu, also tranken wir für teuer Geld Bier und aßen für teuer Geld sehr, sehr leckere Wasabi-Garnelen und Ingwer-Hühnchen - grandios!
Wir zahlten und liefen auf dem Weg zum abermaligen Check-in-Versuch an dem riesigen und wunderschönen Wasserfall vorbei, der den Jewel kühlt, obwohl das Ganze erstmal aussieht wie ein riesiges Gewächshaus.
Auch der zweite Check-in-Versuch schlug fehl (diesmal waren die Schalter noch nicht besetzt), also marschierten wir - inzwischen kannten wir den Weg - zurück zum Jewel und fuhren in die oberste Etage, wo wir eine Kneipe aufgetan hatten. Dort tranken wir Bier und Gin Tonic, bekamen ein Hüngerchen, aßen fantastisches Lachs-Sashimi und fantastische Austern zum Wein und ließen den lieben Gott eine gute Frau sein.
Nach endlicher Zeit starteten wir den dritten Check-in-Versuch, der funktionierte wunderbar bei einer außerordentlich kompetenten und mitdenkenden Check-in-Tante (das war jetzt tatsächlich mal ironiefrei!). Die Ausreise am Automaten klappte dieses Mal besser, wir setzten uns auf eine Stuhlreihe in der Nähe unseres Gates, die Steckdose ging nicht, also zog ich weiter - und nun sitzen wir nach einer nicht einhundertprozentig koordinierten Sicherheitskontrolle (trotz zu viel Bürokratie) am Gate und boarden gleich.
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Wir kamen ziemlich verspätet weg, erst recht im Vergleich zur ursprünglichen Buchung, die vor wenigen Wochen noch einmal angepasst worden war, aber auch im Vergleich zur Korrektur; an Bord philippinischer Flugzeuge besteht wohl nach den Vorschriften noch Maskenpflicht, die aber - sagen wir - nicht durchgehend eingehalten wird, und den Flugbegleitern ist es auch egal (in Manila am Flughafen gilt Ähnliches, und da tragen selbst die Polizisten nicht alle Maske, von daher ist das wahrscheinlich so ein Fall von "Ich ehre die Regeln durch ihre Nichtbeachtung".
Das Essen (Fisch) war okay, der Anflug auf Manila wackelig, weil ein ganz schöner Sturm war, da war ein paar Mal Achterbahngefühl dabei, aber ich fand es lustig. Am Boden war infernalischer Regen (das ist ein Widerspruch in sich, ich weiß ...), aber wir konnten zum Glück an den Finger.
Die Einreisekontrolle war gähnend leer und ging sehr fix, nachdem ich die Grenzerin überzeugt hatte, dass wir wirklich einreisen und nicht nur umsteigen wollen; das Grab (nicht Uber) wurde schnell bestellt, nachdem mein Handy sich in den Philippinen meldete (und nicht mehr in Singapur). Wir suchten den Grab-Stand ein bisschen im strömenden Regen, fanden aber gerade noch rechtzeitig vor der Strafgebühr den Fahrer, und dann ging es durch den nächtlichen Stadtverkehr, der sich gewaschen hatte.
Der Sturm hatte auf der Hauptpromenade einen Baum umgelegt, davor stand dann ein Krankenwagen (!) zur Absicherung, aber wir kamen heil im Hotel an, konnten schnell einchecken und schlafen jetzt zumindest mal ein paar Stunden.
Gute Nacht!
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