... lautet: Man spricht nicht über den Fight Club. Diese Regel hätte ich vielleicht auch über unseren Deal mit Petrus einhalten sollen, denn heute hatten wir über weite Teile des Tages kein so tolles Wetter. Ach, was rede ich, wir hatten den ganzen Tag kein so tolles Wetter.
Unsere Bude war heute früh ziemlich kalt, sodass ich die Heizung anstellte und 20 Minuten später duschen ging - dann ging das einigermaßen mit den Temperaturen, aber diese Lösung mit dem Gang über den Hof ins Bad ist einfach nicht so richtig unseres gewesen. Dementsprechend früh fuhren wir los, machten noch einen kleinen Abstecher zum Sterling Point, dem Ende des State Highway 1 und kauften dann noch Kleinigkeiten für das Unterwegs-Frühstück ein. Fotos vom Hafen machten den Abschluss in Bluff, dann fuhren wir in Richtung Norden los.
Den ersten Teil der heutigen Strecke waren wir gestern schon zurückgefahren, wir fuhren heute aber dann nicht in Richtung Curio Bay ab, sondern fuhren weiter in Richtung Norden. Am Morgen war das Wetter noch bewölkt, aber trocken, zwischenzeitlich konnte man sogar ab und zu blauen Himmel erahnen, aber je weiter nördlich wir kamen, desto weniger gut wurde das Wetter.
Das Haupt-Zwischenziel der heutigen Reise war der Nugget Point. Die Fidschianer, die wir auf dem Weg zum Milford Sound getroffen hatten, hatten diese Sehenswürdigkeit Simon empfohlen, ich hatte aber zwischenzeitlich versäumt, Simon zu fragen, ob sich die Anreise dorthin lohnt. Kurzes Googlen gab mir aber die Vorstellung, dass man da lohnenderweise hinfahren könnte. Unterwegs machten wir an einigen Wasserfällen fast halt, der Blick auf die Hinweistafeln und die häufig mindestens eine halbe Stunde dauernden Wanderungen ließen uns aber von diesen Exkursionen Abstand nehmen. Keinen Abstand genommen haben wir dagegen von einem kurzen Zwischenstopp zum späten Frühstück in Owaka. Dort fielen wir in eine einigermaßen gut bewertete Gaststätte ein und bestellten Frühstück: Uli aß Spiegelei mit Tomaten und Pilzen, ich bestellte ein Big Breakfast, zu dem ich auch noch ein kleines Steak orderte. Das Frühstück war alles in allem recht lecker, sodass wir gut gestärkt aufbrachen zum Nugget Point.
Den Nugget Point erreichten wir über eine wunderbare Küstenstraße, von der aus wir einen wunderbaren Blick auf die tosende Brandung hatten. Am Parkplatz des Nugget Point selbst war kaum etwas los, sodass wir kurz die Schuhe wechselten und uns dann auf den kurzen Spaziergang zum Leuchtturm machten. Unterwegs kam uns ein wohl Einheimischer entgegen und zeigte auf die Brandung unter uns, in der angeblich zwei Seelöwen miteinander spielten. Während Uli die beiden Seelöwen erkennen konnte, nickte ich nur wissend und sagte: "Jaja". Die letzten Meter zum Leuchtturm bewältigten wir erfolgreich und genossen dann den Ausblick auf die "Nuggets" genannten kleinen Felsen, die dem Leuchtturm vorgelagert sind. Wir marschierten nach kurzem Aufenthalt zurück zum Auto, machten noch einen kleinen Zwischenstopp an einem Aussichtspunkt auf die Klippen und fuhren dann weiter ungefähr drei Stunden in Richtung Oamaru.
Nun fing jetzt endgültig an, sich einzuregnen, sodass wir keine weiteren Zwischenstationen einlegten und kurz vor 16.30 Uhr in Oamaru eintrafen. Wir fuhren direkt in Richtung der Pinguinstation, hielten aber schon vorher an, denn auf einem langen Steg waren hunderte Pinguine zu sehen. Das war ein zwar nicht gänzlich unerwartetes, aber doch sehr, sehr schönes Bild, das vom Dauerregen nur unwesentlich getrübt wurde. Der Pinguinstation selbst statteten wir nur einen kurzen Besuch in Form des Wendemanövers auf dem Parkplatz ab, bevor wir mit kurzem Fotostop am Schild, das auf kreuzende Pinguine hinweist, in Richtung unseres Hotels fuhren.
Oamaru ist für zwei Dinge bekannt: für Pinguine und für die viktorianischen Bauten, und die letzteren begegneten uns nun auf dem kurzen Stück zu unserem Hotel. Wir zogen es aber angesichts des Regens vor, direkt in unser Hotel einzuchecken und dann recht schnell aber in die Stadt zurückzulaufen, denn Uli hatte eine schöne Kneipe aufgetan.
Auf dem Weg in die Kneipe kamen wir, natürlich immer noch im Regen, an einigen schönen Exemplaren dieser viktorianischen Bauten vorbei. Besonders das Gerichtsgebäude mit seinen griechischen Säulen sprach uns an.
Ebenfalls gut gefiel uns das Interieur der Kneipe, die wir aufsuchten, zumal das Essen und Trinken ebenfalls hervorragend waren. Unter den Zeichnungen der viktorianischen Gebäude mit kurzen Beschreibungen ihrer ursprünglichen Verwendungszwecke gönnten wir uns Fisch und Chips vom Kabeljau und eine Seafood Chowder, gefolgt von Crème brûlée und einem Chocolate Overkill. Dazu wurde Bier und Wein und Gin konsumiert, dass es eine wahre Freude war. Um 20 Uhr waren wir die letzten Gäste im Pub, sodass wir schnell austranken und auch das Weite suchten. Der Regen hatte inzwischen fast aufgehört, sodass wir halbwegs trocken zurück in unsere Bude kamen und nun auch wieder früh im Bett sind.
Von der Fahrt an den Milford Sound wollte ich noch die ganze Zeit erzählen, dass der eine Kea sich nach dem Tunnel auf unser Auto setzte und ein ganzes Stück mit uns mitfuhr, bevor es ihm dann doch zu schnell wurde und er fliegend von dannen zog.
Morgen geht es auf die letzte größere Etappe auf der Südinsel. Wir übernachten nach ungefähr drei Stunden Fahrt in Christchurch, gucken dort morgen Abend das erste Spiel der deutschen Damen und fliegen dann am Dienstag Morgen einigermaßen früh nach Abgabe des Mietautos nach Auckland. Für den Mittwoch habe ich uns heute Abend beim Essen ein Mietauto von Auckland aus gebucht. Mit dem wollen wir nach Rotorua fahren und uns dort die heißen Quellen anschauen. An diesem Ort soll zudem die Māori-Kultur besonders ausgeprägt sein, sodass wir aus zweierlei Gründen auf dieses Örtchen besonders gespannt sind.
Fotos:
Frühstück in Owaka |
Abendessen in Oamaru |
Bluff |
Oamaru |
Oamaru |
Vor denen wird gewarnt |
Nuggets |
... mit Leuchtturm |
Nur Leuchtturm |
Blick auf Nugget Point |
Blick vom Florence Hill |
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