Wahrscheinlich hat genau das unser Auto heute gesagt, denn unser Mietauto, das wir für heute gemietet hatten, war ein Toyota Prius, der auf Japanisch eingerichtet war. Daher funktionierte das Navigationssystem nicht, weil der nur in Japan navigieren konnte und wir dementsprechend komplett im Pazifischen Ozean unterwegs waren, und entsprechend quatschte das Ding speziell beim Rückwärtsfahren, bei dem es ständig liebte, irgendwelchen Unfug auf Japanisch. Gut angekommen sind wir trotzdem wieder, und wir können das Auto, obwohl ich es offiziell nur bis heute Abend 18 Uhr gemietet hatte, bis morgen kurz nach Öffnung des Autovermietungsbüros wieder abgeben. (Der japanische Text bedeutet übrigens: Je später der Abend, desto schöner das Bier.)
Wir waren heute einigermaßen früh auf, standen auf und fuhren mit dem Bus bis in die Nähe der Autovermietung. Wir waren ein bisschen zu früh da, aber das war der Mitarbeiter ebenfalls, so dass wir bei diesem aus meiner Sicht sehr kompetenten Angestellten der Autovermietung unser Auto vermietet bekamen. Das einzige Problem, das ich hatte, war, dass ich nicht genau wusste, wie ich die Handbremse gelöst bekomme, bis der Typ mir dann noch einmal erläuterte, dass ich die Handbremse mit dem Fuß zu lösen hatte.
Ein bisschen unschön war, dass wir in dem Auto keinen USB-Anschluss hatten, aber das hielt uns zunächst nicht davon ab, mit dem Navigationssystem aus Auckland herauszufahren. Die Gewöhnung an den sehr dünnen Verkehr auf der Südinsel war insofern schlecht, als der Verkehr hier in Auckland auf der Nordinsel einer Großstadt angemessen war. Als wir endlich auf der Autobahn gelandet waren, ging das aber auch relativ zügig voran. Wir fuhren über Hamilton nach Rotorua, durch wunderbare, saftige grüne Landschaften, in denen auch der "Herr der Ringe" gedreht wurde. Auf einen Ausflug an den eigentlichen Drehort verzichteten wir, denn wir wollten doch die meiste Zeit in Rotorua verbringen.
Nach drei Stunden Fahrt durch die ebenfalls wunderschöne, aber vielleicht nicht ganz so spektakuläre Landschaft der Nordinsel kamen wir an diesem See an, an dem die Stadt Rotorua liegt. Wir parkten auf einem Parkplatz am See und liefen in Richtung Innenstadt. Wir hatten unterwegs nur ein wenig Kleinkram eingekauft und also nicht richtig gefrühstückt, so dass wir jetzt ein Hüngerchen hatten.
Eigentlich wollten wir hier die Māori-Kultur entdecken, stattdessen landeten wir beim Mexikaner, weil der sehr gut bewertet war. Dort aßen wir Empanadas und Tacos, die uns sehr gut schmeckten, und wir tranken Ingwer-Bier, Wein und einen Tequila, dann brachen wir wieder auf. Einem kurzen Spaziergang in Richtung des Parks mit den warmen Quellen folgte ein kurzes Fußbad im schwefelhaltigen Wasser. Dabei fanden wir die Kreditkarte eines uns Unbekannten, die wir auf dem Heimweg aus dem Ort bei dessen Bank abgaben. Diese schwefelhaltigen Quellen prägen das Ortsbild von Rotorua, und so machten wir etliche Fotos in diesem schön angelegten Park. Auf dem Heimweg machten wir noch Station beim Zorb, bei dem man in einem Gummiball den Berg heruntergeschubst wird. Ich hatte es mir ausgemalt, dass ich mich in dem Ding den Hügel herunterrollen lassen, hatte die Rechnung aber ohne das Wasser gemacht, das sich in diesen Bällen befindet, und ich hatte keine Badehose dabei, sodass ich dann doch Abstand nahm von dem Projekt. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, und irgendwann werde ich ganz bestimmt in diesem Gummiball durch die Landschaft segeln.
Wir fuhren einen kleinen Umweg direkt am Lake Rotorua und den Okere Falls vorbei, und fuhren dann auch über den State Highway 2 nach Tauranga. Wir kauften eine Kleinigkeit ein, und während dieses Einkaufs wurde es dunkel, sodass wir die restlichen 200 km nach Auckland auf den guten, aber einspurigen neuseeländischen Straßen verbrachten. Das funktioniert aber ganz gut, außer, dass ich den einen Kleinwagen dann doch auf die linke Spur drängen musste, damit ich endlich an dem vorbei kam.
Wir kamen gut hier in Auckland an, verfuhren uns aber auf dem Weg zum Hotel, weil das Handy ausgestiegen war, mit letztem Akku eruierten wir unsere Position und den Weg zum Hotel und fanden schlussendlich auch – hoffentlich – einen Parkplatz, auf dem wir bis morgen früh stehen bleiben können, wenn wir um kurz vor 8 Uhr noch tanken fahren und dann unser Auto bei der Autovermietung abgeben. Den Abschluss des Abends und den Abschluss des Tages feierten wir in einer Kneipe, die wir beide unabhängig voneinander ins Auge gefasst hatten, und dementsprechend feucht-fröhlich war der Abend. Also, gute Nacht, bis morgen.
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Hahn auf Parkplatz |
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Okere Falls |
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Fernsehturm Auckland |
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Okere Falls |
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Schwefelbäder |
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Schwefelbäder |
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Lake Rotorua |
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Rotorua |
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