Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Montag, 31. Juli 2023

Fast verschnorchelt

... hätte ich mich heute Nachmittag, denn ich dachte, ich würde in Richtung Westen abgetrieben, aber in Wirklichkeit wurde ich in Richtung Osten abgetrieben. Ich merkte aber dann doch, wo ich gelandet war, und konnte dann meine Position einigermaßen halten. Ich wollte eigentlich um 15 Uhr mit zur Schnorcheltour rausfahren, aber wie so oft in diesem Hotel klappte das irgendwie mit der Schnorcheltour nicht. Stattdessen boten die freundlichen Animationsmenschen mir an, dass ich einfach Schnorchelzeug ausleihe und auf eigene Faust schnorcheln gehe. Das machte ich mit großer Freude, schnorchelte eine gute halbe Stunde mit Flossen, Taucherbrille und Luftrohr in der Gegend herum und guckte mir die üppige Korallenwelt direkt am Hotelstrand mit vielen verschiedenen hübschen kleinen und mittelgroßen Fischen an: es gab BVB-fische, also schwarz-gelb gestreift, es gab weiß-schwarz gestreifte Fische, einige türkise, etliche größere dunkelblaue, es waren nicht ganz die Malediven, aber das war einer der besseren Schnorchelgängemeines Lebens. Vielleicht gehe ich morgen noch einmal.

Nach dem fußballerisch hochgradig unbefriedigenden Abend gestern schliefen wir heute erst einmal aus. Als wir gegen 9 Uhr aufstanden, beeilten wir uns dann aber doch ein wenig, denn wir wollten ja wenigstens noch frühstücken. Das funktionierte, danach machten wir uns auf zum geplanten Spaziergang in die Stadt.

Wir liefen über die Brücke, die unsere Hotelinsel mit dem Festland verbindet, kamen an der einen örtlichen Schule hier vorbei, die Kinder winkten uns, wir winkten zurück, wir winkten den Taxifahrern allerdings ab, die uns ihre Dienste angeboten, und gingen erst einmal eine Cola kaufen, denn die brauchte ich: Schon nach einem Kilometer war ich völlig verschwitzt.

Es ging vorbei am örtlichen Fußballstadion, bis wir – heute führte ich Uli endlich im Seich rum – nach einem kleinen Umweg an einer Kooperative ankamen, die hochgelobt wird und die verschiedene handwerkliche Produkte anbietet. Die samoanischen Hemden, deren Muster mir sehr gut gefallen, gab es allerdings nur in Größen, die für mich zu klein sind, was mich ehrlich gesagt ein wenig wundert, denn die samoanischen Männer sind keineswegs wesentlich schmaler als ich, zumindest manche. Wir kauften dann aber doch nur Kleinigkeiten ein, tranken im angeschlossenen Café einen Milchkaffee bzw. Bananensmoothie, dann liefen wir auf regelmäßig unbefestigten Straßenrändern in Richtung der "Innenstadt" von Apia.

Einen McDonald's gibt es in der Stadt, den besuchten wir allerdings nicht, im Gegensatz zur Kathedrale, die sowohl von außen als auch von innen mit ihrem breiten Schiff und der Holzvertäfelung der Decke sogar einiges hermacht. Deutlich weniger beeindruckend war das Samoan Cultural Village direkt gegenüber, denn da war einigermaßen tote Hose. Wir nahmen uns ein Taxi zum Hotel zurück, der Fahrer war sehr interessiert an uns und auch der Erste, der nach der Antwort auf die Frage, wo wir herkämen, (kurz) auf die deutsch-samoanische Kolonialgeschichte kurz einging. (Samoa war von 1900 bis 1914 deutsche Kolonie.)

Im Hotel, in dem wir heute Morgen schon den Transfer zum und vom Flughafen für morgen klargemacht hatten, gingen wir gleich an den Pool, dort verbrachte Uli den Nachmittag, während ich zum Schnorcheln und jetzt unter die Dusche gegangen war. Gleich geht es zum Abendessen, heute geht es früher ins Bett als gestern, denn der Wecker geht um 4 Uhr, damit der Transfer zum Flughafen um 5.30 Uhr pünktlich erwischt wird.

Vom Schnorcheln gibt es keine Fotos, aber dafür aus Apia umso mehr.

Nach Berlin ist es weit, aber nicht so weit!

Kathedrale von innen

... und von außen

Uhrzeit und Zentralbank

Großstadt

Kommunaler Pool

Blick auf die Berge

Rundbau

Korrektur: Natürlich gibt es vom Heucheln keine Bilder von mir, würde ich ja nie machen ... Gemeint war das Schnorcheln.

Sonntag, 30. Juli 2023

Stinkfaul und sauer

... fahren wir heute, und jedenfalls die Stinkfaulheit hatten wir uns in den vergangenen zwei Wochen redlich verdient.

Es war herrlich, mal wieder ohne Wecker aufzuwachen und also ausschlafen zu können, ich ging erst einmal schwimmen, dann unter die Dusche und danach gingen wir zum Frühstück. Das Frühstück am Pool war ganz akzeptabel, anschließend machten wir einen kleinen Rundgang durch die Anlage, verbrachten ein bisschen Zeit auf dem Zimmer und ließen es uns dann beim Frühschoppen gut gehen: Wir hatten ein kleines Hüngerchen und aßen Oka, ein typisch samoanisches Gericht, bei dem Thunfisch in eine durchaus scharfe Zitronenmarinade eingelegt wird. Das war sehr lecker, und zur Belohnung verzogen wir uns wieder auf das Zimmer.

Uli genoss die Hitze draußen, ich pendelte zwischen klimatisiertem Zimmer und Strand, bis wir schließlich zum Abendessen gingen, als es schon dunkel war. Es wurden Fish und Chips für Uli und ein Trio aus Meeresfrüchten für mich, wobei ich besonders auf die "Bugs", also in der herkömmlichen Übersetzung "Käfer", gespannt war, bis ich auf einer australischen Regierungsseite herausfand, dass es sich hierbei um hummerähnliche Meeresfrüchte handelt. Entsprechend wenig (aber sehr gutes) Fleisch war an dem großen Gehäuse dran, aber das Fischfilet und insbesondere die Garnelen waren sehr lecker, daher waren wir sehr zufrieden.

Überhaupt nicht zufrieden waren wir mit der Fernsehpolitik unserer Bar. Wir hätten ja noch verstanden, wenn sie angesichts der vielen australischen und neuseeländischen Gäste nur Rugby gezeigt hätten, aber als das deutsche Spiel so langsam näher kam, waren wir die eEnzigen, die auf den Bildschirm schauten. Nach mehrfacher Nachfrage stellte sich heraus, dass die Fernbedienung bei der IT (!) war und irgendwie niemand die IT erreichen konnte. Wir waren schon – stinksauer ob dieser völlig idiotischen Bürokratie – und fast auf dem Weg ins Zimmer, als der Front Desk Manager eingriff, noch einmal selbst der IT schrieb und am Ende des Tages selbst am Receiver Hand anlegte, um diesen manuell auf den richtigen Sender umzustellen, denn an der Verfügbarkeit des Senders an sich bestand ja nie Zweifel. 

Dann konnten wir Fußball gucken, ab der Halbzeit wurde hinter uns geputzt und die Stühle hochgestellt, ab der 80. Minute (es war gerade Mitternacht hier) fuhr das Hotel offenbar ein Backup, denn das Bild war furchtbar verpixelt. Das 1:1 der deutschen Frauen sahen wir aber live, das 2:1 der Kolumbianerinnen konnten wir (leider) erahnen, aber wenigstens hatten wir das Spiel zumindest ab der 15. Minute mehr oder weniger gesehen.

Das Wetter heute war dann doch überraschend gut, morgen soll es ein wenig schlechter sein, dann gehen wir trotzdem ein bisschen nach Apia und schauen uns das Alltagsleben der Samoaner ein wenig an. Übermorgen geht es dann nach Amerikanisch-Samoa, da sind wir auch schon sehr gespannt; ich hoffe, dass die Strände dort auch schön sind und wir dort auch ein bisschen baden können. 

Oka

Strand 

Blick auf Palmen, Meer und Samoa

Blick auf die Spitze der Hotelanlage bei blauem Himmel

Bugs neben dem Ei

Samstag, 29. Juli 2023

Ausnahmsweise geklappt

... hat das heute früh mit dem Check-on bei Fiji Airways, denn wir konnten ohne Probleme am Automaten einchecken, bekamen auch die Gepäcktags ausgedruckt und konnten dann ohne größere Verzögerung unser Gepäck abgeben.

Ich hatte heute Morgen den Wecker auf 7 Uhr gestellt, kuschelte aber noch ein wenig und ging dann gegen 7.30 Uhr an den Strand, Uli kam kurz hinter mir her. Das Meer war heute nicht so ganz einladend, weil Ebbe war und der halbe Tagesmarsch ins Wasser heute fast ein ganzer Tagesmarsch geworden wäre. Ich fand zum Glück ein kleines Loch, in dem ich gerade soeben kurz untertauchen konnte, aber insgesamt war das Badevergnügen heute Morgen nicht ganz so riesig. Ich duschte, und wir gingen in Ruhe zum Frühstück, das wir sehr genossen, weil wir in Neuseeland in den Unterkünften kein Frühstück gehabt hatten und immer, soweit wir überhaupt frühstückten oder brunchten, à la carte bestellen mussten, während wir hier ein Buffet mit durchaus englischem Frühstück, aber auch mit Ananas und Papaya genießen konnten.

Plötzlich wurde es aber ein bisschen hektisch, denn unser Taxifahrer stand schon auf der Matte, um 9 Uhr, während wir uns sehr sicher waren, dass wir uns erst für 10 Uhr verabredet hatten. Wir ließen uns aber nicht so wahnsinnig hetzen, frühstückzen in Ruhe zu Ende, gingen aufs Zimmer und packen unsere 77 Sachen, sodass wir am Ende gegen 9.30 Uhr mit einem guten Kompromiss in Richtung Flughafen unterwegs waren. Gegen 10 Uhr kamen wir an, waren unterwegs noch am deutschen Honorarkonsulat in Nadi in (ausgesprochen: Nandi) vorbeigekommen und stellten nun fest, dass wir noch nicht gleich einchecken konnten; die ganze Hektik war also wirklich völlig unnötig gewesen.

Ich versuchte mit wenig Hoffnung, am Automaten einzuchecken, das klappte aber überraschend erfolgreich, und als wir das Gepäck offgedroppt hatten, gingen wir gleich durch die sehr schnelle Sicherheitskontrolle und durch die etwas langwierigere Ausreisekontrolle. Einen Ausreisestempel gab es in Fidschi leider nicht, aber das konnten wir angesichts des erst gestern erhaltenen Einreisestempel gerade so noch verschmerzen.

Unter Mühen bekamen wir einen Wein und ein Bier ausgeschenkt, an dem wir uns bis zum Boarding festhielten, heute hatten wir normale Plätze, aber für die eineinhalb Stunden Flug war das ohne Probleme erträglich.

Wir überquerten um 13.25 Uhr fidschianischer Zeit den 180. Längengrad - zum ersten Mal in meinem Leben. Juchhe!

Ebenfalls erträglich war die Einreise in Samoa, auch das Gepäck kam zügig, der Zoll war friedlich,einzig, es war noch keine Abholung am Flughafen zu sehen. Der Typ kam mit ein wenig Verspätung, zu seiner Ehrenrettung ist zu sagen, dass wir tatsächlich früher angekommen waren als geplant, wir warteten noch auf zwei andere Gäste, die aber nicht an Land kamen, sodass wir gleich losfuhren.

Es ging durch das ebenfalls unglaublich grüne Samoa, entlang der Nordküste; wir sahen viele dieser offenen von Säulen getragenen Gemeinschaftsräumlichkeiten, in denen, wenn ich den Taxifahrer richtig verstanden habe, Veranstaltungen des Dorfes stattfinden können. Wir sahen auch etliche kleine Steinbecken, die als eine Art Schwimmbad dienen, und wir sahen sehr, sehr, sehr viele Kirchen. Samoa ist zu 98% christlich, und dazu auch noch sehr proaktiv, so scheint es, denn gefühlt an jeder Straßenecke steht ein Gotteshaus der unterschiedlichen Konfessionen.

Als wir in Richtung unseres Hotels kamen, fing es an zu regnen, und entsprechend kamen wir im Regen im Hotel an. Der Check-in war erwartbar freundlich und recht unkompliziert, unser Zimmer ist in Ordnung, auch wenn man für den Preis, und wenn man es mit Fidschi vergleicht, durchaus anfangen könnte zu diskutieren. Wie in den vergangenen Wochen üblich aber hielten wir uns nicht lange im Zimmer auf, sondern erkundeten das Hotel mit den verschiedenen Pools und dem kleinen Sandstrand, wenig überraschend für den regelmäßigen Leser landeten wir am Ende in der Bar.

Dort versuche ich heute, am 16. Tag unserer Reise, einmal ein bisschen Geld zu sparen, und bestellte einen Pitcher, also gleich 1,5 Liter Bier, die ich selbstverständlich ordnungsgemäß vernichtete. Zu essen gab es für Uli Lachs und für mich Thunfischsteak, währenddessen schauten wir uns die Aufzeichnung eines WM-Spiels an, und nun sind wir schon wieder relativ früh, es ist hier 21 Uhr und wir sind Deutschland 11 Stunden voraus, im Bett.

Wie hoffen, dass das Wetter morgen wieder mitspielt, ändern können wir es aber sowieso nicht und ausschlafen werden wird morgen so oder so.

Dusche mit Gefahrenzulage

Ebbe

In Fidschi war gutes Wetter

Das Meer in Samoa sieht gut aus

Offene Räumlichkeiten im Regen

Jesus

Anflug auf Samoa

Freitag, 28. Juli 2023

Ein harter Kampf

… war das heute, damit wir doch unseren Flug nach Fidschi bekamen, denn die hatten unseren erst gestern noch einmal bestätigten Flug schon wieder storniert. Dank der Unterstützung der sehr, sehr freundlichen Supervisorin in Auckland wurde unser gestrichenes Ticket wieder gültig geschrieben und wir konnten nicht nur einchecken, sondern bekamen für unsere Unbill auch noch einen Platz mit besonders viel Beinfreiheit zugewiesen.

Wir checkten heute Morgen um kurz vor 9.00 Uhr aus und fuhren wohlweislich schon relativ früh mit dem Uber zum Flughafen. Wir hatten einen sehr gesprächigen, aber sehr freundlichen Fahrer, mit dem wir auch über so abwegige Themen wie die Anzahl der zulässigen Krankheitstage in Neuseeland und Deutschland sprachen. Am Flughafen waren wir so früh, dass wir noch nicht einchecken konnten, daher aßen wir erst einmal als Frühstück unsere gesamten Vorräte aus den vergangenen Tagen, die aus diversen Einkäufen in Supermärkten übriggeblieben waren, auf. Als die offizielle Check-in-Zeit gekommen war, war noch keine der Check-in-Persönlichkeiten anwesend. Die kamen aber dann bald darauf und das Schauspiel nahm seinen Lauf.

Nachdem alles ausgekäst war (ich war überrascht, wie ruhig ich trotz allem geblieben war), gingen wir durch die Ausreise- und Sicherheitskontrolle. Der Sicherheitskontrolleur sagte nach einem Blick auf meinen Pass sogar "Dankeschön", und den Rest der Wartezeit verbrachten wir in einem schönen Pub mit Blick aufs Rollfeld. Wir gehörten zu den Letzten, die an Bord gingen, und genossen unseren schönen Platz für den Flug, der kürzer war als veranschlagt.

Wir nutzten unsere günstige Sitzposition, um schnell aus dem Flugzeug und zur Einreise zu kommen, denn wir hatten die Hoffnung, dass wir noch heute Abend im Meer würden schwimmen können.

Die Einreise ging einigermaßen fit, auch unser Gepäck kam schnell, und der Zoll wollte auch nicht viel von uns. Die Suche nach einem Taxifahrer stellte sich als vergleichsweise einfach heraus. Unserer rief nach ein bisschen Verhandeln auch einen einigermaßen akzeptablen Preis auf, sodass wir mit ihm in unser eine halbe Stunde entferntes Hotel aufbrachen. 

Es ging über akzeptable Straßen mit Blick auf die grünen Berge hier auf der Insel in Richtung des Hotels, auch vorbei an einem Gasterminal, aber als wir in unser Hotel kamen, waren wir sehr angetan. Die Menschen sind hier unglaublich freundlich, fast euphorisch beim Begrüßen der Gäste, für uns wurde die Begrüßungstrommel angeworfen, und wir wurden danach zu unserem Doppelhäuschen geführt.

Bevor ich es vergesse: Es gibt zwei Duschen, eine überdacht, eine unter freiem Himmel, bei der man aufpassen muss, dass einem nicht eine Kokosnuss auf den Kopf fällt, vor allem aber besitzt sie einen abnehmbaren Duschkopf mit verstellbaren Düsen. Ganz großartig, sehr empfehlenswert. (Uli fällt gerade vor Lachen fast vom Stuhl beim Abendessen.)

Wir hielten uns im Zimmer wie üblich nicht lange auf (den Satz habe ich auch schon öfter geschrieben) und gingen die paar Meter an den Strand. An dem Strand kann man aus physikalischen Gründen nicht ersaufen, denn es ist ein mittlerer Tagesmarsch notwendig, um in Wasser zu kommen, das ausreichend tief ist, um zu ertrinken. Ich lief bestimmt 50 m ins Wasser hinein und war kaum bis zum Oberschenkel von Meerwasser bedeckt. Ich tauchte trotzdem unter und brachte selbst meinen Kopf unter die Wasseroberfläche, watete dann aber wieder zurück zu Uli. 

Ich ging duschen und danach begaben wir uns kurz nach Sonnenuntergang an die Bar/ins Restaurant. Wir tranken als Sun Downer einen Cocktail aus Wodka, Gin und Blue Curaçao, bevor wir als Vorspeise hervorragende Jakobsmuscheln teilten und uns als Hauptgericht beide für den Fisch entschieden, der auf typisch fidschianische Weise in Bananenblättern zubereitet wurde. Das Essen war so fantastisch, dass wir als Dessert noch einmal Jakobsmuscheln nahmen. Dass wir dazu Bier und Wein konsumierten, versteht sich das von selbst, wobei mir das fidschianische Bier nicht so richtig zusagt, aber das werde ich für den einen Abend auch überleben. Als die Ober dann Kava, ein fidschianisches Getränk mit ganz leicht betäubender Wirkung, auftischten, ließen wir uns nicht zweimal bitten und tranken ein paar Runden mit. Das war durchaus lecker: Man klatscht vor dem Trinken in die Hände, trinkt dann auf Ex aus und muss hinterher lächeln, damit man den ein klein wenig irritierenden Geschmack vergisst.

Morgen um 10.00 Uhr geht es mit dem Taxi wieder zum Flughafen, unser geschäftstüchtiger Taxifahrer vom Flughafen hierher holt uns wieder ab, um 13.00 Uhr geht es, so Gott will und die Buchung nicht zum dritten Mal unterwegs storniert wird, nach Samoa, wo wir dann vier Übernachtungen haben werden.

Fidschi gefällt uns von dem wenigen, was wir gesehen haben, sehr, sehr gut, es ist richtig schön, hier zu sein.

Unser Flieger nach Fidschi

Am Strand 

Unsere Hotelanlage

Abendpanorama

Fisch geöffnet

... vorher in Bananenblättern 

... und noch früher in Alufolie

Jakobsmuscheln als Vorspeise

Donnerstag, 27. Juli 2023

Die Quintessenz Neuseelands

... haben wir heute noch einmal erlebt, denn in drei verschiedenen Situationen haben wir erfahren dürfen, wie freundlich und liebenswürdig die Menschen hier sind.

Die Abgabe des Mietautos heute Morgen war völlig problemlos. Unser Mitarbeiter von gestern Morgen war wieder da, die nahmen das Auto entgegen, schrieben die Kaution wieder gut und fertig. Anschließend fuhren wir mit dem Bus – ich wollte nicht so weit laufen – bis zum Fährterminal in der Innenstadt. Von dort fuhren wir - die Fähre fuhr nur mit uns beiden - nach Birkenhead. In Birkenhead liefen wir einen steilen Anstieg durch einen kleinen Regenwald hinauf bis zur Hauptstraße, diese entlang und kamen in einem wunderschönen Café zum Sitzen. Als wir ankamen, war das Wetter so gut, dass wir draußen saßen. Zwischenzeitlich kamen zwar ab und zu Regenwolken und auch ein bisschen Regen, aber es war so warm, dass wir draußen blieben. Auch das Essen und Trinken war ganz hervorragend, so fing der Tag schon einmal wunderbar an.

Nach dem guten Frühstück liefen wir etwa eine Dreiviertelstunde zum übernächsten, Fährhaus, hatten dabei fantastische Ausblicke auf die Skyline und waren eigentlich pünktlich am Fähranleger, doch das war ein Terminal, in dem man die Fähre nur auf Anforderung zum Anhalten bringen konnte. Wir waren wohl wenige Sekunden zu spät dran, denn wir sahen die Fähre noch an unserem Haltepunkt vorbeifahren. Dementsprechend bedient war ich.

Am Ende des Tages war das aber gar nicht so furchtbar, denn als wir dann saßen, ging ein wahnsinniger Regenguss nieder, den wir unter normalen Umständen, wenn die Fähre angehalten hätte, auf der Fähre oder bereits in der Innenstadt von Auckland hätten ertragen müssen. So saßen wir gut geschützt auf dem Fähranleger und konnten das Spektakel trockenen Fußes bewundern. Eine Dreiviertelstunde später kam schließlich die nächste Fähre, aber der Wellengang war so stark, dass die beiden Damen, die die Gangway ausfahren sollten, erst einmal mehrfach laut "Fuck" riefen und Uli mehrfach vom Einsteigen abhielten, weil die Gangway und die beiden Angestellten der Fährgesellschaft mit den Wellen kämpften. Kaum waren wir eingestiegen und hoch an Deck gegangen, kam die eine Angestellte noch einmal auf uns zu und fragte, ob es sich gut gehe, obwohl die beiden überhaupt nichts falsch gemacht hatten. Im Gegenteil: Es war bewundernswert, wie sie die Gangway so eingerichtet haben, dass wir einigermaßen gefahrlos einsteigen konnten.

Wir kamen schließlich gut in Downtown an und gingen erst einmal in das Fanfestival, denn die FIFA hat auch hier einen Ort eingerichtet, an dem man die Spiele im Rudel schauen kann. Es lief gerade das Spiel der Vereinigten Staaten gegen die Niederlande, und dieses Spiel schauten wir uns bis zum Ende an, umringt von Schulklassen und viel zu vielen US-Fans.

Nach dem Spiel gingen wir, anders als ursprünglich geplant, nicht ins War Memorial Museum, sondern fuhren mit der letzten Fähre, die wir noch mehr oder weniger kostenfrei im Rahmen der Kappung der Tageskarte auf 20 NZD fahren konnten, nach Bayswater. Leider hatte ich zu spät gesehen, dass es dort in unmittelbarer Nähe des Fähranlegers keine ordentliche Kneipe gibt, also liefen wir zunächst ein Stückchen in Richtung des Ortskerns, bewunderten die auch hier sehr schön anzusehenden Bauten und stiegen dann aber, weil uns die Strecke zu lange wurde, in den Bus ein.

Die Kneipe, die ich im Auge hatte, war eine schöne Kaschemme, in der wir Bier und Wein bekamen, und kaum waren wir eingefallen, wurden wir von einem der Typen am Spielautomaten angesprochen. Er fragte, wo wir herkämen, und als ich antwortete, dass wir aus Deutschland kommen, antwortete er, dass er ein Jahr in Deutschland als Soldat gelebt hätte, und zwar im Schwarzwald. Ich sagte ihm auf den Kopf zu, dass er in Lahr gewesen sein müsse, er war völlig überrascht, dass ich den Flughafen dort kannte, denn es stellte sich heraus, dass er neben der neuseeländischen auch die kanadische Staatsangehörigkeit hat und in diesem Zusammenhang dort stationiert war. Er sprach auch noch ganz gut Deutsch ("Das Wetter ist eine grosse Stuck von Scheiße"), sodass wir ein bisschen ins Gespräch kamen und er uns am Ende sogar anbot, uns im Auto zum Fährterminal zu fahren. Das lehnten wir aber ab, denn wir wollten noch warten, bis die Sonne untergegangen war und es dunkel wurde, um Fotos von der nächtlichen Skyline von Auckland schießen zu können. Als es endlich dunkel war, fuhren wir mit dem Bus zurück zur Fähre, machten dort die gewünschten Fotos und fuhren dann durch den kühlen nächtlichen Inner Harbour zurück in die Innenstadt von Auckland. Wir fuhren mit dem Bus zurück in unsere Straße und fielen direkt ohne Umweg im Zimmer in unsere Kneipe von gestern Abend ein, der Chef wollte uns immer wieder animieren zum Genuss eines Jägermeisters, so wie gestern Abend. Wir lehnten die ganze Zeit ab, aßen Burger und tranken Bier und Wein, bis wir einigermaßen früh aufbrachen, vom Chef dann doch noch auf einrn Jägermeister eingeladen wurden und schließlich gesund und munter im Zimmer eintrudelten.

Morgen soll es nach Freitag und übermorgen nach Samoa gehen, ich hoffe, dass das alles so klappt wie gewünscht, denn ich hatte heute ein etwas unerfreuliches Gespräch mit Fiji Airways. Ich hatte ja im April die Bestätigung unseres Fluges bekommen, konnte aber noch nicht online einchecken, weil etwas mit der Bezahlung falsch erschien. Ich tat gut daran, heute noch einmal bei der Hotline anzurufen, denn Fiji Airways kennt seine eigenen Policies nicht, denn es stellte sich heraus, dass die damalige Buchung völlig korrekt gewesen war: Für Buchungen vor Corona erklärte sich Fiji Airways dankenswerterweise bereit, die Buchungen ohne Aufpreis neu auszustellen, allerdings hatte das niemand dem Buchungssystem gesagt, sodass das Buchungssystem meldete, dass noch eine Tarifdifferenz zu bezahlen sei. Wir haben jetzt - nach meinem Protest - abermals neue Tickets ausgestellt bekommen, und ich bin sehr gespannt, wie das morgen am Flughafen laufen wird. Ich mache drei Kreuze, wenn wir die Bordkarten nach Fidschi und weiter nach Samoa in Händen halten. Darüber werde ich selbstverständlich berichten.

Fotos von heute:

Zitronenbaum in Birkenhead

Unsere Privatfähre



Hafenbrücke bei Nacht

Fernsehturm bei Nacht

Skyline bei Nacht
Fanfestival

Mittwoch, 26. Juli 2023

夜が遅ければ遅いほどビールは美味しい

Wahrscheinlich hat genau das unser Auto heute gesagt, denn unser Mietauto, das wir für heute gemietet hatten, war ein Toyota Prius, der auf Japanisch eingerichtet war. Daher funktionierte das Navigationssystem nicht, weil der nur in Japan navigieren konnte und wir dementsprechend komplett im Pazifischen Ozean unterwegs waren, und entsprechend quatschte das Ding speziell beim Rückwärtsfahren, bei dem es ständig liebte, irgendwelchen Unfug auf Japanisch. Gut angekommen sind wir trotzdem wieder, und wir können das Auto, obwohl ich es offiziell nur bis heute Abend 18 Uhr gemietet hatte, bis morgen kurz nach Öffnung des Autovermietungsbüros wieder abgeben. (Der japanische Text bedeutet übrigens: Je später der Abend, desto schöner das Bier.)

Wir waren heute einigermaßen früh auf, standen auf und fuhren mit dem Bus bis in die Nähe der Autovermietung. Wir waren ein bisschen zu früh da, aber das war der Mitarbeiter ebenfalls, so dass wir bei diesem aus meiner Sicht sehr kompetenten Angestellten der Autovermietung unser Auto vermietet bekamen. Das einzige Problem, das ich hatte, war, dass ich nicht genau wusste, wie ich die Handbremse gelöst bekomme, bis der Typ mir dann noch einmal erläuterte, dass ich die Handbremse mit dem Fuß zu lösen hatte.

Ein bisschen unschön war, dass wir in dem Auto keinen USB-Anschluss hatten, aber das hielt uns zunächst nicht davon ab, mit dem Navigationssystem aus Auckland herauszufahren. Die Gewöhnung an den sehr dünnen Verkehr auf der Südinsel war insofern schlecht, als der Verkehr hier in Auckland auf der Nordinsel einer Großstadt angemessen war. Als wir endlich auf der Autobahn gelandet waren, ging das aber auch relativ zügig voran. Wir fuhren über Hamilton nach Rotorua, durch wunderbare, saftige grüne Landschaften, in denen auch der "Herr der Ringe" gedreht wurde. Auf einen Ausflug an den eigentlichen Drehort verzichteten wir, denn wir wollten doch die meiste Zeit in Rotorua verbringen.

Nach drei Stunden Fahrt durch die ebenfalls wunderschöne, aber vielleicht nicht ganz so spektakuläre Landschaft der Nordinsel kamen wir an diesem See an, an dem die Stadt Rotorua liegt. Wir parkten auf einem Parkplatz am See und liefen in Richtung Innenstadt. Wir hatten unterwegs nur ein wenig Kleinkram eingekauft und also nicht richtig gefrühstückt, so dass wir jetzt ein Hüngerchen hatten.

Eigentlich wollten wir hier die Māori-Kultur entdecken, stattdessen landeten wir beim Mexikaner, weil der sehr gut bewertet war. Dort aßen wir Empanadas und Tacos, die uns sehr gut schmeckten, und wir tranken Ingwer-Bier, Wein und einen Tequila, dann brachen wir wieder auf. Einem kurzen Spaziergang in Richtung des Parks mit den warmen Quellen folgte ein kurzes Fußbad im schwefelhaltigen Wasser. Dabei fanden wir die Kreditkarte eines uns Unbekannten, die wir auf dem Heimweg aus dem Ort bei dessen Bank abgaben. Diese schwefelhaltigen Quellen prägen das Ortsbild von Rotorua, und so machten wir etliche Fotos in diesem schön angelegten Park. Auf dem Heimweg machten wir noch Station beim Zorb, bei dem man in einem Gummiball den Berg heruntergeschubst wird. Ich hatte es mir ausgemalt, dass ich mich in dem Ding den Hügel herunterrollen lassen, hatte die Rechnung aber ohne das Wasser gemacht, das sich in diesen Bällen befindet, und ich hatte keine Badehose dabei, sodass ich dann doch Abstand nahm von dem Projekt. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, und irgendwann werde ich ganz bestimmt in diesem Gummiball durch die Landschaft segeln.

Wir fuhren einen kleinen Umweg direkt am Lake Rotorua und den Okere Falls vorbei, und fuhren dann auch über den State Highway 2 nach Tauranga. Wir kauften eine Kleinigkeit ein, und während dieses Einkaufs wurde es dunkel, sodass wir die restlichen 200 km nach Auckland auf den guten, aber einspurigen neuseeländischen Straßen verbrachten. Das funktioniert aber ganz gut, außer, dass ich den einen Kleinwagen dann doch auf die linke Spur drängen musste, damit ich endlich an dem vorbei kam.

Wir kamen gut hier in Auckland an, verfuhren uns aber auf dem Weg zum Hotel, weil das Handy ausgestiegen war, mit letztem Akku eruierten wir unsere Position und den Weg zum Hotel und fanden schlussendlich auch – hoffentlich – einen Parkplatz, auf dem wir bis morgen früh stehen bleiben können, wenn wir um kurz vor 8 Uhr noch tanken fahren und dann unser Auto bei der Autovermietung abgeben. Den Abschluss des Abends und den Abschluss des Tages feierten wir in einer Kneipe, die wir beide unabhängig voneinander ins Auge gefasst hatten, und dementsprechend feucht-fröhlich war der Abend. Also, gute Nacht, bis morgen.

Hahn auf Parkplatz

Okere Falls

Fernsehturm Auckland

Okere Falls

Schwefelbäder

Schwefelbäder

Lake Rotorua

Rotorua

Dienstag, 25. Juli 2023

Völlig fertig

... sind wir heute, denn die Kombination aus langem Sitzen in der Kneipe, Feiern des deutschen Sieges und frühem Aufstehen heute Morgen war nicht so bekömmlich.

Ich hatte gestern Abend extra noch gefragt, ob die in der Kneipe das Deutschlandspiel bis zum Schluss zeigen, das wurde bejaht, aber zwischendurch waren wir nicht mehr so sicher, ob das denn so sei, denn wir waren die einzigen Gäste in der Kneipe. Am Ende des Tages durften wir aber, wohl auch, weil wir so enthusiastisch jubelten, tatsächlich bis zum Ende des Spiels bleiben. Danach wurden wir aber zügig aus der Kneipe gekehrt.

Es ging heimwärts und dann zügig ins Bett, denn heute morgen klingelte um 5 Uhr der Wecker. Ich kuschelte noch bis 5.30 Uhr, aber Uli ging schon einmal duschen, sodass wir insgesamt pünktlich um 6.30 Uhr wegkamen. Wir fuhren durch das noch nächtliche, aber schon sehr beliebte Christchurch zum Flughafen, parkten auf dem am Ende kostenfreien Parkplatz (kostenfrei deswegen, weil wir sehr sehr schnell einstecken konnten und daher weniger als eine halbe Stunde parken mussten), tankten noch und fuhren dann zur Autovermietung, wo wir über eine halbe Stunde zu früh ankamen. Wir räumten noch um und standen Punkt 8 Uhr auf der Matte, konnten das Auto problemlos abgeben und wurden mit dem Shuttlebus zum Flughafen kutschiert.

Nachdem der Check-in schon so schnell gegangen war, ging auch die Sicherheitskontrolle sehr fix, sodass wir wie immer viel zu früh im Gatebereich waren. Aufgrund des Nebels wurden einige Flüge von Air New Zealand storniert, aber unser Flug nach Auckland flog. Wir kamen praktisch pünktlich weg und landeten vorfristig in Auckland. Unser Gepäck kam auch zügig, ich kaufte uns noch eine Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr, wir entschieden uns aber dann doch, mit dem Uber ins Hotel zu fahren.

Das funktionierte wunderbar, wir waren aber schon um 12 Uhr am Hotel, sodass wir noch nicht einchecken konnten, aber dafür unser Gepäck schon hinterließen. Wir fuhren mit unserer neu gekauften Karte in die Stadt, ärgerten uns manchmal über die Busfahrer, die die Fahrgäste nach Lust und Laune aus dem Bus aussteigen lassen (vielleicht haben wir das System auch noch nicht hundertprozentig verstanden), kamen aber dort an, wo wir hin wollten, nämlich am Fährterminal.

Wir stiegen in den erstbesten Kutter ein, der das Terminal verließ und kamen auf diese Weise nach Davenport. Dort machten wir einen kleinen Spaziergang durch das Städtchen, landeten aber – wie sollte es anders sein? – wieder in einem schönen Pub, in dem auch Fußball gezeigt wurde. Fish & Chips und der Tintenfisch waren nicht ganz so fantastisch wie schon gehabt, aber das war nicht der Grund, wieso wir bald aufbrachen: Wir wollten nämlich nach dem Kolumbien-Spiel noch die etwas frühere Fähre erwischen, das klappte auch, und so kamen wir gegen 15.30 Uhr wieder in Downtown an. Wieder ging es mit dem Bus zurück zum Hotel, jetzt konnten wir in unser kleines, aber feines Hotel einchecken, waren aber, ehrlich gesagt, jetzt so fertig, dass wir nach einem kleinen Spaziergang hier durch unseren Kiez ins Zimmer zurückgingen, uns schlaffertig machten und Fußball schauten.

Uli ist schon lange am Ratzen, ich gehe jetzt auch mal ins Bett, denn morgen klingelt wieder früh der Wecker, da wir um 8 Uhr das Auto übernehmen wollen und nach Roturoa eine kleine Inselrundfahrt machen wollen.

Die Blicke auf die neuseeländischen Alpen heute aus dem Flieger waren ganz grandios, da können auch die europäischen Alpen nur mithalten.

Und einen habe ich noch von gestern: Es muss in der Nacht von vorgestern auf gestern so geschüttet haben, dass selbst die Hauptstraßen teilweise große Pfützen aufwiesen und die Schilder vor Überflutungen warnten. Mehr als einmal musste ich ordentlich abbremsen, um nicht Gefahr zu laufen, ins Aquaplaning zu geraten. Gut angekommen sind wir in Christchurch aber natürlich offenbar trotzdem.

Start in Christchurch

Skyline von Auckland

Davenport

Downtown Auckland

Über den neuseeländischen Alpen


Montag, 24. Juli 2023

Im Bann von Königin Victoria

... standen wir heute, denn den Anfang des Tages machte die Besichtigung der viktorianischen Bauten in Oamaru, das Ende des Tages markierte der Spaziergang durch Christchurch vorbei an der Statue von Königin Victoria.

Wir hatten beide sehr gut geschlafen und standen, obwohl ich den Wecker noch bis 8.30 Uhr weiter drehte, kurz nach 9 Uhr in den Startlöchern. Der Rezeptionist nahm uns den Schlüssel ab und empfahl uns ein Frühstückslokal 20 km nördlich von Oamaru, aber zuerst fuhren wir noch einmal in die Stadt und parken praktisch direkt im viktorianischen Viertel. Wir stiegen aus – ich in eine Pfütze – und liefen am Hafen vorbei in Richtung des Stadtzentrums. In diesem Viertel stand ein altes viktorianisches Gebäude am anderen, das konnte man sich sehr sehr gut anschauen. Wir landeten am Ende an unserem Lokal von gestern Abend, machten ein paar Fotos in die Runde, gingen noch durch einen kleinen Park und marschierten dann zurück ans Auto. Einer weiteren kurzen Fahrt folgte das Adieu an die Pinguine, dann ging es endgültig aus Oamaru raus in Richtung Christchurch.

20 km nördlich von Oamaru fuhren wir in Riverstone vom State Highway 1 ab und fielen in die dortige Gaststätte ein. Das gefühlt fast nur von Frauen betriebene Restaurant bot bis 11 Uhr Frühstück, da waren wir gerade noch richtig. Uli und ich bestellten jeweils Rührei, Uli mit Lachs, ich mit Lachs und Bacon. Das Ganze war ganz hervorragend, zumal die Heißgetränke dazu auch sehr lecker waren.

Nun aber ging es endgültig in Richtung Christchurch. Das Wetter war auch heute wieder wechselhaft, Regen und trockener, aber bewölkter Himmel wechselten sich ab. Wir machten einen ganz kurzen Zwischenstopp in Timaru an einem schönen Kirchlein, schauten aber, dass wir relativ früh in Christchurch waren, denn wir wollten uns die Stadt doch noch einmal anschauen.

Gegen 14.30 Uhr kamen wir an unserem Hotel in der Nähe der Innenstadt an, konnten schon einchecken, hielten uns wie üblich nicht lange auf dem Zimmer auf und machten einen Spaziergang in Richtung der Innenstadt. Die Straßenbahn überfuhr uns fast, aber wir konnten gerade noch ausweichen. Wir entschieden uns gegen die Stadtrundfahrt mit dieser touristischen Straßenbahn, weil das doch arg teuer war und wir andererseits den Straßenbahngleisen auch so folgen konnten. Unterwegs begegneten uns Mitglieder der japanischen Nationalmannschaft der Frauen, die haben hier anscheinend ihr Unterkunft während der WM.

Unser Weg führte uns durch hübsche, aber bei dem regnerischen Wetter leider ausgestorbene Fußgängerzonen und an der Baustelle der Kathedrale von Christchurch vorbei. Diese war beim Erdbeben 2011 stark in Mitleidenschaft gezogen worden und soll 2027 wieder in altem Glanz erstrahlen. Das wäre doch ein Grund, dann mal wieder nach Christchurch zu kommen, oder? Es ist jetzt ungefähr 16.30 Uhr, wir sitzen schon in einer Kneipe und trinken das erste Bierchen, das haben wir uns nach den sehr intensiven vergangenen Tagen verdient. Mal sehen, ob wir in dieser Kneipe bis zum Deutschlandspiel durchhalten oder ob wir noch die Kneipe wechseln, aber schön ist es hier in diesem Irish Pub allemal.

Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass Christchurch zumindest seit dem Erdbeben keinen übertrieben langen Aufenthalt wert sei, weil gerade einige der Sehenswürdigkeiten damals doch massiv beschädigt worden waren. Diese Hinweise scheinen mir gerechtfertigt zu sein, denn hier ist viel Baustelle und wenig Hübsches so ganz heil. Die Menschen hier scheinen sich davon aber nicht sehr stören zu lassen, die sind so freundlich wie alle anderen Neuseeländer auch. Das Bier hier im Pub ist noch ein bisschen teurer als anderswo in Neuseeland, aber so wie ich uns kenne, werden wir uns heute vor dem und während des Spiels der deutschen Damen davon auch nicht mehr stören lassen.

Morgen früh geht es dann früh zum Flughafen zum Einchecken, dann bringe ich das Auto weg und um 9.45 Uhr fliegen wir schließlich nach Auckland. Mal gucken, ob wir mit dem Uber zum Hotel fahren oder doch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber das werden wir morgen berichten.

Fotos sind heute furchtbar durcheinander, sorry!

Oamaru am Hafen

Frühstück

Kathedrale in Christchurch im Wiederaufbau

Kriegerdenkmal

Straßenbahn in Christchurch

Die fährt da durch!

Übe alles wacht die Queen

Timaru

Und nochmal Oamaru