... wolle ich, sagte ich zu einem Freund und würgte damit das WhatsApp-Gespräch ab. Nun, das Angucken der Stadt sah so aus:
Und das wird auch das einzige Bild des heutigen Tages bleiben.
Ich schlief nämlich aus, bummelte im Bad, frühstückte akzeptabel, aber nicht feudal, und verließ dann gegen 11 Uhr das Hotel. Ich lief ein paar Schritte, suchte und fand die deutsche Botschaft (und bin immer wieder froh, dass ich sie finden darf und nicht finden muss, weil mir mein Pass abhandengekommen ist oder so ...).
Ich lief weiter, über oft halbwegs freie Gehwege (was in Afrika nicht selbstverständlich ist!), kam an der nigerianischen, der sambischen und der US-Botschaft vorbei, lief die Straße runter zur Hafenpromenade, setzte mich da auf eine Bank und genoss das Leben.
Der nächste Minibus für 100 Kwanza (25 Cent), der - die zeigen das Fahrtziel hier oft, sehr geografisch, durch Fingerzeig in die Richtung der Fahrt an - in Richtung Ilha fuhr, war meiner, und diesmal saß ich nicht auf dem Beifahrersitz (besetzt), sondern ganz hinten drin.
Unterwegs wurde fröhlich ein- und ausgestiegen, dann stiegen zwei Damen mit allerlei Gepäck zu (viel Knoblauch war dabei und ein fangfrischer Fisch ebenso ...), und mit denen, dem Schaffner und dem Fahrer fuhr ich bis zur Endhaltestelle am Leuchtturm am Ende der Ilha.
Ich guckte mir den Leuchtturm an (nix Besonderes), beobachtete die Menschen, die hier ganz gemütlich am Strand saßen, setzte mich dann auch auf einen Stuhl und hatte, mir nichts, dir nichts, nacheinander drei Bier verzehrt (das erste siehe oben). (Auf dem Weg vom Leuchtturm dahin, 50 Meter, sah ich einen Angolaner mit Deutschlandtrikot und Deutschlandhut ...)
Nun hatte ich Hunger und überlebte, ob ich an der Strandkneipe esse oder in mein avisiertes und sicherlich teures Lokal ginge (ich hatte heute Morgen zweimal Geld abgehoben, Geld würde kein Problem sein, so oder so). Der Fisch am Nachbartisch sah lecker aus, aber der Angolaner beschwerte sich bei der Kellnerin, sodass ich auch von dem Fisch Abstand nahm und die paar Meter zur Kneipe lief ...
Wow, das war ein richtiger Nobelschuppen, der ausschließlich von reichen Angolanern oder von Ausländern frequentiert wird. Am Ende hatte ich 75 Euro ausgegeben, aber mich dafür völlig überfressen mit leckerem Fisch als Vorspeise, guten Steakstreifen als Hauptgericht und - wie so oft - Lava Cake als Nachspeise. Den Abschluss bildeten zwei fantastische Waldbeercocktails für 9 Euro das Stück, aber die waren sooooo toll ...
Nach einigen Stunden verließ ich das Café del mar, ging ein paar Schritte, stieg in einen Minibus ein (der kostete jetzt ob der langen Strecke 50 Cent, Wucherer!) und stieg an der amerikanischen Botschaft aus. (Es fahren immer mehrere Minibusse gleichzeitig die gleiche Strecke, und wenn einer anhält, um einzuladen, überholen die anderen natürlich, sodass das immer ein bisschen ein Wettrennen ist ...)
Ich lief ein paar Meter zurück, kaufte noch Baobab-(Affenbrotbaum-)Milch, von der werde ich gleich noch ein bissel verzehren, aber dann auch ins Bett gehen. Das war eine schöne Reise, aber jetzt mache ich zum Abschluss noch ein bisschen Urlaub, das habe ich mir, glaube ich, verdient ...
Neulich (gestern!) schrieb ich, dass mir Luanda wie Nizza vorkommt, heute fühlte ich mich an Tel Aviv oder Miami erinnert. Luanda ist so schwierig zu vergleichen, weil es alle Schubladen sprengt. Natürlich sieht man an der sehr großen Zahl schwarzer Menschen im Stadtbild, dass das keine europäische Stadt ist, aber die Atmosphäre kommt heran an die einer Stadt in einem reichen Land. Nun ist Angola einerseits ein reiches Land, weil es sehr viele Ölvorkommen hat, aber andererseits geht es halt dem Durchschnittsangolaner beileibe nicht so gut wie einem Deutschen oder auch einem Amerikaner. Gleichzeitig hat man diesen massiven Widerspruch zwischen, zum Beispiel, (sehr) teuren Lokalen einerseits und spottbilligem Minibus, und das alles binnen weniger Meter oder Minuten.
Die Corniche könnte mit der in jeder europäischen Mittelmeerstadt mithalten, andererseits wird in Luanda so unfassbar viel gebaut, dass man schon daran deutlich merkt, dass das hier alles noch nicht fertig ist. Der Vergleich mit Tel Aviv geht jetzt ja fast in Richtung "Lieblingsstadt", so weit ist es noch lange nicht, aber - zumindest in der Innenstadt, und weiter raus war ich ja bisher nicht, weil das ohne eigenes Auto schwer bzw. teuer ist - gefällt mir das ziemlich gut.
Man sieht, wie ich mich allein schon mit Worten schwertue, mit Luanda klarzukommen, Luanda zu beschreiben, aber Luanda ist in jedem Fall eine der spannenderen afrikanischen Metropolen, und mit dem Strand auf der Ilha auch eine der schöneren. Wie so oft, es hilft nichts, kommt, guckt es euch an - es ist teuer, wenn man westlich leben will (was hier ohne Probleme geht), aber es geht auch günstiger, wenn man sich ein bisschen ins Abenteuer stürzt, Minibus fährt, in den lokalen Kneipen isst, vielleicht in nicht ganz für Westler gedachten Unterkünften übernachtet. Luanda drohe ich meine Wiederkehr an, allein schon, weil ich sehen will, wie das hier in fünf oder zehn Jahren aussieht, aber auch, weil ich mir südlich der Stadt (und in Angola insgesamt) noch ein bisschen was angucken will. Nächstes Mal miete ich ein Auto an, und dann geht's hier los ... Jetzt war das ein guter Abschluss einer sehr spannenden, einer schönen Reise, aber Angola lasse ich so schnell noch nicht vom Haken.
Gute Nacht!
Und das wird auch das einzige Bild des heutigen Tages bleiben.
Ich schlief nämlich aus, bummelte im Bad, frühstückte akzeptabel, aber nicht feudal, und verließ dann gegen 11 Uhr das Hotel. Ich lief ein paar Schritte, suchte und fand die deutsche Botschaft (und bin immer wieder froh, dass ich sie finden darf und nicht finden muss, weil mir mein Pass abhandengekommen ist oder so ...).
Ich lief weiter, über oft halbwegs freie Gehwege (was in Afrika nicht selbstverständlich ist!), kam an der nigerianischen, der sambischen und der US-Botschaft vorbei, lief die Straße runter zur Hafenpromenade, setzte mich da auf eine Bank und genoss das Leben.
Der nächste Minibus für 100 Kwanza (25 Cent), der - die zeigen das Fahrtziel hier oft, sehr geografisch, durch Fingerzeig in die Richtung der Fahrt an - in Richtung Ilha fuhr, war meiner, und diesmal saß ich nicht auf dem Beifahrersitz (besetzt), sondern ganz hinten drin.
Unterwegs wurde fröhlich ein- und ausgestiegen, dann stiegen zwei Damen mit allerlei Gepäck zu (viel Knoblauch war dabei und ein fangfrischer Fisch ebenso ...), und mit denen, dem Schaffner und dem Fahrer fuhr ich bis zur Endhaltestelle am Leuchtturm am Ende der Ilha.
Ich guckte mir den Leuchtturm an (nix Besonderes), beobachtete die Menschen, die hier ganz gemütlich am Strand saßen, setzte mich dann auch auf einen Stuhl und hatte, mir nichts, dir nichts, nacheinander drei Bier verzehrt (das erste siehe oben). (Auf dem Weg vom Leuchtturm dahin, 50 Meter, sah ich einen Angolaner mit Deutschlandtrikot und Deutschlandhut ...)
Nun hatte ich Hunger und überlebte, ob ich an der Strandkneipe esse oder in mein avisiertes und sicherlich teures Lokal ginge (ich hatte heute Morgen zweimal Geld abgehoben, Geld würde kein Problem sein, so oder so). Der Fisch am Nachbartisch sah lecker aus, aber der Angolaner beschwerte sich bei der Kellnerin, sodass ich auch von dem Fisch Abstand nahm und die paar Meter zur Kneipe lief ...
Wow, das war ein richtiger Nobelschuppen, der ausschließlich von reichen Angolanern oder von Ausländern frequentiert wird. Am Ende hatte ich 75 Euro ausgegeben, aber mich dafür völlig überfressen mit leckerem Fisch als Vorspeise, guten Steakstreifen als Hauptgericht und - wie so oft - Lava Cake als Nachspeise. Den Abschluss bildeten zwei fantastische Waldbeercocktails für 9 Euro das Stück, aber die waren sooooo toll ...
Nach einigen Stunden verließ ich das Café del mar, ging ein paar Schritte, stieg in einen Minibus ein (der kostete jetzt ob der langen Strecke 50 Cent, Wucherer!) und stieg an der amerikanischen Botschaft aus. (Es fahren immer mehrere Minibusse gleichzeitig die gleiche Strecke, und wenn einer anhält, um einzuladen, überholen die anderen natürlich, sodass das immer ein bisschen ein Wettrennen ist ...)
Ich lief ein paar Meter zurück, kaufte noch Baobab-(Affenbrotbaum-)Milch, von der werde ich gleich noch ein bissel verzehren, aber dann auch ins Bett gehen. Das war eine schöne Reise, aber jetzt mache ich zum Abschluss noch ein bisschen Urlaub, das habe ich mir, glaube ich, verdient ...
Neulich (gestern!) schrieb ich, dass mir Luanda wie Nizza vorkommt, heute fühlte ich mich an Tel Aviv oder Miami erinnert. Luanda ist so schwierig zu vergleichen, weil es alle Schubladen sprengt. Natürlich sieht man an der sehr großen Zahl schwarzer Menschen im Stadtbild, dass das keine europäische Stadt ist, aber die Atmosphäre kommt heran an die einer Stadt in einem reichen Land. Nun ist Angola einerseits ein reiches Land, weil es sehr viele Ölvorkommen hat, aber andererseits geht es halt dem Durchschnittsangolaner beileibe nicht so gut wie einem Deutschen oder auch einem Amerikaner. Gleichzeitig hat man diesen massiven Widerspruch zwischen, zum Beispiel, (sehr) teuren Lokalen einerseits und spottbilligem Minibus, und das alles binnen weniger Meter oder Minuten.
Die Corniche könnte mit der in jeder europäischen Mittelmeerstadt mithalten, andererseits wird in Luanda so unfassbar viel gebaut, dass man schon daran deutlich merkt, dass das hier alles noch nicht fertig ist. Der Vergleich mit Tel Aviv geht jetzt ja fast in Richtung "Lieblingsstadt", so weit ist es noch lange nicht, aber - zumindest in der Innenstadt, und weiter raus war ich ja bisher nicht, weil das ohne eigenes Auto schwer bzw. teuer ist - gefällt mir das ziemlich gut.
Man sieht, wie ich mich allein schon mit Worten schwertue, mit Luanda klarzukommen, Luanda zu beschreiben, aber Luanda ist in jedem Fall eine der spannenderen afrikanischen Metropolen, und mit dem Strand auf der Ilha auch eine der schöneren. Wie so oft, es hilft nichts, kommt, guckt es euch an - es ist teuer, wenn man westlich leben will (was hier ohne Probleme geht), aber es geht auch günstiger, wenn man sich ein bisschen ins Abenteuer stürzt, Minibus fährt, in den lokalen Kneipen isst, vielleicht in nicht ganz für Westler gedachten Unterkünften übernachtet. Luanda drohe ich meine Wiederkehr an, allein schon, weil ich sehen will, wie das hier in fünf oder zehn Jahren aussieht, aber auch, weil ich mir südlich der Stadt (und in Angola insgesamt) noch ein bisschen was angucken will. Nächstes Mal miete ich ein Auto an, und dann geht's hier los ... Jetzt war das ein guter Abschluss einer sehr spannenden, einer schönen Reise, aber Angola lasse ich so schnell noch nicht vom Haken.
Gute Nacht!
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