Bericht für den 15. September 2019
Ein sehr gemütlicher Tag
... war das heute in Lissabon, denn ich habe zunächst einmal etwas getan, was ich selbst im Urlaub selten mache: Ich habe ausgeschlafen ... Praktischerweise war das Zimmer voll verdunkelbar, sodass ich den Wecker vorsichtshalber auf 10 Uhr stellte - ich brauchte ihn zwar nicht, aber ich war nicht sehr viel früher auf.
Ich duschte in aller Ruhe, zog mich an, checkte aus, stellte mein Gepäck unter und fuhr zunächst einmal mit der U-Bahn zum Cais do Sodré, der Endhaltestelle der einen U-Bahn-Strecke, direkt am Tejo.
Ich bewaffnete mich mit Wasser und Pastel de nata, dem typischen Lissaboner Gebäck aus Blätterteig und Dulce de leche (auch wenn es ein Sakrileg ist, das nicht direkt aus dem Ofen in Belém zu essen, aber manche Kompromisse muss man schließen im Leben), setzte mich an den Tejo und frühstückte - um 11.30 Uhr - mit Wasser und ebendiesem Gebäck mit Blick auf den Tejo, die Brücke und die Christus-Statue.
Danach wollte ich - ich hatte ja jetzt eine Kleinigkeit gegessen - mir den ersten Kirschlikör reintun, im A Ginjinha, einer Lissaboner Institution (so heißt es). Nun, ich fuhr also zur U-Bahn-Station Rossio, lief ein paar Meter um die Ecke und kam am Ginjinha an. Der Laden wusste nicht so richtig, ob er offen sein will oder nicht - er war jedenfalls halb geschlossen, das Rolltor fuhr mal hoch, mal runter, aber irgendwie schien es nicht so richtig offen zu sein. Als die Herrschaften dann das Tor endgültig runterließen, abschlossen und von dannen gingen, ließ ich es vorläufig gut sein und brach auf in meine Mittagessensgaststätte. (Davor hatte ich vor Wut die rechte Hosentasche meiner Hose rausgerissen - der Geldbeutel, der übrigens nicht zu groß ist, steckte da so doof drin, dass das jedes Mal eine riesige Fummelei war, bis ich den Geldbeutel aus der Hosentasche hatte; als ich gerade vor dem Ginjinha zerrte, hatte ich plötzlich die Hosentasche in der Hand. Sachen gibt's ...).
Ich stieg an der U-Bahn-Station Intendente aus, erwischte den richtigen Ausgang und landete direkt an der Marisqueria do Lis. Ich überlegte ein bisschen hin und her, entschied mich dann fürs Eintreten und nach kurzem Blick auf Google schließlich auch für die mit 38,50 Euro nicht ganz billige gemischte Meeresfrüchteplatte.
Ob man dafür 38,50 Euro hinlegen muss, kann dahingestellt bleiben, denn neben den Riesengarnelen, Austern, Seeschnecken (erstmals seit Taiwan) und kleineren Shrimps (einiges davon überraschenderweise kalt) gab es Entenmuscheln. Entenmuscheln gelten als Delikatesse, die ich - nicht wirklich verwunderlich - bisher nicht kannte. Das Ganze sieht ein bisschen wie ein Hühnerfuß in klein aus, mit einem Stein am Ende und einem Stiel daran. Die Ummantelung des Stiels schmeckte mir nicht (ich vermute, man soll die auch nicht mitessen), aber das, was unter dem Stiel ist, wenn man die Ummantelung gelöst hat, war gar nicht so verkehrt, auch wenn ich nur zwei Drittel meiner Portion aß.
Alles in allem war das sehr lecker, und auch die fünf (Mini-)Biere, die ich dazutrank, waren sehr akzeptabel. Doch, da kann man mal wieder hingehen ...
Nun brauchte ich einen Schnaps und entschied mich, es nochmal in der Ginjinha zu probieren. Diesmal war auf und verzehrte - im Stehen - zwei Liköre à 1,40 Euro - kann man machen, nicht schlecht, aber jetzt auch nicht so megaspektakulär wie es wohl im Fernsehen mal aussah, da meine Mutter mir ziemlich begeistert von dem Filmbericht über den Laden berichtete.
Zum Nachtisch durfte es ein Eis sein, sodass ich nochmal zum Cais do Sodré fuhr, mir dort ein Eis mit Blick auf die Brücke und den Tejo reintat und schließlich wieder nach Anjos zurückfuhr, wo mein Hotel ist.
Einen letzten Versuch, das dunkle Bier zu ergattern, startete ich, war diesmal erfolgreich und holte dann mein Gepäck im Hotel ab.
Um 17 Uhr war ich - dann doch mit der U-Bahn und nicht, wie zwischenzeitlich überlegt, mit Uber - am Flughafen, die Sicherheitskontrolle und Ausreise ging sehr fix, und nun sitze ich am Gate 44 und hoffe, dass ich, wenn in einigen Minuten das Gate ausgerufen wird, nicht so weit laufen muss.
--
Pustekuchen war's, ich musste bis zum hinterletzten Gate (zurück)laufen. Die Leute von TAP waren hinsichtlich der Größe und des Gewichts meines Handgepäcks hochgradig entspannt, abgeben musste ich es trotzdem, weil zu wenig Fach in den Staufächern war. Nun denn, wenigstens war ich von der Last befreit ...
Der Flug über Marokko, die Westsahara, Mauretanien, den Senegal und ein kleines Stück Guinea-Bissau war zunächst völlig ereignislos (obwohl, ich sah einen unglaublich langen Sandstrand noch in Portugal, danach den Senegal-Fluss), ehe es am Ende noch ein bisschen rumpelte, als wir gerade so an einem Gewitter vorbeiflogen.
Die Landung war relativ hart, die Bremsung stark, dann drehten wir auf der Landebahn um und fuhren zum Terminal. Wir durften am Finger raus (es ist allerdings trocken), die Einreise ging leidlich schnell, mit Fingerabdrücken, aber ohne lästiges Vorzeigen des Impfpasses. Mein Gepäck kam auch, wieder kontrollierten sie, ob das Gepäck zum Gepäck-Tag passt, tat es, sodass ich durch den Zoll und draußen war.
Die haben das hier gar nicht so doof gemacht, indem sie den Abholpunkt ein bisschen nach draußen gelegt haben. Also zog ich erstmal mein Gepäck ein paar Meter über den überdachten Weg, ehe ich in die Traube von wartenden Abholern latschte, das Schild meines Hotels mit meinem Namen erkannte und den Fahrer begrüßte.
Ab ging die wilde Luzi durch Conakry, obwohl die Luzi nicht schnell war, aber das war auch besser so. Ich hatte es schon (in Syrien zum Beispiel), dass einem Autos auf dem Standstreifen der Autobahn entgegenkommen; hier ist es insofern ein bisschen verschärft, als dass sie dir auf der rechten Spur der dreispurigen Straße entgegenkommen. Wenigstens haben sie Licht und Warnblinklicht an, immerhin ... Mein Fahrer fuhr die meiste Zeit links, ließ sich ebenso wenig vom Hupen anderer aus der Ruhe bringen wie sich andere von seinem Hupen aus der Ruhe bringen ließen, die Straße war gut asphaltiert, die Polizeikontrolle überstanden wir auch (mein Fahrer verhandelte ein bisschen - in der einheimischen Sprache - mit dem Polizisten, bis er weiterfuhr und der Polizist mir - auf Französisch - zur Ankunft in seinem Land gratulierte ...), und gegen Mitternacht kamen wir am Hotel an.
Der Check-in funktionierte gut, ein Kollege brachte mir den Koffer aufs (große und teure) Zimmer, ein anderer holte - eiskaltes, aber dänisches (!) - Bier für mich. Trinkgeld bekamen beide - je 20.000 guineische Francs, das sind nicht ganz zwei Euro. Heute war ich spendabel ... Das Bier genieße ich jetzt, auch wenn das Internet hier nicht so ganz will, aber ich vermute, das liegt eher an der guineischen Telekom denn am Hotel hier. Nun denn, ich hoffe, morgen früh ist das behoben und ich kann meinen Lieben ein Lebenszeichen geben. Wird schon werden ...
Guinea ist mein 139. Land, Conakry wird morgen erkundet, vielleicht kehre ich ins Restaurant Obama ein, und übermorgen (nein, morgen, es ist schon halb eins hier) geht es dann - mal sehen, wie das funktioniert - nach Freetown und weiter nach Tokeh an meinen Strand. Aber, erstmal, morgen (heute) Conakry - ich bin sehr gespannt ...
---
Bericht für den 16. September 2019´
Völlig durch
... bin ich jetzt, dabei ist es gerade einmal 16 Uhr, aber ich habe heute auch vieles gesehen, viel erlebt, im Straßenverkehr mehrfach mein Leben riskiert (Drama, Drama, so schlimm war's jetzt auch wieder nicht!) und mich natürlich alles andere als geruhsam in Westafrika akklimatisiert.
Ich war heute Morgen relativ früh auf, obwohl ich erst spät ins Bett gekommen war, um 7 Uhr hier ist es ja auch schon 9 Uhr in Deutschland, hell war es außerdem, sodass ich aus dem Bett hüpfte wie ein mitteljunges Reh und gemütlich ins Bett ging.
Der Wasserdruck, der aus dem - abnehmbaren, das ist hier ist ja noch französische Badezimmerkultur - Duschkopf kam, ist sehr angenehm, sodass ich sehr schön duschen konnte.
Um 8 Uhr oder 8.30 Uhr war ich aus dem Hotel raus, ohne gefrühstückt zu haben ... Ich war erst einmal ein bisschen desorientiert, stellte mich auf eine Straßenecke, wurde dort verjagt, weil da einer parken wollte, und ging, als ich wusste, wo ich war und wo ich hinwollte, in Richtung Hafen.
Dort war ich gerade am Restaurant Obama vorbeigelaufen, als mir eine Zwanzigschaft entgegenkam, die entweder vom Militär oder von einem Sportverein waren. So undiszipliniert, wie der Haufen war, tippe ich aber eher auf Sportverein. Andererseits, wenn mein kommandierender Offizier/Trainer von mir verlangen würde, ins Brackwasser im Hafen einer afrikanischen Großstadt zu springen, würde ich ziemlich sicher auch rebellieren ... Am Ende waren aber alle, in Trainingsklamotten, aber wenigstens ohne Schuhe, ins Wasser gesprungen. (Übrigens beobachtete nicht nur ich amüsiert das Schauspiel, sondern auch einige Guineer ...)
Ich lief weiter, vorbei an der senegalesischen Botschaft und in Richung der französischen, als ich nachguckte (ich hatte mir Google Maps heruntergeladen), ob es eigentlich auch eine deutsche Botschaft hier gibt. Gibt es, und also lief ich nun in deren Richtung (nicht, dass das einen Unterschied gemacht hätte, die liegen nahe beieinander). Der Präsidentenpalast kam mir in die Quere, sodass ich auf die Hauptstraße abbiegen musste; ich machte einen kurzen Abstecher in der (sehr schönen!) Kathedrale, ging an der französischen Botschaft vorbei und fand die deutsche. Nun, Gummiadler an der Wand, zwei Flaggen im Garten, so soll es sein ... Was der Guineer mit seinem von Hand geführten Autoanhänger da machte, der Einlass auf das Botschaftsgelände verlange (und bekam!), weiß ich nicht, aber das wird seine Richtigkeit gehabt haben.
Fotos machte ich keine, weil mir da ein bisschen zu viel Wachmannschaft herumsaß und mir die Warnungen vor jeglichem Uniformierten hier in Guinea noch in den Knochen stecken. Bisher sind die alle ignorant, auch wenn ich den wichtigsten Tipp eines Reisenden mal wieder nicht so richtig befolgen kann: "Try not to look like a tourist." ("Versuch, nicht wie ein Tourist auszusehen.") Als Weißer in Westafrika ist das nunmal nicht ganz so einfach ... Mal sehen, wie das morgen auf der Autofahrt wird ...
Es war jetzt immer noch ein bisschen früh zum Mittagessen, aber ich hatte Durst, also setzte ich mich kurz in ein Café in der Hoffnung, das dortige WLAN nutzen zu dürfen (Pustekuchen, Saftladen), ging ein paar Schritte weiter, fand ein offenes WLAN und gab erstmal ein Lebenszeichen von mir.
Wieder ging ich ein paar Schritte, fand die erste angestrebte Kneipe, ging aber an ihr vorbei, weil die nicht so ganz richtig einladend aussah und stand am Ende an einer Straßenecke.
Ich überlegte gerade hin und her, ob ich mich zur Großen Moschee fahren lasse, als ein Guineer mit seinem Motorrad auf mich zugefahren kam und mich mit "Guten Morgen" begrüßte. Seinen Namen verstand ich erst am Ende der Fahrt, aber Barrimamadou (oder so ähnlich) sprach tatsächlich ganz akzeptables Deutsch. Das war jetzt sicherlich kein C2 und wahrscheinlich auch kein B, aber in einer Sprachprüfung für das Sprachniveau A hätte er vielleicht ein Chance gehabt ... Sachen gibt's, und er war keineswegs irgendwie mal in Deutschland gewesen, sondern sagte, er hätte das hier in Guinea gelernt. Nun denn.
Barrimamadou fuhr mich für einen Euro zur Großen Moschee, wollte aber nicht warten, sodass ich alleine um die Moschee herumwanderte (anscheinend war sie nicht offen, aber ich linste mal von außen rein und glaubte zu erkennen, dass es ausreichend sei, mir die Außenarchitektur anzugucken). Die vom saudischen König Faisal gestiftete Moschee ist eine der größten im Subsahara-Afrika und in grün-ocker gehalten. Durchaus hübsch ... Sie hat vier Minarette und ist angemessen groß. Eine Frau rief mir was von "Foti" nach, und vielleicht darf man die Moschee wie so vieles nicht fotografieren, aber der Soldat, der an mir vorbeilatschte, machte keine Anstalten, mich ins Kittchen zu sperren, also wird das seine Richtigkeit gehabt haben ...
Nach einer Viertelstunde war ich schon wieder fertig, ging an die Straße und hielt mir das nächstbeste Moto-Taxi an, um mich - nun war es frühe Mittagessenszeit - zum Restaurant Obama zu bringen (keine Ahnung, ob ein Zusammenhang mit dem früheren US-Präsidenten besteht).
Während Barrimamadou ganz ordentlich gefahren war (soweit man das von einem Moto-Taxi-Fahrer überhaupt sagen kann), fuhr dieser Kollege nicht nur wie ein Berserker, sondern war zu allem Überfluss auch noch wenig umsichtig. Einmal wurde er von einem anderen Moto-Fahrer angeschissen, weil mein Fahrer ihm einfach in die Quere kam, ohne zu hupen (ein schwerer Fauxpas). Mehrfach hatte ich Sorge, dass mein Ellenbogen an den Außenspiegel des gleichgerichteten oder entgegenkommenden Verkehrs prallte, denn natürlich überhaupt ein Mototaxi rechts und - auch bei Gegenverkehr - links. Von Sicherheitsabstand mag ich gar nicht reden, da ging's teilweise um wenige, naja, übertreiben will ich auch nicht, sagen wir 20, 30 Zentimeter - für einen deutschen Verkehr gewohnten Menschen war das jedenfalls ziemlich eng ...
Ich kam aber erfolgreich und in einem Stück am Restaurant Obama an. Das Ganze sieht von außen auch nicht so richtig einladend aus, mit dem wackligen Steg, der auf eine (gefühlt) wacklige Plattform führt, aber wenn man da erstmal sitzt und Ausblick auf den kleinen Leuchtturm und die Îles de Los hat, dann kann man sich da sehr wohlfühlen.
Ich bestellte ein Bier und eine Fanta (was für ein wenig hochgezogene Augenbrauen sorgte) und einen Fisch namens "capitaine". Das wiederum ist ein umgangssprachlicher Begriff, der eine ganze Menge von Fischen meinen kann, sagen wir, es war ein Großkopfschnapper ... Jedenfalls war das feste Fleisch des Fisches sehr gut, Gräten hatte er auch nicht viele, und die Pommes waren auch nicht schlecht. Das Essen kam allerdings erst relativ spät, sodass ich quasi gezwungen war, zur Überbrückung noch die eine odere andere Hopfenkaltschale zu servieren. Am Ende trank ich einen Espresso und verließ nach zwei Stunden Genießen von Aussicht und Essen das Obama ...
Ich marschierte wieder die Botschaftsstraße hoch, fand den (angeblich recht schönen) Bahnhof nicht (die Avenue de gare, die Bahnhofsstraße, ist eher nicht so schön ...) und marschierte wieder in Richtung der Kreuzung, an der ich Barrimamadou kennengelernt hatte. Ich überlegte mir, dass ich eine Stadtrundfahrt mit ihm machen könnte, setzte mich auf eine Art Bank und guckte mir die Leutchen an.
Bei Damen wie bei Herren gibt es kleidungstechnisch die ganze Bandbreite, bei den Damen vom Sportlichen über das westliche Business-Outfit hin zu den wunderschönen bunten Gewändern, bei den Männern ebenso von sportlich über elegant bis extravagant (gestern im Flieger saß einer im Smoking ...). Hauptverkehrsmittel sind - etwa halbe, halbe - normale Autos, vom modernen SUV bis runter zum von Klebeband zusammengehaltenen Asiaten, und Motorräder der eher kleineren Sorte, mit denen man überall durchkommt. Die Straßen an sich schwanken ebenfalls zwischen wunderbar und kaum vorhanden, aber im Großen und Ganzen kann man hier fahren, ohne alle drei Meter einen Achsschaden zu provozieren.
Nach zehn, zwanzig Minuten Wartezeit kam Barrimamadou, erkannte mich natürlich sofort wieder, war ob meines Wunsches einer einstündigen Stadtrundfahrt ein wenig verwirrt, konnte aber überzeugt werden, und schließlich starteten wir auf eine kleine Rundtour durch Conakry. Er zeigte mir das Regierungsviertel (soweit ich das nicht schon gesehen hatte), nannte mir die einzelnen Stadtteile, fuhr am Hafen vorbei und zu einem der besten Hotels der Stadt, am Volkspalast vorbei und über die Corniche.
Es kam mir vor wie 20 Minuten, tatsächlich waren es gut 45, immer noch nicht die ganze Stunde, aber ich wollte nach 75 Minuten Moto-Taxi-Fahren in Conakry meinen Schutzengel nicht zusätzlich Überstunden machen lassen. Und mit vier Euro, die zusammen mit meinem einen Euro für die erste Fahrt am Morgen schon einen guten Tagesverdienst machen, kann Barrimamadou auch zufrieden sein. Ja, ich finde, der Name klingt schön, deswegen schreibe ich den so oft.
Ich lief nun nochmal zu der anvisierten Kneipe, entschied mich davor, dass ich genug habe und lief ins Hotel. Hier funktioniert jetzt das Internet, sodass ich Blog schreiben kann, gleich gehe ich duschen und dann früh ins Bett. Ein schöner Tag, ein spannender Tag, ein wieder einmal unfassbar ereignisreicher Tag (ich erwischte mich dabei, mir zu überlegen, wie lange ich jetzt schon hier bin - hallo, heute ist mein erster richtiger Tag in Westafrika!) ... (Und ja, es war eine Schnapsidee, nur einen einzigen echten Tag hier in Guinea zu haben - plus den Reisetag morgen -; ja, einen Eindruck gewinnt man, aber von Guinea habe ich jetzt nicht wirklich viel gesehen, zumal es der Top-Sehenswürdigkeiten in der Stadt nun so vieler nicht gibt ...)
Mal sehen, ob das mit den Fotos klappt ...
Na siehste ...
Ein sehr gemütlicher Tag
... war das heute in Lissabon, denn ich habe zunächst einmal etwas getan, was ich selbst im Urlaub selten mache: Ich habe ausgeschlafen ... Praktischerweise war das Zimmer voll verdunkelbar, sodass ich den Wecker vorsichtshalber auf 10 Uhr stellte - ich brauchte ihn zwar nicht, aber ich war nicht sehr viel früher auf.
Ich duschte in aller Ruhe, zog mich an, checkte aus, stellte mein Gepäck unter und fuhr zunächst einmal mit der U-Bahn zum Cais do Sodré, der Endhaltestelle der einen U-Bahn-Strecke, direkt am Tejo.
Ich bewaffnete mich mit Wasser und Pastel de nata, dem typischen Lissaboner Gebäck aus Blätterteig und Dulce de leche (auch wenn es ein Sakrileg ist, das nicht direkt aus dem Ofen in Belém zu essen, aber manche Kompromisse muss man schließen im Leben), setzte mich an den Tejo und frühstückte - um 11.30 Uhr - mit Wasser und ebendiesem Gebäck mit Blick auf den Tejo, die Brücke und die Christus-Statue.
Danach wollte ich - ich hatte ja jetzt eine Kleinigkeit gegessen - mir den ersten Kirschlikör reintun, im A Ginjinha, einer Lissaboner Institution (so heißt es). Nun, ich fuhr also zur U-Bahn-Station Rossio, lief ein paar Meter um die Ecke und kam am Ginjinha an. Der Laden wusste nicht so richtig, ob er offen sein will oder nicht - er war jedenfalls halb geschlossen, das Rolltor fuhr mal hoch, mal runter, aber irgendwie schien es nicht so richtig offen zu sein. Als die Herrschaften dann das Tor endgültig runterließen, abschlossen und von dannen gingen, ließ ich es vorläufig gut sein und brach auf in meine Mittagessensgaststätte. (Davor hatte ich vor Wut die rechte Hosentasche meiner Hose rausgerissen - der Geldbeutel, der übrigens nicht zu groß ist, steckte da so doof drin, dass das jedes Mal eine riesige Fummelei war, bis ich den Geldbeutel aus der Hosentasche hatte; als ich gerade vor dem Ginjinha zerrte, hatte ich plötzlich die Hosentasche in der Hand. Sachen gibt's ...).
Ich stieg an der U-Bahn-Station Intendente aus, erwischte den richtigen Ausgang und landete direkt an der Marisqueria do Lis. Ich überlegte ein bisschen hin und her, entschied mich dann fürs Eintreten und nach kurzem Blick auf Google schließlich auch für die mit 38,50 Euro nicht ganz billige gemischte Meeresfrüchteplatte.
Ob man dafür 38,50 Euro hinlegen muss, kann dahingestellt bleiben, denn neben den Riesengarnelen, Austern, Seeschnecken (erstmals seit Taiwan) und kleineren Shrimps (einiges davon überraschenderweise kalt) gab es Entenmuscheln. Entenmuscheln gelten als Delikatesse, die ich - nicht wirklich verwunderlich - bisher nicht kannte. Das Ganze sieht ein bisschen wie ein Hühnerfuß in klein aus, mit einem Stein am Ende und einem Stiel daran. Die Ummantelung des Stiels schmeckte mir nicht (ich vermute, man soll die auch nicht mitessen), aber das, was unter dem Stiel ist, wenn man die Ummantelung gelöst hat, war gar nicht so verkehrt, auch wenn ich nur zwei Drittel meiner Portion aß.
Alles in allem war das sehr lecker, und auch die fünf (Mini-)Biere, die ich dazutrank, waren sehr akzeptabel. Doch, da kann man mal wieder hingehen ...
Nun brauchte ich einen Schnaps und entschied mich, es nochmal in der Ginjinha zu probieren. Diesmal war auf und verzehrte - im Stehen - zwei Liköre à 1,40 Euro - kann man machen, nicht schlecht, aber jetzt auch nicht so megaspektakulär wie es wohl im Fernsehen mal aussah, da meine Mutter mir ziemlich begeistert von dem Filmbericht über den Laden berichtete.
Zum Nachtisch durfte es ein Eis sein, sodass ich nochmal zum Cais do Sodré fuhr, mir dort ein Eis mit Blick auf die Brücke und den Tejo reintat und schließlich wieder nach Anjos zurückfuhr, wo mein Hotel ist.
Einen letzten Versuch, das dunkle Bier zu ergattern, startete ich, war diesmal erfolgreich und holte dann mein Gepäck im Hotel ab.
Um 17 Uhr war ich - dann doch mit der U-Bahn und nicht, wie zwischenzeitlich überlegt, mit Uber - am Flughafen, die Sicherheitskontrolle und Ausreise ging sehr fix, und nun sitze ich am Gate 44 und hoffe, dass ich, wenn in einigen Minuten das Gate ausgerufen wird, nicht so weit laufen muss.
--
Pustekuchen war's, ich musste bis zum hinterletzten Gate (zurück)laufen. Die Leute von TAP waren hinsichtlich der Größe und des Gewichts meines Handgepäcks hochgradig entspannt, abgeben musste ich es trotzdem, weil zu wenig Fach in den Staufächern war. Nun denn, wenigstens war ich von der Last befreit ...
Der Flug über Marokko, die Westsahara, Mauretanien, den Senegal und ein kleines Stück Guinea-Bissau war zunächst völlig ereignislos (obwohl, ich sah einen unglaublich langen Sandstrand noch in Portugal, danach den Senegal-Fluss), ehe es am Ende noch ein bisschen rumpelte, als wir gerade so an einem Gewitter vorbeiflogen.
Die Landung war relativ hart, die Bremsung stark, dann drehten wir auf der Landebahn um und fuhren zum Terminal. Wir durften am Finger raus (es ist allerdings trocken), die Einreise ging leidlich schnell, mit Fingerabdrücken, aber ohne lästiges Vorzeigen des Impfpasses. Mein Gepäck kam auch, wieder kontrollierten sie, ob das Gepäck zum Gepäck-Tag passt, tat es, sodass ich durch den Zoll und draußen war.
Die haben das hier gar nicht so doof gemacht, indem sie den Abholpunkt ein bisschen nach draußen gelegt haben. Also zog ich erstmal mein Gepäck ein paar Meter über den überdachten Weg, ehe ich in die Traube von wartenden Abholern latschte, das Schild meines Hotels mit meinem Namen erkannte und den Fahrer begrüßte.
Ab ging die wilde Luzi durch Conakry, obwohl die Luzi nicht schnell war, aber das war auch besser so. Ich hatte es schon (in Syrien zum Beispiel), dass einem Autos auf dem Standstreifen der Autobahn entgegenkommen; hier ist es insofern ein bisschen verschärft, als dass sie dir auf der rechten Spur der dreispurigen Straße entgegenkommen. Wenigstens haben sie Licht und Warnblinklicht an, immerhin ... Mein Fahrer fuhr die meiste Zeit links, ließ sich ebenso wenig vom Hupen anderer aus der Ruhe bringen wie sich andere von seinem Hupen aus der Ruhe bringen ließen, die Straße war gut asphaltiert, die Polizeikontrolle überstanden wir auch (mein Fahrer verhandelte ein bisschen - in der einheimischen Sprache - mit dem Polizisten, bis er weiterfuhr und der Polizist mir - auf Französisch - zur Ankunft in seinem Land gratulierte ...), und gegen Mitternacht kamen wir am Hotel an.
Der Check-in funktionierte gut, ein Kollege brachte mir den Koffer aufs (große und teure) Zimmer, ein anderer holte - eiskaltes, aber dänisches (!) - Bier für mich. Trinkgeld bekamen beide - je 20.000 guineische Francs, das sind nicht ganz zwei Euro. Heute war ich spendabel ... Das Bier genieße ich jetzt, auch wenn das Internet hier nicht so ganz will, aber ich vermute, das liegt eher an der guineischen Telekom denn am Hotel hier. Nun denn, ich hoffe, morgen früh ist das behoben und ich kann meinen Lieben ein Lebenszeichen geben. Wird schon werden ...
Guinea ist mein 139. Land, Conakry wird morgen erkundet, vielleicht kehre ich ins Restaurant Obama ein, und übermorgen (nein, morgen, es ist schon halb eins hier) geht es dann - mal sehen, wie das funktioniert - nach Freetown und weiter nach Tokeh an meinen Strand. Aber, erstmal, morgen (heute) Conakry - ich bin sehr gespannt ...
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Bericht für den 16. September 2019´
Völlig durch
... bin ich jetzt, dabei ist es gerade einmal 16 Uhr, aber ich habe heute auch vieles gesehen, viel erlebt, im Straßenverkehr mehrfach mein Leben riskiert (Drama, Drama, so schlimm war's jetzt auch wieder nicht!) und mich natürlich alles andere als geruhsam in Westafrika akklimatisiert.
Ich war heute Morgen relativ früh auf, obwohl ich erst spät ins Bett gekommen war, um 7 Uhr hier ist es ja auch schon 9 Uhr in Deutschland, hell war es außerdem, sodass ich aus dem Bett hüpfte wie ein mitteljunges Reh und gemütlich ins Bett ging.
Der Wasserdruck, der aus dem - abnehmbaren, das ist hier ist ja noch französische Badezimmerkultur - Duschkopf kam, ist sehr angenehm, sodass ich sehr schön duschen konnte.
Um 8 Uhr oder 8.30 Uhr war ich aus dem Hotel raus, ohne gefrühstückt zu haben ... Ich war erst einmal ein bisschen desorientiert, stellte mich auf eine Straßenecke, wurde dort verjagt, weil da einer parken wollte, und ging, als ich wusste, wo ich war und wo ich hinwollte, in Richtung Hafen.
Dort war ich gerade am Restaurant Obama vorbeigelaufen, als mir eine Zwanzigschaft entgegenkam, die entweder vom Militär oder von einem Sportverein waren. So undiszipliniert, wie der Haufen war, tippe ich aber eher auf Sportverein. Andererseits, wenn mein kommandierender Offizier/Trainer von mir verlangen würde, ins Brackwasser im Hafen einer afrikanischen Großstadt zu springen, würde ich ziemlich sicher auch rebellieren ... Am Ende waren aber alle, in Trainingsklamotten, aber wenigstens ohne Schuhe, ins Wasser gesprungen. (Übrigens beobachtete nicht nur ich amüsiert das Schauspiel, sondern auch einige Guineer ...)
Ich lief weiter, vorbei an der senegalesischen Botschaft und in Richung der französischen, als ich nachguckte (ich hatte mir Google Maps heruntergeladen), ob es eigentlich auch eine deutsche Botschaft hier gibt. Gibt es, und also lief ich nun in deren Richtung (nicht, dass das einen Unterschied gemacht hätte, die liegen nahe beieinander). Der Präsidentenpalast kam mir in die Quere, sodass ich auf die Hauptstraße abbiegen musste; ich machte einen kurzen Abstecher in der (sehr schönen!) Kathedrale, ging an der französischen Botschaft vorbei und fand die deutsche. Nun, Gummiadler an der Wand, zwei Flaggen im Garten, so soll es sein ... Was der Guineer mit seinem von Hand geführten Autoanhänger da machte, der Einlass auf das Botschaftsgelände verlange (und bekam!), weiß ich nicht, aber das wird seine Richtigkeit gehabt haben.
Fotos machte ich keine, weil mir da ein bisschen zu viel Wachmannschaft herumsaß und mir die Warnungen vor jeglichem Uniformierten hier in Guinea noch in den Knochen stecken. Bisher sind die alle ignorant, auch wenn ich den wichtigsten Tipp eines Reisenden mal wieder nicht so richtig befolgen kann: "Try not to look like a tourist." ("Versuch, nicht wie ein Tourist auszusehen.") Als Weißer in Westafrika ist das nunmal nicht ganz so einfach ... Mal sehen, wie das morgen auf der Autofahrt wird ...
Es war jetzt immer noch ein bisschen früh zum Mittagessen, aber ich hatte Durst, also setzte ich mich kurz in ein Café in der Hoffnung, das dortige WLAN nutzen zu dürfen (Pustekuchen, Saftladen), ging ein paar Schritte weiter, fand ein offenes WLAN und gab erstmal ein Lebenszeichen von mir.
Wieder ging ich ein paar Schritte, fand die erste angestrebte Kneipe, ging aber an ihr vorbei, weil die nicht so ganz richtig einladend aussah und stand am Ende an einer Straßenecke.
Ich überlegte gerade hin und her, ob ich mich zur Großen Moschee fahren lasse, als ein Guineer mit seinem Motorrad auf mich zugefahren kam und mich mit "Guten Morgen" begrüßte. Seinen Namen verstand ich erst am Ende der Fahrt, aber Barrimamadou (oder so ähnlich) sprach tatsächlich ganz akzeptables Deutsch. Das war jetzt sicherlich kein C2 und wahrscheinlich auch kein B, aber in einer Sprachprüfung für das Sprachniveau A hätte er vielleicht ein Chance gehabt ... Sachen gibt's, und er war keineswegs irgendwie mal in Deutschland gewesen, sondern sagte, er hätte das hier in Guinea gelernt. Nun denn.
Barrimamadou fuhr mich für einen Euro zur Großen Moschee, wollte aber nicht warten, sodass ich alleine um die Moschee herumwanderte (anscheinend war sie nicht offen, aber ich linste mal von außen rein und glaubte zu erkennen, dass es ausreichend sei, mir die Außenarchitektur anzugucken). Die vom saudischen König Faisal gestiftete Moschee ist eine der größten im Subsahara-Afrika und in grün-ocker gehalten. Durchaus hübsch ... Sie hat vier Minarette und ist angemessen groß. Eine Frau rief mir was von "Foti" nach, und vielleicht darf man die Moschee wie so vieles nicht fotografieren, aber der Soldat, der an mir vorbeilatschte, machte keine Anstalten, mich ins Kittchen zu sperren, also wird das seine Richtigkeit gehabt haben ...
Nach einer Viertelstunde war ich schon wieder fertig, ging an die Straße und hielt mir das nächstbeste Moto-Taxi an, um mich - nun war es frühe Mittagessenszeit - zum Restaurant Obama zu bringen (keine Ahnung, ob ein Zusammenhang mit dem früheren US-Präsidenten besteht).
Während Barrimamadou ganz ordentlich gefahren war (soweit man das von einem Moto-Taxi-Fahrer überhaupt sagen kann), fuhr dieser Kollege nicht nur wie ein Berserker, sondern war zu allem Überfluss auch noch wenig umsichtig. Einmal wurde er von einem anderen Moto-Fahrer angeschissen, weil mein Fahrer ihm einfach in die Quere kam, ohne zu hupen (ein schwerer Fauxpas). Mehrfach hatte ich Sorge, dass mein Ellenbogen an den Außenspiegel des gleichgerichteten oder entgegenkommenden Verkehrs prallte, denn natürlich überhaupt ein Mototaxi rechts und - auch bei Gegenverkehr - links. Von Sicherheitsabstand mag ich gar nicht reden, da ging's teilweise um wenige, naja, übertreiben will ich auch nicht, sagen wir 20, 30 Zentimeter - für einen deutschen Verkehr gewohnten Menschen war das jedenfalls ziemlich eng ...
Ich kam aber erfolgreich und in einem Stück am Restaurant Obama an. Das Ganze sieht von außen auch nicht so richtig einladend aus, mit dem wackligen Steg, der auf eine (gefühlt) wacklige Plattform führt, aber wenn man da erstmal sitzt und Ausblick auf den kleinen Leuchtturm und die Îles de Los hat, dann kann man sich da sehr wohlfühlen.
Ich bestellte ein Bier und eine Fanta (was für ein wenig hochgezogene Augenbrauen sorgte) und einen Fisch namens "capitaine". Das wiederum ist ein umgangssprachlicher Begriff, der eine ganze Menge von Fischen meinen kann, sagen wir, es war ein Großkopfschnapper ... Jedenfalls war das feste Fleisch des Fisches sehr gut, Gräten hatte er auch nicht viele, und die Pommes waren auch nicht schlecht. Das Essen kam allerdings erst relativ spät, sodass ich quasi gezwungen war, zur Überbrückung noch die eine odere andere Hopfenkaltschale zu servieren. Am Ende trank ich einen Espresso und verließ nach zwei Stunden Genießen von Aussicht und Essen das Obama ...
Ich marschierte wieder die Botschaftsstraße hoch, fand den (angeblich recht schönen) Bahnhof nicht (die Avenue de gare, die Bahnhofsstraße, ist eher nicht so schön ...) und marschierte wieder in Richtung der Kreuzung, an der ich Barrimamadou kennengelernt hatte. Ich überlegte mir, dass ich eine Stadtrundfahrt mit ihm machen könnte, setzte mich auf eine Art Bank und guckte mir die Leutchen an.
Bei Damen wie bei Herren gibt es kleidungstechnisch die ganze Bandbreite, bei den Damen vom Sportlichen über das westliche Business-Outfit hin zu den wunderschönen bunten Gewändern, bei den Männern ebenso von sportlich über elegant bis extravagant (gestern im Flieger saß einer im Smoking ...). Hauptverkehrsmittel sind - etwa halbe, halbe - normale Autos, vom modernen SUV bis runter zum von Klebeband zusammengehaltenen Asiaten, und Motorräder der eher kleineren Sorte, mit denen man überall durchkommt. Die Straßen an sich schwanken ebenfalls zwischen wunderbar und kaum vorhanden, aber im Großen und Ganzen kann man hier fahren, ohne alle drei Meter einen Achsschaden zu provozieren.
Nach zehn, zwanzig Minuten Wartezeit kam Barrimamadou, erkannte mich natürlich sofort wieder, war ob meines Wunsches einer einstündigen Stadtrundfahrt ein wenig verwirrt, konnte aber überzeugt werden, und schließlich starteten wir auf eine kleine Rundtour durch Conakry. Er zeigte mir das Regierungsviertel (soweit ich das nicht schon gesehen hatte), nannte mir die einzelnen Stadtteile, fuhr am Hafen vorbei und zu einem der besten Hotels der Stadt, am Volkspalast vorbei und über die Corniche.
Es kam mir vor wie 20 Minuten, tatsächlich waren es gut 45, immer noch nicht die ganze Stunde, aber ich wollte nach 75 Minuten Moto-Taxi-Fahren in Conakry meinen Schutzengel nicht zusätzlich Überstunden machen lassen. Und mit vier Euro, die zusammen mit meinem einen Euro für die erste Fahrt am Morgen schon einen guten Tagesverdienst machen, kann Barrimamadou auch zufrieden sein. Ja, ich finde, der Name klingt schön, deswegen schreibe ich den so oft.
Ich lief nun nochmal zu der anvisierten Kneipe, entschied mich davor, dass ich genug habe und lief ins Hotel. Hier funktioniert jetzt das Internet, sodass ich Blog schreiben kann, gleich gehe ich duschen und dann früh ins Bett. Ein schöner Tag, ein spannender Tag, ein wieder einmal unfassbar ereignisreicher Tag (ich erwischte mich dabei, mir zu überlegen, wie lange ich jetzt schon hier bin - hallo, heute ist mein erster richtiger Tag in Westafrika!) ... (Und ja, es war eine Schnapsidee, nur einen einzigen echten Tag hier in Guinea zu haben - plus den Reisetag morgen -; ja, einen Eindruck gewinnt man, aber von Guinea habe ich jetzt nicht wirklich viel gesehen, zumal es der Top-Sehenswürdigkeiten in der Stadt nun so vieler nicht gibt ...)
Mal sehen, ob das mit den Fotos klappt ...
Meeresfrüchteplatte in Lissabon |
Kirschlikör vor der Ginjinha |
Anflug auf Conakry |
Kathedrale von Conakry |
Faisel-Moschee |
Ausnahmsweise unausphaltierte Straße mit Bauxit-Güterzug |
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