... war ich heute Morgen schon, als ich hier gelandet bin, und umso schöner war es, dass ich um 6 Uhr schon aufs Zimmer konnte. Ich bin nicht ganz sicher, ob sie die Restnacht noch bezahlt haben wollen, aber das werden wir morgen oder am Samstag ausbaldowern, und nach diesem Urlaub, der wirklich nicht ganz billig war, ist es mir fast wurscht - denn die paar Stunden, die ich heute Morgen gepennt habe, waren ganz schön viel Geld wert - an jedem beliebigen Tag, aber an diesem Tage ganz besonders ...
Pustekuchen war es mit dem Taxi, da gab es wohl ein Missverständnis zwischen den drei Rezeptionisten und mir, wobei ich mich da unschuldig fühle, denn als ich um 22 Uhr an die Rezeption kam, wusste irgendwie keiner was. Das war alles kein Problem, aber ein bisschen angesäuert war ich, vor allem, weil die vorher so ein Geschiss gemacht hatten, dass ich früh fahren solle ...
Nun denn, das Taxi kam um 22.35 Uhr, kostete weniger als geplant, aber immer noch genug, und wir kamen nach einem wilden Ritt durch die nächtliche (jetzt hätte ich fast "nächtliche Nacht" geschrieben ...) Stadt am Flughafen an.
Es war jetzt, so gegen 23 Uhr, angenehm kühl in São Tomé, sodass es völlig okay war, in der Schlange draußen zu warten, bis der Einlasswächter Pass und Buchungsbestätigung (auf dem Handy) kontrolliert hatte und ich in die kleine Abflughalle durfte. Erstmal nahm ich meine Kontaktlinsen raus (mir ist jetzt hier die Kontaktlinsenflüssigkeit ausgegangen, und sowas gibt's in Afrika nur selten zu kaufen, jetzt muss ich halt mit Spucke versuchen - kein Scherz -, über die Runden zu kommen - Augenärzte müssen da ganz stark sein ...), dann checkte ich ein. Das dauerte zwar ziemlich lange, der Typ wollte meinen Visumwisch sehen, durfte er, dann ging es durch die Sicherheitskontrolle und durch die Ausreise.
Das Boarding war für 1.00 Uhr angesagt (Abflug also 2 Uhr, wie ich vermutet hatte), ging aber schon um 0.40 Uhr los, und um 1.37 Uhr starteten wir schon - das hatte ich mal bei Ryanair in Altenburg und zuletzt in Guatemala erlebt, aber mir war's recht.
Die Dame neben mir nervte ein bisschen, weil die sich ständig umzog und auf die Toilette musste, aber vor allem rückte sie nicht auf den Fensterplatz, obwohl der frei war. Jedenfalls berührte sie mich alle drei Sekunden, sodass jeder Einschlafversuch (der im Flieger ja ohnehin schon fast sicher zum Scheitern verurteilt ist) nun ganz sicher vereitelt wurde.
Das Frühstück aß ich kaum, wir landeten um 4.31 Uhr Ortszeit in Luanda (naja, wir schlugen auf ...) und waren also fast genau die geplanten zwei Stunden geflogen. Es ging mit dem Bus zur Einreise, dort war kein Schild zur Visumausgabe, also stellte ich mich in die Reihe für die Gelbfieberimpfung und dann für die Einreise, wurde dann aber abgeholt und zum Visabüro geholt.
Irgendwie hatte ich mich mit meinen US-Dollar verrechnet, denn ich hatte nur noch 100 statt 120, und es war für die Herrschaften ein echtes Problem, mit halb US-Dollar und halb Euro zu hantieren. Deswegen wurde ein Herr von der Bank hinzugezogen, und bei dem zahlten ein Ami und ich dann mit Kreditkarte, auch recht.
Ich wollte mich in die Einreiseschlange einreihen, wurde aber so durchgewunken, der Ami und ich begegneten uns nachher am Taxistand und waren beide etwas unsicher, ob das seine Richtigkeit hat - so ohne Stempel. Ein paar Stunden später sah ich, dass die mir im Visabüro schon einen Einreisestempel verpasst hatten, als ich mit dem Bezahlen beschäftigt war - auch recht ...
Das Taxi zum Hotel war teuer, aber noch bezahlbar (20 Euro für vielleicht zwanzig Minuten Fahrt), auch wenn ich den Taxifahrer mit Google Maps leiten musste. Er fragte zwar trotzdem ein paar Mal nach, am Ende bei einem Typen an einem Hauseingang, bis sich herausstellte, dass dieser Typ der Nachtwächter meines Guesthouses (Hotel ist zu viel gesagt ...) ist.
Hotel ist deswegen zu viel gesagt, weil es keine 24-Stunden-Rezeption gibt, sondern vielmehr die arme Verwalterin erstmal um 5.45 Uhr aus dem Bett geklingelt wurde. Sorry! Sie war aber sehr freundlich und ließ mich aufs Zimmer, wo ich die allernötigsten Verrenkungen machte, aber um 6.30 Uhr erstmal ins Bett fiel und pennte. (Das Zimmer ist übrigens sehr schön, nicht so riesig wie in Sierra Leone oder São Tomé, aber völlig ausreichend - und abnehmbare Duschköpfe hatte ich jetzt überall, soooooooooooo schön ...)
Um 12 Uhr war ich mitsamt Dusche und so wieder halbwegs hergestellt und verließ das Guesthouse, ohne irgendjemanden anzutreffen, dem ich meinen Pass hätte geben können zur formalen Anmeldung. Sei's drum.
Ich lief in Richtung eines Optikers, erklärte denen mit Händen und rudimentärem Portugiesisch, dass ich Kontaktlinsenflüssigkeit haben wollte, sie verstanden, glaube ich, was ich wollte, konnten mir aber auch nicht helfen. Mist, aber dann ist es halt so.
Ich lief jetzt den Berg runter in Richtung Bucht von Luanda, und was ich von da oben sah, gefiel mir ... (Unterwegs wurde ich von Horden von Schulkindern überholt, und es ist richtig auffällig, dass ich - der ich sehr schnell unterwegs bin - hier noch von Leuten überholt werde.) Die deutsche Botschaft, die ich besuchen wollte, ist Anfang September an einen anderen Standort umgezogen, sodass ich insofern Pech hatte, aber andererseits war ich jetzt an der Corniche, an der Hafenpromenade gelandet, und war ziemlich begeistert.
Ich war nur einmal kurz in Nizza, aber Luanda erinnert mich an die französische Mittelmeermetropole, mit der breiten Avenue da am Meer und den Palmen. An der Corniche gibt es einen Fußgänger- und einen Fahrradweg (!), und man hat einen hochinteressanten Blick auf die Hochhäuser, die es gibt und - vor allem - die gerade entstehen, denn überall sind Kräne ...
Ich Held vom Erdbeerfeld war daran gescheitert, eine Flasche Wasser zu kaufen (die Kassiererin hatte auf mich eingeredet, und dann war es mir zu blöd, ich hab die Flasche wieder zurückgestellt und bin danach nicht mehr dazugekommen, eine zu kaufen ...), sodass ich trotz der angenehmen Temperaturen und des angenehmen Windes so langsam Durst kriegte.
Von solchen körperlichen Notfallmaßnahmen wie Durst ließ ich mich aber natürlich nicht abhalten, beim Überqueren der grünen (!) Fußgängerampel mein Leben zu riskieren, weil die Autos hier noch bei Tomatenkirschblutrot über die Ampel fahren, wenn nämlich die Fußgängerampel schon grün ist (das habe ich nun wirklich noch überhaupt nicht erlebt). Ebenfalls nicht ließ ich vom Weg hoch zur Festung São Miguel abhalten, denn es sah aus, als ob da einen tollen Ausblick hätte.
Der Aufstieg war steil, ich hatte immer noch nix zu trinken, wurde beim Betreten der Festung, die heute Militärmuseum ist, von einem Soldaten rausgewunken, musste - inklusive Fotografiererlaubnis - 300 Kwanza Eintritt bezahlen, 75 Cent, das lasse ich mir gefallen, und marschierte dann in die Festung rein.
Die Ausstellung von Militärgerät aller Art interessierte mich nicht so, aber die Ausblicke von da oben (das kommt mir alles sehr neu vor, aber die Festung stammt anscheinend aus dem Jahr 1576 und wurde renoviert ...) sind toll, auf die Bucht, auf die Halbinsel (Ilha de Luanda) und auch auf das Mausoleum des ersten angolanischen Präsidenten, Agostinho Neto. Das ist nämlich ein regelrechter Turm, der hoch in den Luander Himmel ragt, sehr beeindruckend und von Ferne gut sichtbar. (Schön sind ebenfalls die Säle mit blau-weißen Kacheln, die die Stadtgeschichte Luanda darstellen sollen. Da würde es meiner Mutter ganz bestimmt gefallen, mal gucken, wie wir das mal verbunden kriegen ...)
Ich machte etliche Fotos, verließ das Ding dann wieder - zunehmend schleppenden Schrittes - und nahm dann unten an der Corniche - endlich - in einer Kneipe Platz, um meinen üblichen Dreiercocktail zu bestellen, wenn ich fast verdurste: Cola, Wasser und Bier ... (jaja, Ruhe da hinten ...)
Diese sehr moderne Waterfront-Bar mit Englisch sprechendem Personal war sehr schön, alles in allem auch bezahlbar, und nach dem Bier war ich mutig und stieg in so einen Minibus ein, mit dem die Angolaner fahren. Die Dinger fahren zwar mit Karacho über die Temposchwellen, dass man meint, man fliegt, aber sind halt unschlagbar günstig: Kostet ein Taxi schnell mal 10, 15, 20 Euro, so kostet eine Fahrt mit dem Ding 25 Cent ... Und wenn man ein dicker Europäer ist, darf man sogar vorne auf den Beifahrersitz ...
Ich wollte zu einer Grillkneipe, die bei Google an zwei verschiedenen Stellen ausgewiesen ist, wir fuhren an der ersten vorbei, ohne dass ich etwas sah, aber ich stieg dann - hochintelligent, wie ich nun einmal bin - zwischen den beiden Örtlichkeiten aus. Ich lief nochmal zurück - am sehr, sehr schönen Strand der Ilha do Cabo, auch wenn ich nicht weiß, ob man da richtig schön in sauberem Wasser schwimmen kann, das müsste man mal erkunden, aber eigentlich habe ich meiner Badehose versprochen, dass sie hier nochmal richtig austrocknen darf ... -, fand nix und lief dann zur weiter nördlich gelegenen Location.
Dort war offen, aber sehr leer, ich setzte ich auf die Terrasse und gönnte mir zur Feier des Tages Vorspeise, Hauptgang und doppelt Nachtisch (Süßkram und Früchte). Vorspeise war ein in einer halben Ananas servierter Salat mit Ananas, Erdbeeren und Garnelen, Hauptspeise ein Bacalhau mit Zwiebeln, Oliven und lecker Knoblauch, und zum Nachtisch gab es ein - ebenfalls sehr leckeres - Schokoladensoufflé ...
Zahlen konnte ich - sowohl in der Waterfront-Bar als auch in dem Etablissement - theoretisch mit Karte, praktisch aber wurde die Karte abgelehnt, wobei ich nicht sicher bin, ob das an dem Terminal oder an meinen Karten liegt. Ich fürchte, es liegt daran, dass die Terminals hier die PIN wissen wollen, aber meine (deutschen) Karten "lieber" unterschrieben werden möchten, denn, obwohl ich die PIN eingebe, wird das abgelehnt ...
Nunja, ich konnte dann mit US-Dollar bezahlen, die ich dank der Kreditkartenzahlung heute Morgen noch habe, aber ich muss dann so langsam mal eine Bank finden, bei der ich garantiert Geld abheben kann (heute Morgen ging das auch nur im dritten Versuch), damit ich hier alle Rechnungen begleichen kann, wenn meine Karte ständig abgelehnt wird ...
Aber darüber mache ich mir morgen Gedanken, erstmal wird gepennt, und morgen wird ausgeschlafen, selbst wenn ich das Frühstück verpasse (auch wenn das, wenn ich so früh ins Bett gehe, es ist kaum 21 Uhr hier, unwahrscheinlich ist). Und dann schauen wir mal, wie ich mir hier die Zeit vertreibe, es gibt wohl noch ein paar ganz hübsche Kirchlein, und wenn ich am Ende doch nochmal am Strand lande, wird meine Badehose halt überstimmt ...
So langsam freue ich mich aber auch wieder auf Deutschland (nein, nicht auf den nieseligen Herbst, aber aufs eigene Bett), am Samstag Abend geht es ja los, am Sonntag Morgen steige ich in Lissabon um und bin dann am Sonntag Mittag in Frankfurt. Ich vermute, ich werde dann erstmal ausgiebig duschen, und danach gibt es drei Möglichkeiten: Bett, Sauna oder Sherry. Wie immer gilt: Ich werde berichten ...
Eine treue Leserin hat sich über die zu langen Texten und zu wenigen Bilder beschwert. Die Texte werden mal lang, mal kurz, da werde ich nicht künstlich anfangen zu kürzen, aber es gibt heute mal fünf Bilder als Zeichen meines guten Willens:
Pustekuchen war es mit dem Taxi, da gab es wohl ein Missverständnis zwischen den drei Rezeptionisten und mir, wobei ich mich da unschuldig fühle, denn als ich um 22 Uhr an die Rezeption kam, wusste irgendwie keiner was. Das war alles kein Problem, aber ein bisschen angesäuert war ich, vor allem, weil die vorher so ein Geschiss gemacht hatten, dass ich früh fahren solle ...
Nun denn, das Taxi kam um 22.35 Uhr, kostete weniger als geplant, aber immer noch genug, und wir kamen nach einem wilden Ritt durch die nächtliche (jetzt hätte ich fast "nächtliche Nacht" geschrieben ...) Stadt am Flughafen an.
Es war jetzt, so gegen 23 Uhr, angenehm kühl in São Tomé, sodass es völlig okay war, in der Schlange draußen zu warten, bis der Einlasswächter Pass und Buchungsbestätigung (auf dem Handy) kontrolliert hatte und ich in die kleine Abflughalle durfte. Erstmal nahm ich meine Kontaktlinsen raus (mir ist jetzt hier die Kontaktlinsenflüssigkeit ausgegangen, und sowas gibt's in Afrika nur selten zu kaufen, jetzt muss ich halt mit Spucke versuchen - kein Scherz -, über die Runden zu kommen - Augenärzte müssen da ganz stark sein ...), dann checkte ich ein. Das dauerte zwar ziemlich lange, der Typ wollte meinen Visumwisch sehen, durfte er, dann ging es durch die Sicherheitskontrolle und durch die Ausreise.
Das Boarding war für 1.00 Uhr angesagt (Abflug also 2 Uhr, wie ich vermutet hatte), ging aber schon um 0.40 Uhr los, und um 1.37 Uhr starteten wir schon - das hatte ich mal bei Ryanair in Altenburg und zuletzt in Guatemala erlebt, aber mir war's recht.
Die Dame neben mir nervte ein bisschen, weil die sich ständig umzog und auf die Toilette musste, aber vor allem rückte sie nicht auf den Fensterplatz, obwohl der frei war. Jedenfalls berührte sie mich alle drei Sekunden, sodass jeder Einschlafversuch (der im Flieger ja ohnehin schon fast sicher zum Scheitern verurteilt ist) nun ganz sicher vereitelt wurde.
Das Frühstück aß ich kaum, wir landeten um 4.31 Uhr Ortszeit in Luanda (naja, wir schlugen auf ...) und waren also fast genau die geplanten zwei Stunden geflogen. Es ging mit dem Bus zur Einreise, dort war kein Schild zur Visumausgabe, also stellte ich mich in die Reihe für die Gelbfieberimpfung und dann für die Einreise, wurde dann aber abgeholt und zum Visabüro geholt.
Irgendwie hatte ich mich mit meinen US-Dollar verrechnet, denn ich hatte nur noch 100 statt 120, und es war für die Herrschaften ein echtes Problem, mit halb US-Dollar und halb Euro zu hantieren. Deswegen wurde ein Herr von der Bank hinzugezogen, und bei dem zahlten ein Ami und ich dann mit Kreditkarte, auch recht.
Ich wollte mich in die Einreiseschlange einreihen, wurde aber so durchgewunken, der Ami und ich begegneten uns nachher am Taxistand und waren beide etwas unsicher, ob das seine Richtigkeit hat - so ohne Stempel. Ein paar Stunden später sah ich, dass die mir im Visabüro schon einen Einreisestempel verpasst hatten, als ich mit dem Bezahlen beschäftigt war - auch recht ...
Das Taxi zum Hotel war teuer, aber noch bezahlbar (20 Euro für vielleicht zwanzig Minuten Fahrt), auch wenn ich den Taxifahrer mit Google Maps leiten musste. Er fragte zwar trotzdem ein paar Mal nach, am Ende bei einem Typen an einem Hauseingang, bis sich herausstellte, dass dieser Typ der Nachtwächter meines Guesthouses (Hotel ist zu viel gesagt ...) ist.
Hotel ist deswegen zu viel gesagt, weil es keine 24-Stunden-Rezeption gibt, sondern vielmehr die arme Verwalterin erstmal um 5.45 Uhr aus dem Bett geklingelt wurde. Sorry! Sie war aber sehr freundlich und ließ mich aufs Zimmer, wo ich die allernötigsten Verrenkungen machte, aber um 6.30 Uhr erstmal ins Bett fiel und pennte. (Das Zimmer ist übrigens sehr schön, nicht so riesig wie in Sierra Leone oder São Tomé, aber völlig ausreichend - und abnehmbare Duschköpfe hatte ich jetzt überall, soooooooooooo schön ...)
Um 12 Uhr war ich mitsamt Dusche und so wieder halbwegs hergestellt und verließ das Guesthouse, ohne irgendjemanden anzutreffen, dem ich meinen Pass hätte geben können zur formalen Anmeldung. Sei's drum.
Ich lief in Richtung eines Optikers, erklärte denen mit Händen und rudimentärem Portugiesisch, dass ich Kontaktlinsenflüssigkeit haben wollte, sie verstanden, glaube ich, was ich wollte, konnten mir aber auch nicht helfen. Mist, aber dann ist es halt so.
Ich lief jetzt den Berg runter in Richtung Bucht von Luanda, und was ich von da oben sah, gefiel mir ... (Unterwegs wurde ich von Horden von Schulkindern überholt, und es ist richtig auffällig, dass ich - der ich sehr schnell unterwegs bin - hier noch von Leuten überholt werde.) Die deutsche Botschaft, die ich besuchen wollte, ist Anfang September an einen anderen Standort umgezogen, sodass ich insofern Pech hatte, aber andererseits war ich jetzt an der Corniche, an der Hafenpromenade gelandet, und war ziemlich begeistert.
Ich war nur einmal kurz in Nizza, aber Luanda erinnert mich an die französische Mittelmeermetropole, mit der breiten Avenue da am Meer und den Palmen. An der Corniche gibt es einen Fußgänger- und einen Fahrradweg (!), und man hat einen hochinteressanten Blick auf die Hochhäuser, die es gibt und - vor allem - die gerade entstehen, denn überall sind Kräne ...
Ich Held vom Erdbeerfeld war daran gescheitert, eine Flasche Wasser zu kaufen (die Kassiererin hatte auf mich eingeredet, und dann war es mir zu blöd, ich hab die Flasche wieder zurückgestellt und bin danach nicht mehr dazugekommen, eine zu kaufen ...), sodass ich trotz der angenehmen Temperaturen und des angenehmen Windes so langsam Durst kriegte.
Von solchen körperlichen Notfallmaßnahmen wie Durst ließ ich mich aber natürlich nicht abhalten, beim Überqueren der grünen (!) Fußgängerampel mein Leben zu riskieren, weil die Autos hier noch bei Tomatenkirschblutrot über die Ampel fahren, wenn nämlich die Fußgängerampel schon grün ist (das habe ich nun wirklich noch überhaupt nicht erlebt). Ebenfalls nicht ließ ich vom Weg hoch zur Festung São Miguel abhalten, denn es sah aus, als ob da einen tollen Ausblick hätte.
Der Aufstieg war steil, ich hatte immer noch nix zu trinken, wurde beim Betreten der Festung, die heute Militärmuseum ist, von einem Soldaten rausgewunken, musste - inklusive Fotografiererlaubnis - 300 Kwanza Eintritt bezahlen, 75 Cent, das lasse ich mir gefallen, und marschierte dann in die Festung rein.
Die Ausstellung von Militärgerät aller Art interessierte mich nicht so, aber die Ausblicke von da oben (das kommt mir alles sehr neu vor, aber die Festung stammt anscheinend aus dem Jahr 1576 und wurde renoviert ...) sind toll, auf die Bucht, auf die Halbinsel (Ilha de Luanda) und auch auf das Mausoleum des ersten angolanischen Präsidenten, Agostinho Neto. Das ist nämlich ein regelrechter Turm, der hoch in den Luander Himmel ragt, sehr beeindruckend und von Ferne gut sichtbar. (Schön sind ebenfalls die Säle mit blau-weißen Kacheln, die die Stadtgeschichte Luanda darstellen sollen. Da würde es meiner Mutter ganz bestimmt gefallen, mal gucken, wie wir das mal verbunden kriegen ...)
Ich machte etliche Fotos, verließ das Ding dann wieder - zunehmend schleppenden Schrittes - und nahm dann unten an der Corniche - endlich - in einer Kneipe Platz, um meinen üblichen Dreiercocktail zu bestellen, wenn ich fast verdurste: Cola, Wasser und Bier ... (jaja, Ruhe da hinten ...)
Diese sehr moderne Waterfront-Bar mit Englisch sprechendem Personal war sehr schön, alles in allem auch bezahlbar, und nach dem Bier war ich mutig und stieg in so einen Minibus ein, mit dem die Angolaner fahren. Die Dinger fahren zwar mit Karacho über die Temposchwellen, dass man meint, man fliegt, aber sind halt unschlagbar günstig: Kostet ein Taxi schnell mal 10, 15, 20 Euro, so kostet eine Fahrt mit dem Ding 25 Cent ... Und wenn man ein dicker Europäer ist, darf man sogar vorne auf den Beifahrersitz ...
Ich wollte zu einer Grillkneipe, die bei Google an zwei verschiedenen Stellen ausgewiesen ist, wir fuhren an der ersten vorbei, ohne dass ich etwas sah, aber ich stieg dann - hochintelligent, wie ich nun einmal bin - zwischen den beiden Örtlichkeiten aus. Ich lief nochmal zurück - am sehr, sehr schönen Strand der Ilha do Cabo, auch wenn ich nicht weiß, ob man da richtig schön in sauberem Wasser schwimmen kann, das müsste man mal erkunden, aber eigentlich habe ich meiner Badehose versprochen, dass sie hier nochmal richtig austrocknen darf ... -, fand nix und lief dann zur weiter nördlich gelegenen Location.
Dort war offen, aber sehr leer, ich setzte ich auf die Terrasse und gönnte mir zur Feier des Tages Vorspeise, Hauptgang und doppelt Nachtisch (Süßkram und Früchte). Vorspeise war ein in einer halben Ananas servierter Salat mit Ananas, Erdbeeren und Garnelen, Hauptspeise ein Bacalhau mit Zwiebeln, Oliven und lecker Knoblauch, und zum Nachtisch gab es ein - ebenfalls sehr leckeres - Schokoladensoufflé ...
Zahlen konnte ich - sowohl in der Waterfront-Bar als auch in dem Etablissement - theoretisch mit Karte, praktisch aber wurde die Karte abgelehnt, wobei ich nicht sicher bin, ob das an dem Terminal oder an meinen Karten liegt. Ich fürchte, es liegt daran, dass die Terminals hier die PIN wissen wollen, aber meine (deutschen) Karten "lieber" unterschrieben werden möchten, denn, obwohl ich die PIN eingebe, wird das abgelehnt ...
Nunja, ich konnte dann mit US-Dollar bezahlen, die ich dank der Kreditkartenzahlung heute Morgen noch habe, aber ich muss dann so langsam mal eine Bank finden, bei der ich garantiert Geld abheben kann (heute Morgen ging das auch nur im dritten Versuch), damit ich hier alle Rechnungen begleichen kann, wenn meine Karte ständig abgelehnt wird ...
Aber darüber mache ich mir morgen Gedanken, erstmal wird gepennt, und morgen wird ausgeschlafen, selbst wenn ich das Frühstück verpasse (auch wenn das, wenn ich so früh ins Bett gehe, es ist kaum 21 Uhr hier, unwahrscheinlich ist). Und dann schauen wir mal, wie ich mir hier die Zeit vertreibe, es gibt wohl noch ein paar ganz hübsche Kirchlein, und wenn ich am Ende doch nochmal am Strand lande, wird meine Badehose halt überstimmt ...
So langsam freue ich mich aber auch wieder auf Deutschland (nein, nicht auf den nieseligen Herbst, aber aufs eigene Bett), am Samstag Abend geht es ja los, am Sonntag Morgen steige ich in Lissabon um und bin dann am Sonntag Mittag in Frankfurt. Ich vermute, ich werde dann erstmal ausgiebig duschen, und danach gibt es drei Möglichkeiten: Bett, Sauna oder Sherry. Wie immer gilt: Ich werde berichten ...
Eine treue Leserin hat sich über die zu langen Texten und zu wenigen Bilder beschwert. Die Texte werden mal lang, mal kurz, da werde ich nicht künstlich anfangen zu kürzen, aber es gibt heute mal fünf Bilder als Zeichen meines guten Willens:
Blick auf Luanda von der Festung |
Auf der Festung |
Blick auf das Mausoleum von Agostinho Neto |
Wandmosaik an der Festung |
Strand auf der Ilha |
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