Das Boarden ging relativ problemlos, nur saßen wir ein wenig blöd, im Mittelblock, und während Uli wenigstens am Gang saß, quetschte ich mich mit meinen 1,60 m und 55 Kilogramm in den Mittelsitz des Mittelblocks.
Mir ging es während des Fluges nicht ganz so gut, was aber nicht an den Flugkünsten des Kapitäns lag, sondern eher daran, dass ich mir gestern Abend im Blu Jaz in Singapur das fünfte Bier nun wirklich hätte verkneifen sollen. Dazu kam, dass ich danach viel zu viel Wasser getrunken habe, und das Völlegefühl nach Bier in Verbindung mit der Geschmacksfreiheit von stillem Wasser erzeugt dann insgesamt ein leichtes Unwohlsein.
Ich bekämpfte das Unwohlsein mit meinem Patentrezept: Coca Cola und Futtern, und ich muss sagen, der Roastbeef-Wrap war wirklich lecker und sogar bezahlbar, dafür, dass wir in einem Billigflieger saßen.
Ich ging während des Fluges ein-, zweimal auf die Toilette und stellte dabei fest, dass die komplette Reihe am Notausgang leer war. Ich setzte mich da hin, wurde nicht verjagt, holte mir dann noch meinen Spiegel aus dem Handgepäck, das ich bei Uli zurückgelassen hatte, und gönnte ihr und mir ein bisschen Freiraum: Ich hatte im Flieger nämlich schon wieder ganz schön geschwitzt.
Ich schaffte es nicht rechtzeitig vor dem Landeanflug zurück zum Platz (die arme Ulrike machte sich schon Sorgen um mich, dass ich die ganze Zeit im innigen Zwiegespräch mit der Toilettenschüssel wäre; in Wahrheit ging es mir da schon wieder fast ziemlich gut) und guckte mir dementsprechend das Landen vom Fensterplatz am Notausgang an. Naja, wir waren schon unter der Wolkendecke, als der Pilot auf einmal die Turbinen wieder auf Volllast setzte und in die Wolken entschwand. Wenige Augenblick später erläuterte er, dass wir wegen des zu geringen Abstandes zur Vorflugzeug und ein wenig, naja, confusion im Tower die Anweisung zum Durchstarten bekommen hätten. Das ist so ziemlich die Ansage, die man als Flugpassagier wirklich wahnsinnig gerne hört: willkommen in Australien.
Wir drehten also noch eine Ehrenrunde (mit Blick auf den Olympic Park, bei dem ich zu meiner Freude feststellte, dass beide Stadien, in denen wir morgen sein werden, zum allergrößten Teil überdacht sind, was bei dem vom Kapitän angesagten Regen nicht ganz unerheblich ist) und konnten im zweiten Versuch auf dem Flughafen von Sydney landen.
Die Einreise ging superfix und ohne Probleme, außer, dass bei Uli der Scanner streikte und sie mit der Einreise-Fachtante zu einem anderen Schalter musste ... Die Gepäckausgabe ließ dafür auf sich warten, aber es kam dann auch irgendwann und am Zoll wurden wir nicht zur Stichprobe herausgezogen. Wir hatten nicht wirklich was zu verbergen, aber das ist trotzdem immer wieder beruhigend.
Ich kaufte uns zwei Opal-Karten, also zwei Fahrkarten für alle Verkehrsmittel im Großraum Sydney. Die Dinger haben einige Vorteile, unter anderem, dass einem pro Tag höchstens 15 Dollar abgebucht werden (am Sonntag sogar nur 2,50 Dollar), aber auch, dass man nach acht Fahrten pro (Montag-bis-Sonntag-)Woche die restlichen Fahrten umsonst macht. Heute waren es dann schon einmal drei ...
Wir stiegen also am Flughafen in den Zug ein (dort zahlt man nochmal so um die 13 Dollar für das Privileg, am Flughafen in die Bahn einsteigen [oder später auch aussteigen] zu dürfen), stiegen mit ein bisschen Suchen an der Central Station um und kamen schließlich an der Kings-Cross-Station an. Die fünf bis sieben Gehminuten zum Hotel wollten wir eigentlich mit dem Bus machen, da der aber nur halbstündlich fährt und wir den vorhergehenden gerade verpasst hatten, liefen wir halt die paar Meter. Unterwegs wurden wir noch von einer Deutschen angesprochen: Wie schon erwähnt, die Welt ist klein.
Der Check-in ging ohne Probleme und wir bekamen ein Zimmer im 8. Stock mit traumhaftem Blick auf den Hafen, aber leider auch mit Doppelbett, obwohl ich ausdrücklich Einzelbetten bestellt und bestätigt bekommen hatte. Ich ging noch einmal runter und die Rezeptionstante erzählte was von "nice room". Ich hatte dann einen Schlüssel für den 9. Stock in der Hand, wir fuhren hoch und hatten immer noch einen tollen Blick auf den Hafen - zur rechten Seite herunter. Links herunter sieht man so eine unbedeutende Hafenbrücke und so ein weißes Bauwerk, das, glaube ich, das Theater oder vielleicht auch die Oper von Sydney ist ... Wahnsinn. Fantastisch. Einfach schön ...
Wir hielten uns nicht lange im Hotel auf, sondern machten uns - da wir Hunger und Durst hatten - auf zum Essenfassen. Unser angestrebtes Restaurant hatte noch nicht auf, das zweite Restaurant gefiel uns in dem Moment auch nicht so gut, also fuhren wir mit dem Bus in Richtung des Lord Nelson Pubs am Millers Point, etwas westlich der Innenstadt. Wir wohnen etwas östlich der Innenstadt, und wenn man also von hier zum Millers Point will, fährt man, wenn man Riesenumwege vermeidet, direkt durch die Innenstadt.
Wir haben nicht so richtig viel gesehen, außer einer tollen Skyline, dem Circular Quay, von dem die Fähren in die Bucht von Sydney abfahren, wieder diese Oper und diese Hafenbrücke, schöne Kolonialgebäude, ansehnliche alte Kirchen und schöne Parks. Ich glaube, Sydney könnte mir sehr, sehr gut gefallen.
Beim Ausstieg war ich - mal wieder - spät dran und so kam der Bus erst nach der Kehre stehen, sodass wir ein paar Meter zurücklaufen mussten, aber selbst das haben wir überlebt. Das Lord Nelson ist ein schönes, recht rustikales Pub, in dem es gute Snacks zur Bier und gute Hopfenkaltschalten gibt, aber bei unserem Antreffen keine richtige Küche (wir waren so gegen 16 Uhr da). Wir tranken also ein bis zwei Getränke und eine kleine Vorspeise aus Oliven und Fetakäse, woraufhin wir uns auf den Rückweg machten.
Obwohl ich unserem Bus winkte, fuhr er an uns vorbei, weil der vorherfahrende Bus ihm die Sicht versperrte (Helden der Steinzeit!), sodass wir ein paar Schritte hinunter zum Circular Quay gingen. Wieder schossen wir Fotos von diesem weißen Gebäude und guckten uns an, was man so die nächsten Tage machen könnte ... Im Winter soll man um Sydney herum Wale beobachten können (nein, auch dann, wenn ich nicht im Wasser bin!). Mal sehen.
Liebe Sydneysiders, euer Bussystem ist ja ganz in Ordnung, aber die Einbahnstraßen in der Innenstadt machen es dem Touristen wirklich nicht ganz einfach, die Rückstrecke eines Busses zu erahnen, selbst man den Bus schon auf der Hinstrecke verwendet hat. Es wäre ganz schön, wenn ich an den Haltestellen einen Überblick vorhalten könntet, welcher Bus in welcher Richtung an welcher Haltestelle in der Umgebung anhält: Das würde dem Touristen die Orientierung wahnsinnig erleichtern.
Zu allem Überfluss ist an den nächsten Wochenenden, beginnend morgen, eine Veranstaltung namens Vivid Sydney, weswegen die schon heute Abend die ganzen Straßen sperrten. Verkehrschaos war die Folge, sodass selbst die Busse, die wir dann als zielführend identifiziert hatten, nur mit so großer Verspätung kamen, dass ich zwischenzeitlich unsicher war, ob sie heute überhaupt noch kämen.
Irgendwann kam die 325 dann doch, wir stiegen ein und am Kings Cross wieder aus, gerieten in einen granatenmäßigen Herbstregen (es ist kühl hier, was für mich - gerade im Vergleich zu Singapur - sehr angenehm ist, wobei es etwas trockener sein könnte; Uli mochte Singapur lieber), erreichten aber halbwegs trockenen Fußes die zweite Kneipe, die wir heute Mittag begutachtet und nach dem Online-Studium der Speisekarte dann doch für gut befunden hatten.
"Gut" trifft es nicht annähernd. Uli aß einen fantastischen Lachs, ich einen sehr, sehr leckeren Burger, und am Ende gab es noch Bourbonmisu dazu, da die Kneipe The Bourbon heißt. Toll. The Bourbon hat durchaus das Zeug, demnächst in meiner Restaurant-Liste aufzutauchen.
Nun sind wir aber ziemlich kaputt, da wir im Flieger nicht so wirklich gut geschlafen haben. Morgen wird ein lustiger Tag mit zwei Sportveranstaltungen im Olympic Park. Ich werde berichten ...
Achso: Es ist vollbracht! Heute habe ich mein 100. Land betreten. 107 fehlen noch ...
Mir ging es während des Fluges nicht ganz so gut, was aber nicht an den Flugkünsten des Kapitäns lag, sondern eher daran, dass ich mir gestern Abend im Blu Jaz in Singapur das fünfte Bier nun wirklich hätte verkneifen sollen. Dazu kam, dass ich danach viel zu viel Wasser getrunken habe, und das Völlegefühl nach Bier in Verbindung mit der Geschmacksfreiheit von stillem Wasser erzeugt dann insgesamt ein leichtes Unwohlsein.
Ich bekämpfte das Unwohlsein mit meinem Patentrezept: Coca Cola und Futtern, und ich muss sagen, der Roastbeef-Wrap war wirklich lecker und sogar bezahlbar, dafür, dass wir in einem Billigflieger saßen.
Ich ging während des Fluges ein-, zweimal auf die Toilette und stellte dabei fest, dass die komplette Reihe am Notausgang leer war. Ich setzte mich da hin, wurde nicht verjagt, holte mir dann noch meinen Spiegel aus dem Handgepäck, das ich bei Uli zurückgelassen hatte, und gönnte ihr und mir ein bisschen Freiraum: Ich hatte im Flieger nämlich schon wieder ganz schön geschwitzt.
Ich schaffte es nicht rechtzeitig vor dem Landeanflug zurück zum Platz (die arme Ulrike machte sich schon Sorgen um mich, dass ich die ganze Zeit im innigen Zwiegespräch mit der Toilettenschüssel wäre; in Wahrheit ging es mir da schon wieder fast ziemlich gut) und guckte mir dementsprechend das Landen vom Fensterplatz am Notausgang an. Naja, wir waren schon unter der Wolkendecke, als der Pilot auf einmal die Turbinen wieder auf Volllast setzte und in die Wolken entschwand. Wenige Augenblick später erläuterte er, dass wir wegen des zu geringen Abstandes zur Vorflugzeug und ein wenig, naja, confusion im Tower die Anweisung zum Durchstarten bekommen hätten. Das ist so ziemlich die Ansage, die man als Flugpassagier wirklich wahnsinnig gerne hört: willkommen in Australien.
Wir drehten also noch eine Ehrenrunde (mit Blick auf den Olympic Park, bei dem ich zu meiner Freude feststellte, dass beide Stadien, in denen wir morgen sein werden, zum allergrößten Teil überdacht sind, was bei dem vom Kapitän angesagten Regen nicht ganz unerheblich ist) und konnten im zweiten Versuch auf dem Flughafen von Sydney landen.
Die Einreise ging superfix und ohne Probleme, außer, dass bei Uli der Scanner streikte und sie mit der Einreise-Fachtante zu einem anderen Schalter musste ... Die Gepäckausgabe ließ dafür auf sich warten, aber es kam dann auch irgendwann und am Zoll wurden wir nicht zur Stichprobe herausgezogen. Wir hatten nicht wirklich was zu verbergen, aber das ist trotzdem immer wieder beruhigend.
Ich kaufte uns zwei Opal-Karten, also zwei Fahrkarten für alle Verkehrsmittel im Großraum Sydney. Die Dinger haben einige Vorteile, unter anderem, dass einem pro Tag höchstens 15 Dollar abgebucht werden (am Sonntag sogar nur 2,50 Dollar), aber auch, dass man nach acht Fahrten pro (Montag-bis-Sonntag-)Woche die restlichen Fahrten umsonst macht. Heute waren es dann schon einmal drei ...
Wir stiegen also am Flughafen in den Zug ein (dort zahlt man nochmal so um die 13 Dollar für das Privileg, am Flughafen in die Bahn einsteigen [oder später auch aussteigen] zu dürfen), stiegen mit ein bisschen Suchen an der Central Station um und kamen schließlich an der Kings-Cross-Station an. Die fünf bis sieben Gehminuten zum Hotel wollten wir eigentlich mit dem Bus machen, da der aber nur halbstündlich fährt und wir den vorhergehenden gerade verpasst hatten, liefen wir halt die paar Meter. Unterwegs wurden wir noch von einer Deutschen angesprochen: Wie schon erwähnt, die Welt ist klein.
Der Check-in ging ohne Probleme und wir bekamen ein Zimmer im 8. Stock mit traumhaftem Blick auf den Hafen, aber leider auch mit Doppelbett, obwohl ich ausdrücklich Einzelbetten bestellt und bestätigt bekommen hatte. Ich ging noch einmal runter und die Rezeptionstante erzählte was von "nice room". Ich hatte dann einen Schlüssel für den 9. Stock in der Hand, wir fuhren hoch und hatten immer noch einen tollen Blick auf den Hafen - zur rechten Seite herunter. Links herunter sieht man so eine unbedeutende Hafenbrücke und so ein weißes Bauwerk, das, glaube ich, das Theater oder vielleicht auch die Oper von Sydney ist ... Wahnsinn. Fantastisch. Einfach schön ...
Wir hielten uns nicht lange im Hotel auf, sondern machten uns - da wir Hunger und Durst hatten - auf zum Essenfassen. Unser angestrebtes Restaurant hatte noch nicht auf, das zweite Restaurant gefiel uns in dem Moment auch nicht so gut, also fuhren wir mit dem Bus in Richtung des Lord Nelson Pubs am Millers Point, etwas westlich der Innenstadt. Wir wohnen etwas östlich der Innenstadt, und wenn man also von hier zum Millers Point will, fährt man, wenn man Riesenumwege vermeidet, direkt durch die Innenstadt.
Wir haben nicht so richtig viel gesehen, außer einer tollen Skyline, dem Circular Quay, von dem die Fähren in die Bucht von Sydney abfahren, wieder diese Oper und diese Hafenbrücke, schöne Kolonialgebäude, ansehnliche alte Kirchen und schöne Parks. Ich glaube, Sydney könnte mir sehr, sehr gut gefallen.
Beim Ausstieg war ich - mal wieder - spät dran und so kam der Bus erst nach der Kehre stehen, sodass wir ein paar Meter zurücklaufen mussten, aber selbst das haben wir überlebt. Das Lord Nelson ist ein schönes, recht rustikales Pub, in dem es gute Snacks zur Bier und gute Hopfenkaltschalten gibt, aber bei unserem Antreffen keine richtige Küche (wir waren so gegen 16 Uhr da). Wir tranken also ein bis zwei Getränke und eine kleine Vorspeise aus Oliven und Fetakäse, woraufhin wir uns auf den Rückweg machten.
Obwohl ich unserem Bus winkte, fuhr er an uns vorbei, weil der vorherfahrende Bus ihm die Sicht versperrte (Helden der Steinzeit!), sodass wir ein paar Schritte hinunter zum Circular Quay gingen. Wieder schossen wir Fotos von diesem weißen Gebäude und guckten uns an, was man so die nächsten Tage machen könnte ... Im Winter soll man um Sydney herum Wale beobachten können (nein, auch dann, wenn ich nicht im Wasser bin!). Mal sehen.
Liebe Sydneysiders, euer Bussystem ist ja ganz in Ordnung, aber die Einbahnstraßen in der Innenstadt machen es dem Touristen wirklich nicht ganz einfach, die Rückstrecke eines Busses zu erahnen, selbst man den Bus schon auf der Hinstrecke verwendet hat. Es wäre ganz schön, wenn ich an den Haltestellen einen Überblick vorhalten könntet, welcher Bus in welcher Richtung an welcher Haltestelle in der Umgebung anhält: Das würde dem Touristen die Orientierung wahnsinnig erleichtern.
Zu allem Überfluss ist an den nächsten Wochenenden, beginnend morgen, eine Veranstaltung namens Vivid Sydney, weswegen die schon heute Abend die ganzen Straßen sperrten. Verkehrschaos war die Folge, sodass selbst die Busse, die wir dann als zielführend identifiziert hatten, nur mit so großer Verspätung kamen, dass ich zwischenzeitlich unsicher war, ob sie heute überhaupt noch kämen.
Irgendwann kam die 325 dann doch, wir stiegen ein und am Kings Cross wieder aus, gerieten in einen granatenmäßigen Herbstregen (es ist kühl hier, was für mich - gerade im Vergleich zu Singapur - sehr angenehm ist, wobei es etwas trockener sein könnte; Uli mochte Singapur lieber), erreichten aber halbwegs trockenen Fußes die zweite Kneipe, die wir heute Mittag begutachtet und nach dem Online-Studium der Speisekarte dann doch für gut befunden hatten.
"Gut" trifft es nicht annähernd. Uli aß einen fantastischen Lachs, ich einen sehr, sehr leckeren Burger, und am Ende gab es noch Bourbonmisu dazu, da die Kneipe The Bourbon heißt. Toll. The Bourbon hat durchaus das Zeug, demnächst in meiner Restaurant-Liste aufzutauchen.
Nun sind wir aber ziemlich kaputt, da wir im Flieger nicht so wirklich gut geschlafen haben. Morgen wird ein lustiger Tag mit zwei Sportveranstaltungen im Olympic Park. Ich werde berichten ...
Achso: Es ist vollbracht! Heute habe ich mein 100. Land betreten. 107 fehlen noch ...
Blick nach links aus dem Hotelfenster |
... und nach rechts |
Opernhaus vom Circular Quay aus |
Skyline von Sydney am Circular Quay |
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