Meine Länder

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Freitag, 1. August 2025

Polen tief

Im ICE nach Berlin, Freitag, 18.34 Uhr
So könnte man den Plan sehr kurz zusammenfassen, den ich mir für heute und morgen vorgenommen habe, wenn ich schon erst am Sonntag so richtig in den Urlaub fliege.

Ein eifriger Leser meinte, er habe den letzten Blogeintrag in Bezug auf diesen Polenausflug nicht so richtig verstanden, und was das mit Hamburg und einer Flugstornierung zu tun hätte. Ich gebe zu, dass der eifrige Leser nicht ganz unrecht hat, weil ich das ein bisschen verkürzt dargestellt habe: Also, ich hatte zuletzt am 20. Juli (vorvergangenen Sonntag) eine Staatsgrenze überquert (aus der Schweiz nach Deutschland, auf der Rückfahrt von der Zugspitze). Damit fing meine Zwei-Wochen-Frist, nach der ich spätestens am 14. Tag nach einem Grenzübertritt erneut eine Staatsgrenze überqueren will, an zu laufen. Sie läuft übermorgen, am Sonntag, 3. August um 24 Uhr aus.

Das ist alles grundsätzlich kein Problem, weil ich ja planmäßig am Sonntag gegen 16 Uhr mit dem Abheben des Flugzeugs nach Doha deutschen Boden verlasse und damit ausgereist sein werde (ganz egal, wann der Flieger in Doha landet, Hauptsache, er landet nicht in Deutschland); das zählt als Überqueren einer Staatsgrenze.

Wenn jetzt aber aus irgendwelchen Gründen mein Flug storniert würde oder verspätet wäre, könnte es mit der Überquerung der Staatsgrenze bis 24 Uhr ja womöglich knapp werden. Also entschied ich mich in den letzten Tagen, schon heute bzw. morgen eine Staatsgrenze (nämlich die nach Polen) zu überqueren - so fängt die Frist wieder neu an, und wenn ich aus irgendwelchen doofen Gründen erst am Montag fliegen könnte, wäre das unschädlich für meine Zwei-Wochen-Frist.

Ich hoffe, das hat manche Fragezeichen aufgelöst ...

Jetzt also sitze ich im ICE nach Berlin; dieser ist - wie könnte es anders sein - verspätet, aber zum Glück nur leicht, sodass ich gegen 19.30 Uhr in der Bundeshauptstadt sein müsste.

Ich plane, meinen üblichen Berlin-Mitte-Spaziergang vom Hauptbahnhof übers Kanzleramt und den Bundestag zum Brandenburger Tor zu machen und ggf. noch eine Currywurst zu verspeisen (eben in Hannover habe ich Schawarma-Fritten gegessen, die teuer, aber sehr lecker waren).

Um 21.59 Uhr soll es in Richtung Frankfurt (Oder) gehen, gegen 23.40 Uhr sollte ich die Grenze nach Polen überquert haben. Mal sehen, in wieweit mir Dobrindts und Tusks Schergen (ich kenne den Namen des polnischen Innenministers nicht und bin zu faul zum Googeln, also muss der Premierminister herhalten, obwohl ich den für kompetent halte und sehr gut verstehe, wieso die Polen gegen Dobrindts Schergen dagegenhalten) in die Quere kommen, aber da ich Ausweis und Pass dabei habe, sollte das selbst bei einer Kontrolle funktionieren ...

Um 2.47 Uhr will ich in Frankfurt (Oder) wieder in den Bus steigen, um über den dortigen Bahnhof, Berlin Hbf, Hamburg Hbf, Hamburg-Altona, Itzehoe und Wilster zum Bauernmoorweg in Neuendorf-Sachsenbande (kein Witz!) zu fahren. Dort plane ich um 12.22 Uhr anzukommen. Von dort sind es drei Minuten zum tiefsten natürlichen Landpunkt Deutschlands. Ich habe nur 16 Minuten dort, denn um 12.44 Uhr geht der Bus zurück - und das ist der letzte offizielle Bus des Tages, danach bliebe nur Anrufsammeltaxi oder - wenn ich mir die 2,10 Euro sparen will - die Wanderung von Wilster. Egal, wie - am Ende müsste ich morgen Spätnachmittag wieder in Hannover in meiner Bude ankommen.

Dann falle ich ins Bett und fahre am Sonntag Morgen frisch erholt mit dem Zug nach Hamburg zum Flughafen und fliege nach Doha, Kigali und Bujumbura. Und in Bujumbura gucke ich dann, dass ich hoffentlich ein Taxi ins Hotel kriege oder das Hotel mich doch abholt - in Burundi scheint das Benzin knapp zu sein, aber irgendwie werde ich mit West-Devisen ja was gebacken kriegen ...

Heute und morgen werde ich wieder livebloggen, denke ich - mal sehen, ob ich das Ganze in zwei Teile teile für heute und morgen oder in einem durchschreibe, aber das ist wahrscheinlich auch nicht von geopolitischer Bedeutung ...

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In der Lounge in Berlin, 21.28 Uhr
Nun, meinen üblichen Berlin-Spaziergang habe ich tatsächlich gemacht, sogar erweitert mit Porajmos- und Holocaust-Mahnmal, aber eigentlich hatte ich mich entschieden, an einem der Spree-Strände ein Bierchen zu trinken. Ich konnte mich aber ewig nicht entscheiden, ob oder ob nicht, setzte mich dann schließlich doch hin, wurde aber nicht bedient, obwohl an dem einen Stand ausdrücklich "keine Selbstbedienung" stand, brach dann wieder auf - und landete nach der U-Bahn-Fahrt zurück vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof auf einem Afrika-Festival auf dem Bahnhofsvorplatz.

Dort überredete mich eine Hamburgerin, einen ghanaischen Teller mit allem zu futtern (hatte ja erst vor drei Stunden zu Abend gegessen und muss ja was für meine Figur tun), aber das sah soooo lecker aus - und war auch so lecker -, dass ich das nicht ausschlagen konnte. Dazu wurde ein Mango-Bier getrunken, und gleich geht es in Richtung Frankfurt (Oder) und Słubice in Polen ...

Holocaust-Mahnmal

Und wieder die Berlin-Klassiker



Heute mal mit Hauptbahnhof vom anderen Spreeufer

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