Eine Polizistin wollte mich gestern Abend in Addis Abeba am liebsten aus meinem kleinen Paradies (abgelegen, kühl, leer, saubere und nicht überlaufene Toilette in der Nähe) vertreiben, nachdem der letzte Flug nach Dschidda aus diesem Gatebereich abgeflogen war. Ich blieb aber standhaft, so richtig hat sie nicht verstanden, wieso ich den Gatebereich "nice" und "cool" fand, aber das war wirklich schön da unten ... Am Ende lief sie einfach verständnislos weiter, ließ mich aber sitzen - recht so!
Um Mitternacht machte ich mich dann auf zu meinem Gate, holte mir noch die fehlenden Bordkarten Addis-Doha und Doha-Hamburg, nachdem der Typ meinen Gepack-Tag gecheckt hatte. Meinen Koffer hatte ich weder in Lilongwe eingeladen werden sehen noch in Addis ausgeladen werden, obwohl ich direkt über dem Förderband saß; das konnte ja heiter werden ...
Der Flug dauerte drei Stunden und 40 Minuten, ich hatte allenfalls mal kurz die Augen zu; das Essen war lecker, das Bordprogramm okay, das passt schon bei Qatar, das muss ich sagen. WLAN gab es im Flieger auch kostenlos (sogar richtiges Internet, nicht nur Nachrichtendienste), das fand ich super - war aber leider nur im Addis-Doha-Flieger so ...
Das Umsteigen in Doha klappte auch gut, denen war wie in Addis Abeba alles in meinem Gepäck wurscht; hier sollte ich wieder nichts auspacken, auch keine Flüssigkeiten, hier war das erste Mal, dass das wirklich klappte wie gewünscht und nicht zwei Drittel der Gepäckstücke zur Nachkontrolle rausgezogen wurden ...
Ich nahm die mittlere Tageswanderung zu meinem Gate auf mich, hatte noch genügend Zeit und versuchte erfolglos, meine Ma übers Flughafen-WLAN anzurufen; komische Prioritätensetzung ...
Ich boardete als Letzter, durfte wieder die Frage beantworten, wie ich meinen Vornamen (wahlweise auch manchmal meinen Nachnamen) ausspreche, dann folgen in der Regel verständnislose Blicke, aber wenigstens glaubt man mir, dass ich ich bin ...
Der Flieger nach Hamburg war relativ eng, fand ich, nicht so einigermaßen geräumig wie der von Addis Abeba nach Doha. Auch hier war das Essen lecker, ich guckte einen Film und hörte Musik, schlief auch ein kleines bisschen und verfolgte zwischenzeitlich unseren Flug.
Nach sechs Stunden und 40 Minuten Flug landeten wir gut in Hamburg, die elektronische Einreisekontrolle war offen, auch wenn ich vielen Leuten zurufen wollte, dass sie ihren Pass schon auf den Leser legen können, wenn der Vordermensch noch in der Schleuse ist; der Typ vor mir stellte sich natürlich wie ein Neandertaler an, sodass ich dann auf die Nebenspur auswich.
Mein Gepäck kam wider Erwarten doch an Land (ich hatte ihn Doha schon geschaut, und dort war es angeblich umgeladen worden, sodass ich tatsächlich einigermaßen hoffnungsfroh war), es ging schnell durch den Zoll und zur S-Bahn zum Hauptbahnhof.
Jetzt sollte ich so gegen 17.30 Uhr in Hannover am Hauptbahnhof sein und hoffentlich so gegen 18 Uhr in meiner Bude. Pizza bestelle ich mir, glaube ich, wirklich noch, aber dann geht es - nach einer ausgiebigen Dusche mit meinem wunderbaren abnehmbaren Duschkopf - früh ins Bett.
Nächste Woche fahre ich öfter zwischen Hannover und dem Schwarzwald hin und her, da werde ich dann ein Fazit fabrizieren, wenn ich Muße habe - und in zehn Tagen um die Zeit sind wir auch schon in Istanbul ...
Ein Foto von der Binnenalster aus dem ICE gibt es auch noch - das, liebe Leserinnen, lieber Leser, war Katar, Burundi, Tansania und Malawi.
![]() |
Hamburg, du sollst ja angeblich eine Perle sein |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen