Meine Länder

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Sonntag, 23. April 2023

In die Ferne schweifen, obwohl das Nahe auch so schön ist

Das ist so einigermaßen das Motto dieses Wochenendes, denn der Freitag Abend bestand aus einer meiner heißgeliebten Grenzsteinwanderungen, während der Samstag und Sonntag darauf verwendet wurde, die von 2020 aufgeschobene Neuseeland-Ozeanien-Reise neu zu buchen.

Ich hatte am Freitag Morgen schon meine Mutter angespitzt, dass ich möglicherweise am Abend eine Wanderung zu bisher unerforschten Grenzsteinen machen wolle - da ich aber nach Neuhaus am Randen nur sehr schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen würde (vor allem in angemessener Zeit) und vom Schlauch in Wiechs am Randen auch nicht wesentlich besser zurück, wurde erstmals seit langer Zeit wieder ernsthaft das Mamataxi für eine Wanderung in Anspruch genommen.

Wir fuhren zum Buchener Stumpen in der Nähe des Schwarzen Steins (nördlichster Punkt der Schweiz, auf dem ich schon mehrfach meine Griffel hatte, man erinnere sich), und von dort lief ich in Richtung Neuhaus hinunter. Meine Mutter fuhr nach Wiechs am Randen (aber nicht in den Schlauch, weil ich übersehe hatte, dass der Fußballplatz, den ich dort verortet hatte, inzwischen ein Hundeplatz ist; dementsprechend wurde meine Mutter auf ihre Frage nach dem Fußballplatz nach Wiechs-Dorf geschickt - am Ende haben wir uns aber gefunden ...).

An der Steigstrasse überquerte ich erstmals die deutsch-schweizerische Grenze und wurde kurz vor dem Hof Stroosacker von einem Hund begrüßt, der mich erst freundlich ansprang und dann etwas weniger freundlich bellte, nachdem ich schon an ihm vorbeigegangen war. An dem Hof bog ich scharf links ab und lief einen moderaten Anstieg hoch, in dem ich meine Jacke auszog und im Verlauf der Strecke nicht mehr anzog.

Der Blick auf die Alpen wurde immer besser (obwohl es in Bonndorf noch genieselt hatte), und als ich oben auf dem Berg beim Grenzstein ankam, war der Alpenblick ganz grandios (ich hoffe, das kann man auf den Bildern wenigstens erahnen ...). Ich folgte dem Grenzweg, der 1966 im Vorgriff auf das Inkrafttreten des Grenzänderungsvertrages von 1964 neu vermessen worden war, und lief an insgesamt sicher 25 bis 30 Grenzsteinen entlang.

Einer kurzen Abkehr von der Grenze folgte ein weiterer leichter Anstieg zurück zur Grenze (wäre ich der Grenze gefolgt, wäre das ein steiler Anstieg quer durchs Feld geworden), aber vom Grenzstein dort oben ging es dann immer bergab, zunächst in Serpentinen hinunter nach Bargen, dann an der Kantonalstrasse entlang in den (deutschen) Schlauch, und als ich gerade wieder in der Schweiz war, wurde ich von meiner Mutter, die inzwischen herbeigeeilt war, angehupt. Ich lief trotzdem noch ein paar Schritte bis zum letzten Grenzstein an der Straße (Nr. 855) weiter und kehrte dann zurück zu meiner Mutter, die auf einem Parkplatz stand, der bis 1967 schweizerisches Gebiet war, ehe es im Gebietsabtausch an Deutschland fiel.

Wir machten noch einen kleinen Ausflug (mit dem Auto) nach Büttenhardt und fuhren am Verenahof vorbei, der bis 1967 eine deutsche Exklave war (wiewohl ausschließlich von Schweizern bewohnt), und dann ging es über eine Gemeindestraße über die Grenze, wo ich ein bisschen unsicher war, ob wir da überhaupt fahren durften ... Da dieser Grenzübergang aber auf der Wikipedia-Liste der deutsch-schweizerischen Grenzübergänge steht, ging da sicherlich alles mit rechten Dingen zu.

Nach der guten Heimkehr wurde der Sieg über die zwei Dutzend Grenzsteine gebührend in einem gastronomischen Betrieb in unmittelbarer Nähe gefeiert ...

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Ich habe im Laufe des gestrigen und heutigen Tages alle Hotels für die Neuseeland-Tour gebucht, und weil Fiji Airways das damals bezahlte Geld mir weiterhin gutschreibt bzw. sogar für den gleichen Preis das gleiche Ticket neu ausstellt (wenn ich das richtig verstanden habe), bleibt uns quasi gar nichts übrig, als auch bei dieser Planung nach Fidschi und Samoa zu fliegen. Sobald das bestätigt ist, buche ich noch den Flug von Samoa nach Brisbane, und dann haben wir eigentlich fast alles zusammen (achso, ob wir den Samoa-nach-Amerikanisch-Samoa-Flug noch abfliegen können, kläre ich gerade noch, aber da ist der Zeitdruck nicht so riesig ...).

Dass das Ganze ein teures Vergnügen wird, war vorher schon klar, aber mit einigermaßen geschicktem Buchen (wenn auch um den Preis einer langen Anreise) konnte ich den Schaden nach aktuellem Stand minimieren.

Jetzt aber genug des Auf-die-Folter-Spannens, so sieht die Reiseroute aus:

Am Freitag, dem 14. Juli, müssen wir früh aufstehen, damit unsere Mütter uns nach Freiburg an den Bahnhof bringen können; dann geht es mit dem Zug nach Frankfurt an den Flughafen. Um 11.25 Uhr geht der Gulf-Air-Flieger nach Bahrain; dort kommen wir um 18.20 Uhr an und haben fünf Stunden Aufenthalt. Ich vermute, die werden wir zur Einreise nicht nutzen, weil die Bahrainer immer noch ein Eintrittsgeld verlangen, und das lohnt sich für fünf Stunden nicht ... (Wenn ich noch nicht in Bahrain gewesen wäre, hätte ich das vielleicht gemacht, aber so eher nicht.)

Um 23.25 Uhr geht es weiter mit Gulf Air, diesmal nach Singapur, wo wir um 12.15 Uhr morgens  am 15. Juli ankommen. Das ist das Ende des Hinflugs der ersten Buchung; in Singapur müssen wir also einreisen und unser Gepäck neu aufgeben. Da wir sieben Stunden Aufenthalt haben, könnte es sogar passieren, dass wir das Gepäck entweder in die Gepäckaufbewahrung geben oder aber möglicherweise schon einchecken können, denn um 19.50 Uhr am Samstag, dem 15. Juli, geht es mit Philippine Airlines nach Manila. Dort kommen wir um 23.50 Uhr an und werden in die Philippinen einreisen; ein Hotel in Intramuros, der Altstadt von Manila, habe ich schon gebucht.

In Manila gucken wir uns sicherlich am 16. Juli ein bisschen die Stadt an, ehe wir wieder zum Flughafen fahren, um um 22.25 Uhr nach Sydney zu starten. Dort kommen wir um 8.45 Uhr am Montag, dem 17. Juli, an. Auch hier müssen wir das Gepäck entgegennehmen und entweder in die Gepäckaufbewahrung geben oder gleich einchecken; hier bin ich ein wenig optimistischer, dass Letzteres geht, denn das ist ein Qantas-Flug. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden wir in die Stadt fahren, vielleicht ein bisschen Fähre fahren, mal sehen, denn der Flieger nach Neuseeland geht erst um  18.55 Uhr.

Planmäßig exakt um 23.59 Uhr kommen wir in Christchurch auf der neuseeländischen Südinsel an, werden dann einreisen, wahrscheinlich mit dem Taxi ins Hotel in unmittelbarer Flughafennähe fahren und dort erst einmal pennen.

Am nächsten Morgen werde ich dann unser Auto (das für neuseeländische Verhältnisse vergleichsweise günstig ist) in Empfang nehmen, und dann geht es auf die wilde Fahrt über die dann womöglich winterliche Südinsel.

Die erste Etappe führt uns nach Twizel in der Nähe des Aoraki / Mount Cook. 2020 hatte ich direkt in Mount Cook Village gebucht, da war jetzt alles ausgebucht, sodass wir zunächst die knapp 300 Kilometer/vier Stunden nach Twizel fahren, dort vielleicht schon einchecken und dann die landschaftlich schön aussehende Strecke nach Mount Cook Village fahren (das sind pro Strecke noch einmal knapp 70 Kilometer/eine Stunde).

Am zweiten Tag, dem 19. Juli, geht es in die Nähe von Queenstown. 2020 war der Plan gewesen, durch Queenstown gleich nach Te Anau durchzustarten, aber die über 400 Kilometer lange und mehr als fünf Stunden dauernde Fahrt wollte ich im Winter nicht unbedingt fahren müssen. So machen wir jetzt Zwischenstation in Glenorchy am Ende der Straße entlang des Lake Wakatipu, so ein bisschen am Allerwertesten der Welt, aber auch hier soll die Straße von Queenstown nach Glenorchy zu den landschaftlich schönsten Strecken Neuseelands gehören - wir werden es sehen auf unserer 250 Kilometer langen und über drei Stunden dauernden Fahrt.

Am 20. Juli geht es dann auf die dritte Etappe, jetzt wirklich nach Te Anau am Lake Te Anau, und das werden etwas über 200 Kilometer in Google-geschätzten drei Stunden. In Te Anau übernachten wir zum ersten Mal zwei Nächte, denn das einzige Hotel direkt am Milford Sound ist kaum bezahlbar; so fahren wir am 21. Juli von Te Anau zum Milford Sound und wieder zurück, das sind je 120 Kilometer und eineinhalb Stunden Fahrt, wobei mehrere Webseiten davon schreiben, dass man sich da nicht beeilen sollte, weil die Strecke landschaftlich so schön sei.

Ob wir auf dem Milford Sound eine Schiffsfahrt machen, entscheiden wir spontan, dann angeblich sollen im Winter kaum Touristen dort unterwegs sein (die reihenweise ausgebuchten Hotels sprechen ein bisschen eine andere Sprache, aber wir gucken mal ...).

Am Samstag, dem 22. Juli, schließlich geht es noch ein Stückchen weiter in Richtung Süden, nach Bluff; hier oder am nahegelegenen Slope Point erreiche ich mit 46° 36' oder 46° 40' südlicher Breite meinen neuen Süd-Rekord, und den alten aus Montevideo breche ich um über 10 Breitengrade. In Bluff gibt es ein Austernlokal, und ich hoffe, dass sich die 180 Kilometer Fahrt in knapp zwei Stunden dafür lohnen ... (Wenn wir verrückt sind und früh aufbrechen, könnte man möglicherweise die - teure - Fähre auf die Stewart-Insel erwischen und einen Tagesausflug dorthin machen, das gucken wir mal ...)

Ab Bluff geht es dann zurück in Richtung Christchurch, wobei wir in der angeblich architektonisch sehr schönen Stadt Oamaru, in der es zu allem Überfluss auch noch Pinguine gibt, Zwischenstation machen (340 Kilometer, vier Stunden, aber das ist jetzt mehr oder weniger am Meer entlang, wo es hoffentlich nicht viel Schnee geben wird).

Die letzte Etappe auf der Südinsel unternehmen wir am Montag, dem 24. Juli, und sie wird nach 250 Kilometern und etwas über drei Stunden Fahrt in Christchurch enden. Dort wohnen wir sehr zentral, haben aber einen Parkplatz an unserer angeblich sehr schönen Stadtvilla.

Einen kleinen Stadtbummel werden wir sicherlich durch Christchurch machen, aber wir sollten einigermaßen zeitig ins Bett gehen, denn am nächsten Morgen muss ich das Auto abgeben, bevor der Flug nach Auckland um 9.45 Uhr abhebt.

In Auckland kommen wir am 25. Juli um 11.05 Uhr an; ich tendiere dazu, zum Hotel ein Uber zu nehmen, aber vielleicht fahren wir auch mit Bus und Bahn. Jedenfalls sind wir drei Nächte in Auckland (einen der beiden im Vergleich zu 2020 zusätzlichen Tage habe ich auf Auckland gelegt), dann können wir - neben dem geplanten Besuch in Rotorua - noch einen vollen Tag (und den Rest des Anreisetages) Auckland erkunden (und Fähre fahren ...).

Am 28. Juli geht es dann - geplant ist: mittags - von Auckland nach Nadi auf den Fidschi-Inseln, wo ich in relativer Flughafennähe schon ein Strandhotel gebucht habe; am Tag darauf, dem 29. Juli, fliegen wir dann nach weiter von Nadi nach Apia. Dort habe ich sehr teures, aber von den Bildern her wunderschönes Hotel auf einem kleinen Inselchen bei Apia gebucht - mal sehen, ob Uli hier ihr Veto einlegt und ich etwas anderes suchen muss, aber das ist auf Samoa nicht ganz so einfach, gerade wenn man die Option mit Amerikanisch-Samoa noch offenhalten will.

Nach drei vollen Tagen auf Samoa (oder eben zwei vollen und einem Tagesausflug nach Amerikanisch-Samoa) fliegen wir dann am 2. August von Samoa nach Brisbane, möglicherweise mit Zwischenstopp auf Fidschi.

In Brisbane sind wir dann zwei Nächte - hier habe ich uns ein Hotel direkt am Brisbane River gebucht, das direkt an einem Fährhaltepunkt ist, nicht weit von der Bahn in die Stadt, und auch das WM-Stadion ist in unmittelbarer Nähe. Der letzte Höhepunkt dieser Reise wird ja - hoffentlich - das dritte Gruppenspiel der deutschen Fußball-Frauen gegen Südkorea sein, und das Spiel findet am 3. August abends um 20 Uhr in Brisbane statt.

Nach dem hoffentlich siegreichen Gruppenausklang sollten wir nicht zu sehr feiern, denn am nächsten Morgen, am 4. August, geht um 10.30 Uhr der Flieger nach Manila. Dort kommen wir um 16.40 Uhr Ortszeit an, werden diesmal nur umsteigen, weil der Flug nach Singapur schon wieder um 19.30 Uhr startet. Diesmal kommen wir in Singapur am späten Abend an (um 23.10 Uhr), diesmal übernachten wir in Singapur, und auch diesmal werden wir möglicherweise unser Gepäck einschließen, damit wir nur mit kleinem Rucksack ins Hotel fahren. Hier habe ich vergleichsweise günstiges Hotel gebucht, aber wir haben fest vor, in unsere Stammkneipe von 2015 zu fahren und dort ein Bierchen oder Weinchen zu trinken.

Die Schlussetappe der Reise werden wir dann also hoffentlich gut gestärkt in Angriff nehmen; diese startet am 5. August um 21 Uhr in Singapur, wird durch einen Zwischenstopp in Bahrain von 23.55 Uhr bis 1.30 Uhr unterbrochen und endet am Sonntag Morgen um 6.55 Uhr in Frankfurt. Die Zugfahrt zurück nach Freiburg und hoch nach Rötenbach werden wir hoffentlich überstehen, und dann geht es nach einem hoffentlich leckeren Mittagessen möglicherweise auch schon ins Bett.

Damit die oben allesamt in Ortszeit angegebenen Zeiten auch für die Leser zu Hause klar sind, kurz der Hinweis: In Bahrain ist es eine Stunde später als in Deutschland, in Singapur und den Philippinen sechs Stunden, in Sydney und Brisbane acht Stunden, in Neuseeland und Fidschi zehn Stunden und in Samoa elf Stunden. Falls wir nach Amerikanisch-Samoa flögen, wäre es dort 13 Stunden früher als in Deutschland, weil wir ja die Datumsgrenze überqueren würden (was halt schon cool wäre ...).

Für die Länderliste, die ja mit Trinidad und Tobago (149. Land), Grenada (150.), Barbados (151., da bin ich ja fast sicher, dass ich einreise) und Suriname (152. Land) schon im Mai gut ergänzt wird, bedeutet diese Reise, dass Neuseeland das 153. Land wird, Fidschi das 154. und Samoa das 155. Land. Würde Amerikanisch-Samoa dazukommen, wäre es das neunte besuchte abhängige Gebiet.

Ach, Kinners, das wird toll - und ich hoffe, dass diesmal keine Seuche dazwischenkommt ...

Fotos von den Grenzsteinen gibt es auch:

Ein majestätischer Grenzstein (und einer, der erst 1966 aufgestellt wurde)

Blick von Deutschland aus ins Tal der Durach

Alpenblick

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