Dabei fuhren wir extra ein bisschen früher los, obwohl ich schon zwischendurch eine Nachricht bekommen hatte, dass sich unser Flug verzögert, aber sicher ist sicher - so dachte ich. In Erzingen kamen wir so gegen 16.30 Uhr an, stellten fest, dass um 17.02 Uhr der Schienenersatzverkehr fährt und stiegen in diesen ein. Der Busfahrer war dermaßen unfreundlich (gar nicht einmal so sehr zu uns, aber zu zwei jungen Leuten vor uns), dass es selbst für einen Angestellten der Bahn eine wahre Meisterleistung war - mag sein, dass er der deutschen Sprache nicht wirklich mächtig war, aber das rechtfertigt eine derartige Brummigkeit wirklich nicht. Wenigstens fuhren wir pünktlich ab, aber kamen mit einiger Verspätung in Waldshut an, weil die Deutschen kein Reißverschlussverfahren können (deutsche Autofahrer - außer meiner Mutter und mir natürlich! - mit in den Sack).
Wir liefen schnellen Schrittes zu unserem Gleis 3, aber der Zug kam und kam nicht ... Plötzlich wurde angezeigt, dass der Zug von Gleis 1 abfährt, also setzte sich der ganze Pulk von Gleis 3 zu Gleis 1 in Bewegung - allein, der Zug, der die ganze Zeit dort mit Fahrtziel "Waldshut" stand, hatte ungefähr gleichzeitig auf Fahrtziel "Basel Bad Bf" umgestellt - und fuhr ab, ohne dass irgendjemand drinsaß ... Ich kann ganz, ganz viel nachvollziehen, was bei der Bahn schiefläuft, aber eine derartige Kundenverarsche ist mir wirklich und ernsthaft unbegreiflich.
Zwischenzeitlich kamen weitere Nachrichten, dass sich unser Flug weiter verspätet, sonst wäre es jetzt schon knapp geworden. Wir fuhren mit der Regionalbahn eine halbe Stunde später, fuhren dann mit der Straßenbahn vom Badischen zum Schweizer Bahnhof und sprangen in den gerade ankommenden Bus zum EuroAirport.
Die Sicherheitskontrolle ging zügig, aber als wir zur Ausreise kamen, war da eine riesige Schlange, die sich kaum fortbewegte. Jeder Flug, der in diesen Minuten abfliegen sollte, hatte 20, 30 Minuten Verspätung, weil die freundlicherweise auf die Passagiere, die in der Passkontrolle steckten, warteten. Es war ungefähr zu unserer eigentlichen Abflugzeit, als sich ein Flughafenmitarbeiter erbarmte und für die EU-Bürger und Schweizer eine zweite Alle-Pässe-Schlange öffnete. An der Passkontrolle arbeiteten nur Schweizer Grenzer (die Franzosen scheinen zu streiken), und dass die elektronische Passkontrolle nicht angeschaltet war, kann ich mir nur so erklären, dass die in französischer Hoheit ist und von den Schweizern nicht beaufsichtigt werden kann/darf. Die Erklärung eines anderen Flughafenmitarbeiters, die Polizei habe "Personalmangel", wäre ansonsten nämlich - Entschuldigung - absoluter Bullshit, weil durch die elektronische Einreisekontrolle natürlich viel mehr Leute pro Grenzpolizisten durchlaufen können als durch die herkömmliche. Die Krone setzte dem Ganzen natürlich auch noch der Flughafen selbst auf, weil der - anders als der ansonsten jeder Kundenfreundlichkeit eher unverdächtige Frankfurter Flughafen - nicht einmal auf seiner Homepage warnte, dass da längere Wartezeiten auf die Menschen zukämen.
Den Flughafen in Basel werde ich nach dieser Erfahrung zukünftig möglichst meiden, insbesondere, wenn ich durch die Ausreisekontrolle müssen sollte.
Jetzt schauen wir aber erst einmal, wann der Flieger aus Banja Luka wirklich eintrudelt und wann wir dann in Sofia sind - wir verlieren wahrscheinlich jetzt alles in allem zwei Stunden (wir sind natürlich froh, dass wir doch noch mitkommen, aber trotzdem ...), und in die Stadt zu fahren, um nur mal kurz die Alexander-Newski-Kathedrale zu sehen, ohne noch ein schnelles Bierchen in einer Kneipe zu kriegen - mal gucken ... Wir sollen nach aktuellem Stand um 1.56 Uhr (statt 0.10 Uhr) in Sofia ankommen, und um 5.55 Uhr soll unser Flieger nach Tel Aviv abfliegen, das wären vier Stunden mit Einreise, viertelstündiger Taxifahrt in die Stadt sowie zurück zum Flughafen und nochmal Sicherheitskontrolle und Ausreise, das würde fast schon wieder eng werden (und am Flughafen gibt es ja auch was zu trinken, hoffentlich) ... In jedem Fall, liebe Leserin, lieber Leser, gedenke ich zu berichten, wie es uns ergangen ist - aber dann hoffentlich schon aus Tel Aviv morgen Abend ...
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