... bestand heute leider am Strand von Fulong, weil es zu windig war. Und das Auswärtige Amt empfiehlt angesichts der an den hiesigen Stränden wohl vorherrschenden Strömungen, beim Baden größere Vorsicht walten zu lassen. Da wollte ich es heute bei roten Flaggen nicht übertreiben.
Ich schlief heute gaaaanz gemütlich aus, ließ das Frühstück sausen und machte mich nach dem Anziehen (und dem Abgeben von Wäsche für die Wäscherei) auf zum Hauptbahnhof. Dort erstand ich mit der Kreditkarte für den wahnsinnigen Preis von unter drei Euro ein Zugfahrkarte von Taipei nach Fulong.
Der Zug fuhr durch unwirklich grüne, hügelige, dicht bewaldete Landschaft mit häufigen Einsprengseln menschlicher Zivilisation. Nach einer guten Stunde kamen wir in Fulong an und ich fand nach anfänglichem Zweifel auch den Strand. Da es sich um den Privatstrand eines Hotels handelt, zahlt man 3 Euro Eintritt, was aber leider nicht dazu führt, dass der Strand wirklich von Unrat befreit wäre. Schade.
Der Strand von Fulong ist eine Landzunge zwischen Meer und einem Fluss, und um an den Strand zu kommen, muss man eine hübsche Brücke überqueren. Leider war eben überall rote Fahnen zu sehen, sodass ich nur einen Spaziergang mit Füßen im Wasser machen konnte - ich hatte extra die Badehose angezogen und sogar an meine Flip-Flops gedacht. Das waren jetzt mal ein, eineinhalb Stunden richtiger Urlaub - ich habe so richtig gemerkt, wie meine Seele anfing zu baumeln - sehr, sehr entspannend.
Danach lief ich durch die Sandskulpturenausstellung, die hier jedes Jahr stattfindet (und ich hatte dieses Jahr halt Glück), die durchaus sehr ansprechende Sandburgen zeigt ...
Vielleicht investiere ich morgen nochmal die sechs Euro und fahre wieder hin, morgen soll das Wetter besser sein, vielleicht gibt's dann sogar mal gelbe oder gar grüne Flagge, mal gucken. (Erstmal werde ich auch morgen ausschlafen.)
Ich entschied mich dann, in der Hotelanlage noch ein Bier zu nehmen, und weil das recht teuer war, nahm ich - Vollidiot - das Angebot an: drei Bier zum Preis von zwei. Ich hatte noch nichts gegessen und es war erst 15 Uhr, aber hey, drei Bier reinpfeifen, das ist doch was. Gesagt, getan, auf dem Weg zum Bahnhof aß ich noch eine Knoblauchwurst und Krebschips, im Zug pennte ich fast ein, verpasste meinen Ausstieg am Hauptbahnhof in Taipei ausnahmsweise nicht und nahm gleich die U-Bahn zum Shilin Night Market. Ich kämpfte mich durch das Gewusel und aß dann in einem Foodcourt im Keller sehr, sehr gut: Zunächst gab es Austernomelett und taiwanische Tempura, danach ausgebackene Shrimps und nochmal Stinky Tofu - sehr lecker, danach war ich dann aber auch gesättigt.
Auf dem Weg aus dem Markt verlief ich mich und musste Google Maps zu Rate ziehen, das erst nach einiger Zeit ansprang. Ts, dann, wenn man es braucht ... Vielleicht hatte mich auch die Flaggenkette in dem einen Shop so schockiert, die neben (!) der israelischen Flagge munter eine Hakenkreuz- und eine Abart der (Nazi-)Reichskriegsflagge zeigte. Wow ...
Ich fuhr heim, nahm meine Wäsche entgegen und ging aufs Zimmer. Vielleicht kaufe ich morgen für die letzten Tage hier noch eine kurze Hose, mal sehen. Hallo? Hallo!? Kann jemand mal bitte nach meiner Mutter sehen? Die ist gerade vor Schreck vom Stuhl gefallen. Ja? Okay, danke! (In Taiwan scheint es kein so starkes kulturelles Tabu gegen das Tragen kurzer Hosen wie etwa in muslimischen Ländern zu geben, und weil es wirklich schwül ist, könnte es passieren, dass ich hier auch in der Stadt kurze Hosen trage, obwohl ich mich immer weigere, wenn meine Ma mir kurze Hosen für den Urlaub andrehen will ...).
Etwas muss ich noch nachtragen: In Seoul hat in dem einen 7-Eleven eine Aserbaidschanerin die Stellung gehalten - Sachen gibt's ...
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Unterwegs in Taiwan |
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Internationale Sandburgenbaumeisterschaft ... |
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Am Strand |
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"The Fat Mermaid" des portugiesischen Künstlers Pedro Mira |
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Shilin-Nachtmarkt |
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Austernomelett (links) und taiwanische Tempura (rechts) |
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Stinky Tofu in Nahaufnahme |
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