... habe ich mir jetzt das "Taiwan Beer", das ich mir im Hotelzimmer einverleibe. 600 Milliliter puren Genusses fließen in kleinen Schlücken in meinen Magen, auf dass sich ... Was rede ich hier eigentlich?
Ich hatte gestern Abend noch den Großteil gepackt und vorbereitet, sodass ich heute Morgen nur das zusammenräumen musste, was ich heute Morgen tatsächlich noch gebraucht hatte. Meine Fluggesellschaft hatte eine komische Gepäckpolitik: 15 Kilo aufgegebenes Gepäck und dazu 7 Kilo Handgepäck ergibt insgesamt 22 Kilo akzeptiertes Gepäck. Ich hatte etwa 23,6 Kilo, und weil ich keine Lust auf Diskussionen hatte, packte ich mir einige schwere Dinge in meine Jacken- und Hosentaschen.
Um 4.30 Uhr verließ ich das Hotel, hatte anfangs kein Glück mit den Taxen, aber um 4.40 Uhr saß ich dann in einem Taxi zum Flughafen in Incheon. Der Fahrer muss zügig, sodass ich ziemlich genau um 5.30 Uhr in Incheon war. Ich wog meine Gepäckstücke ab und packte noch ein wenig um, dass ich genau bei 15 und 7 Kilo lag und stellte mich dann in die Schlange. Ich muss noch ziemlich verschlafen gewesen sein, denn ich war fast schon an der Reihe, als mir auffiel, dass ich in der Schlange der falschen Fluggesellschaft stand. Held von Pakistan, ich!
In der richtigen Reihe war kaum etwas los, niemand interessierte sich für mein Handgepäck, dafür interessierte sich die Check-in-Dame umsomehr für meine Reiseroute: Ich hatte ja keinen Rückflug nach Korea gebucht, sodass sie wohl ein wenig Angst hatte, dass ich mangels Weiterreisebuchung nicht nach Taiwan einreisen dürfe und die Fluggesellschaft mich dann wieder zurücktransportieren müsse. Diese Zweifel konnte ich ausräumen.
Sicherheitskontrolle und Ausreise überstand ich, dann fuhr ich mit dem Shuttlezug zum Satellitenterminal. Ich kaufte für meine letzten Won noch Cola, Orangensaft und etwas zum Knabbern.
Wir kamen etwas verspätet weg, aber ich konnte sogar ein wenig schlafen, weil ich eine Dreierreihe für mich allein hatte - sehr angenehm. Unterwegs bekamen wir Nicht-Taiwaner sogar noch einen Gutschein für eine Busfahrt in die Stadt, den ich natürlich gerne annahm.
Taiwan liegt gut und gerne 1.000 Kilometer südlich von Seoul, und dementsprechend war es hier dann auch ein wenig tropischer, also wärmer und feuchter. Im Flughafengebäude ging es mit der Klimaanlage noch gut, die Einreise war fix, der Zoll auch (auch wenn sie mich zum Röntgen schickten ...) und auch im Bus war es angenehm temperiert.
Den Schlag mit Wichsbürscht gab's halt dann beim Aussteigen am Hauptbahnhof von Taipei. Ich fühlte mich jung und knusprig und entschied mich, die Strecke zum Hotel zu Fuß zu gehen. Schweißgebadet kam ich 20 Minuten später am Hotel an - hallo, Bürschle, du weißt doch, wie man ein Taxi anhält, oder? Einfach den Arm raushalten (wobei selbst das in Taipei nicht nötig ist, die Taxi halten von selbst neben dir an ...)!
Einchecken konnte ich morgens um 11 natürlich noch nicht, also ließ ich mein Gepäck da, schmierte mich ein und machte mich dann auf in die Stadt. Ich lief ein paar Meter weiter ums Eck und sah schon Dutzende Essenslokale, von denen ich mir eines im zweiten Stock aussuchte, weil das ein wenig urig aussah. Selten hat mir ein Eintopf mit Nudeln und Rindfleisch und Gewürzen so dermaßen gut geschmeckt wie da, und das lag nicht nur am Hunger. Dazu genehmigte ich mir zur besten Frühschoppenzeit schon das erste Taiwan Beer.
Danach lief ich ein paar Schritte und entschied mich dann, die eine U-Bahn-Station zum Longshan-Tempel zu fahren. Der Longshan-Tempel ist sehr beeindruckend, aber weil da noch aktiv gebetet wird, lief ich da nicht so völlig kreuz und quer in der Gegend herum. Angucken sollte man sich den aber auf alle Fälle mal, wenn man in Taipei ist (jetzt hätte ich fast "Seoul" geschrieben; Bürschle, du bist jetzt in Taiwan!) ...
Ich lief wieder zurück zur U-Bahn - es fing nämlich so langsam an, richtig heiß zu werden - und wollte mal beim Taipei 101 vorbeigucken, dem einst höchsten und inzwischen noch fünfthöchsten Gebäude der Welt. Auf der Fahrt dorthin renkte ich mir beim Nießen (ich bin in den letzten Tagen ein bisschen dauererkältet - ich überlebe es - hoffentlich) halb den Kiefer aus, aber auch das werde ich überleben. Den Nacken ausgerenkt habe ich mir dann, als ich aus der U-Bahn-Station kam und die Spitze des Taipei 101 sehen wollte. Aua. Ich fuhr hoch in den fünften Stock, weil ich mal gucken wollte, wie die Eintrittspreis- und Schlangensituation aussieht - in beiderlei Hinsicht recht positiv, Schlange gab's fast gar nicht und Eintritt waren 14 Euro, nicht wenig, aber jetzt auch nicht völlig übertrieben.
Hinauf ging's im schnellsten Aufzug der Welt, der fast 400 m in unter einer Minute nach oben schießt. Da gehen einem schonmal die Ohren zu ... Der Ausblick von da oben war natürlich fantastisch, auch wenn die Wolken schon tief standen und es alles ein wenig diesig war. Es ist immer süß, wenn so 200-Meter-Wolkenkratzer aus 400 m Höhe im 89. Stock dann irgendwie wie kleine Mietskasernen aussehen ...
Sehr beeindruckend ist auch der Schwingungsdämpfer, der auch seine 660 Tonnen wiegt und bei Stürmen (und Erdbeben) der Schwingung des Gebäudes entgegenwirken soll ... Ich kaufte mir da oben noch zwei Baseball-Kappen von "Taipei 101" zum Preis von einer (jetzt habe ich auf dieser Tour vier Baseball-Kappen gekauft, jetzt reicht es auch, denke ich ...) und fuhr dann wieder runter. Ich schaute mir noch den Foodcourt da unten im Taipei 101 an und ging dann - im einsetzenden Regen - wieder zur U-Bahn-Station. Am Hauptbahnhof stieg ich aus und ging diesmal - mit ganz leichtem Gepäck - den gleichen Weg wie heute Morgen zum Hotel.
Dort konnte ich jetzt einchecken und verbrachte die nächsten zwei, drei Stunden erstmal im Zimmer. Als ich gegen 19 Uhr wieder nach unten ging, regnete es in Strömen, sodass ich nochmal in mein Zimmer im 11. Stock fuhr und meine Regenjacke holte: Ich wollte zum Ningxia-Nachtmarkt, der nicht weit von meinem Hotel weg ist (naja, zwanzig Minuten Fußweg sind's schon). Einen Teil des Weges ging ich unterirdisch durch die Taipei City Mall, die mehrere U-Bahn-Haltestelle unterirdisch verbindet - unfassbar, was da die ganze Zeit los ist. Wenn hier in Taipei mal ein Krieg ausbricht, könnten da unten Zigtausende Menschen Schutz finden, Wahnsinn ...
Obwohl das Wetter bescheiden war, war auf dem Nachtmarkt durchaus etwas los, ich ging einmal durch und aß dann an verschiedenen Ständen verschiedene Kleinigkeiten: eine knoblauchgeschwängerte Wurst, solche Teigtaschen mit Hackfleischfüllung und eine Spezialität von Taiwan, stinky tofu. Ich hatte schon gelesen, dass das wie vergammelnder Abfall riecht, aber wenn man dann tatsächlich an dem Stand vorbeiläuft und sich fragt, wo die Kanalisation ist, dann weiß man erst, wie das riecht. Ich wagte mich trotzdem ran und erstaunlicherweise schmeckt das Zeug selbst ohne ein Übermaß an Gemüse, was den Geschmack verbessern soll, gar nicht so schlecht. Dass das meine Leibspeise wird, bezweifle ich, aber nochmal essen könnte ich das schon ...
Danach machte ich mich - gut satt, aber nicht überfressen, und für morgen muss ja noch was Neues zu entdecken übrig bleiben - wieder nach Hause, kaufte ein Bier und meine abendliche Schokolade und genoss beides dann gerade eben im Hotelzimmer, nachdem ich glücklich war, nicht von einem der unzähligen Mopeds, die hier in Taipei (und anders als in Tokio oder Seoul) durch die Gegend düsen, umgefahren worden zu sein.
Ich habe heute geschwitzt wie ein Bär, habe aber eben festgestellt, dass ich noch einen frischen Schlafanzug und ausreichend Unterhosen habe, deswegen gehe ich jetzt gleich noch mal duschen, um mit frischen Sachen in das frische Bett zu steigen.
Morgen soll's gewittern, soll mir wurscht sein, ich schlafe aus und wenn es nicht Hunde und Katzen regnet, fahre ich nach Fulong an den Strand.
Ich hatte gestern Abend noch den Großteil gepackt und vorbereitet, sodass ich heute Morgen nur das zusammenräumen musste, was ich heute Morgen tatsächlich noch gebraucht hatte. Meine Fluggesellschaft hatte eine komische Gepäckpolitik: 15 Kilo aufgegebenes Gepäck und dazu 7 Kilo Handgepäck ergibt insgesamt 22 Kilo akzeptiertes Gepäck. Ich hatte etwa 23,6 Kilo, und weil ich keine Lust auf Diskussionen hatte, packte ich mir einige schwere Dinge in meine Jacken- und Hosentaschen.
Um 4.30 Uhr verließ ich das Hotel, hatte anfangs kein Glück mit den Taxen, aber um 4.40 Uhr saß ich dann in einem Taxi zum Flughafen in Incheon. Der Fahrer muss zügig, sodass ich ziemlich genau um 5.30 Uhr in Incheon war. Ich wog meine Gepäckstücke ab und packte noch ein wenig um, dass ich genau bei 15 und 7 Kilo lag und stellte mich dann in die Schlange. Ich muss noch ziemlich verschlafen gewesen sein, denn ich war fast schon an der Reihe, als mir auffiel, dass ich in der Schlange der falschen Fluggesellschaft stand. Held von Pakistan, ich!
In der richtigen Reihe war kaum etwas los, niemand interessierte sich für mein Handgepäck, dafür interessierte sich die Check-in-Dame umsomehr für meine Reiseroute: Ich hatte ja keinen Rückflug nach Korea gebucht, sodass sie wohl ein wenig Angst hatte, dass ich mangels Weiterreisebuchung nicht nach Taiwan einreisen dürfe und die Fluggesellschaft mich dann wieder zurücktransportieren müsse. Diese Zweifel konnte ich ausräumen.
Sicherheitskontrolle und Ausreise überstand ich, dann fuhr ich mit dem Shuttlezug zum Satellitenterminal. Ich kaufte für meine letzten Won noch Cola, Orangensaft und etwas zum Knabbern.
Wir kamen etwas verspätet weg, aber ich konnte sogar ein wenig schlafen, weil ich eine Dreierreihe für mich allein hatte - sehr angenehm. Unterwegs bekamen wir Nicht-Taiwaner sogar noch einen Gutschein für eine Busfahrt in die Stadt, den ich natürlich gerne annahm.
Taiwan liegt gut und gerne 1.000 Kilometer südlich von Seoul, und dementsprechend war es hier dann auch ein wenig tropischer, also wärmer und feuchter. Im Flughafengebäude ging es mit der Klimaanlage noch gut, die Einreise war fix, der Zoll auch (auch wenn sie mich zum Röntgen schickten ...) und auch im Bus war es angenehm temperiert.
Den Schlag mit Wichsbürscht gab's halt dann beim Aussteigen am Hauptbahnhof von Taipei. Ich fühlte mich jung und knusprig und entschied mich, die Strecke zum Hotel zu Fuß zu gehen. Schweißgebadet kam ich 20 Minuten später am Hotel an - hallo, Bürschle, du weißt doch, wie man ein Taxi anhält, oder? Einfach den Arm raushalten (wobei selbst das in Taipei nicht nötig ist, die Taxi halten von selbst neben dir an ...)!
Einchecken konnte ich morgens um 11 natürlich noch nicht, also ließ ich mein Gepäck da, schmierte mich ein und machte mich dann auf in die Stadt. Ich lief ein paar Meter weiter ums Eck und sah schon Dutzende Essenslokale, von denen ich mir eines im zweiten Stock aussuchte, weil das ein wenig urig aussah. Selten hat mir ein Eintopf mit Nudeln und Rindfleisch und Gewürzen so dermaßen gut geschmeckt wie da, und das lag nicht nur am Hunger. Dazu genehmigte ich mir zur besten Frühschoppenzeit schon das erste Taiwan Beer.
Danach lief ich ein paar Schritte und entschied mich dann, die eine U-Bahn-Station zum Longshan-Tempel zu fahren. Der Longshan-Tempel ist sehr beeindruckend, aber weil da noch aktiv gebetet wird, lief ich da nicht so völlig kreuz und quer in der Gegend herum. Angucken sollte man sich den aber auf alle Fälle mal, wenn man in Taipei ist (jetzt hätte ich fast "Seoul" geschrieben; Bürschle, du bist jetzt in Taiwan!) ...
Ich lief wieder zurück zur U-Bahn - es fing nämlich so langsam an, richtig heiß zu werden - und wollte mal beim Taipei 101 vorbeigucken, dem einst höchsten und inzwischen noch fünfthöchsten Gebäude der Welt. Auf der Fahrt dorthin renkte ich mir beim Nießen (ich bin in den letzten Tagen ein bisschen dauererkältet - ich überlebe es - hoffentlich) halb den Kiefer aus, aber auch das werde ich überleben. Den Nacken ausgerenkt habe ich mir dann, als ich aus der U-Bahn-Station kam und die Spitze des Taipei 101 sehen wollte. Aua. Ich fuhr hoch in den fünften Stock, weil ich mal gucken wollte, wie die Eintrittspreis- und Schlangensituation aussieht - in beiderlei Hinsicht recht positiv, Schlange gab's fast gar nicht und Eintritt waren 14 Euro, nicht wenig, aber jetzt auch nicht völlig übertrieben.
Hinauf ging's im schnellsten Aufzug der Welt, der fast 400 m in unter einer Minute nach oben schießt. Da gehen einem schonmal die Ohren zu ... Der Ausblick von da oben war natürlich fantastisch, auch wenn die Wolken schon tief standen und es alles ein wenig diesig war. Es ist immer süß, wenn so 200-Meter-Wolkenkratzer aus 400 m Höhe im 89. Stock dann irgendwie wie kleine Mietskasernen aussehen ...
Sehr beeindruckend ist auch der Schwingungsdämpfer, der auch seine 660 Tonnen wiegt und bei Stürmen (und Erdbeben) der Schwingung des Gebäudes entgegenwirken soll ... Ich kaufte mir da oben noch zwei Baseball-Kappen von "Taipei 101" zum Preis von einer (jetzt habe ich auf dieser Tour vier Baseball-Kappen gekauft, jetzt reicht es auch, denke ich ...) und fuhr dann wieder runter. Ich schaute mir noch den Foodcourt da unten im Taipei 101 an und ging dann - im einsetzenden Regen - wieder zur U-Bahn-Station. Am Hauptbahnhof stieg ich aus und ging diesmal - mit ganz leichtem Gepäck - den gleichen Weg wie heute Morgen zum Hotel.
Dort konnte ich jetzt einchecken und verbrachte die nächsten zwei, drei Stunden erstmal im Zimmer. Als ich gegen 19 Uhr wieder nach unten ging, regnete es in Strömen, sodass ich nochmal in mein Zimmer im 11. Stock fuhr und meine Regenjacke holte: Ich wollte zum Ningxia-Nachtmarkt, der nicht weit von meinem Hotel weg ist (naja, zwanzig Minuten Fußweg sind's schon). Einen Teil des Weges ging ich unterirdisch durch die Taipei City Mall, die mehrere U-Bahn-Haltestelle unterirdisch verbindet - unfassbar, was da die ganze Zeit los ist. Wenn hier in Taipei mal ein Krieg ausbricht, könnten da unten Zigtausende Menschen Schutz finden, Wahnsinn ...
Obwohl das Wetter bescheiden war, war auf dem Nachtmarkt durchaus etwas los, ich ging einmal durch und aß dann an verschiedenen Ständen verschiedene Kleinigkeiten: eine knoblauchgeschwängerte Wurst, solche Teigtaschen mit Hackfleischfüllung und eine Spezialität von Taiwan, stinky tofu. Ich hatte schon gelesen, dass das wie vergammelnder Abfall riecht, aber wenn man dann tatsächlich an dem Stand vorbeiläuft und sich fragt, wo die Kanalisation ist, dann weiß man erst, wie das riecht. Ich wagte mich trotzdem ran und erstaunlicherweise schmeckt das Zeug selbst ohne ein Übermaß an Gemüse, was den Geschmack verbessern soll, gar nicht so schlecht. Dass das meine Leibspeise wird, bezweifle ich, aber nochmal essen könnte ich das schon ...
Danach machte ich mich - gut satt, aber nicht überfressen, und für morgen muss ja noch was Neues zu entdecken übrig bleiben - wieder nach Hause, kaufte ein Bier und meine abendliche Schokolade und genoss beides dann gerade eben im Hotelzimmer, nachdem ich glücklich war, nicht von einem der unzähligen Mopeds, die hier in Taipei (und anders als in Tokio oder Seoul) durch die Gegend düsen, umgefahren worden zu sein.
Ich habe heute geschwitzt wie ein Bär, habe aber eben festgestellt, dass ich noch einen frischen Schlafanzug und ausreichend Unterhosen habe, deswegen gehe ich jetzt gleich noch mal duschen, um mit frischen Sachen in das frische Bett zu steigen.
Morgen soll's gewittern, soll mir wurscht sein, ich schlafe aus und wenn es nicht Hunde und Katzen regnet, fahre ich nach Fulong an den Strand.
Longshan-Tempel |
Blick aus dem Taipei 101 |
Dämpfer |
Taipei 101 von unten |
Stinky Tofu |
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