Nun sitze ich hier
im Zug nach Hamburg, wo ich die nächsten zwei Tage zu einer Schulung
sein werde, und gucke immer wieder aus dem Fenster auf das
unglaublich grüne Deutschland. Doch, doch, hier ist es durchaus auch
schön …
Heute Morgen stand
ich um 8.30 Uhr auf, machte mich fertig, verpasste knapp den
Flughafenbus um 9.30 Uhr und musste mit dem um 10 Uhr vorliebnehmen.
Der fuhr ein bisschen verspätet ab und als wir um 10.20 Uhr oder so
am Flughafen ankamen, sah ich schon die Schlange des Schreckens: Über
die Unsinnigkeit der Einlasskontrollen am Flughafen habe ich ja schon
öfter geschrieben, deshalb spare ich mir das jetzt, es ging
wenigstens einigermaßen fix voran, sodass ich relativ zeitig (und
noch deutlich mehr als eine Stunde vor Abflug) am Check-in stand.
Diese ganze Kontrolliererei da in Casablanca ist völlig aus den
Fugen geraten, es geht so dermaßen chaotisch ab, dass mancher
Check-in-Schalter gar nicht beachtet wird (außer von mir, sodass ich
sofort dran war), während an den anderen Schaltern etliche Leute
anstehen.
Dieses bekloppte
Ausfüllen eines Ausreisezettels könnten sie sich auch sparen, die
haben doch Computer, wieso machen die sowas? Dass dann auf einer
Strecke von 50 m an drei Stationen von jeweils zwei Polizisten
kontrolliert wird, ob ich eine Bordkarte habe, ist genauso bekloppt
wie dieses Schuheausziehen an der Sicherheitskontrolle. Als dann die
Sicherheitsschleuse bei mir nicht piepte, der Held von Kontrolleur
mich aber trotzdem noch antatschen zu müssen glaubte, da konnte ich
nicht mehr an mich halten und lachte ihm und dieser ganzen Bande
demonstrativ ins Gesicht … Unfassbar.
Die Ausreise ging
dann halbwegs fix, sodass ich pünktlich am Gate war und auch bald
einsteigen konnte. Im Flieger neben mir saß ein Thüringer, mit dem
ich ins Gespräch kam, und ein Guineer, der auf dem Weg nach
Idar-Oberstein war, um dort afrikanische Kunst, von der er mir ein
Video zeigte, zu verkaufen. Der Flug ging recht schnell vorbei, in
Frankfurt wurden wir mal wieder direkt am Gate von der Bundespolizei
kontrolliert, die offizielle Einreise ging fix, und nach endlicher
Zeit kam auch mein Gepäck.
Ich hatte gerade so
noch genug Zeit, um mir ein Schnitzelbrötchen und ein Bier im
Flughafen-REWE zu holen, dann stand ich das kurze Stück im ICE vom
Flughafen zum Frankfurter Hauptbahnhof, ehe ich am Hauptbahnhof in
meinen Zug nach Hamburg mit Reservierung umsteigen konnte. Nun bin
ich gespannt auf Hamburg. Die nächsten fünf Wochen oder so bleibe
ich dann wohl erstmal in Deutschland, seufz …
Abgesehen von den
unerfreulichen Begegnungen mit der marokkanischen Polizei an diversen
Flughäfen war das mal wieder ein sehr interessanter und spannender
Urlaub. Casablanca kommt zwar sicher nicht an Istanbul, Sydney oder
Tel Aviv heran, aber es ist eine der interessanteren Städte und
eine, in die ich gerne nochmal fahren möchte, schon allein, um im
Restaurant du port de pêche nochmal lecker Fisch zu essen
(der Zug wackelte gerade, aber ich dachte, das wären leichte
Turbulenzen, ich bin eindeutig zu viel geflogen in den letzten Tagen
…). El Aaiún oder Laayoune oder wie auch immer wird auf absehbare
Zeit kein Touristenmagnet werden, dazu gibt es einfach nicht genug zu
sehen. Für ein, zwei Tage reicht es, die Lagune ist wirklich hübsch
anzugucken (gestern im Flieger in Richtung Dakhla hatte man nochmal
einen tollen Blick auf die Lagune und die Sahara, das war schon
beeindruckend, nur leider hatte ich mein Handy nicht schnell genug
draußen, um ein Foto zu machen …), und am Strand kann man
sicherlich auch ein paar Stunden mehr bleiben als ich es tat (aber
dazu müsste man da auch irgendwo was essen und trinken können, und
so etwas habe ich nicht entdeckt – das Hotel dort am Strand sah
ziemlich gottverlassen aus).
Alles in allem bin
ich froh, jetzt mal – trotz der dramatischen Warnungen des
Auswärtigen Amtes, die sich aber nicht ernsthaft auf Laayoune
beziehen können (dazu war da zu sehr der Hund begraben), sondern auf
irgendwelche Wüstentouren – in der Westsahara gewesen zu sein, das
ist jetzt aber kein Land, das auf der Liste zur Wiederbereisung ganz
weit oben stehen würde – im Gegensatz zu Marokko, wo ich bisher
nur Marrakesch kannte und gerne in Zukunft mal ausprobieren würde,
wie es in Rabat, Fes oder Ouarzazate so aussieht ...
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