Meine Länder

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Montag, 28. März 2016

Grünes Deutschland

Nun sitze ich hier im Zug nach Hamburg, wo ich die nächsten zwei Tage zu einer Schulung sein werde, und gucke immer wieder aus dem Fenster auf das unglaublich grüne Deutschland. Doch, doch, hier ist es durchaus auch schön …

Heute Morgen stand ich um 8.30 Uhr auf, machte mich fertig, verpasste knapp den Flughafenbus um 9.30 Uhr und musste mit dem um 10 Uhr vorliebnehmen. Der fuhr ein bisschen verspätet ab und als wir um 10.20 Uhr oder so am Flughafen ankamen, sah ich schon die Schlange des Schreckens: Über die Unsinnigkeit der Einlasskontrollen am Flughafen habe ich ja schon öfter geschrieben, deshalb spare ich mir das jetzt, es ging wenigstens einigermaßen fix voran, sodass ich relativ zeitig (und noch deutlich mehr als eine Stunde vor Abflug) am Check-in stand. Diese ganze Kontrolliererei da in Casablanca ist völlig aus den Fugen geraten, es geht so dermaßen chaotisch ab, dass mancher Check-in-Schalter gar nicht beachtet wird (außer von mir, sodass ich sofort dran war), während an den anderen Schaltern etliche Leute anstehen.

Dieses bekloppte Ausfüllen eines Ausreisezettels könnten sie sich auch sparen, die haben doch Computer, wieso machen die sowas? Dass dann auf einer Strecke von 50 m an drei Stationen von jeweils zwei Polizisten kontrolliert wird, ob ich eine Bordkarte habe, ist genauso bekloppt wie dieses Schuheausziehen an der Sicherheitskontrolle. Als dann die Sicherheitsschleuse bei mir nicht piepte, der Held von Kontrolleur mich aber trotzdem noch antatschen zu müssen glaubte, da konnte ich nicht mehr an mich halten und lachte ihm und dieser ganzen Bande demonstrativ ins Gesicht … Unfassbar.

Die Ausreise ging dann halbwegs fix, sodass ich pünktlich am Gate war und auch bald einsteigen konnte. Im Flieger neben mir saß ein Thüringer, mit dem ich ins Gespräch kam, und ein Guineer, der auf dem Weg nach Idar-Oberstein war, um dort afrikanische Kunst, von der er mir ein Video zeigte, zu verkaufen. Der Flug ging recht schnell vorbei, in Frankfurt wurden wir mal wieder direkt am Gate von der Bundespolizei kontrolliert, die offizielle Einreise ging fix, und nach endlicher Zeit kam auch mein Gepäck.

Ich hatte gerade so noch genug Zeit, um mir ein Schnitzelbrötchen und ein Bier im Flughafen-REWE zu holen, dann stand ich das kurze Stück im ICE vom Flughafen zum Frankfurter Hauptbahnhof, ehe ich am Hauptbahnhof in meinen Zug nach Hamburg mit Reservierung umsteigen konnte. Nun bin ich gespannt auf Hamburg. Die nächsten fünf Wochen oder so bleibe ich dann wohl erstmal in Deutschland, seufz …

Abgesehen von den unerfreulichen Begegnungen mit der marokkanischen Polizei an diversen Flughäfen war das mal wieder ein sehr interessanter und spannender Urlaub. Casablanca kommt zwar sicher nicht an Istanbul, Sydney oder Tel Aviv heran, aber es ist eine der interessanteren Städte und eine, in die ich gerne nochmal fahren möchte, schon allein, um im Restaurant du port de pêche nochmal lecker Fisch zu essen (der Zug wackelte gerade, aber ich dachte, das wären leichte Turbulenzen, ich bin eindeutig zu viel geflogen in den letzten Tagen …). El Aaiún oder Laayoune oder wie auch immer wird auf absehbare Zeit kein Touristenmagnet werden, dazu gibt es einfach nicht genug zu sehen. Für ein, zwei Tage reicht es, die Lagune ist wirklich hübsch anzugucken (gestern im Flieger in Richtung Dakhla hatte man nochmal einen tollen Blick auf die Lagune und die Sahara, das war schon beeindruckend, nur leider hatte ich mein Handy nicht schnell genug draußen, um ein Foto zu machen …), und am Strand kann man sicherlich auch ein paar Stunden mehr bleiben als ich es tat (aber dazu müsste man da auch irgendwo was essen und trinken können, und so etwas habe ich nicht entdeckt – das Hotel dort am Strand sah ziemlich gottverlassen aus).

Alles in allem bin ich froh, jetzt mal – trotz der dramatischen Warnungen des Auswärtigen Amtes, die sich aber nicht ernsthaft auf Laayoune beziehen können (dazu war da zu sehr der Hund begraben), sondern auf irgendwelche Wüstentouren – in der Westsahara gewesen zu sein, das ist jetzt aber kein Land, das auf der Liste zur Wiederbereisung ganz weit oben stehen würde – im Gegensatz zu Marokko, wo ich bisher nur Marrakesch kannte und gerne in Zukunft mal ausprobieren würde, wie es in Rabat, Fes oder Ouarzazate so aussieht ...

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