Nun, mir ging es gestern
Abend nicht so gut, was möglicherweise an den vier oder fünf Bieren
lag, die ich auf die pralle Mittagssonne getrunken habe,
wahrscheinlich aber vor allem daran, dass ich zu wenig
Nichtalkoholisches getrunken habe. Dass ich mich auch am ersten Tag
viel am Strand und in der Anlage aufgehalten habe, dort zwar im
Schatten, aber trotzdem, war sicherlich auch das Allercleverste, was
diese Welt bisher von mir gesehen hat.
Erstmal ließen wir uns zum Busbahnhof fahren, dort wechselte ich die verbliebenen Dalasi, ein paar Euro und ein paar Dollar um, sodass wir uns wieder einen sept-place mieten konnten. Rechnen können sie dort nicht, denn während einer der sieben Plätze einzeln 6.000 Franc kostet, sollte alles zusammen 55.000 Franc kosten. Naja, sei's drum, ich konnte sie überzeugen, dass 42.000 Franc (immerhin auch gut 60 Euro für die vier-, fünfstündige Fahrt) in Ordnung sei. Zwar wollten sie fürs Gepäck noch was extra haben, aber ich argumentierte wie folgt: Zeige auf meine Mutter – une place, zeige auf mich – une place, zeige auf den ersten Koffer – une place, zeige auf den zweiten Koffer – une place. Gelächter um uns herum … Der Verhandler war von der Argumentation nicht so begeistert, aber er verklickerte sie seinem Chef, der uns dann – doch wieder – noch einen Typen für den Beifahrersitz ans Bein band. Der ist jetzt nicht ganz so hilfreich wie Hilda, aber auch nicht schlimm …
Man könnte meinen, dass
ich wüsste, wie wichtig es ist, dass man hydriert bleibt, gerade wenn
man sich noch nicht so ganz richtig akklimatisiert hat, aber manchmal
– meistens? - bin ich halt einfach nur bescheuert.
So, das war jetzt genug
mea culpa.
Das
Auschecken ging schnell heute Morgen, das Taxi kam pünktlich um 8.30
Uhr, und auf ging es zur Fähre. Diesmal kam uns der Weg zurück
länger vor als der Weg hin, aber das lag wahrscheinlich daran, dass
Hilda uns auf dem Hinweg ein wenig abgelenkt hatte. Jedenfalls kamen
wir an der Fähre an, bezahlten unserem Fahrer den mehr oder weniger
vereinbarten Preis. Er kaufte für uns die Tickets für die Fähre
von Banjul nach Barra, die 25 Dalasi, also etwa 60 Cent kosten. Diese
Fähre war – wie auf dem Hinweg – eine von zweien.
Er
sackte nochmal 50 Dalasi ein, die er als Bestechungsgeld dem Wächter
am Eingang zum Hafen gab, auf dass wir uns schon vorrangig einen
Platz sichern könnten. Nun standen wir da in der prallen Sonne und
sahen die Fähre eintreffen. Wir wunderten uns, nachdem sie
leergeräumt war, wieso wir nicht drauf durften, dann war sie auf
einmal weg. Aha.
Jemand
sprach uns an, fragte, wo wir herseien, wir sagten „aus
Deutschland“ und die Gambier sagten „wunderbar!“. Da uns das da
am Fährhafen nicht zum ersten Mal passiert ist, habe ich den
Eindruck, dass „wunderbar“ das deutsche Lieblingswort der Gambier
ist. Naja, klingt ja auch – für deutsche Verhältnisse – relativ
sanft.
Die
zweite Fähre kam, wir durften tatsächlich vor den anderen schon
drauf, ergatterten uns einen Sitzplatz unter Deck (Sonne hatten wir
heute schon genug gehabt) und beobachteten des Treiben dort. Ein
islamischer Prediger kam durchgelaufen, zwei blinde Bettler (jetzt
sitze ich gerade hier am Fährhafen in Foundiougne und habe mir
wahnsinnig erschreckt, weil gerade einen Meter vor mir eine Ziege
gemäht hat), allerlei Verkäufer von Zahnpasta, Bilderrahmen,
Mandarinen, Getränken usw.
Nach
einer halben Stunde waren wir drüber, lachten uns einen Fahrer an,
der uns in seinem „nice car“, einem altersschwachen, offenen Jeep
zur Grenze fahren sollte. Wir sind beide ein bisschen am Husten, da
war der Fahrwind bestimmt allererste Sahne …
Der
Grenzübertritt ging fix, der gambischen Grenzer konnte sich sogar an
uns erinnern, im Senegal mussten wir wenigstens nicht durch die
Zollkontrolle, aber eigentlich ging dort in Karang wieder mal
ziemlich viel schief. Die Geldwechsler boten furchtbare Kurse an,
aber da es keine Geldautomaten gibt (diesen Fakt hatte ich für eine
Grenzstadt nun wirklich nicht erwartet), mussten wir irgendwie unsere
Fahrt nach Mbour bezahlen.
Erstmal ließen wir uns zum Busbahnhof fahren, dort wechselte ich die verbliebenen Dalasi, ein paar Euro und ein paar Dollar um, sodass wir uns wieder einen sept-place mieten konnten. Rechnen können sie dort nicht, denn während einer der sieben Plätze einzeln 6.000 Franc kostet, sollte alles zusammen 55.000 Franc kosten. Naja, sei's drum, ich konnte sie überzeugen, dass 42.000 Franc (immerhin auch gut 60 Euro für die vier-, fünfstündige Fahrt) in Ordnung sei. Zwar wollten sie fürs Gepäck noch was extra haben, aber ich argumentierte wie folgt: Zeige auf meine Mutter – une place, zeige auf mich – une place, zeige auf den ersten Koffer – une place, zeige auf den zweiten Koffer – une place. Gelächter um uns herum … Der Verhandler war von der Argumentation nicht so begeistert, aber er verklickerte sie seinem Chef, der uns dann – doch wieder – noch einen Typen für den Beifahrersitz ans Bein band. Der ist jetzt nicht ganz so hilfreich wie Hilda, aber auch nicht schlimm …
Auf
ging die wilde Luzi in einem altersschwachen Peugeot, wie vorgestern
– war das wirklich erst vorgestern?! - über Sokone, dann über die
Rumpelpiste, Abbiegen auf die gute Straße in Richtung Foundiougne.
Wir kamen in Foundiougne um 14.45 Uhr an, die Fähre sollte um 15 Uhr
gehen, alles richtig gemacht. Sollte man meinen.
Jetzt
ist es 16.21 Uhr, und vor 17 Uhr soll es hier nicht weitergehen, was
auch die junge Frau neben uns „very frustrating“ (sehr
frustrierend) fand. Da ist natürlich der ganze schöne Zeitgewinn
flöten gegangen. Afrikanische Zeitangaben halt …
Rest
morgen, heute Abend zu müde, aber gut in Mbour im Senegal in unserem
Hotel angekommen ...
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