Meine Länder

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Freitag, 25. März 2016

Ich schau dir in die Augen, Kleines

Ach, das wollte ich schon immer mal schreiben - heute darf ich diese ganzen Filmzitate mal anbringen. Spiel's (noch) einmal, Sam ... Dabei habe ich "Casablanca" noch gar nie gesehen, aber Humphrey Bogart und Ingrid Bergman sind halt einfach ein Klassiker.

Nach ein paar Stunden im Büro heute Morgen fuhr ich - Royal Air Maroc hatte gestern noch SMS und E-Mails geschrieben, dass man bitte drei Stunden vor Abflug da sein solle, weil in Frankfurt scharf kontrolliert würde - relativ zeitig nach Frankfurt und kam ziemlich genau drei Stunden vor Abflug an.

Ich fuhr rüber ins Terminal 2 und konnte dort tatsächlich mein Gepäck schon offdroppen. Ich hatte noch am Flughafen wieder umgepackt (ich hatte eine Wäschegarnitur und einen Schlafanzug ins Handgepäck gefriemelt, dann aber wieder zurückgefriemelt), als der Typ beim Drop-Off mir wider Erwarten sagte, dass mein Gepäck doch bis El Aaiún durchgecheckt werden könnte. Das war mir wiederum nicht so recht, worauf hin er mir unproblematisch anbot, mein Gepäck nur bis Casablanca gehen zu lassen. Das machte ich und habe also jetzt mein ganzes Gepäck hier im Hotel.

Natürlich waren wir alle viel zu früh am Gate, zumal wir noch ein bisscehn Verspätung mitnahmen. Der Flug war sehr entspannt, obwohl ich auf dem Mittelplatz sitzen sollte und eine ebenfalls nicht wirklich schlanke Dame neben mir am Fenster saß. Glücklicherweise kam für den Gangplatz keiner, sodass ich uns schnell einen freien Mittelplatz sicherte, indem ich mich an den Gang setzte - Glück gehabt.

Royal Air Maroc setzt großzügige Flugzeiten an, sodass man - wie heute - trotz Verspätung überpünktlich ankommen kann ... Ich reiste völlig problemlos nach Marokko ein, holte mein Gepäck (das war unzerstört in Casablanca angekommen, juchhe) ab und ging durch den Zoll. Ich hob Geld ab, ging hinunter zum Flughafenbahnhof, kaufte mir dort am Automaten eine Fahrkarte, bekam Wechselgeld in Münzen und saß dann im Zug, der um Punkt 20 Uhr - fahrplanmäßig - abfuhr. Wenn ich mir die Zugorganisation angucke, komme ich mir so überhaupt nicht wie im klischeehaften Afrika vor, sondern vielmehr wie in Europa. Alles super.

Am Bahnhof Casa Voyageurs stieg ich aus, kaufte mir eine Straßenbahnfahrkarte - ebenfalls am Automaten mit englischsprachiger Beschriftung -, fuhr ein paar Stationen und stieg am Place Nations Unies aus, beste Innenstadtlage.

Es war schon dunkel, aber Casablanca und der Place Nations Unies gefiel mir auf Anhieb. Ich fand, obwohl Google Maps in Marokko nicht so ganz richtig hilfreich ist, relativ schnell mein Hotel, checkte ein und machte mich dann schleunigst auf den Weg, etwas zu essen, es war schließlich schon viertel nach neun.

Ich marschierte in Richtung Hafen und kam am Innenstadtbahnhof vorbei, der leider nur selten angefahren wird, und stand dann ein bisschen unschlüssig in der Gegend herum, weil da überall Polizei stand und die Einfahrt zum Hafengelände kontrollierte. Ich wollte zum Fischhafenrestaurant, das laut Google-Maps-Recherche im Zimmer irgendwo hier in der Nähe sein musste. Ich suchte ein bisschen auf dem Handy herum, fand nix und war schon im Begriff, zu dem spanischen Lokal zu gehen, das ich auf dem Hinweg entdeckt hatte, als mir ein Haus mit blauer Leuchtschrift auffiel, das auf das "Restaurant du port du pêche", also auf das Fischhafenrestaurant, hinwies.

Na dann, nix wie hin. Um 21.30 Uhr war noch proppevoll mit wohlhabenden Marokkanern und mit Touristen, ich bekam einen hübschen Einertisch zugewiesen und beguckte erstmal die Leute. Hier darf man noch in den Restaurants rauchen, wovon auch rege Gebrauch gemacht wird (selbst in meinem Hotelzimmer, das einen Balkon hat, steht drinnen ein Aschenbecher ...).

Ich hatte zwar im Flieger etwas gegessen, was relativ essbar erschien, aber das hielt mich natürlich nicht ab, hier lecker Meeresfrüchtesalat (toll) und danach einen gegrillten Petersfisch. Ich trank dazu ein marokkanisches Bier (das war mein erstes Bier in Marokko überhaupt, das Spécial kann man trinken, man kann es aber auch sein lassen ...) und eine große Flasche Wasser. Das Essen war sehr, sehr lecker, auch das Ambiente war toll, doch, wenn meine Ma und ich uns mal zufällig in Casablanca wiederfinden, werde ich sie dorthin entführen ...

Ich spazierte wieder zurück zum Hotel, setzte mich kurz am Place Nations Unies auf eine Bank (das war aber unbequem, weil die so niedrige Lehnen haben) und ging dann ins Hotel. Morgen wird ein bisschen ausgeschlafen, dann nochmal Casablanca ein bisschen erkundet.

Der erste Eindruck von Casablanca war ziemlich gut, die Stadt gefällt mir. Naja, das muss ja jetzt kommen: Ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Gute Nacht ...

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