... habe ich mir gestern auf der Fähre vor den Cliffs of Moher geholt, aber wenn das Wetter schon so toll ist, muss man das auskosten - dafür kommt Dublin jetzt aus vielerlei Gründen ein bisschen knapp, aber in Dublin ist man ja schnell ...
Das Frühstück gestern in Doolin fand ich wieder ganz hervorragend mit Irish Breakfast inklusive Black Pudding, also einer Art Schwarzwurst, mit Würsten und Rührei, mit Pilzen und Speck und dem hier in Irland offenbar üblichen Kartoffelbrot. Danach ging es zu dem Parkplatz, zu ich vorgestern Abend eigentlich hingewollt hatte. Wir waren aber, weil ich die beiden Orte verwechselt hatte, aber geradeaus gefahren auf dem kleinen Sträßchen anstatt rechts abzubiegen, was wir gestern Morgen nachholten.
Ein sehr freundlicher älterer Herr war Parkplatzwächter, nahm uns auch fünf Euro pro Person Eintritt ab (Parken war frei, höhö), aber wenigstens waren wir so nur bei der Hälfte des Preises am Besucherzentrum. Praktischerweise war der Weg zu den Klippen hier auch kürzer, und wenn du dann an die Klippen kommst, ist das einfach unglaublich beeindruckend.
Unglaublich beeindruckend ist auch, dass einige Leute bewusst jenseits der mit Steinplatten abgesperrten Wege unterwegs sind, obwohl es Schilder gibt, die darauf hinweisen, dass die Klippen instabil sein können. Hm, wir blieben jedenfalls - dort, wo es möglich war - in ein bisschen Entfernung vom alteingetretenen Trampelpfad (es gibt aber Stellen, wo man gar nicht anders kann als da zu laufen, und das sorgt dann schon noch für ein bisschen Nervenkitzel).
Nachdem wir diesen Blick genossen hatten, kam ich mit dem Parkplatzwächter noch kurz ins Gespräch (soweit ich seinen heftigen irischen Akzent verstand), bevor wir in Richtung Doolin fuhren.
Wir hätten die Ausflugsfähre um 12 Uhr wahrscheinlich erreicht, aber es wäre knapp geworden, also ließen wir uns in einem Pub dort nieder und tranken ein Getränk, bevor wir die Fähre um 13 Uhr buchten und zum Fähranleger fuhren.
Wir drängelten uns unbeabsichtigterweise vor (eine größere Gruppe brach plötzlich auf zur anderen Fähre, was uns aber nicht klar war, und wir also hinterher, bis es uns klar wurde, und nun standen wir da vorne am Pier - sei's drum ...) und bestiegen als Erste die Fähre.
Joa, das war schon nochmal richtig schön, diese bis zu 200 Metern hohen Klippen auch von der Wasserseite zu sehen, die Sonne blendete auf dem Hinweg ein bisschen, aber als die Sonne hinter uns stand, war das auch wieder richtig atemberaubend toll - unbedingt hinfahren, und die 20-Kilometer-Klippenwanderung mache ich in diesem Leben auch noch einmal!
Wir aßen in dem Pub nun eine Kleinigkeit zu Mittag und fuhren dann in Richtung, erst über kleine Sträßchen, dann über die Autobahn.
Unterwegs machte ich den Damen den Vorschlag, dass ich sie gleich mit zum Flughafen nehme, weil ich nicht wusste, ob ich hier im B&B gut anhalten kann - und hier begann das Verhängnis. Das Abgeben des Autos funktionierte noch problemlos, dann ging es zum Bus. Erst diskutierte eine Frau einige Minuten mit dem Busfahrer, der ihr weder helfen konnte noch wollte, dann kamen wir an.
Die Bezahlung ging nur mit Münzen (die hatten wir noch), aber ich glaube, dass der Fahrer mir mitteilen wollte, dass die Gepäckfächer voll seien und er uns eigentlich nicht mitnehmen könne. Dieser Einwand wurde von mir ignoriert (sorry, war wirklich unabsichtlich, aber andererseits hätte ich den womöglich auch absichtlich ignoriert), aber dann standen wir mit unseren Koffern schön im Weg ...
Ich beorderte die Damen auf zwei freie Plätze, wuchtete unterwegs die Koffer noch auf andere Gepäckstücke drauf, ging öfter als nicht wie ein Schluck Wasser in der Kurve, und als wir - endlich - ausstiegen, war klar, dass wir heute mit dem Taxi bzw. Uber zum Flughafen fahren ...
Die Zimmer hier im B&B sind die mit Abstand teuersten auf der Reise, die mit Abstand kleinsten, aber auch die mit Abstand bezahlbarsten halbwegs ordentlichen Zimmer in Dublin, sodass wir das hier frau- und mannhaft ertragen.
Das Pub gestern unter uns war aber toll, wir aßen sehr lecker (unter anderem wirklich gutes Lamm), und auf einmal stand ein älterer Herr neben uns und wollte sich mit seiner Frau zu uns setzen. So richtig begeistert waren wir nicht, aber der Typ quatschte uns einfach über den Haufen, und das war das Beste, was uns passieren konnte ...
Das war ein richtig schöner Abend mit Geraldine und Jack, die Live-Band spielte so, dass man auch mal mitsingen konnte (Aerosole!), wir unterhielten uns über ihnen über seine Schwester, die seit 60 Jahren in Köln lebt und ihre Neffen in der Schweiz, wir sprachen über die Gott und die Welt, es war furchtbar laut - kurz, es war toll. Dass das Guinness in Strömen floss (jedenfalls in meinen Mund), das muss ich wahrscheinlich nicht betonen.
Ich schlief wie ein Toter und war heute Morgen topfit, klar ... Lydia und ich machten noch einen Spaziergang, jetzt geht es spät zum Frühstück, dann machen wir noch eine Stadtrundfahrt, aber danach geht es auch schon zum Flughafen.
Fotos jetzt nicht, weil auch das WLAN hier nicht so richtig will ...
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