Meine Länder

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Donnerstag, 28. April 2022

Acht Rehe

... auf einen Streich habe ich in freier Wildbahn, glaube ich, auch noch nicht gesehen, aber das kann einem wohl passieren, wenn man abends einen Feierabend-Gewaltmarsch unternimmt ...

Die A 37, nein, es geht nicht um den Passierschein A 38 aus "Asterix erobert Rom", sondern um die Bundesautobahn 37, ist eine 14 Kilometer lange Autobahn östlich von Hannover, und diese kurze Autobahn habe ich gestern bei meiner Abendwanderung dreimal gequert - und dazu habe ich noch einmal - am Kreuz Hannover/Kirchhorst - die Bundesautobahn 7 überquert. Vier Autobahnquerungen hab ich bisher auch nicht so oft geschafft, wenn überhaupt ...

Ich machte gestern halbwegs pünktlich Schluss und fuhr - ausnahmsweise ohne Rucksack - mit der Stadtbahn bis zur Opelstraße in Altwarmbüchen. Dort stieg ich aus, lief ein paar Schritte und war am wunderbaren Altwarmbüchener See, der aber großteils auf Gebiet der Stadt Hannover liegt ...

An dem See wanderte ich entlang und bog dann auf einen gut ausgetretenen Pfad, der direkt auf der Grenze zwischen Hannover und Isernhagen verlief, ab. Mitten durch den Wald ging es, aber der Pfad war trocken, was gut war, denn ich hatte vernünftige, aber eben doch Büro-Schuhe an. Über (vor allem) Stock und (weniger) Stein lief ich durchs Unterholz in einem wunderbaren Wald (auch wenn die Autobahn durchaus hörbar war), bis ich die A 37 das erste Mal unterquerte.

Es ging an der Moorautobahn entlang, die so heißt, weil das Altwarmbüchener Moor sich südlich der Autobahn befindet. Ich lief also zwischen Autobahn und Moor auf einem guten Spazierweg entlang, überquerte die A 7 und lief ein ganzes Stück - weiter zwischen A 37 und Moor - an der Autobahn weiter.

Ich hätte versuchen können abzukürzen, aber ein kurzes Stück des möglichen Weges war auf keiner Karte eingezeichnet, und nachdem ich schon ab und zu Pech mit eingezeichneten, aber nicht existierenden Wegen hatte, hatte ich - gerade mit dem nicht wirklich optimalen Schuhwerk - keine Lust, bei nicht eingezeichneten Wege auf ihre Existenz zu hoffen.

Ich unterquerte also wieder die Autobahn, bog nach rechts ab auf einen Feldweg und sah auf einmal Rehe auf dem Feld liegen. Ich vermochte vor Freude kaum bis acht zu zählen, doch die Rehe blieben zunächst ruhig liegen, sahen mich dann aber doch und standen zumindest zum Teil mal auf, falls ich Monstermensch doch auf einmal auf sie zurennen (oder anlegen) würde ...

Das tat ich natürlich nicht (außer mit der Fotografiermaschine) und lief gemütlich meinen Weg entlang (der holprig war), danach ging es ein Stück durch den Wald (wieder auf einem Pfad), danach an etlichen Pferdekoppeln vorbei, bis ich schließlich - unmittelbar nach der Gemeindegrenze Isernhagen/Burgdorf - auf einer Straße landete.

An der lief ich - das war jetzt 5,5 Kilometer geradeaus - entlang auf dem Fußgänger-Fahrrad-Weg, muss einmal die Straße queren, wurde selten von Fahrrädern überholt, am Ende zog es sich, aber ich kam gut pünktlich für die 20.56-Uhr-S-Bahn nach Hannover in Burgdorf am Bahnhof an.

Am Ende war das ein 14-Kilometer-Feierabendspaziergang, mir taten schon in der Nacht die Gräten weh (heute ging es sogar fast schon wieder), aber die dritte Etappe in Richtung Lüneburger Heide war wirklich schön ... Aber drei Stunden Feierabendwanderung werde ich eher nicht so häufig machen, glaube ich ...

In Hannover am Hauptbahnhof stärkte ich mich noch ein wenig, ehe ich in meine Bude aufbrach und dort ins Bett kroch.

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Ich habe eben schonmal meine Bordkarten für die Flüge Hamburg-Gatwick (morgen), Gatwick-Guernsey (übermorgen) und Guernsey-Gatwick (am Sonntag) herausgelassen und auf meinem Handy gespeichert - zusammen mit der Fahrkarte für den Eurostar von London nach Brüssel.

Die Einreiseanmeldung für Belgien hat mich Nerven gekostet, weil die furchtbar schlecht programmiert ist, aber im zweiten Anlauf klappte es dann, bevor ich die Tastatur in zerstörerischer Aufsicht auf den Tisch pfeffern musste.

Jetzt sollte ich eigentlich alles haben, was ich für den Kurzurlaub brauche, und ich freue mich schon sehr auf ca. 30 Stunden in Guernsey. Ich bin noch am Überlegen, ob ich einen kurzen Ausflug nach Sark mache, was ja noch einmal eine eigene Jurisdiktion ist (aber ohne eigenen ISO-Code!), vor allem würde mich aber natürlich die Fährfahrt interessieren ... Die allerdings ist mit 32 Pfund oder so nicht ganz billig, sodass ich das übermorgen wahrscheinlich spontan entscheiden werde.

Easyjet hat sehr zügig die Erstattung für den stornierten Flug herüberwachsen lassen, jetzt fliege ich morgen erstmal den Hinflug ab, dann fangen wir mit der Entschädigung an ...

Das wird schööööön!

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Die Aktion mit Guadeloupe und Martinique habe ich jetzt erst einmal auf Eis gelegt, weil die beiden französischen Départements - anders als die europäischen - noch Tests verlangen, und darauf habe ich keine Lust (der Test könnte ja positiv ausfallen ...). Mal gucken, wo ich Anfang Juni unterwegs bin, da bin ich selbst gespannt ...

Jetzt aber erstmal Fotos von gestern:

Altwarmbüchener See

Im Wald

Landschaft in der Region Hannover

Rehe (ja, der Zoom ist nicht so großartig, ich weiß)

Die A 37 kurz vor Burgdorf

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