Meine Länder

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Sonntag, 24. April 2022

Durch den Wald zu den Fischbrötchen

Joa, ich war mal wieder in St. Pauli zum Fischbrötchenessen, aber während ich so etwas normalerweise an Freitag-Abenden nach vollendeter Wochenarbeit mache, war es heute der Lohn der Wanderung vom Lister Platz in Richtung Nordosten bis zur Opelstraße im zu Isernhagen gehörenden Altwarmbüchen. Und der Wald, von dem in der Überschrift die Rede ist, bezieht sich sowohl auf die Wanderung am Donnerstag von Bonndorf über Glashütte und Grünwald zur Löffelschmiede als auch auf den veritablen Wald der Eilenriede, dem Hannoveraner Stadtwald ...

Aber fangen wir nach dieser eher uninspirierten Einleitung mal am Anfang an: Nachdem ich an den anderen Tagen keine Lust zum Wandern hatte, wollte ich am Donnerstag meinen Körper mal wieder durch den Wald um Bonndorf herum prügeln, also brach ich unmittelbar nach Feierabend auf, denn ich wollte mal schauen, ob ich zur Löffelschmiede komme ...

Dazu lief ich über die Mühlenstraße zur Germania, ein Stück die Waldstraße entlang, aber dann hoch in Richtung Bahnhofstraße und diese entlang, den Anstieg bei der ZG hoch und ein Stück an der B 315 entlang, bis ich den Abzweig Schluchsee (diesmal zu Fuß) erreicht hatte. Auf dem Mühlenbachwegle ging es - über Stock und Stein, manchmal auch um eine Matschpfütze herum und gelegentlich durch eine durch - in Richtung Glashütte, eine Wanderung, die zu den allerersten Touren gehörte (genauer gesagt, war es die dritte Tour am 7. April 2020), die ich machte ...

Anders als damals war die Glashütte aber nur ein Zwischenziel (und ich noch nicht völlig fertig, als ich aus dem Wald auftauchte ...), denn den wunderbaren Wald wollte ich noch ein Stückchen weiter genießen ... (Wer im Wald jemanden tief seufzen hört, hat mich in der Regel gefunden, denn ich merke dann regelrecht, wie Anspannung von mir abfällt, und im Wald kann ich laut seufzen, auf der Fähre in Istanbul, wo das mit dem Anspannungsabfall auch so ist, würde ich komisch angeguckt ...)

Ich lief also an der Glashütte vorbei, den letzten kleinen Anstieg hoch (insgesamt ist es auf dem Weg zur Glashütte sehr angenehm, dass man den am Ende doch recht ordentlichen Anstieg nicht wirklich merkt, weil er sehr gleichmäßig ist) und kam dann in den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Auf guten Wegen ging es hinunter nach Grünwald, das in den 1970er-Jahren einmal kurzzeitig zu Bonndorf gehört hatte, aber bald schon wieder in den Wald ...

Auf einmal ging der (gut beschilderte) Weg steil bergab, und am Ende des steilen Weges war der Weg überschwemmt durch einen kleinen Bach ... Na super, wieder Furtwanderung! Meine Wanderschuhe überstanden aber auch diesen kurzen Wassersprint sehr gut, der anschließende Anstieg war noch einmal ziemlich brutal (nichts mehr mit gleichmäßig!), aber dann ging es hinunter in Richtung "Omabank".

An ebendieser "Omabank" hatten meine Mutter und ich immer auf meine Großeltern gewartet, wenn die aus dem Rheinland ankamen (trotzdem nur "Oma"-Bank, mein Großvater musste da hintanstehen, der Arme). Von der Omabank waren es dann noch 120 Meter zur Bushaltestelle Löffelschmiede, und den Bus würde ich - obwohl es zwischenzeitlich knapp zu sein schien - gut erwischen.

Als der Bus zehn Minuten später ankam, kam ich kaum von der Bank hoch und die fünf Meter zum Bus gewackelt, so taten mir die Gräten weh, aber ich war auch ziemlich durch den Wald gesprintet (höhö), damit ich den Bus kriege und das Mamataxi nicht beanspruchen muss ...

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Gestern fuhr ich dann ganz entspannt nach Hannover hoch und ging einigermaßen zeitig ins Bettchen in meiner Hannoveraner Bude. Dementsprechend war ich heute Morgen halbwegs früh wach, und es zog mich zur zweiten Etappe der angestrebten Tour in die Heide.

Also fuhr ich mit der Stadtbahn zum Lister Platz, dem Endpunkt meiner Feierabendwanderung vor vier Wochen, und marschierte von dort los. Am Lister Turm vorbei ging es in die Eilenriede, und ich war wirklich sehr überrascht, wie schnell man sich - im Grunde ist man immer noch mitten in Hannover - völlig im Wald fühlt. Eine Dame, die ihren Hund ausführte, sprach mich an, dass ich so leicht angezogen sei (ich trug nur das Übliche, also ein Kurzarmhemd), aber es war wirklich nicht so kühl, und ich lief ja auch mit strammem Schritt, und außerdem bin ich schon seit einiger Zeit überrascht, wie verweichlicht die Hannoveraner sind, die bei sonnigen sieben Grad mit Daunenjacke und Mütze (!) unterwegs waren ...

Aus der Eilenriede musste ich aber - leider - irgendwann raus, und danach ging es - entlang der in Hannover liebevoll "Podbi" genannten Podbielskistraße - über den Mittellandkanal und im Versicherungsviertel (HDI und Swiss Life sind dort) links in Richtung Altwarmbüchen.

Plötzlich, aber wirklich plötzlich ist man keine hundert Meter hinter dem HDI-Hauptsitz auf dem Land, mit Pferden und großen Weideflächen, und von dort lief ich jetzt immer gerade aus unter der Autobahn hindurch bis zur Haltestelle Opelstraße in Altwarmbüchen. An der Autobahnabfahrt hatte ich die Stadt Hannover verlassen, aber das City-Ticket meiner Bahncard 100 gilt noch bis zur ersten Haltestelle in Altwarmbüchen, und von dort fuhr ich dann zurück zu "meiner" Haltestelle ...

Nach der wohlverdienten Dusche ging es dann nach Hamburg, ich stieg am Hauptbahnhof aus, fuhr mit dem Bus zu den Landungsbrücken, marschierte zur Brücke 10,  verspeiste dort ein Krabben- und (auf Geheiß meiner Mutter) ein Matjesbrötchen (das Krabbenbrötchen war teurer und weniger als zuletzt, Saftladen), lief dann zum Fußgänger-Elbtunnel, durchquerte diesen, fluchte auf der Südseite, weil heute anscheinend keine Fähre fuhr, lief wieder durch den Elbtunnel zurück, fuhr mit der Fähre einmal zur Elphi und dann wieder zurück, nur um schließlich auf die Fähre nach Finkenwerder zu gehen. Dort stieg ich aus, stieg in den Bus nach Altona ein und fahre nun mit dem ICE zurück nach Hannover. Übliches Hamburg-Programm eben ...

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Ich weiß noch immer nicht hundertprozentig, was ich in der Woche nach Pfingsten urlaubstechnisch mache, ich habe da ja eine Woche schon eingetragen und würde die auch gerne nehmen, mal sehen, ob es tatsächlich die Guadeloupe-Martinique-Dominica-St. Lucia-Inselhopping-Tour wird, um die ich seit Tagen herumschleiche oder doch was ganz anderes, wir werden sehen, und ich werde berichten, sobald ich gebucht habe.

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Ich habe den Heimflug aus London nächsten Sonntag jetzt stornieren lassen, bekomme (hoffentlich) das Geld erstattet, werde demnächst die Fluggesellschaft freundlich auffordern, mir die Entschädigung rüberwachsen zu lassen (wegen Stornierung erst innerhalb des Zwei-Wochen-Zeitraums vor dem Flug) und dann - ich gehe davon aus, dass Easyjet nicht nach erster Aufforderung zahlen wird - das Ganze an Flightright oder wen auch immer geben.

Ich habe mir jetzt den kommenden Montag, den 2. Mai, freigenommen, schlafe vom 1. auf den 2. Mai in London-St Pancras und fahre am Montag Morgen mit dem Eurostar nach Brüssel. Ich freue mich schon sehr darauf, in London nach Frankreich einzureisen, denn die Einreisekontrolle in den Schengen-Raum findet bereits am Abfahrtsbahnhof statt. Dann geht es mit Zwischenstopp in Lille nach Belgien; in Brüssel habe ich vier Stunden Puffer eingebaut, die für einmal Grand Place und ein Mort Subite hoffen reichen werden ... Am Nachmittag geht es dann von Brüssel nach Aachen (dafür musste ich eine weitere Fahrkarte kaufen), in Aachen bleibe ich aber im ICE sitzen und fahre - jetzt mit der BC 100 - nach Köln, steige dort um und fahre nach Hannover, wo ich am frühen Abend ankomme.

Ich bin so gespannt, mit dem Eurostar durch den Tunnel zu fahren, im Autoshuttle hat man damals, 2013, ja nix gesehen, vielleicht kann man diesmal mehr von der Tunnelkonstruktion sehen. Das wird schön!

Mühlenbachwegle

Unterwegs nach Glashütte

Kurz vor Grünwald

Lister Turm

Eilenriede

Im Unterholz

Mittellandkanal

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