Meine Länder

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Montag, 18. April 2022

Eins zu eins nach Stürzen

 ... steht es am Ende des heutigen Tages, denn als wir kurz vor Sumba auf der Südinsel Suðuroy aus dem Auto stiegen, um die Brandung zu genießen, rutschte Nina auf dem nassen Hafenboden weg und landete auf dem Steißbein. Als sie nicht unverzüglich anfing zu lachen, fing ich an, mir ein bisschen Sorgen zu machen, aber es scheint, als ob nichts Schlimmeres passiert wäre außer einem schmerzhaften blauen Fleck ... Puh!

Wir schliefen heute Morgen einigermaßen aus, weil die Fähre nach Suðuroy erst um 11 Uhr fuhr. Wir frühstückten in aller Ruhe und hatten noch so viel Zeit, dass wir sogar einen kleinen Abstecher nach Kaldbak jenseits eines kleinen Fjords hier auf der Hauptinsel machten. Dabei kamen wir an einem schicken Wasserfall vorbei, wurden mehrfach von Joggerinnen und noch häufiger von Schafen auf Zuverlässigkeit überprüft und für gut befunden, sodass wir weiterfahren konnten.

Nach dem Kurzbesuch in Kaldbak fuhren wir schnurstracks in Richtung der Stelle, an der laut Google Maps unsere Fähre nach Suðuroy abfahren sollte, das war aber falsch, sodass wir drehte und wenige Meter vorher zum Fährterminal abbogen.

Nirgendwo stand, wofür die Schlangen an Autos überhaupt anstanden, also fragte ich am Kiosk nach, die junge Frau erklärte mir, dass ich mich in ebendiese Schlange anstellen müsste (es fuhr heute um 11 Uhr nur die eine Fähre), das machte ich (nachdem ich von Nina darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die Schlange 1 schon zu sei und ich mich in die Schlange 2 stellen müsste, sorry, wollte mich nun wirklich nicht vordrängeln) und so gegen 10.45 Uhr durften wir auf das Gefährt fahren.

Wir fuhren auf der Heckseite an Backbord ein, fuhren auf dem Parkdeck einmal herum und kamen dann auf der Steuerbordseite zum Stehen. Ich stand scheps, weil ich dem Einweiser entgegen seiner Anweisung nicht über den Fuß fahren wollte, aber irgendwie war das dann auch okay.

Wir stiegen aus und gingen an Deck (ich hatte Gang drin und Handbremse angezogen, war aber zwischenzeitlich nicht sicher und hatte ein bisschen Sorge, dass mein armer Suzuki da unten bei Wellengang Amok laufen würde ...). Für die Strecke mussten wir keine Fahrkarte lösen (nur für den Rückweg), also begaben wir uns direkt ans Oberdeck, denn wir waren schon - kaum bemerkbar - losgefahren.

Wir waren gerade unterwegs und genossen den Blick auf Tórshavn, als ich eine SMS von KLM bekam - jawoll, wir wurden zum nunmehr dritten Mal umgebucht. Oh Mann!

Kurz zur Zusammenfassung:

Ursprüngliche Buchung (Oktober 2021): Frankfurt (FRA) - Amsterdam (AMS) - Kopenhagen (CPH) mit KLM, danach CPH - Färöer (FAE) mit Atlantic Airways; zurück FAE-Billund (BLL) mit Atlantic Airways, danach BLL-AMS-FRA mit KLM

Erste Umbuchung (vor zwei Wochen): FRA - Paris (CDG) - CPH mit Air France, danach CPH-FAE mit Atlantic Airways; zurück FAE-BLL mit Atlantic Airways, danach BLL-AMS-FRA mit KLM

Zweite Umbuchung (in der Nacht vor dem Hinflug): FRA-CPH mit Lufthansa, danach CPH-FAE mit Atlantic Airways; zurück FAE-BLL mit Atlantic Airways, danach BLL-AMS-FRA mit KLM

Dritte Umbuchung (heute): FAE-BLL mit Atlantic Airways, danach BLL-FRA mit Lufthansa

Obwohl ich also bei KLM gebucht habe, fliegen wir keine einzige Strecke mit denen (!), dafür aber beide Deutschland-Segmente mit der (mit KLM konkurrierenden Lufthansa). Was die KLM allein für die beiden Flüge an die Lufthansa abgedrückt hat, übersteigt wahrscheinlich unseren gesamten Ticketpreis ... Oh Mann!

Achso: Nochmal oh Mann - natürlich waren die Viecher gestern im Bild keine Hammel, sondern Rindviecher, aber beides sind Vierbeiner, passt schon ... 

So, wo waren wir, achso, ja, auf der Fähre: Auf dem Weg nach Suðuroy fuhren wir durch Nebel und an einigen anderen Inseln vorbei, bei der Ankunft wurde das Wetter besser, sodass wir schöne Fotos von Suðuroy machen konnten. Wir fuhren von Bord und strebten erst einmal in Norden der Insel, in Richtung Hvalba und Sandvik - dazu fuhren wir durch einen ziemlich neuen Tunnel und dann - hinter Hvalba - durch einen ziemlich engen Tunnel, in dem uns auf dem Rückweg ein Jogger mit Taschenlampe entgegenkam!

In Sandvik war ein schöner Sandstrand, und wir stellten fest, dass die Landschaft hier - ein paar Kilometer im Süden - sogar vereinzelt Bäume aufwies und uns insgesamt grüner erschien ...

Es ging zurück, am Fähranleger vorbei, in Richtung der Inselhauptstadt Vágur, auch hier durch viele Tunnel und an atemberaubenden Landschaften vorbei, bis wir der Straße über den Pass in Richtung Sumba nicht trauten und stattdessen gleich in den Tunnel fuhren. In Sumba guckten wir Brandung, aber insgesamt war es dort heute recht neblig, sodass wir die eine Fahrt den Berg hoch abbrachen, nur um die andere Fahrt - in Richtung des fast 500 Meter hohen Kliffs - ins Auge zu fassen.

Joa, das war das letzte Abenteuer Europas: Es machte Spaß, aber es war auch ziemlich bekloppt, im Nebel eine einspurige Straße hochzufahren, in der schwachen Hoffnung, dass da oben plötzlich klare Sicht sei, links und rechts ging es in den Straßengraben oder noch weiter runter, wir waren heilfroh, dass uns kein anderer Bekloppter entgegenkam - am Kliff stiegen wir natürlich nicht aus, weil man eh nichts sehen konnte, und erst, als wir fast im Tal waren, konnte man zeitweise wieder den Fjord sehen. Die Strecke machen wir nochmal bei nicht nebligem Wetter, zumal wir 2030, wenn vielleicht die Tunnelverbindung von Tórshavn hierher fertig ist, sowieso noch einmal wiederkommen wollen ...

Wir fuhren zurück, hatten aber noch ein bisschen Zeit und fuhren daher noch einmal an die Westküste nach Fámjin: Die Strecke dorthin (ohne Tunnel, noch!) ist unglaublich schön, es geht durch gebirgige Strecke mit tollen Blicken (hier war auf dem Hinweg kein Nebel), und unten in Fámjin sieht man tolle Wasserfälle (wie überhaupt oft auf den Färöern) - es ist einfach herrlich hier ...

Ein kurzer, allerletzter Abstecher in das Städchen Tvøroyri folgte, dann stellten wir uns eine Stunde vor Abfahrt in die Schlange auf die Fähre. Diese durften wir schon relativ bald befahren, kauften uns die Fahrkarten am Kiosk (die wurden kurz vor Verlassen des Schiffs dann eingesammelt), genossen die Fahrt windgeschützt auf dem Oberdeck (es war aber sehr neblig, sodass man fast gar nichts sehen konnte) und fuhren nach Ankunft zügig in unser Hotel.

Hier gab es Lachs als Vorspeise und Kabeljau bzw. ein leckeres Steaklein als Hauptgericht, und jetzt sind wir schon in unseren Bettchen, denn morgen klingelt der Wecker um 5 Uhr, damit wir gemütlich frühstücken, in Richtung Flughafen fahren, tanken, das Auto abgeben und einchecken können (Atlantic Airways will uns sehen, wahrscheinlich wollen sie im Auftrag der Lufthansa die Impfnachweise sehen) ...

Durch die abermalige Umbuchung kommen wir früher als erwartet in Frankfurt an, sodass ich hoffentlich noch einen Zug nach Rötenbach erwische, sodass meine Ma mich dort abholen kann und nicht nach Rottweil tuckern muss, denn nach Freiburg fährt irgendwie nix morgen Nacht.

Ich werde berichten, aber jetzt erstmal Fotos:

Abfahrt aus Tórshavn

Rückfahrt im Nebel

Einfahrt auf Suðuroy

Fámjin, glaube ich

Unterwegs auf der Fähre

Anfahrt auf Suðuroy

Auf den Färöern sind wir

Unser Schiffchen

Dramatische Bilder erreichen uns aus Suðuroy

Fahrt nach Fámjin

Inseln unter Wolken

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