Meine Länder

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Freitag, 8. April 2022

"Don't mention the war"

Dieser berühmte Satz ("Erwähnt den Krieg nicht") aus der John-Cleese-Serie "Fawlty Towers" spielt darauf an, dass der Inhaber des britischen Hotels, in dem die Serie spielt, bei der Ankunft deutscher Gäste seinen Angestellten einschärft, sie sollten bloß nicht den Zweiten Weltkrieg erwähnen, er selbst aber ständig aus Versehen tut.

Mein (scherzhafter) Hinweis heute an unsere (übrigens famose, soweit ich sie verstanden habe) Reiseführerin am Gobbins Path, dass sie den Krieg nicht erwähnen sollte, weil sie sich bei uns fast entschuldigte, dass sie eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg erzählte, in der die Deutschen fast naturgemäß nicht so gut wegkommen, sorgte für etwas hochgezogene Augenbrauen, die ich jetzt sicherheitshalber so interpretiere, dass die Briten überrascht waren, dass ich eine kulturelle Referenz auf John Cleese parat hatte, und keineswegs, dass ich wirklich wollte, dass sie den Krieg unter den Teppich kehren.

Sei's drum ...

Die Nacht heute war, öhm, kurz, aus diversen Gründen, denn um 8.45 Uhr wollten wir aufbrechen, damit wir sicher um 9.45 Uhr am Visitor Centre für den Gobbins Path waren. Natürlich waren wir, obwohl ich eine potenziell haarige Situation produzierte, weil ich die Gegenfahrbahn für die Rechtsabbiegerspur hielt (es kam niemand entgegen, zum Glück ...), viel zu früh am Visitor Centre und schauten uns dort zunächst die Ausstellung zu dem bereits 1902/03 erstmals angelegten Weg an.

Um 9.55 Uhr ging es mit der Sicherheitseinführung los, mir Dickschädel passten die Standardhelme (die wir wegen Steinschlaggefahr auf dem Klippenpfad tragen muss) natürlich nicht, sodass ein größeres Exemplar besorgt werden muss, was mir gerade so passte ...

Anschließend ging es fünf Minuten mit dem Bus zum Einstieg in den Klippenpfad, und wir waren gespannt, ob die Wanderung die 22 Euro Eintritt wert sein würde. Auflösung vorweg: Das waren sie.

Es ging direkt an den Klippen entlang, über etliche (2014 neu angelegte) Brücken (der Pfad war jahrzehntelang gesperrt, bis man ihn aus Tourismusankurbelungsgründen - gelungen! - wiedererschaffen hat), darunter die berühmte (!?) Tubular Bridge ("Rohrbrücke", Bilder siehe unten), die Gischt spritzte, Lydia wurde von der Gischt ganz schön nass, es ging durch eine Höhle, in der ich Held mir auf dem Hin- und Rückweg die Rübe anhaute (dem Helm sei Dank blieb ich unverletzt; das muss vom Schwefelgeruch gekommen sein). Kurz: Es war nicht unanstrengend, aber unglaublich schön und ein echtes Erlebnis.

Wir waren sehr froh, als wir - das Wetter hatte fast ununterbrochen mitgespielt - den steilen Anstieg wieder hochgekommen waren. Um Zeit zu sparen, nahmen wir unser Frühstück/Mittagessen im Besucherzentrum ein, und das irische Frühstück mit Kartoffelbrot, Spiegelei, Bohnen, Wurst und Speck schmeckte uns sehr, sehr gut ...

Während des Mittagessens bliesen wir den Giant's Causeway endgültig ab, und am Ende war das eine gute Entscheidung, weil wir so nur noch dreieinhalb Stunden hier in unser B&B an der Atlantikküste fahren mussten. Wir kamen - nach einigen Zwischenstopps, unter anderem an einem sehr schönen See gerade wieder in der Republik Irland; den Grenzübertritt merkt man wirklich kaum - kurz nach 18.30 Uhr hier in Easky an, bewunderten erstmal die wildromantische Brandung und den alten Burgturm hier am Strand, checkten dann bei der sehr, sehr freundlichen Hausherrin ein und liefen danach in Richtung des einzigen Pubs hier im Ort.

Obwohl draußen angeschrieben steht, dass es Essen geben würde, waren wir von der Hausherrin vorgewarnt worden, dass es im Pub nichts zu essen gebe. Wir hatten uns aber dagegen entschieden, in die nächste Ortschaft zu fahren, zumal wir im Pub das Essen des Pizzamannes direkt nebenan auch essen durften.

Also tranken wir lecker Guinness und zum Abschluss noch einen Whiskey, hatten Pizza verspeist (es gab sogar Pizza Hawaii und Döner-Pizza ...) und schlugen uns dann im Dunkeln über den Weg zum Strand am Fluss entlang durch (wir hatten ja eine Taschenlampe, ohne die wären wir aufgeschmissen gewesen ...).

Ein sehr schönes Kaff hier, dieses Easky, sehr freundliche Menschen, aber morgen (heute!) geht es schon weiter nach Galway und zu den Cliffs of Moher.

Fotos:

The Gobbins

Helm wichtig!

Easky mit Turm

Brücke auf dem Gobbins Path

An einem See kurz hinter der Grenze

Blick aufs Meer in Easky

Einstieg/Ausstieg beim Gobbins Path

Tubular Bridge von der Seite ...

... und frontal

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