Meine Länder

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Dienstag, 19. April 2022

Heimreise mit Hindernissen

Der Wecker gestern Morgen um 5 Uhr war grausam, aber Nina erbarmte sich und ging als Erste ins Bad, danach schleppte ich mich unter die Dusche ... Kurz nach 6 Uhr waren wir beim Frühstück, konnten noch gemütlich färöischen Lachs und Lammwurst, Rührei und Schokoladencroissants verspeisen, ehe wir um 7 Uhr auscheckten und - inzwischen kannten wir den Weg - in Richtung Flughafen fuhren.

Ein letztes Mal ging es durch drei färöische Tunnel (wir haben insgesamt etwa 15 der laut Wikipdia ungefähr 21 geöffneten färöischen Tunnel durchfahren) einschließlich des Unterseetunnels von Streymoy nach Vágar, und zum ersten Mal hatten wir längere Zeit Regen während einer Fahrt.

Das wäre nicht so schlimm gewesen, wenn wir nicht noch hätten tanken müssen, und die erste von zwei Tankstellen war (am Ostermontag noch) nicht geöffnet, aber der Automat war (schon) ausgeschaltet. Na klasse, aber wir hatten zum Glück genug Zeit und noch eine zweite Tankstelle fünf Minuten hinter dem Flughafen im Auge. Dort war der Automat funktionsfähig (und die Menüführung auf Deutsch), ich tankte und es ging zum Flughafen.

Wir parkten, liefen auf dem überdachten Weg vom Parkplatz und ich ging kurz den Autoschlüssel in den dafür vorgesehenen Briefkasten werfen.

Am Check-in-Schalter war niemand, aber die Check-in-Dame kam aus dem Büro der Fluggesellschaft auf uns zu und begrüßte uns mit den Worten: "You're too late". Nein, junge Frau, zu spät waren wir keineswegs, denn wir wollten nicht mit der in zehn Minuten abfliegenden Maschine nach Kopenhagen, sondern in zwei Stunden nach Billund.

Dann war natürlich alles in Ordnung, auch wenn sich die gute Frau sichtlich wunderte, wieso die bekloppten Touristen zwei Stunden vorher am Flughafen sein - denn der Flughafen in Vágar ist seeeeehr klein und überschaubar.

Nun denn, wir hatten ein ganz besonderes Exemplar von Computerchaos versucht (es sollte nicht das letzte heute bleiben): Höchstwahrscheinlich wollte die Lufthansa unsere Impfpässe sehen und gab deswegen in das System ein, dass wir am Check-in-Schalter diese vorzeigen müsste, denn Atlantic Airways verweigerte uns die Ausstellung einer elektronischen Bordkarte. Lustigerweise bekamen wir für den einzigen Flug mit der Lufthansa unsere Bordkarten am Vorabend problemlos elektronisch, sodass Atlantic Airways jetzt etwas überprüfen musste, was denen völlig wurscht sein konnte ...

Nun denn, wir gingen gleich durch die Sicherheitskontrolle (die sehr leer) war und bekamen geradeso noch einen Sitzplatz. Als der Flug nach Kopenhagen dann endlich aufgerufen und unterwegs war, wurde es zwischenzeitlich leerer.

Ich kaufte noch ein Souvenir in Form eines färöischen Schnapses (der mir noch Schwierigkeiten machen sollte ...), wir unterhielten uns und irgendwann kam unser Flieger an, wir wurden aufgerufen, boardeten, ich trank im Flieger noch ein vergleichsweise günstiges färöisches Bier und guckte ansonsten Serien, Nina las.

In Billund kamen wir zwei Stunden später pünktlich an, aber wir mussten aus dem sauberen Bereich heraus, weil es keine saubere (d.h. ohne Durchlaufen einer Sicherheitskontrolle) Umsteigemöglichkeit am dortigen Flughafen gibt, jedenfalls nicht für unsere Ankunft.

Nun hatte ich mir ja am Flughafen auf den Färöer noch die Flasche Schnaps gekauft, die ich nicht durch die Sicherheitskontrolle kriegen würde. Das Geld für den Schnaps wollte ich jetzt nicht aus dem Fenster werfen, also entschied ich mich, mein Gepäck doch noch in Billund einzuchecken. Gesagt, getan, und zum zweiten Mal binnen acht Tagen checkte ich mein Gepäck (kurz vor Abgabeschluss) am Automaten ein, ohne einen Billunder Flughafenmitarbeiter beanspruchen zu müssen.

Wir gingen durch die - zum Glück leere - Sicherheitskontrolle und warteten aufs Boarding. Es war ungewohnt, zum Boarding wieder eine Maske zu tragen - da hatten wir uns in Dänemark und auf den Färöern sehr schnell wieder entwöhnt ...

Ich ging durch die Bordkartenkontrolle und wartete auf Nina, die praktisch zeitgleich neben mir stand, aber sie kam zunächst nicht. Nach ein paar Sekunden tauchte sie dann doch auf, erzählte, dass es wohl ein Problem gegeben hätte, aber sie dann von der Bodenpersonaltante durchgewunken worden sei ... Komisch, ich guckte auf mein Handy ... und sah, dass ich - weil ich in der Lufthansa-App beide Bordkarten hatten - versehentlich mit Ninas Bordkarte an Bord gegangen war. Held, ich ...

Beim Einsteigen in den Flieger versuchte ich mehr oder weniger erfolgreich, dem Flugbegleiter von meinem Malheur zu berichten und zu überzeugen, dass Sequence No. 96 (das war ich) doch an Bord war. Ich war nicht sicher, ob das alles so klappte, bis wir saßen und wenig später eine andere Flugbegleiterin zu meinem Platz kam und fragte, ob ich ich sei. (Sie habe da etwas von den Kollegen gehört und wollte sichergehen.) So war sichergestellt, dass ich nicht das Boarding verzögerte, obwohl ich an Bord war, und - vor allem - dass mein Gepäck an Bord kam ... Sowas ist mir auch noch nicht passiert (und sorry nochmal für das Chaos!), aber ich scheine nicht der erste Idiot gewesen zu sein, dem sowas passiert, so routiniert, wie die Flugbegleiter das Ganze abgefrühstückt haben ...

Der Flug nach Deutschland - bei praktisch wolkenlosem Himmel - war sehr schön, wir flogen über Kiel und dann am Frankfurter Flughafen vorbei, um nochmal eine Warteschleife zu drehen. Wir kamen aber pünktlich an, wir verabschiedeten uns am Gepäckband, weil Nina sowieso zum Regionalbahnhof musste und ich zum Fernbahnhof. Mein Gepäck kam halbwegs zügig, der Zoll wollte nichts mehr von (ich hatte ja erst in Dänemark eingecheckt) und dann stand ich schon fast am Gleis.

Der Zug war gerammelt voll (Ostern kommt für die Bahn anscheinend immer sehr überraschend), sodass ich bis Mannheim mitten im Gang stand, weil ich weder vor- noch zurückkam, aber wenigstens kam ich zwischenzeitlich auf die glorreiche Idee, mein Gepäck in die Gepäckfächer zu räumen, damit die Leute wenigstens einigermaßen an mir vorbeikamen.

In Mannheim erwischte ich dann einen Sitzplatz und gab den bis Stuttgart nicht mehr her. In Stuttgart wurde das Ganze noch katastrophaler, aber auch hier erwischte ich einen Sitzplatz, bat aber meine Mutter, mich doch in Rottweil abzuholen, weil ich jetzt keine Lust mehr auf Zugverkehr hatte.

Meine Mutter war noch vor mir in Rottweil, weil wir in Stuttgart nach eine Weile standen, obwohl die Anschlussreisenden aus Frankfurt (also uns), auf die gewartet werden sollte, schon längst im Zug saßen ...

Von Rottweil fuhr ich in Rekordzeit (aber ohne Rasen heim), im di Lisi war noch Licht an, also gingen wir dorthin und tranken auf die gelungene Wiederkehr ein Bierchen oder drei.

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Die Färöer haben sowohl Nina als auch mir sehr, sehr gut gefallen. Die Landschaft ist immer wieder atemberaubend (wenn man sie denn sieht, wenn gerade kein Nebel ist). Natürlich wäre es schön gewesen, wenn mal die Sonne in voller Pracht da gewesen wäre, aber hey, es ist April, und wir waren froh, dass es kaum regnete und wir zumindest meistens was sahen.

Die Ausfahrt am Samstag und die Fährfahrt am Sonntag waren ganz wunderbar, die ganzen Tunnel sind mit ihrer Bandbreite aus bequem zweispurig befahrbarem und bunt erleuchtetem Unterseetunnel samt Kreisverkehr einerseits und einspurigem und dunklem Bergtunnel mit Ausweichstellen andererseits sehr beeindruckend, das war immer wieder spannend, dort zu fahren.

Das Essen war hervorragend, aber teuer (und wir haben kaum Lamm gegessen, trotz der vielen Schafe hier), das Bier war durchaus trinkbar, aber auch teuer, das Hotel war ein Schnäppchen und mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft auch noch überraschend belegt.

Dass wir ein Mietauto nehmen mussten, weil an Ostern kaum Busse fahren, hatte ich ursprünglich als teures Pech angesehen, am Ende waren wir beide hochglücklich, dass wir quasi zum Mietauto gezwungen waren, denn mit dem Bus hätten wir ganz, ganz viele Ecken der Inseln nicht gesehen.

Leute, fahrt selbst auf die Färöer, es ist wirklich schön dort - mit den ganzen Wasserfällen fühlte ich mich sehr oft auf dem Planeten aus dem Film "Avatar", auch wenn jeder Filmfreund jetzt bestimmt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.

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Die Heimreise aus Guernsey wartet auch mit ersten Hindernissen auf, denn soeben hat mir Easyjet den Heimflug storniert. Na, danke schön auch hier! Jetzt muss ich mal gucken, wie ich das mache, aber das gucken wir morgen in Ruhe ... Da Easyjet weniger als 14 Tage vor dem Flug storniert hat, sehe ich da auch gute Chancen auf Entschädigung auf mich zukommen, auch wenn es nur 250 Euro oder so sind, die die wahrscheinlich auch nicht bereitwillig werden rausrücken wollen.

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Auf der Karte oben sind Guyana und Suriname (im nördlichen Südamerika) gelb, aber in der Kopfzeile stehen sie nicht als (kursiv geschriebene) angedachte Ziele. Das ist inkonsistent, ich weiß, aber während Rom mit Jessi und Christian schon recht intensiv angedacht ist (und auch spontan gemacht werden kann), sind Guyana, Suriname, Französisch-Guayana und Brasilien noch eine Idee, mit der wir allesamt bestenfalls schwanger gehen ... Also: ernsthaft angedacht, ja, aber so richtig fast spruchreif noch nicht ... Mal gucken, was das wird.

Letzte Fotos von den Färöern:

Färöischer Tunnel

Frankfurt Airport

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