..., aber wirklich unfassbar lecker war mein Abendessen heute - unfassbar, da komme ich hoffentlich bald nochmal hin.
Das mit dem frühen Aufstehen klappte auch heute nicht so richtig, ich kuschelte noch ein bisschen, trödelte herum, ging dann frühstücken und kam doch erst gegen halb zehn aus dem Hotel. Ich lief in Richtung Gondangdia, meiner S-Bahn-Station, und fuhr in Richtung Norden, Alt-Batavia, Kota Tua, wie auch immer.
Dort stieg ich in meine S-Bahn ein, sah einem Mann zu, wie er sich zum Schutz vor der Klimaanlage eine Pudelmütze aufsetzte (bei gut 30 Grad draußen!), und entschied mich spontan, nur eine Station zu fahren und in Juanda auszusteigen.
So hatte ich nämlich die Möglichkeit, die Istiklal-Moschee und die neogothische Kathedrale von Jakarta aufzusuchen, die beide mehr oder weniger einträchtig nebeneinander stehen. Ich war schon wieder drauf und dran, den Gang über die Straße zu wagen, als ich bemerkte, dass es dort, wo ich ausgestiegen war, eine Fußgängerbrücke gab. Also lief ich zurück, überquerte die Straße auf die sicherstmögliche Weise und kam dann gefühlt am Hintereingang der Moschee an.
Ich suchte den Haupteingang, fand ihn und wurde prompt von einer mittelalten Dame angequatscht, die mir eine Plastiktüte für die Schuhe anbieten wollte. Die kam mir gerade überhaupt nicht recht, sodass ich demonstrativ die Informationstafel anguckte und zuschaute, wie die Indonesier das machen - ohne Plastiktüte. Sie kam nochmal vorbei, ich guckte wohl anscheinend böse, sodass sie mich bat, doch wenigstens zu lachen - den Gefallen tat ich ihr, kaufte aber trotzdem nix.
Ich ging - unbeschuht - in die Moschee und wollte meine Schuhe abgeben, als ich zu einem anderen Tisch verwiesen wurde. Dort sollte ich mich ins Gästebuch eintragen und durfte meine Schuhe im "Guest room" verwahren, nun denn. Die Dame dort war sehr freundlich und empfahl mir, in den zweiten Stock der Moschee zu gehen, weil man von dort einen guten Blick auf alles hätte.
Ich folgte ihrem Rat, ging die luftige Treppe der im mehr oder weniger typischen Stil der 70er-Jahre gebauten Moschee nach oben und blickte auf den riesigen Gebetsraum, die Kuppel und die metallischen Säulen. Irgendwie hätte diese Moschee auch bei der "Raumpatrouille Orion" mitspielen können, vom Stil her hätte das gut gepasst.
Es war gerade keine Gebetszeit, sodass nur einige wenige Leute in der Moschee waren, ein paar schliefen dort, andere beteten vor oder nach (keine Ahnung), ein paar Touristen latschten rum und schossen Fotos.
Ich verließ die Moschee wieder, ging in Richtung Straße und wollte diese zur Kathedrale überqueren. Da war auch so ein Knopf zum Drücken für Fußgänger, aber die Autos (und Motorräder) fuhren trotz Rot für sie und Grün für mich einfach weiter - das habe ich so auch selten erlebt. Es half alles nichts, ich ging bei Grün über die Straße, und die Motorräder fuhren - wie auch sonst - um mich herum. (Man muss halt einfach nur gleichmäßig gehen, damit sie berechnen können, ob sie hinter dir oder vor dir vorbeifahren, bremsen oder dich gleich umfahren ...)
Die Kathedrale war leer und auch ganz hübsch, die Sicherheitsmaßnahmen hielten sich in sehr engem Rahmen, das gefiel mir gut. Doch, auch schön ...
Ich ging zurück zur Station Juanda und fuhr jetzt wirklich nach Kota Tua, in die Altstadt. Ich stieg aus, lief in Richtung Café Batavia und lief weiter, weil ich zum alten Hauptsitz der VOC, der Vereinigten Ostindien-Kompanie, wollte. Ich lief, schwitzend, durch die Straßen, überquerte ein Flüsslein, lief durch einen Markt, fand das VOC-Gebäude, nur war in dem Café nichts, aber auch gar nichts los (kein Mensch, nichtmal ein Ober ...), sodass ich zurücklief und im Café Batavia ein Bier zur Stärkung trinken wollte.
Ich wurde mal wieder ignoriert, obwohl ich direkt am Fenster sitzen durfte (der Platz war mir sogar angewiesen worden!), aber ich war noch zu k.o., um wieder aufzustehen und zu gehen. Als ich gerade soweit wiederhergestellt war, dass ich hätte aufbrechen können, kam der Ober - naja, es wurden wieder zwei Bier, weil ich bei dem schönen Blick aufs alte Rathaus und der angenehmen Kühle da drin die Zeit vergaß ...
Nun aber auf, denn ich wollte ich eine vielgelobte Fischkneipe am östlichen Ende des touristischen Bezirks. Ich fuhr mit einem anderen Vorortzug zwei Stationen, stieg in Ancol aus, überquerte wieder mutig die Straße, bis ich auf einem Gehweg landete und lief dann in Richtung Strand. Am Eingang der touristischen Zone musste ich auch als Fußgänger 1,40 Euro Eintritt zu zahlen, aber ich fand gleich die angestrebte Kneipe.
Da ich nicht wusste, wie das funktionierte, ging ich erstmal durch das Lokal durch an die Strandpromenade (traumhaft schön), ehe ich mich reintraute. Getränke bestellte ich beim Ober, das Essen konnte ich mir in der "Markthalle" aussuchen.
Ich probierte das Ganze erstmal mit zwei Tintenfischtuben aus, die sehr lecker waren, sodass ich mutiger wurde: Ich nahm vier Riesen-(wirklich Riesen-)Garnelen und dazu einen Tiger-Zackenbarsch, den der Verkäufer mir aus dem Aquarium fischte.
Zwanzig Minuten später kam mein Essen: Auf Empfehlung des Verkäufers waren die Garnelen in einer Honigsauce (himmlisch!) und der Fisch war so gut gebraten, dass das Fleisch von den Gräten herabfiel, sobald ich es leicht berührte - ein einziger Traum, so, so, so lecker.
Am Ende war ich satt und musste bezahlen - ich war gespannt, was das Ein-Mann-Gelage kosten würde, und als die Rechnung kam, musste ich erstmal ... lachen. Für zwei Tintenfischtuben, einen ganzen Fisch, vier Riesengarnelen und ein riesiges Bier musste ich 24 Euro zahlen, und das bei dem Ausblick. Es war ein einziger Traum - ich komme wieder, und das Ding landet vielleicht bald in meinen Empfehlungen.
Ich wanderte wieder zurück, überquerte diesmal einmal weniger die Straße, musste fast eine Stunde auf den Zug warten, erwischte dann aber meinen Anschlusszug bestens und war jetzt um kurz vor 20 Uhr oder so im Hotelzimmer.
Die Nacht wird kurz, deswegen mache ich jetzt Schluss - um 1 Uhr klingelt der Wecker, um 4.55 Uhr geht der Flieger in Richtung Bali und dann weiter in mein 134. Land.
Das mit dem frühen Aufstehen klappte auch heute nicht so richtig, ich kuschelte noch ein bisschen, trödelte herum, ging dann frühstücken und kam doch erst gegen halb zehn aus dem Hotel. Ich lief in Richtung Gondangdia, meiner S-Bahn-Station, und fuhr in Richtung Norden, Alt-Batavia, Kota Tua, wie auch immer.
Dort stieg ich in meine S-Bahn ein, sah einem Mann zu, wie er sich zum Schutz vor der Klimaanlage eine Pudelmütze aufsetzte (bei gut 30 Grad draußen!), und entschied mich spontan, nur eine Station zu fahren und in Juanda auszusteigen.
So hatte ich nämlich die Möglichkeit, die Istiklal-Moschee und die neogothische Kathedrale von Jakarta aufzusuchen, die beide mehr oder weniger einträchtig nebeneinander stehen. Ich war schon wieder drauf und dran, den Gang über die Straße zu wagen, als ich bemerkte, dass es dort, wo ich ausgestiegen war, eine Fußgängerbrücke gab. Also lief ich zurück, überquerte die Straße auf die sicherstmögliche Weise und kam dann gefühlt am Hintereingang der Moschee an.
Ich suchte den Haupteingang, fand ihn und wurde prompt von einer mittelalten Dame angequatscht, die mir eine Plastiktüte für die Schuhe anbieten wollte. Die kam mir gerade überhaupt nicht recht, sodass ich demonstrativ die Informationstafel anguckte und zuschaute, wie die Indonesier das machen - ohne Plastiktüte. Sie kam nochmal vorbei, ich guckte wohl anscheinend böse, sodass sie mich bat, doch wenigstens zu lachen - den Gefallen tat ich ihr, kaufte aber trotzdem nix.
Ich ging - unbeschuht - in die Moschee und wollte meine Schuhe abgeben, als ich zu einem anderen Tisch verwiesen wurde. Dort sollte ich mich ins Gästebuch eintragen und durfte meine Schuhe im "Guest room" verwahren, nun denn. Die Dame dort war sehr freundlich und empfahl mir, in den zweiten Stock der Moschee zu gehen, weil man von dort einen guten Blick auf alles hätte.
Ich folgte ihrem Rat, ging die luftige Treppe der im mehr oder weniger typischen Stil der 70er-Jahre gebauten Moschee nach oben und blickte auf den riesigen Gebetsraum, die Kuppel und die metallischen Säulen. Irgendwie hätte diese Moschee auch bei der "Raumpatrouille Orion" mitspielen können, vom Stil her hätte das gut gepasst.
Es war gerade keine Gebetszeit, sodass nur einige wenige Leute in der Moschee waren, ein paar schliefen dort, andere beteten vor oder nach (keine Ahnung), ein paar Touristen latschten rum und schossen Fotos.
Ich verließ die Moschee wieder, ging in Richtung Straße und wollte diese zur Kathedrale überqueren. Da war auch so ein Knopf zum Drücken für Fußgänger, aber die Autos (und Motorräder) fuhren trotz Rot für sie und Grün für mich einfach weiter - das habe ich so auch selten erlebt. Es half alles nichts, ich ging bei Grün über die Straße, und die Motorräder fuhren - wie auch sonst - um mich herum. (Man muss halt einfach nur gleichmäßig gehen, damit sie berechnen können, ob sie hinter dir oder vor dir vorbeifahren, bremsen oder dich gleich umfahren ...)
Die Kathedrale war leer und auch ganz hübsch, die Sicherheitsmaßnahmen hielten sich in sehr engem Rahmen, das gefiel mir gut. Doch, auch schön ...
Ich ging zurück zur Station Juanda und fuhr jetzt wirklich nach Kota Tua, in die Altstadt. Ich stieg aus, lief in Richtung Café Batavia und lief weiter, weil ich zum alten Hauptsitz der VOC, der Vereinigten Ostindien-Kompanie, wollte. Ich lief, schwitzend, durch die Straßen, überquerte ein Flüsslein, lief durch einen Markt, fand das VOC-Gebäude, nur war in dem Café nichts, aber auch gar nichts los (kein Mensch, nichtmal ein Ober ...), sodass ich zurücklief und im Café Batavia ein Bier zur Stärkung trinken wollte.
Ich wurde mal wieder ignoriert, obwohl ich direkt am Fenster sitzen durfte (der Platz war mir sogar angewiesen worden!), aber ich war noch zu k.o., um wieder aufzustehen und zu gehen. Als ich gerade soweit wiederhergestellt war, dass ich hätte aufbrechen können, kam der Ober - naja, es wurden wieder zwei Bier, weil ich bei dem schönen Blick aufs alte Rathaus und der angenehmen Kühle da drin die Zeit vergaß ...
Nun aber auf, denn ich wollte ich eine vielgelobte Fischkneipe am östlichen Ende des touristischen Bezirks. Ich fuhr mit einem anderen Vorortzug zwei Stationen, stieg in Ancol aus, überquerte wieder mutig die Straße, bis ich auf einem Gehweg landete und lief dann in Richtung Strand. Am Eingang der touristischen Zone musste ich auch als Fußgänger 1,40 Euro Eintritt zu zahlen, aber ich fand gleich die angestrebte Kneipe.
Da ich nicht wusste, wie das funktionierte, ging ich erstmal durch das Lokal durch an die Strandpromenade (traumhaft schön), ehe ich mich reintraute. Getränke bestellte ich beim Ober, das Essen konnte ich mir in der "Markthalle" aussuchen.
Ich probierte das Ganze erstmal mit zwei Tintenfischtuben aus, die sehr lecker waren, sodass ich mutiger wurde: Ich nahm vier Riesen-(wirklich Riesen-)Garnelen und dazu einen Tiger-Zackenbarsch, den der Verkäufer mir aus dem Aquarium fischte.
Zwanzig Minuten später kam mein Essen: Auf Empfehlung des Verkäufers waren die Garnelen in einer Honigsauce (himmlisch!) und der Fisch war so gut gebraten, dass das Fleisch von den Gräten herabfiel, sobald ich es leicht berührte - ein einziger Traum, so, so, so lecker.
Am Ende war ich satt und musste bezahlen - ich war gespannt, was das Ein-Mann-Gelage kosten würde, und als die Rechnung kam, musste ich erstmal ... lachen. Für zwei Tintenfischtuben, einen ganzen Fisch, vier Riesengarnelen und ein riesiges Bier musste ich 24 Euro zahlen, und das bei dem Ausblick. Es war ein einziger Traum - ich komme wieder, und das Ding landet vielleicht bald in meinen Empfehlungen.
Ich wanderte wieder zurück, überquerte diesmal einmal weniger die Straße, musste fast eine Stunde auf den Zug warten, erwischte dann aber meinen Anschlusszug bestens und war jetzt um kurz vor 20 Uhr oder so im Hotelzimmer.
Die Nacht wird kurz, deswegen mache ich jetzt Schluss - um 1 Uhr klingelt der Wecker, um 4.55 Uhr geht der Flieger in Richtung Bali und dann weiter in mein 134. Land.
Istiklal-Moschee von innen |
... und von außen |
Kathedrale von außen |
... und von innen |
VOC-Bau |
Strandpromenade |
Fisch (lebend) kam aus ... |
... diesen Aquarien |
Riesengarnelen, sehr lecker |
Fisch, gebraten, sehr lecker |
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