Meine Länder

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Donnerstag, 27. September 2018

Faul herumgelungert



… habe ich gestern am Strand, aber das habe ich mir durchaus verdient.

Ich war ein paar Mal schwimmen, habe ein paar Bierchen getrunken, insgesamt sicher fünf Stunden in der Kneipe rechts neben „meiner“ Kneipe verbracht, nach einem der Schwimms auch einen Burger gegessen (lecker), bin dann, als die Akkus meiner Geräte leer wurden (weil es ja nur „drüben“ WLAN gibt, „hüben“ nicht), zu meiner Kneipe umgezogen, habe dort noch ein Bierchen getrunken, aber auch schon Tonic Water, hab dort ziemlich unknoblauchige Garlic Prawns (Knoblauchgarnelen) gegessen und insgesamt den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

Das war ein richtig schöner Geburtstag.

Eine Wauwine (ein weiblicher Wauwau …)  legte sich zunächst unter meinen Tisch und kuschelte sich dann immer näher an mich heran, ich hoffte, dass sie mich nicht ableckt oder gar kratzt (tat sie nicht), nachdem mein Burger kam, war sie weg – Christina, mit der ich über WhatsApp schrieb, fragte entsetzt, ob ich „schon wieder“ einen Hund verspeist hätte (als ob ich das regelmäßig tun würde, tsts!), doch sie tauchte wieder auf und verfolgte mich den ganzen Tag so ein bisschen. Nix da, gekuschelt wird nicht! (Abends wollte sie sich hinter einem Baum verstecken und war ganz überrascht, als ich sie sah – sehr, sehr süß …)

Das war ein richtig schön herumgelümmelter Tag, das war Erholung pur, das hat richtig Spaß gemacht.

Ich war früh im Bett, kam aber trotzdem nicht früh raus, auch wenn ein Hund gefühlt die ganze Nacht jaulte – Wauwine, wenn das enttäuschte Liebe war, dann lass es diese Nacht bitte trotzdem sein …

Ich ging kurz an der Bar vorbei, bestellte mein Frühstück und ging kurz schwimmen. Mein Frühstück (heute hatte ich Spiegelei statt Rührei bestellt) kam, war sehr lecker wie gestern (vor allem die Früchte sind fantastisch, auch wenn die Eierleien ebenfalls sehr gut schmecken), und ich blieb noch ein bisschen sitzen …

Gegen 11.30 Uhr oder so ging ich duschen, fuhr danach in die Stadt und schlug mich zum Widerstandsmuseum durch, das die Geschichte Osttimors von der portugiesischen Nelkenrevolution 1974, über die kurze Unabhängigkeit 1975, den indonesischen Einmarsch 1975 und den anschließenden Guerrilla-Krieg, über das Massaker von Dili 1991 zum Referendum 1999 und schließlich zur Unabhängigkeit 2002 zeigt. Auch wenn ich nicht immer ganz sicher bin, ob die Guerrillas immer so unschuldige Kämpfer für die gerechte Sache waren, als sie in dem Museum hingestellt werden, ist das ganz ohne Zweifel ein interessantes Museum. Und für einen Dollar Eintritt macht man ganz bestimmt nichts falsch, zumal auch alles sehr gut auf Englisch ausgeschildert ist.

Ich wollte noch kurz Geld holen, bei „meiner“ Bank, bei ich jetzt schon zweimal Geld abgehoben hatte, aber als ich am Automaten stand, wurde mir angezeigt, dass meine Bank meine Karte gesperrt hätte. Freunde, was soll das? Das war mir bei der Karte vor Jahren ständig passiert, aber ich war davon ausgegangen (und hatte das ja auch hier öfter schon positiv dargestellt), dass sie jetzt kapiert hätten, dass ich viel in der Weltgeschichte umherreise.

Normalerweise wäre das ja alles auch kein Riesendrama, einfach kurz anrufen und freischalten lassen, nur habe ich hier in Osttimor nicht überall WLAN – jetzt war ich in der Stadt, und mein WLAN-Zugangspunkt war halt an meinem Strand, auch das Burger-King-WLAN (Saftladen!) ging nicht, also musste ich zurückfahren an den Strand, die Bank anrufen, mit denen allerlei verhandeln, bis die Karte wieder frei war und ich also abermals in die Stadt fahren konnte. Klar, das waren jetzt nur 50 Cent (2x25 Cent für Hin- und Rückfahrt), und dazu das Bier, was ich in der WLAN-Kneipe konsumieren musste, aber trotzdem waren das zwei völlig unnötig unentspannte Stunden. Sehr ärgerlich. (Wenigstens taten die beiden Herrschaften bei der Bank verständnisvoll, und die konnten ja auch wenig bis nichts dazu, aber trotzdem …)

Ich spazierte dann wieder zur Bank, holte noch 80 Dollar (Juchhe, ich verhungere nicht! Hat da jemand gelacht?!) und fuhr wieder mit dem Mikrolet zurück zum Hotel. Jetzt sitze ich auf meiner Terrasse, schreibe diese Zeilen vor (es ist 17 Uhr) und gehe gleich für den zweiten Schwimm des Tages an den Strand, damit ich gleich darauf was Gutes essen kann, mal sehen, was es heute wird …

Heute also ein ausgewogenes Programm aus neuester Geschichte, Schwimmen, Essen und Abenteuer mit den Banken …

(Jetzt sitze ich im Halbdunkel am Strand, surfe im Internet, gucke den Jungs beim Fußballspielen im Schlick zu, habe wieder die leckere Seafood-Pasta gegessen und trinke ein weiteres Bierchen. Schön ist es hier ...)

Fotos wollen heute nicht.

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