... habe ich heute Morgen auf dem Weg von Dschidda nach Jakarta, aber bis dahin hab ich mich auch ganz schön abgestrampelt.
Als ich nach dem Boarding in Frankfurt an meinen Platz kam, gab es zwar ein bisschen Freude, dass der Platz B leer blieb und wir in Quasi-Business-Class-Belegung flogen, die Freude wurde aber von der, gelinde gesagt, Verwunderung überwogen, dass es bei einem Fluggesellschaft vom Gold kein Inflight-Entertainment gibt. Das hatte ich nicht erwartet, dementsprechend keinen Lesestoff dabei und musste sehen, wie ich nun die fünfeinhalb Stunden Flugzeit überbrücke.
Meine Schlafversuche waren von wenig Erfolg gekrönt, ziemlich schnell hatte ich das Bordheft auch durch, sodass ich mehr oder weniger intensiv auf die Gemeinschaftsbildschirme guckte und den dortigen Film verfolgte - so toll war es nicht ...
Ich verfolgte mit dem Handy unseren Flug, schoss gerade noch so ein Bild von Venedig von oben, und sah Italien und Griechenland an uns, oder vielmehr, unter uns vorbeiziehen. Ägypten ward schon nicht mehr gesehen, da war es dunkel, und irgendwann, nach endlicher Zeit, kam Saudi-Arabien in Sicht.
Der Ausblick auf die (jedenfalls im Dunkeln) modern anmutende Großstadt Dschidda versprach mehr als der Flughafen am Ende zu halten in der Lage war, denn nach der Ankunft mussten wir erstmal durch den "Saudia-Check-in" für Transitpassagiere. Der Typ tat aber nichts anderes, als mir einen Stempel auf die Bordkarte zu geben, der nie wieder verlangt wurde - Sachen gibt's.
Danach ging es mit der Rolltreppe eins höher, durch einen sehr uninteressierten Zoll, bis wir auf einmal in einer vollbesetzten "Lounge" waren, in der Leute, die mehrere Stunden Aufenthalt haben, lagen. Das war aber alles sehr beengt, sodass ich weiterging und durch die Sicherheitskontrolle. Der Kontrolleur war nicht wirklich freundlich, aber ich überstand die Prozedur, nur um festzustellen, dass im Abflugbereich die Hölle los war - Menschenmassen, zu wenig Sitze, dreckige und stinkende Toiletten, die einzige Lounge, die es gab, nahm mich auch nicht auf, sodass ich mir die Zeit vertrieb, indem ich umherwanderte (wie im Frühjahr auf den Philippinen), zweimal etwas in einem Café trank und den Leuten zuguckte.
Es gab viele westliche, umsteigende Frauen, die ohne jede Rücksicht auf saudische Kleidungsvorschriften da herumsaßen, es gab etliche schwarze Gestalten im Nikab (mit Augenschlitz), es gab "Mischformen" davon, aber am interessantesten fand ich die (meist westlichen) Frauen, die noch diesen schwarzen Umhang anhatten, aber nach der Ausreise und Sicherheitskontrolle als Erstes mal das Kopftuch abgenommen hatten (andersherum die Blondine im Flieger, die als schwarze Gestalt das Flugzeug verließ). Sehr interessant das Ganze und keineswegs so streng, wie ich das in Saudi-Arabien selbst im Umsteigebereich erwartet hätte.
Zu allem Überfluss funktionierte weder im Flieger noch im Terminal das Internet richtig (im Flieger gar nicht, im Terminal ging nur WhatsApp, und auch dann nur als Textnachricht), es war alles in allem keine so tolle Erfahrung - meine einzige Hoffnung ist, dass ich auf dem Rückweg in Riad dann hoffentlich wirklich in eine der Lounges dort kann ... Aber hey, das war mein Land Nr. 133+1!
Als dann endlich der Flug nach Jakarta aufgerufen wurde, stellte ich mich entgegen meiner Gewohnheit sofort an, aber das ging sehr schnell, der erste Bus fuhr halbleer ab, ich war als Zweiter im Flieger und stürmte erstmal auf die Toilette.
Als ich wieder herauskam, wunderte ich mich, wo die ganzen Leute sind, denn der Flieger war leer, absolut leer. Von den 100 Plätze im hintersten Abteil, wo ich saß, waren vielleicht 10, 15 besetzt, ich hatte eine ganze Reihe (nicht nur drei Plätze, sondern neun!) für mich allein, und während des Fluges gefühlt eine Privatstewardess, sehr schick. Zudem hatte ich jetzt in dem Flieger dann doch ein Entertainmentsystem, aber ich war so fertig, dass ich mich nach dem Start und dem Ausschalten der Anschnallzeichen hinlegte und die nächsten fünf Stunden mehr oder weniger schlief (ja, ich, fünf Stunden Schlafen im Flugzeug - ich muss sehr müde gewesen sein ...).
Die letzten dreieinhalb Stunden guckte ich noch den neuesten Star-Wars-Han-Solo-Film zu Ende, schaute noch zwei Serienfolgen und dann landeten wir auch schon seeeeeehr weich. Nach einer mittleren Flughafenrundfahrt wurden wir am Finger rausgelassen, konnten superschnell einreisen (auch wenn der Grenzer relativ viel fragte), mein Gepäck kam, am Zoll war nix (auch wenn man so einen völlig unnötigen Zollzettel ausfüllen muss - das konnte selbst ich nicht lesen, was ich da hingekritzelt hatte) und dann stand ich schon draußen vor dem Flughafengebäude.
Ich nahm ein Blue-Bird-Taxi (die haben den besten Ruf), und auf ging die wilde Luzi durch Jakarta. Während es auf der Autobahn vom Flughafen noch halbwegs gesittet war, ging es dann im Stadtgebiet mit den Motorrädern ganz vogelwild zu. Diese Dinger fahren zwischen den Autos durch, gerne auch mal gegen die Fahrtrichtung, die meisten mit Helm, aber einige auch ohne (besonders die Kinder, die sich an ihre Mama krallen, fahren meist ohne Helm), eine Frau saß mit Helm, aber pinken High heels auf dem Moto - es war das pralle Leben, was ich in der halben Stunde Fahrtzeit dort sah ...
Ich kam lebend am Hotel an, war begeistert, probierte das Hotelrestaurant aus, in dem ich gutes Essen zu akzeptablen Preisen und teures ausländisches Bier trank - Gado-Gado hieß meine Vorspeise, ein Mix aus gebratenem Gemüse, Ei und Erdnussbutter, gefolgt von (ich war verfressen) Mie Goreng Jawa, gebratenen Nudeln mit Hühnchen, Ei und Shrimps - auch sehr lecker.
Jetzt sitze ich im Zimmer, gehe vielleicht noch mal duschen und dann geht es morgen auf Jöck durch Jakarta - das wird lustig.
Als ich nach dem Boarding in Frankfurt an meinen Platz kam, gab es zwar ein bisschen Freude, dass der Platz B leer blieb und wir in Quasi-Business-Class-Belegung flogen, die Freude wurde aber von der, gelinde gesagt, Verwunderung überwogen, dass es bei einem Fluggesellschaft vom Gold kein Inflight-Entertainment gibt. Das hatte ich nicht erwartet, dementsprechend keinen Lesestoff dabei und musste sehen, wie ich nun die fünfeinhalb Stunden Flugzeit überbrücke.
Meine Schlafversuche waren von wenig Erfolg gekrönt, ziemlich schnell hatte ich das Bordheft auch durch, sodass ich mehr oder weniger intensiv auf die Gemeinschaftsbildschirme guckte und den dortigen Film verfolgte - so toll war es nicht ...
Ich verfolgte mit dem Handy unseren Flug, schoss gerade noch so ein Bild von Venedig von oben, und sah Italien und Griechenland an uns, oder vielmehr, unter uns vorbeiziehen. Ägypten ward schon nicht mehr gesehen, da war es dunkel, und irgendwann, nach endlicher Zeit, kam Saudi-Arabien in Sicht.
Der Ausblick auf die (jedenfalls im Dunkeln) modern anmutende Großstadt Dschidda versprach mehr als der Flughafen am Ende zu halten in der Lage war, denn nach der Ankunft mussten wir erstmal durch den "Saudia-Check-in" für Transitpassagiere. Der Typ tat aber nichts anderes, als mir einen Stempel auf die Bordkarte zu geben, der nie wieder verlangt wurde - Sachen gibt's.
Danach ging es mit der Rolltreppe eins höher, durch einen sehr uninteressierten Zoll, bis wir auf einmal in einer vollbesetzten "Lounge" waren, in der Leute, die mehrere Stunden Aufenthalt haben, lagen. Das war aber alles sehr beengt, sodass ich weiterging und durch die Sicherheitskontrolle. Der Kontrolleur war nicht wirklich freundlich, aber ich überstand die Prozedur, nur um festzustellen, dass im Abflugbereich die Hölle los war - Menschenmassen, zu wenig Sitze, dreckige und stinkende Toiletten, die einzige Lounge, die es gab, nahm mich auch nicht auf, sodass ich mir die Zeit vertrieb, indem ich umherwanderte (wie im Frühjahr auf den Philippinen), zweimal etwas in einem Café trank und den Leuten zuguckte.
Es gab viele westliche, umsteigende Frauen, die ohne jede Rücksicht auf saudische Kleidungsvorschriften da herumsaßen, es gab etliche schwarze Gestalten im Nikab (mit Augenschlitz), es gab "Mischformen" davon, aber am interessantesten fand ich die (meist westlichen) Frauen, die noch diesen schwarzen Umhang anhatten, aber nach der Ausreise und Sicherheitskontrolle als Erstes mal das Kopftuch abgenommen hatten (andersherum die Blondine im Flieger, die als schwarze Gestalt das Flugzeug verließ). Sehr interessant das Ganze und keineswegs so streng, wie ich das in Saudi-Arabien selbst im Umsteigebereich erwartet hätte.
Zu allem Überfluss funktionierte weder im Flieger noch im Terminal das Internet richtig (im Flieger gar nicht, im Terminal ging nur WhatsApp, und auch dann nur als Textnachricht), es war alles in allem keine so tolle Erfahrung - meine einzige Hoffnung ist, dass ich auf dem Rückweg in Riad dann hoffentlich wirklich in eine der Lounges dort kann ... Aber hey, das war mein Land Nr. 133+1!
Als dann endlich der Flug nach Jakarta aufgerufen wurde, stellte ich mich entgegen meiner Gewohnheit sofort an, aber das ging sehr schnell, der erste Bus fuhr halbleer ab, ich war als Zweiter im Flieger und stürmte erstmal auf die Toilette.
Als ich wieder herauskam, wunderte ich mich, wo die ganzen Leute sind, denn der Flieger war leer, absolut leer. Von den 100 Plätze im hintersten Abteil, wo ich saß, waren vielleicht 10, 15 besetzt, ich hatte eine ganze Reihe (nicht nur drei Plätze, sondern neun!) für mich allein, und während des Fluges gefühlt eine Privatstewardess, sehr schick. Zudem hatte ich jetzt in dem Flieger dann doch ein Entertainmentsystem, aber ich war so fertig, dass ich mich nach dem Start und dem Ausschalten der Anschnallzeichen hinlegte und die nächsten fünf Stunden mehr oder weniger schlief (ja, ich, fünf Stunden Schlafen im Flugzeug - ich muss sehr müde gewesen sein ...).
Die letzten dreieinhalb Stunden guckte ich noch den neuesten Star-Wars-Han-Solo-Film zu Ende, schaute noch zwei Serienfolgen und dann landeten wir auch schon seeeeeehr weich. Nach einer mittleren Flughafenrundfahrt wurden wir am Finger rausgelassen, konnten superschnell einreisen (auch wenn der Grenzer relativ viel fragte), mein Gepäck kam, am Zoll war nix (auch wenn man so einen völlig unnötigen Zollzettel ausfüllen muss - das konnte selbst ich nicht lesen, was ich da hingekritzelt hatte) und dann stand ich schon draußen vor dem Flughafengebäude.
Ich nahm ein Blue-Bird-Taxi (die haben den besten Ruf), und auf ging die wilde Luzi durch Jakarta. Während es auf der Autobahn vom Flughafen noch halbwegs gesittet war, ging es dann im Stadtgebiet mit den Motorrädern ganz vogelwild zu. Diese Dinger fahren zwischen den Autos durch, gerne auch mal gegen die Fahrtrichtung, die meisten mit Helm, aber einige auch ohne (besonders die Kinder, die sich an ihre Mama krallen, fahren meist ohne Helm), eine Frau saß mit Helm, aber pinken High heels auf dem Moto - es war das pralle Leben, was ich in der halben Stunde Fahrtzeit dort sah ...
Ich kam lebend am Hotel an, war begeistert, probierte das Hotelrestaurant aus, in dem ich gutes Essen zu akzeptablen Preisen und teures ausländisches Bier trank - Gado-Gado hieß meine Vorspeise, ein Mix aus gebratenem Gemüse, Ei und Erdnussbutter, gefolgt von (ich war verfressen) Mie Goreng Jawa, gebratenen Nudeln mit Hühnchen, Ei und Shrimps - auch sehr lecker.
Jetzt sitze ich im Zimmer, gehe vielleicht noch mal duschen und dann geht es morgen auf Jöck durch Jakarta - das wird lustig.
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