Meine Länder

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Mittwoch, 6. September 2017

一 二 三

... oder auch "Yī' - èr - sān", das heißt "eins - zwei - drei" auf Chinesisch und war vorgestern in Bangkok am Königspalast die ganze Zeit zu hören, weil halb China dort unterwegs war und Selfies geschossen hat.

Ich war einigermaßen früh wach und begab mich in den 76. Stock zum Frühstücken. Ich muss sagen, sowohl die Aussicht als auch die Auswahl waren ziemlich fantastisch: Es gab richtiges Brot, um mal den größten Kracher zu bringen, aber auch viel europäisches, thailändisches und auch viel japanisches Frühstück. Dazu gab es Früchte, Früchte und Früchte - das war schon schick.

Ich trödelte noch ein bisschen im Zimmer herum, packte alles zusammen, checkte aus und gab mein Gepäck in die Aufbewahrung. Ich lief einen Block und stieg dann in die Flughafenbahn, mit der ich eine Station in Richtung Stadt (und nicht in Richtung Flughafen) fuhr, dort stieg ich um bis zum zentralen Fährhafen, wo ich dann - jeder hat drei Versuche - auf die Fähre umstieg, die den Chao-Phraya-Fluss hoch- und runterfährt.

Dort fuhr ich dann bis zu der Station, von der aus man schnell am königlichen Großen Palast ist. Nach gefühlt drei Sicherheitskontrollen darf man dann als Ausländer 500 Baht (12,50 €) Eintritt bezahlen und wird in den Wat Phra Kaeo geleitet, einen auf dem Palastgelände gelegenen Tempel, der der absolute Wahnsinn ist. Diese goldene Stupa und die vielen Tempel und Tempelchen, speziell der mit dem Smaragd-Buddha, sind sehr, sehr beeindruckend.

Das Problem kommt, wenn man aus dem Tempel raus (und zum eigentlichen Königspalast hin) will, denn da muss man anstehen! Die Thais kriegen es nicht gebacken, den Ausländer-Ausgang und den Thai-Ausgang zeitgleich zu öffnen, sodass entweder die Thais oder die Ausländer warten müssen. Total Schmarrn, auch wenn man wegen des aktuell noch andauernden Trauerjahres als Ausländer nicht an den Königspalast rankommt (als Thai aber schon) und deshalb da eine Abtrennung ist.

Meinetwegen, macht das halt, aber wenn man als Ausländer nicht überall hinkann, dann solltet ihr, liebe Thais, dem Ausländer auch nicht den vollen Preis abknöpfen, das ist dann nämlich nah dran an der Abzocke (Thais kommen kostenlos rein, was völlig okay ist). Denn soooo beeindruckend ist der Königspalast dann von außen auch wieder nicht, vor allem, wenn man gerade aus dem Wat Phra Kaeo kommt.

Nun denn, dann steht man da, guckt auf den Palast, guckt auf die ganzen (in Schwarz gekleideten) Thais, die auch nur Selfies und Fotos voneinander machen, ist stolz, dass man heute selber was Schwarzes angezogen hat, und läuft dann wieder aus dem Palast raus.

Ich bog nach rechts, lief - am Justiz- und Verteidigungsministerium vorbei - um den Palast herum und landete am Wat Pho, einem ebenfalls sehr beeindruckenden Tempelareal, in dem nicht nur eine der längsten Buddhastatuen dieses Planeten zu besichtigen ist, sondern auch wieder viele wunderschöne Gebäude. Nach dem Umrunden der Buddhastatue setzte ich mich auf eine Bank, als sich zwei Schweizerinnen neben mich setzten - erstmals hörte ich in der ganzen Woche mal wieder Deutsch.

Ich lief wieder zur Fähre, stellte fest, dass die Expressfähre von der gegenüberliegenden Flussseite abfährt, setzte also für 3,50 Baht (acht Cent) auf die andere Flussseite über, entschied mich dagegen, den Wat Arun aus nächster Nähe zu betrachten (von außerhalb sah man genug) und fuhr dann wieder mit der Fähre, der S-Bahn und der Flughafenbahn zurück zum Hotel.

Ich landete auf der falschen Seite der Straße, und was sich banal anhört, ist in Bangkok eine fast lebensgefährliche Geschichte, weil es zumindest dort keine Fußgängerampel gab ... Ich brauchte fast fünf Minuten, um eine Lücke zu finden und auf die andere Straßenseite zu kommen, weil man sonst gnadenlos umgefahren wird ...

Ich holte mein Gepäck, fuhr jetzt wirklich mit der Flughafenbahn, konnte glücklicherweise schon knapp vier Stunden vor Abflug einchecken, reiste aus, kaufte noch ein paar Kleinigkeiten ein und suchte dann meine Lounge, denn ich wollte unbedingt so so gerne duschen, denn in der heißen Stadt mit Jeans herumzulaufen, war eine notwendige (Königspalast-Dresscode), aber auch seeeeehr heiße Entscheidung, und wenn man dann an gewissen Stellen schwitzt und die Jeans scheuert ... Sagen wir so, als die Dusche frei und bereit war, war ich ein sehr glücklicher Mensch.

Ich aß dort ein bisschen, begab mich dann zum Gate, diesmal waren beide Flieger voll, sodass ich ein bisschen eingezwängter saß als auf dem Hinweg, aber Filme gucken konnte ich trotzdem. In Maskat wäre ich dann in der Lounge fast eingeschlafen, schaffte es aber unfallfrei zum Gate und kam also dann in Frankfurt an.

Einreise ging schnell, das Gepäck kam spät, ich verpasste meine Bahn, die nächste fuhr nur nach Kelsterbach, was nicht nur mich, sondern auch den Türken verwirrte, der aus Istanbul kam und nach Worms wollte, aber gemeinsam schafften wir es dann, in Kelsterbach in die nächste S-Bahn einzusteigen. Schließlich kam in Wiesbaden an, ging kurz duschen und dann ins Büro - Spinner, ich ...

Joa, auch Bangkok war dann nochmal schön am letzten Tag, da kann man durchaus auch noch ein drittes Mal hin, so auf dem Weg nach Myanmar oder so ...

Nun, übermorgen geht es auch schon wieder nach Brüssel, wo ich zwar schonmal war, aber sicher wird das eine oder andere Bierchen im "À la mort subite" konsumiert - das wird schön ...

Bangkok bei Nacht von der Aussichtsplattform

Blick vom Pool aufs Hotel

Wachmann

Wat Phra Kaeo

Wat Phra Kaeo

Königspalast

Liegender Buddha

Wat Pho

Wat Arun

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