Meine Länder

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Freitag, 29. Juni 2018

Nicht so gut

... ging es mir heute, aber ich weiß nicht, ob das die Nachwirkungen vom Deutschland-Spiel sind, ob ich mir etwas eingefangen habe oder ob das Bier gestern Abend in der eigentlich sehr netten Kneipe schlecht, weil unsachgemäß gelagert war (nein, es lag nicht daran, dass ich zuviel getrunken hätte, das kann ich ausnahmsweise ausschließen).

Nun denn, ich aß also gestern nochmal das Filet Mignon in der Bar Duck und ließ mich dann zum Flughafen fahren. Ich war viel zu früh dran, checkte aber halt schon ein und ging durch die Sicherheitskontrolle. Mit unterwegs auf dem Weg nach Moskau waren viele Deutsche, und die meisten von ihnen starrten mit leeren Gesichtern ins Leere ...

Der Flug war problemlos, nur konnte ich am Flughafen Wnukowo nicht wie gewohnt mein Uber mit Preis-Voranzeige buchen. Später fand ich heraus, wieso das so ist - ich war mitten in die Rush Hour geraten. Für eine Strecke, für die ich auf dem Hinweg vielleicht eine knappe Stunde gebraucht hätten, brauchten wir jetzt fast zwei, und auch das nur, weil der Fahrer fuhr wie ein Henker - nun gut, ich habe es überlebt.

Das Zimmer hier ist wieder nicht so der Burner, obwohl ich 65 Euro die Nacht bezahle, aber es ist halt WM und in Russland herrscht Steinzeit-Kapitalismus. Meint man manchmal ...

Ich wollte mit der Metro eine Station zu einem Pub fahren, stand aber - es war 20.45 Uhr oder so - vor verschlossener Tür beim "Metro"-Eingang. Es stellte sich heraus, dass die Linie 13 zwar ins Metro-System mehr oder weniger eingebettet ist, aber nur im "Touristenmodus" fährt, alle halbe Stunde bis 20 Uhr. Mist ...

Ich ging zurück zum Hotel und wollte mich zu dem Pub fahren lassen, als ich an einem Hauseingang vorbeilief, an dem etwas von "Bier Pub" in der zweiten Etage stand. Ich ging nun durch den normalen Treppenaufgang hoch, gefühlt in eine Wohnung rein, und da war eine kleine Bar, komplett mit Fußball und Tischen und Theke aufgebaut.

Ich bestellte ein Bierchen und kam mit den Inhabern ins Gespräch, die zumindest zum Teil ein bisschen Englisch sprachen. Kaum hatte ich mein erstes Bier aus, brachten sie mir eine Flasche Wodka in einer Geschenkverpackung und meinten, ich sollte in Deutschland Werbung machen, dass die Europäer vor den Russen keine Angst haben müssten.

Das Bier dort war lecker, aber wenn ich mir so nachträglich überlege, wie die das aus dem Fass in eine braune Flasche und dann in mein Glas ... So ganz koscher war das alles nicht, und ich versprach zwar, ich käme morgen zum Spiel wieder, aber möglicherweise ändere ich meine Pläne dann doch.

Heute Morgen stand ich erst um 11.30 Uhr oder so auf, ging duschen und brach mit sehr flauem Gefühl im Magen in die Stadt auf. Ich kaufte mir in dem 24-Stunden-Laden nebenan (in dem ich mich gestern Abend noch mit Brot und Wurst versorgt hatte, weil ich in der Bar nichts essen wollte ...) Cola, Fanta und Wasser, trank Cola und Fanta in stereo zur Erzeugung einer Spezi und machte mich dann wieder auf zur Monorail-Bahn, die mich gestern abgewiesen hatte.

Ich hatte von dem Ankunftstag hier noch eine Fahrt offen, aber die gilt nur fünf Tage, und deswegen war die gestern abgelaufen - naja, da habe ich 80 Cent in den Sand gesetzt, das überlebe ich.

Mit Hilfe von Google und zwei durchaus hilfsbereiten Metro-Angestellten erwarb ich mir eine Drei-Tages-Karte und fuhr also mit der Monorail-Bahn bis zur richtigen Metro und dann weiter in die Innenstadt.

Ich kam an der Präsidialverwaltung raus, guckte kurz ins Kaufhaus GUM rein (sehr teure Läden, sehr warm) und lief dann am Roten Platz und der Basilius-Kathedrale vorbei in Richtung Moskwa. Ein Sightseeing-Bus fuhr vorbei, nahm im zweiten Anlauf auch meine Kreditkarte und so machte ich eineinhalb Runden in dem Gefährt. Wir fuhren mehrfach am Kreml vorbei (tolle Ausblicke!), an der alten KGB-Zentrale Lubjanka und an einigen anderen historischen Gebäude.

Ich stieg an der Erlöserkathedrale aus, guckte mir die kurz von außen an, ebenso verfuhr ich mit dem Puschkin-Museum und ging dann in die anscheinend beliebte Fußgängerzone Arbat. Dort ging ich - ich hasse es, im Ausland zu einer US-Kette zu gehen, aber heute war es mir recht, weil ich da nicht mit ungewohnten Gewürzen rechnen musste - zu KFC, aß einen Burger und trank viel Cola und machte mich dann in Ruhe zurück zur U-Bahn.

Ich erwischte nach dreimal Umsteigen die letzte Monorail-Bahn, kaufte noch einen Ananas-Mango-Saft zum Trinken und bin nun im Zimmer.

Heute war ein langsamer Tag, das war aber auch mal nötig und hat mir gut getan. Ich hoffe, ich bin morgen wieder fit, dann gucke ich mir den Kreml mal von innen an und sehe dann mal, wo ich am Abend Fußball gucke ...

Fotos aus Kasan:

Wolga

Kasaner Kreml

Kasaner Kremlmauer

Suyumbike-Turm

Kul-Sherif-Moschee

Eingangsturm

In der Kasaner Metro

Gewitterregen erzeugt Schwimmbad

Toller Blick aufs und vom Fan-Fest

Das waren wir noch guter Dinge I

Das waren wir noch guter Dinge I

Da nicht mehr, aber der Blick auf Kasan ist trotzdem schön

Über dieses Gleis musste ich täglich gehen

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